Beiträge von bruberg im Thema „Direktvermarktung von Klein-Anlagen bei Lumenaza“

    Wir bekommen eine 24.6 kWp Anlage (Süd-Ost / Nord-West), 7.7kWh Speicher, KfW40+ Haus, Wärmepumpe, im Moment noch ohne E-Auto.

    Ich denke, da spricht vieles gegen eine Aussicht auf Rendite. Wenn du 8ct EEG-Vergütung bekommst, ist das kaum zu schlagen. Die Wärmepumpe dürfte von November bis Februar allen Strom fressen, so dass du die Gebühren und Vermarktungskosten in dieser Zeit eingezogen bekommst. Ein E-Auto wiederum wäre eine gute Möglichkeit, im Frühling/Sommer/Herbst den Strom der zu 0 und Negativpreisen anfällt, sinnvoll zu versenken. Ohne das kann man nicht viel machen außer vielleicht das Wasser heiß. Aber das bringt dann auch nicht genug und will man dann wirklich fünf Mal die Woche heißes SPA machen? Im März und September kannst du mit deiner WP an einigen Tagen seeehr günstig heißen. Das reisst es aber leider nicht raus.

    Ich bin gerade in der Planung einer Volleinspeiseanlage mit 90 kWp und habe geplant das ganze direkt vermarkten zu lassen.

    Bei 90 kWp fallen die Zusatzkosten nicht so ins Gewicht. Das ist z.B. die 5,2x PV-Leistung als ich habe aber nur die 2,5x Fixkosten seitens Lumenaza. Daher hat man damit mehr Chancen auf Rendite als mit den Kleinanlagen hier - aber wenn man volleinspeist und keine Möglichkeit hat, Strom an billigen Tagen anderweitig sinnvoll einzusetzen, ist es eben reine Spekulation mit der DV.

    Der September hat bei mir leider auch nur 7,78ct/kWh erwirtschaftet und lag damit doch etwas unter dem August. Trotz der für September hohen Stromausbeute hat das natürlich erst Recht nicht gereicht, um die DV bei Lumenaza gegenüber 6,53ct EEG Vertgütung rentabel zu machen. Die 12€ an Vergütung reichen nicht für die 16€ Fixkosten und erst Recht nicht für die Vermarktungskosten, die im Juli wieder anstiegen (=12€) und somit auch den August wieder rot gemacht haben. Eigentlich gab es an im September überwiegend nette Preise, aber die paar Tage mit 0 oder nahe 0 Preisen (Wochenende plus die windige vorletzte Woche) reichen, um den Durchschnitt runter zu prügeln.


    Ohne neue Gaskrise wird das also dieses Jahr nichts mehr damit auch nur in einem Monat mit der Direktvermarktung Gewinn zu machen.

    Die Fixe Monatsgebühr stört halt (auch in Hinblick auf den Winter).

    Jepp - zumindest in der Höhe. So hat man kaum Chancen auf Gewinn. Im Sommer sind die Strompreise zu niedrig und im dunklen Halbjahr wird der Preis an sich wohl besser sein, aber zu wenig Strom um die fixen Gebühren reinzuholen.


    September ist da noch ein Hoffnungsträger - durchschnittlich 9ct/kWh würden für einen rentablen Monat wahrscheinlich reichen. Auf dem Niveau sind wir gerade immerhin. Nicht das ein einziger Monat mit überschaubarer Strommenge den Rest des Jahres kompensieren könnte.

    Der August hat sich preismäßig durchaus freundlich entwickelt - mit dem ersten Sonntag mit Preisen durchgängig über 0,065€ EEG Einspeisevergütung. Leider fehlte in der preislich erfreulichen zweiten Hälfte aber die Sonne.

    Mein erzielter Durchschnittspreis betrug im August 0,0775€. Damit wurden Einnahmen von 12,50€ über Einspeisevergütung erreicht, was nicht ganz die Fixkosten einspielt und natürlich auch nicht die Vermarktungskosten.

    Marktprämie ist wohl nicht zu erwarten, damit dürfte der monatliche Verlust im Bereich von 15€ liegen - ausgehend von etwas steigenden Vermarktungskosten.

    Abregelung durch wen?

    Da Lumenaza nicht abregelt, sprechen alle die hier schreiben über "eigene" Abregelung der Anlage bei negativen Preisen.


    Ob sich Direktvermarktung lohnt wird auch davon abhängen, ob sich der Markt an die Verfügbarkeit der günstigen PV-Stroms zu Mittagszeiten gewöhnt und diesen in Zukunft vielleicht besser abnimmt, als bisher. Der verlässlich günstigere Strom zu Mittagszeiten ist ja nicht nur für Erzeuger ärgerlich - er bietet sich ja auch zur günstigen Nutzung an.


    Im dunklen Halbjahr wird es für die PV-Strom auch wieder bessere Preise geben - derzeit sind die Fixkosten aber zu hoch, als dass dort mit großen Profiten zu rechnen wäre. Hier müssten die Direktvermarkter an ihren Kosten und Preismodell arbeiten.

    Der leicht positive Trend aus dem Juni hat sich im Juli nicht fortgesetzt. Ich habe einen durchschnittlichen Preis von 6,8ct/kWh erzielt - allerdings musste abermals an vielen Tagen abgeregelt werden. Die Vergütung für den Strom hat damals abermals unter meiner EEG-Vergütung von 6,5ct/kWh gelegen. Vermutlich gibt es daher wieder etwas Marktprämie.


    Hinzu kommen die Fixkosten und Vermarktungsentgelte - vermutlich insgesamt ~26€ Verlust.

    Anhand der vorliegenden Abrechnung für Juli und der bereits eingetroffenen Marktprämie komme ich nun auf ein anderes Ergebnis. Marktprämie von 22€ und sinkende Vermarktungskosten künden von einem Gewinn von 8€ - in Anbetracht der nicht genau bezifferbaren abgeregelten Leistung im Juli dürfte selbiger nun eine schwarze Null ergeben.

    Der leicht positive Trend aus dem Juni hat sich im Juli nicht fortgesetzt. Ich habe einen durchschnittlichen Preis von 6,8ct/kWh erzielt - allerdings musste abermals an vielen Tagen abgeregelt werden. Die Vergütung für den Strom hat damals abermals unter meiner EEG-Vergütung von 6,5ct/kWh gelegen. Vermutlich gibt es daher wieder etwas Marktprämie.


    Hinzu kommen die Fixkosten und Vermarktungsentgelte - vermutlich insgesamt ~26€ Verlust.

    Zitat

    Stand heute ist die Direktvermarktung der einzigste Anwendungsfall für eine überdimensionale Batterie.

    Nun - da würden mich ja durchaus wirtschaftliche Auswertungen von denen interessieren, die hierzu ihren Akku einsetzen.


    Im Moment sehe ich Preisdifferenzen zwischen Tages-Tiefstpreis und Höchstpreis i.R. von ~6ct/kWh. Am Wochenende kann es auch mal 12ct sein, wenn es mittags unter die 0-Linie fällt. Das ist aber seltener.


    Da jede Entladung den Akku auch verschleisst, braucht man schon eine ordentliche Preisdifferenz damit sich das lohnt - ein Bekannter hat hier für sich 9ct ausgerechnet. Das gibt es wirklich nicht täglich.


    Ergo wird man aus Direktvermarktungsgewinnen kaum einen Heimspeicher gegenfinanzieren können - das kann nur ein Zubrot sein, wenn er schon da ist. Aber "überdimensionieren" macht dafür eben auch keinen Sinn. Bei einem sinnvoll dimensionierten Akku hingegen ist die Strommenge die man täglich abends abgeben kann, um nachts keinen Netzbezug zu haben, nun auch gering.


    Ich habe gerade begonnen mein Heimsystem die Daten sammeln zu lassen, um über einen längeren Zeitraum den durchschnittlichen täglichen Preis-Spread zu berechnen - den nur daraus kann ein Akku Geld machen.

    Da wird es aber erst in einigen Wochen sinnvolle Ergebnisse geben. Falls das schon jemand gemacht hat und Daten hat, gerne teilen.