Beiträge von egn im Thema „Stromanschluss wird stillgelegt - Einfamilienhaus autark machen“

    Jetzt lass bitte mal gut sein. Du hast Deinen Punkt x-mal deutlich gemacht. :roll:


    Er hatte anscheinend die finanziellen Mittel dazu, und es war letztlich seine Entscheidung so viel Geld für die Anlage auszugeben.

    Die Anlage ist nun mal jetzt so da wie sie ist. Jetzt geht es darum dass die Anlage auch so betrieben wird dass die Komponenten möglichst lange halten.


    Überkapazität hat nicht nur Nachteile, sondern hat auch den Vorteil dass bei richtiger Nutzung die Lebensdauer nicht nur proportional zur Kapazitätsgröße länger sein kann, sondern eventuell sogar überproportional.


    Des weiteren erlaubt die Überkapazität neben der Routinenutzung für den täglichen Standardverbrauch auch die unregelmäßige Nutzung mit Großverbrauchern, z.B. für das Laden eines E-Autos oder vielleicht irgendwann mal für eine Wärmepumpe, oder Klimaanlagen mit WP-Heizfunktion.


    Ob er das jetzt irgendwann tatsächlich nutzt kann er jederzeit entscheiden, ohne dass sofort wieder eine Änderung nötig wäre.

    Ich hoffe doch dass bei so viel Überkapazität die Ladung des Speichers spätestens bei 3,40 V/Zelle endet und die Ladeerhaltung bei nicht mehr als 3,35 V/Zelle liegt. Ansonsten ist mit einer hohen kalendarischen Degradation zu rechnen.


    Es würde sogar reichen wenn man den Speicher im Bereich eines SOC von 20 - 70 % betreibt. Dies halbiert die Degradation gegenüber einem Betrieb bis 90 oder gar 100 %. Jetzt wo nun mal so viel ungenutzter Speicher vorhanden ist, sollte man diesen wenigsten so betreiben dass er möglichst lange hält.

    Vidar

    Der aggressive Diskussionsstil von Andre78 sollte für Dich ein Warnzeichen sein. Denn wer andere Meinungen einfach mit persönlichen Angriffen und einem Diskussionsverbot abbügelt, der scheint keine fundierten Argumente zu haben. :roll:


    Ich kann Dir nur raten vor der endgültigen Entscheidung ein oder mehrere Alternativangebote von Fachfirmen einzuholen, die nicht nur den Netzanschluss 1:1 mit einem überdimensionierten Dieselaggregat ersetzen wollen, sondern ein nachhaltiges energetisches Gesamtkonzept entwickeln, das auch Energieeinsparung und Energiesubstitution berücksichtigt. Dies geht ohne Komforteinbußen und wird den Komfort letztlich sogar erhöhen.


    Du musst auch bedenken, dass Du die Anlage die nächsten Jahrzehnte täglich betreiben musst.


    Was ist bei Problemen?


    Ein renommierter Anbieter aus der Nähe oder zumindest einem Servicestützpunkt in der Nähe wäre meiner Meinung nach die bessere Wahl.


    Triff keine schnelle Entscheidung, sondern bespreche das auch mit Deiner Familie. Denn die muss auch die nächsten Jahrzehnte mit einer eventuellen Fehlplanung leben.


    Und nicht zuletzt geht es auch um viel Geld. Bei den Stromkosten machen hohe Investitionskosten für überdimensionierte Anlagenkonzepte einen wesentliche Kostenfaktor aus. Die geschätzten 70 ct/kWh bei einem Jahresverbrauch von rund 3.500 kWh bedeuten bei einer zu erwartenden Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren, die schon von mir am Anfang geschätzten rund 50.000 €. Wobei man auch Service und Wartung nicht vergessen darf. Lasse Dir auf jeden Fall Festpreisangebote inklusive langjährigen Service und Notfall-Service für die Anlage machen, um keine finanziellen Überraschungen zu erleben.


    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und jederzeit Strom aus der Steckdose!

    Sorry, die Zahlen sind von meinen getrennten Kühl- und Gefrierschrank im Wohnmobil im Sommer. Die haben natürlich ungünstigere Betriebsbedingungen, als in einem kühleren Haus.


    Ich muss mich hier korrigieren. Tatsächlich liegt der Verbrauch in der Realität bei einem normalen Kühlschrank mit 200 - 300 l Inhalt unter 1 kWh/Tag.


    Es ist also nicht so schlimm wie ich oben geschrieben habe. Dennoch sind 1 kWh/Tag im Winter bei wenig Sonneneinstrahlung viel, wenn man teilweise deutlich weniger als 1 kWh/Tag/1kWp im Schnitt pro Monat hat.


    Was kostet 1 kWp PV mit etwa 1 kWh Speicher?

    Was kostet die kWh von einem Dieselaggregat inklusive Abschreibung, Treibstoff, Wartung?


    Ich sehe ein, dass das Thema Absorberkühlschrank hier in diesem Fall grenzwertig ist, aber z.B. bei einem autarken Tinyhouse mit begrenzter PV und Platz, sehe ich ihn durchaus als Alternative.

    Zitat

    kein normaler Mensch betreibt im Wohnhaus einen Gaskühlschrank.

    Warum eigentlich nicht? Ganz einfach, weil der Strom aus der Steckdose kommt.


    Kühlung mit einem Kompressorkühlschrank braucht pro Tag 2-3 kWh an Strom, die erst Mal erzeugt und gespeichert werden müssen. Im Sommer kein Problem, aber in der dunklen Jahreszeit ist das wertvolle Energie. Für diese Energie muss dann ein Dieselaggregat jeden Tag schon 1 h laufen. Eine ganze Stunde nur für die Kühlung?


    Ein Gaskühlschrank braucht pro Tag 200 - 300 g Gas. Für Kochen und Kühlen reicht nach meiner Erfahrung eine 11 kg Flasche einen ganzen Monat. Die Montage sollte kein Problem sein. Und im Sommer kann man den Gaskühlschrank auch mit Strom laufen lassen.


    Für den Backup für die Netzstromversorgung braucht man keinen AC Generator sondern nur einen 2. Wechselrichter und eine 2. Batterie.


    Es geht hier auch nicht um eine Stromversorgung für einen Industriebetrieb, sondern nur um einen gewöhnlichen Haushalt.


    Und warum haben viele Micro- und Nano BHKWs wohl Leistungen von weniger als 2 kW, oder sogar nur 500 W?


    Dies liegt ganz einfach daran dass die Energiemenge für den täglichen Verbrauch eines durchschnittlichen Haushalts leicht erzeugt werden kann. Warum also ein Aggregat mit 5+ kW installieren, insbesondere da man das Aggregat nur im Winter braucht?


    Und ich bleibe dabei dass ein LiFePO4 Speicher die bessere Lösung ist, da ein richtig dimensionierter Speicher im Winter nicht voll wird, sondern sich immer im unteren SOC-Bereich bewegen wird. So wie aktuell in der Dunkelflaute wird er möglicherweise über Wochen nicht durch die PV voll.


    Und Laden mit einem 5 kW Aggregat bis auf 100 % mit stundenlanger Absorption bedeutet nur unnötigen Treibstoffverbrauch, Verschleiß, Lärm und Abgase. Da würde wieder ein kleiner Generator besser passen. Die Ladeeffizienz geht bei Blei ab 80 % Ladestand drastisch in den Keller. Da wird dann hauptsächlich Wasser zerlegt.


    Auf der einen Seite wird mit Resourcenschonung argumentiert, auf der anderen Seite will man ein überdimensioniertes Stromaggregat nur wegen des Kühlschranks im Winter 1 h länger laufen lassen.


    Vieles was hier vorgeschlagen wurde kostet sehr viel Geld, ohne dass es einen signifikanten Mehrwert bringt. Vieles davon ist eigentlich nur Spielerei, und für denjenigen interessant, der sich hobbymäßig beschäftigen will. Für jemanden der das alles nur nutzten möchte, ist es over-engineered.


    Ich bleibe deshalb dabei, dass man nicht nur einfach das Netz ersetzen, sondern auch beim Verbrauch ansetzen sollte. Damit lässt sich der Stromverbrauch so weit reduzieren dass man mit der begrenzten Fläche sogar im Winter eine hohe Abdeckung per PV erreicht. Das reduziert die teuren Generatorlaufzeiten.


    Im Sommer wird es zwangsläufig einen Überschuss geben. Aber damit kann man ja dann im Sommer die Nutzung der fossilen Brennstoffe reduzieren. Im Sommer kann man ja dann Warmwasser, Kochen und Kühlen elektrisch machen.


    Eine ganz andere Möglichkeit wäre auch eine Lösung in Kombination mit einer Flüssiggasbrennstoffzelle. Diese würde es erlauben auf ein Dieselaggregat zu verzichten und auch den Stromspeicher deutlich zu reduzieren.


    So was zu realisieren würde aber dauern. Deshalb würde ich jetzt kurzfristig nicht zu viel Geld investieren und nur eine einfache Notversorgung realisieren, und die Zeit nutzen ein Lösung zu suchen mit der ich mich persönlich wohlfühle.

    Ich halte die Vorschläge hier auch teilweise für Overkill.


    Wir hatten hier doch kürzlich mal über die autarke Versorgung eines Tinyhouse diskutiert. Und so eine autarke Stromversorgung kann man durchaus mit Camping vergleichen.


    Was wichtig ist, und auch schon mal vorgeschlagen wurde, ist dass man prüft welche Stromverbraucher man durch Alternativen wie Gas/Heizöl ersetzen kann. Heizung/Warmwasser ist ja schon Heizöl. Kochen und kühlen kann man mit Gas.


    Die paar kWh Strom die man täglich abzüglich PV dann noch braucht, kann man auch mit einem 1-2 kW Stromaggregat noch erzeugen. Man muss hier ja nicht unbedingt eines von Aliexpress nehmen, sondern kann eines von einem bewährten europäischen Anbieter nehmen. Mehr Leistung kostet mehr Geld, hat allerdings auch den Vorteil kürzerer Generatorlaufzeiten und damit weniger Wartung. Auf der anderen Seite steht die mögliche Redundanz durch kleinere Einheiten.


    Man schaue sich hier einfach mal bei Fischer Panda, Mastervolt, Whisperpower und Co. um. Die gibt es auch teilweise wassergekühlt und kann sie in den Heizkreislauf integrieren.


    Man kann auch statt AC einen DC Generator nehmen, der die Batterie direkt lädt, anstatt über AC zu gehen. Manche Geräte starten sich selbst, wenn die Spannung unter einen bestimmten Wert fällt, und schalten sich automatisch ab, wenn eine bestimmte Spannung überschritten wird. Man kann dabei auch bevorzugte Gerneratorlaufzeiten festlegen. So was gibt es im Yacht- und Highend-Campingbereich schon lange.


    Kern des System sind 1 oder mehrere Inselwechselrichter und eine oder mehrere LiFePO4-Batterien (Redundanz). Blei ist schlecht, weil man die im Winter nicht vollladen kann, und diese zwangsläufig sulfatieren wird. Einen Generator in Teillast laufen zu lassen ist schlecht.


    Das alles kostet dann keine 50.000 € sondern eher im Bereich 10.000 - 20.000 €.


    Ich würde deshalb als energetische Zielrichtung eher das autarke Tinyhouse sehen, als ein typisches Haus mit einem Ersatz des Netzanschlusses 1:1 durch eine Netzersatzanlage. Auch da muss man nicht auf Komfort verzichten, wenn der Umgang mit Energie sparsam erfolgt.