Insgesamt gibt es bei meinem Grundstück einen Tiefenerder und 3 weitere Erdstäbe (meherere Gebäude, zusätzliche Erdung wg. PV usw) . Widerstand wurde natürlich geprüft - Werte hab ich aber grad nicht da. Wir haben sehr feuchten Boden - hier hat man überall sehr schnell eine gute Erdung.
Zusätzlich ist der Ausgang vom WR an einem Erdstab angeschlossen.
Dann hoffe ich mal, daß sämtliche Erdungseinrichtungen mit mind. 16mm² untereinander verbunden sind.
(Untereinander heißt z.B. über lokale PAS und die wiederum mit PE)
(Im TN-S kann das auch über die Hauptleitung erfolgen, wenn der Querrschnitt passt.)
Isolierte Erdspiese, also welche nicht in den PA eingebunden sind, sind eher eine Gefahr.
Da der PE vom EVU bei mir kein PE ein PEN ist, bleibt mir ja nichts weiter übrig.
Hat etwas mit der Netzform zu tun.
Wenn man keine eigene Erde hat & vom EVU 3 Phasen, einen N und einen PE bekommt, dann kann es schon sein, dass Du Recht hast. Schließlich würde bei einem Erdschluss aller Saft auf den PE vom EVU gehen - wer weiß wo der ist![]()
Allerdings wäre das auch bei einem Erdschluss mit dem Strom vom EVU so - das wäre aber sein eigener Strom
Da ist ein falsches Verständnis für was der PE benötigt wird.
Es ginge jetzt zu weit, wenn ich alles erkläre, aber i.d.R. hat man heutzutage immer im Gebäude einen eigenen Erder, der über die HES via PE mit dem PEN des VNB bei TN-C-S-Netzen verbunden ist.
Daher Grundsatz Nr. 1: Der Begriff "eigene Erde" existiert nicht. Es darf immer nur ein Erdpotential in einer Anlage existieren, egal wieviele Einspeisungen und Stromerzeuger bestehen.
Das Thema ist ein alter Hut und hat primär nichts mit PV oder Halb-Inseln zu tun, sondern kommt in jeder Anlage mit Ersatzstrom oder mehrfachen Einspeisungen(Trafos) vor.
z.B. Krankenhäuser, Rechenzentren, Industrieanlagen etc.
Mit der IT kam das Problem mit vagabundierenden Strömen mehr in den Vordergrund.
Daher muß man heutige Anlagen auch mit Hinblick auf eine EMV-gerechte Verkabelung errichten.
Aber mal zurück zum Begriff "Allpolige Trennung", den viele falsch verstehen.
Das heißt nicht, daß man galvanisch trennen muß, sondern daß es keine Rückwirkungen auf aktive Leiter geben darf.
Denn eine galvanische Trennung wäre bereits ein Trafo. Rückwirkungen auf's Netz verhindert dieser aber kaum.
Allpolig heißt, daß alle aktiven Leiter getrennt werden.
Aktiv sind:
Außenleiter (L1,L2,L3)
Neutralleiter (N)
PEN (Nulleiter)
nicht aktive Leiter:
PE (Schutzleiter)
Der PEN hat die Besonderheit, daß dieser eine Schutzfunktion hat.
Der darf deshalb nicht geschaltet werden. (Einzige Ausnahme: Direkt am HAK, wenn eine ausreichende Erdung durch örtliche Maßnahmen gewährleistet bleibt.)
Eine weitere Besonderheit ist der ZEP (zentraler Erdungspunkt) als Alternative zur 4-poligen Trennung, bei dem ausreicht nur die Außenleiter zu trennen.
Der PE heißt nicht umsonst Schutzleiter.
Dieser muß in jeder Situation in der Lage sein, Ströme abzuleiten, egal aus welchem Netzsegment!
Daher muß der PE durchgehend in allen Anlagenteilen verbunden sein.
Daher: PEN vom VNB so früh, wie möglich auftrennen.
Bei Mehrfacheinspeisungen muß für alle eine gemeinsame Erdungsschiene existieren.
Hier mal ein eingeworfenes Bild:
(Quelle: TAB Bayernwerk)
Abb. 1 zeigt, wie es heute im Neubau gemacht wird.
Abb. 2 wie e auch möglich ist.
Letztere zeigt auch, wie man sehr einfach alte Anlagen, bei denen der PEN nicht am HAK aufgetrennt wird aber dort der PA zur HES geht nachrüsten kann.
Der akte PEN vom HAK bis nach dem Zähler wird nur noch als N genutzt. (Obwohl es von der definition ein PEN bleibt)
Der PE der Anlagenteile hinter dem Zähler und auch der Insel ist direkt mit der HES verbunden.
In diesem Fall kann es keinerlei Netzrückwirkungen vom Inselnetz geben.
Übrigens ist das auch bei den Notstromfunktionen bei netzparallelen Anlagen (Fronius, SMa etc.) so gefordet.
Es muß ein eigener PE-Leiter von der HV mit der Netzumschaltung zur HES geführt werden.
Der PE bzw. PEN zwischen HAK und Zählerschrank darf nicht genutz werden.
Der Grund ist einfach: Sollte aus irgendeinem Grund der HAK getauscht werden (z.B. Verlegung der Hauseinspeisung) würde so die Schutzfunktion des Insel-/Ersatzstromteils während den Arbeiten aufgehoben werden.
für mich war das klar das man den Schutzleiter vom Versorger nicht benutzen darf und einen eigenen Erder benutzen muss....wo kann man sich da genauer informieren....weil in den Manuals steht da nix....
VDE?
1. VNB (Verteilnetzbetreiber) nicht Versorger(EVU)
2. man bekommt vom VNB entweder einen PEN (TN-Netz) oder einen N (TT-Netz).
Reine TN-S-Netze mit von Anfang an getrennten PE sind äußerst selten und kommen i.d.R. nur bei eigenem Trafo oder Inselnetzen vor.
3. Wenn man nicht vom Fach ist, muß man sich das Grundverständnis erst schaffen, warum was gefordert wird.
Bei Fragen dazu ist das Forum ein guter Anlaufpunkt, wenn man nicht die VDE-Wälzer durcharbeiten will.
Andererseits gibt es über Suchmaschinen viel zu diesem Thema zu finden.
Unter folgende Suchbegriffe sollte man eigentlich einges finden:
- Mehrfacheinspeisung
- EMV-gerechte Mehrfacheinspeisung
- Potentialausgleich Mehrfacheinspeisung
Man findet mehr zu dem Thema bei Großanlagen.
4. Wenn man gar nicht weiter weiß: Finger weg und Fachmann holen. (Obwohl das auch nicht so einfach ist, da ein Meistertitel leider keine Garant für eine richtige Installation mehr ist.)