PV Anlage ohne Speicher
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Dann hast du ja sicher eine brauchbare (für mich ist das eine online-) USV. Da könnte man die PV in den DC-Teil einschleifen und bräuchte sich keine Gedanken machen, ob es gegen die Regeln verstößt. Aber auch das sollte jemand machen, der weiß was er tut, da fließen schon ordentliche Ströme.
Das einfachste ist und bleibt aber eine ganz normale EEG-Anlage mit Überschußeinspeisung.
ZitatIch würde mit der Anlage am liebsten den Stromverbrauch der Pc's reduzieren
Dann kauf dir bessere Hardware, weil die PV den Verbruach natürlich nicht reduzieren wird. -
Moin Shineeysun, legal ist nicht scheißegal, sondern mit einfachen Mitteln erreichbar. Zunächst für dein Verständniss: In einem Stromnetz arbeiten alle Generatoren synchron. Wenn man versucht, die Stromwellen schneller zu machen (sozusagen schiebt), dann wird Leistung in das Netz abgegeben. Versucht man die 250-Hz-Welle zu verzögern, dann wird Leistung aufgenommen, aus dem Generator wird dann ein Motor; ob man den Generator mechanisch oder elektronisch realisiert, macht hier keinen Unterschied.
Grundsätzlich unterscheidet man WR für Einspeisung ins Netz oder für Inselbetrieb, welche sich nicht mit dem Netz synchronisieren können; wenn man die trotzdem ans Netz anklemmt, dann sagt es vernehmlich Paff und man braucht einen neuen WR. Einspeise-WR, also auch die von sogenannten Guerilla-Anlagen, synchronisieren sich automatisch mit dem Netz und regeln die Einspeisung je nach Angebot an Sonnenschein. Wenn kein Sonnenschein vorhanden ist, dann zieht so ein WR typischerweise 20-30 Watt an Leerlaufverbrauch aus dem Netz.
Wenn man den WR zwischen Haussicherung und eigenem Sicherungskasten anklemmen lässt, dann ist alles perfekt nach Vorschrift (vorher die Zertifikate des WR mit dem Elektriker und/oder Stromversorger abklären). Bei Guerilla-Anlagen ist die Kritik, dass sie einen normalen Stecker haben, man also potentiell spannungsführende Teile direkt berühren kann. Wenn ein Spezialstecker verwendet wird, dann muss man sich auch eine Spezialsteckdose vom Elektriker setzen lassen; aber dann hat Guerilla keinerlei Vorteile mehr gegenüber normalen WRs.
Du solltest mal mit dieser Webseite http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/apps4/pvest.php spielen. Optimal ist die Größe, bei der man im Sommer tagsüber normalerweise die PCs komplett speisen kann, denn dies ist dann die kleinste Konfiguration, die die Eigenproduktion komplett nutzt. Du kannst aber auch noch ein paar Varianten durchrechnen, die etwas größer sind und somit die Komplettversorgung auch in den Übergangszeiten schaffen würden.Bei der Größe hat man das finanzielle Optimum (man muss nur die psychologische Hürde überspringen, dass man da noch Geld durch Einspeisung verdienen könnte; für die paar Kröten würde ich mich nicht überwinden wollen, eine Steuererklärung machen).
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Guerilla Anlagen nennt man Anlagen die einfach montiert und betrieben werden ohne
die aufwändige und komplizierte (zertifizierter Elektromeister etc.) Anmeldung bei
Versorger oder sonstwo durchführen zu müssen.Das hat nichts damit zu tun, ob die Anlage direkt in die Steckdose oder
separat zur Unterverteilung mit eigener Sicherung angeschlossen wird.Die Mehrheit der Guerilla- Anlagen wird über eine Schukosteckdose angeschlossen
was aber in Deutschland nicht der noch geltenden VDE Norm entspricht. Dies stört aber
die wenigsten Anwender, weil die einfach nicht glauben wollen dass deutscher Wechselstrom
gefährlicher als der in anderen Ländern ist.In den meisten unserer Nachbarländer ist Einspeisung in die Steckdose legaler und empfohlener
Standard.Dass kleine Solaranlagen in Deutschland durch komplizierte Bedingungen
behindert werden, liegt merheitlich an den Interessen der Beteiligten.Kleine Anlagen einfach wie in unseren Nachbarländern zu montieren und zu betreiben
liegt bestenfalls nur im Interesse der Anwender und der Vertreiber der Anlagen.Es gibt bestätigte Aussagen aus den Reihen der Stromversorger, dass einige Hunderttausend
Guerilla Anlagen das kleinere Übel gegenüber einigen Millionen legaler Kleinanlagen sind.Momentan gibt es ca. 50.000 PV- Guerilleros in Deutschland. Noch kein einziger wurde von einem
Netzbetreiber oder Versorger vor den Kadi gezerrt. Hier könnte man vermuten, dass diese Grauzone
weniger kritisch als das Risiko eines vielleicht positives Gerichtsurteils für die Benutzung kleiner PV Anlagen ist. -
Zitat von FelzenSolar
Momentan gibt es ca. 50.000 PV- Guerilleros in Deutschland. Noch kein einziger wurde von einem
Netzbetreiber oder Versorger vor den Kadi gezerrt. Hier könnte man vermuten, dass diese Grauzone weniger kritisch als das Risiko eines vielleicht positives Gerichtsurteils für die Benutzung kleiner PV Anlagen ist.
Knapp daneben! :wink: Der Grund, dass das noch nicht geschehen ist, ist ganz einfach der, dass die Verantwortung für so eine Anlage beim Betreiber liegt (oder dem Elektriker, der sie für legal erklärt). Ob durch so eine Anlage der ganze Straßenzug abgefackelt wird, ist sowohl dem Netzbetreiber als auch dem Versorger völlig egal, denn sie haften auf keinen Fall. Auf der anderen Seite ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Staatsanwalt meint, seine Arbeit sei gefragt. Das Ergebnis wird dann sein, dass ein armes Würstchen verknackt wird, der VDI seine Normen immer noch für richtig hält und der Gesetzgeber daher keinen Handlungsbedarf sieht. So einfach ist das Leben!