Also es muss sich am Preis ja etwas bewegen, ansonsten ändert ja keiner sein Nutzungsverhalten. Da nehme ich mich auch gar nicht aus. Wie soll man denn sonst vom Fleck kommen. Fast jeder reagiert ja nur dann, wenn es an ihren Geldbeutel geht, das ist menschlich. Das Gasthema ist jetzt nur zeitlich extrem ungünstig hinzugekommen und wirkt nochmal als ungeplanter Preisbooster. So heftig wollte das ja auch keiner.
Wenn Ronny jetzt lossaust und eine WP für Oma einbaut und PV Express mal kreativ werden muss, wie er von seinen hohen Gaskosten runter kommt, dann scheinen die Impulse ja Wirkung zu zeigen. Zuerst bei den Early Birds und nach der nächsten Nebenkostenabrechnung oder Preiserhöhung der Energielieferanten auch bei den anderen Hauseigentümern und Mietern. Problematisch bleiben aber wirklich die sozial Schwächeren, die in Miete im energiehungrigen Altbau leben und nahezu keinen Stellhebel haben zu reagieren.
Mir gefallen die hohen Preise auch nicht, aber ich bin mir sicher, sie werden die Energiewende stark beschleunigen. Derzeit profitiere ich auch noch von einem günstigen Stromvertrag und kaufe 4500kWh Strom im Jahr zu. Das sind meine einzigen Energiekosten (Mobilität, Heizung für über 200qm, Haushaltsstrom) für meine vierköpfige Familie. Der Rest kommt günstig von 15kWp Anlage ohne Speicher vom Dach. Wenn ich jetzt auch 40cent/kWh bezahlen muss, werde ich auch nochmals etwas von komfortabel nach sparsam optimieren. Aber viel geht nicht mehr ohne massiven Komfortverlust.
Es ist aber finanziell dann noch immer kein Vergleich zu vor fünf Jahren. Da zahlte ich für drei Köpfe 1500€ Heizkosten jährlich für 100qm Wohnung (Gas), 2500kWh Haushaltsstrom zu 28 Cent sowie rund 3000 Euro für Benzin.
D.h. meine gesamten Energiekosten sind nun rund 80% niedriger. Beim CO2 Fußabdruck ist der Unterschied noch höher! Und damals gab es keinen Aufstellpool für die Kinder, der auf 30 Grad beheizt war. 