Beiträge von Andre78 im Thema „Hybridwechselrichter, vielleicht sogar notstromfähig? Suche Empfehlungen.“

    Insgesamt gibt es bei meinem Grundstück einen Tiefenerder und 3 weitere Erdstäbe (meherere Gebäude, zusätzliche Erdung wg. PV usw) . Widerstand wurde natürlich geprüft - Werte hab ich aber grad nicht da. Wir haben sehr feuchten Boden - hier hat man überall sehr schnell eine gute Erdung.

    Zusätzlich ist der Ausgang vom WR an einem Erdstab angeschlossen.

    Dann hoffe ich mal, daß sämtliche Erdungseinrichtungen mit mind. 16mm² untereinander verbunden sind.

    (Untereinander heißt z.B. über lokale PAS und die wiederum mit PE)

    (Im TN-S kann das auch über die Hauptleitung erfolgen, wenn der Querrschnitt passt.)

    Isolierte Erdspiese, also welche nicht in den PA eingebunden sind, sind eher eine Gefahr.


    Da der PE vom EVU bei mir kein PE ein PEN ist, bleibt mir ja nichts weiter übrig.

    Hat etwas mit der Netzform zu tun.
    Wenn man keine eigene Erde hat & vom EVU 3 Phasen, einen N und einen PE bekommt, dann kann es schon sein, dass Du Recht hast. Schließlich würde bei einem Erdschluss aller Saft auf den PE vom EVU gehen - wer weiß wo der ist :)
    Allerdings wäre das auch bei einem Erdschluss mit dem Strom vom EVU so - das wäre aber sein eigener Strom :D


    Da ist ein falsches Verständnis für was der PE benötigt wird.

    Es ginge jetzt zu weit, wenn ich alles erkläre, aber i.d.R. hat man heutzutage immer im Gebäude einen eigenen Erder, der über die HES via PE mit dem PEN des VNB bei TN-C-S-Netzen verbunden ist.


    Daher Grundsatz Nr. 1: Der Begriff "eigene Erde" existiert nicht. Es darf immer nur ein Erdpotential in einer Anlage existieren, egal wieviele Einspeisungen und Stromerzeuger bestehen.


    Das Thema ist ein alter Hut und hat primär nichts mit PV oder Halb-Inseln zu tun, sondern kommt in jeder Anlage mit Ersatzstrom oder mehrfachen Einspeisungen(Trafos) vor.

    z.B. Krankenhäuser, Rechenzentren, Industrieanlagen etc.


    Mit der IT kam das Problem mit vagabundierenden Strömen mehr in den Vordergrund.

    Daher muß man heutige Anlagen auch mit Hinblick auf eine EMV-gerechte Verkabelung errichten.


    Aber mal zurück zum Begriff "Allpolige Trennung", den viele falsch verstehen.

    Das heißt nicht, daß man galvanisch trennen muß, sondern daß es keine Rückwirkungen auf aktive Leiter geben darf.

    Denn eine galvanische Trennung wäre bereits ein Trafo. Rückwirkungen auf's Netz verhindert dieser aber kaum.

    Allpolig heißt, daß alle aktiven Leiter getrennt werden.

    Aktiv sind:

    Außenleiter (L1,L2,L3)

    Neutralleiter (N)

    PEN (Nulleiter)

    nicht aktive Leiter:

    PE (Schutzleiter)


    Der PEN hat die Besonderheit, daß dieser eine Schutzfunktion hat.

    Der darf deshalb nicht geschaltet werden. (Einzige Ausnahme: Direkt am HAK, wenn eine ausreichende Erdung durch örtliche Maßnahmen gewährleistet bleibt.)


    Eine weitere Besonderheit ist der ZEP (zentraler Erdungspunkt) als Alternative zur 4-poligen Trennung, bei dem ausreicht nur die Außenleiter zu trennen.


    Der PE heißt nicht umsonst Schutzleiter.

    Dieser muß in jeder Situation in der Lage sein, Ströme abzuleiten, egal aus welchem Netzsegment!

    Daher muß der PE durchgehend in allen Anlagenteilen verbunden sein.


    Daher: PEN vom VNB so früh, wie möglich auftrennen.

    Bei Mehrfacheinspeisungen muß für alle eine gemeinsame Erdungsschiene existieren.


    Hier mal ein eingeworfenes Bild:

    (Quelle: TAB Bayernwerk)


    Abb. 1 zeigt, wie es heute im Neubau gemacht wird.


    Abb. 2 wie e auch möglich ist.

    Letztere zeigt auch, wie man sehr einfach alte Anlagen, bei denen der PEN nicht am HAK aufgetrennt wird aber dort der PA zur HES geht nachrüsten kann.

    Der akte PEN vom HAK bis nach dem Zähler wird nur noch als N genutzt. (Obwohl es von der definition ein PEN bleibt)

    Der PE der Anlagenteile hinter dem Zähler und auch der Insel ist direkt mit der HES verbunden.

    In diesem Fall kann es keinerlei Netzrückwirkungen vom Inselnetz geben.


    Übrigens ist das auch bei den Notstromfunktionen bei netzparallelen Anlagen (Fronius, SMa etc.) so gefordet.

    Es muß ein eigener PE-Leiter von der HV mit der Netzumschaltung zur HES geführt werden.

    Der PE bzw. PEN zwischen HAK und Zählerschrank darf nicht genutz werden.

    Der Grund ist einfach: Sollte aus irgendeinem Grund der HAK getauscht werden (z.B. Verlegung der Hauseinspeisung) würde so die Schutzfunktion des Insel-/Ersatzstromteils während den Arbeiten aufgehoben werden.


    für mich war das klar das man den Schutzleiter vom Versorger nicht benutzen darf und einen eigenen Erder benutzen muss....wo kann man sich da genauer informieren....weil in den Manuals steht da nix....

    VDE?

    1. VNB (Verteilnetzbetreiber) nicht Versorger(EVU)

    2. man bekommt vom VNB entweder einen PEN (TN-Netz) oder einen N (TT-Netz).

    Reine TN-S-Netze mit von Anfang an getrennten PE sind äußerst selten und kommen i.d.R. nur bei eigenem Trafo oder Inselnetzen vor.

    3. Wenn man nicht vom Fach ist, muß man sich das Grundverständnis erst schaffen, warum was gefordert wird.

    Bei Fragen dazu ist das Forum ein guter Anlaufpunkt, wenn man nicht die VDE-Wälzer durcharbeiten will. ;)

    Andererseits gibt es über Suchmaschinen viel zu diesem Thema zu finden.

    Unter folgende Suchbegriffe sollte man eigentlich einges finden:

    - Mehrfacheinspeisung

    - EMV-gerechte Mehrfacheinspeisung

    - Potentialausgleich Mehrfacheinspeisung

    Man findet mehr zu dem Thema bei Großanlagen.

    4. Wenn man gar nicht weiter weiß: Finger weg und Fachmann holen. (Obwohl das auch nicht so einfach ist, da ein Meistertitel leider keine Garant für eine richtige Installation mehr ist.)

    ALLPOLIG.....heißt auch kein Schutzleiter!

    Falsch.

    Bei Halbinseln hängt alles am selben PA und somit auch an der HES.

    Was man nicht darf, den PEN des VNB direkt für den Insel-PE zu nutzen.

    Wenn man aber PEN zu N und PE auftrennt und PE mit der HES verbunden ist, darf(eher muß) man diesen PE auch für die Insel nutzen.

    Wichtig ist nur, daß ein örtlicher Erder (Fundament, Ring, Stab) mit der HES verbunden ist.


    Wenn jemand einen PE schaltet, handelt dieser mehr als nur regelunkonform, sondern auch mind. grob fahrlässig.


    Also bitte einmal etwas über Potentialausgleich und Erdung lernen.


    In einem Gebäude darf immer nur ein einziges Erdpotential existieren.



    Es ist aber wichtig, wie und wo man den PEN auftrennt.

    Bei Halbinseln muß prinzipiell der PEN am HAK aufgetrennt werden, wenn dort die Verbindung zur HES angeschlossen ist.

    Ansonsten an der Verbindung zur HES. (Letzteres nur für alte Anlagen oder bei Hausanschlußsäulen relevant.)

    Wichtig ist, daß es bei der Insel einen direkten Pfad über PE zur HES ohne über einen PEN zu gehen existieren muß.

    Nimm einen Fronius Symo Hybrid + Fronius Smart Meter.

    Das ganze Konfiguriert man dann auf Null-Einspeisung.

    Wenn Ersatzstrom wichtig ist, dann würde ich aber trotz der geringen PV-Leistung das 5kVA-Modell nehmen.

    (Preisliche nehmen sich die drei Typen fast nichts)

    Der der Hybrid macht Drehstrom, auch im Ersatzstrombetrieb.

    Schieflast kann der pro Phase max. knapp über 2kW.

    Dazu noch z.B. einen BYD mit 7,7kWh und gut ist.

    Kostet in Summe natürlich etwas.

    Für die Netzumschaltung sind dan noch 2 4pol. Schütze + Hilfsschalter und zwei zweipolige (Erdung) erforderlich, sowie noch ein bißchen Koppelrelais, Selektiver FI 0,1A etc.

    Brutto liegt das ganze Material dann geschätzt bei knapp unter € 7000,-.

    Wäre dann eine schöne nicht belastende Gueirilla-Anlage, die aber die VDE einhält. ;)


    Wenn das ganze eine Halbinsel werden soll, rate ich zu Victron oder Studer. Dann mit Blei OPzS bzw. SPzS.

    Es bringt nichts, billige Hardware zu kaufen und sich nach rel. kurzer Zeit bei einem Defekt zu ärgern.

    Lieber einmal etwas vernünftiges und seine Ruhe haben.

    Aber bitte den BMV-700 (Batteriemonitor) nicht vergessen.

    Mit einem 5kVA-InselWR würde man die Netzumschaltung nachlagern.

    D.h. bei Umschaltung auf Insel würden die Phasen zusammengeschaltet werden.

    Wenn der Herd der einzige Drehstromverbaucher im Haus ist, würde ich den Automaten gegen einen 4pol. 16A LS-Schalter tauschen, damit der N-Leiter im Inselbetrieb nicht überlastet werden kann und abraucht.

    Im Drehstrombetrieb kann auf dem N-Leiter nicht mehr als 16A fließen.

    Oder man läßt den Herd am Netz.