bei mir liegt es nicht am "verstehen wollen", eher am "können":
wie kann denn ein "übers Jahr schwankender, ggf. deutlich höherer Stromverbrauch" einen Speicher wirtschaftlich machen ?
das einzige was mir dazu einfällt, wäre wenn jemand in den Sommermonaten einen deutlich hohen Nachtverbrauch hätte ?
das würde zu einem höheren Speicherdurchsatz führen - ob dass den Speicher wirtschaftlich macht wäre auszurechnen...
der Normalfall ist aber eher, daß der Verbrauch im Winter höher ist als im Sommer, und da hilft ein Speicher genau garnichts.
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Es gibt mehrere Szenarien wo das funktioniert sollte: die Sache mit dem Aquarium ist schon mal eine, weil sowas einen hohen Grundstrombedarf hat. Intervallmäßig laufende Schwimmbad- oder Teichpumpen auch und die gute Wärmepumpe mit der man klimafreundlich heizen kann. Bei letzterer ist es so, dass diese im Sommer (Mai - August) offline ist bzw. nur Warmwasser macht, in der Übergangszeit (März, April, Sept., Okt., 50% Nov.) und im Winter (50% Nov, Dez, Jan, Feb) läuft. Die Übergangszeit deckt man mit entsprechenden Speicher gut ab. Die Winterzeit kauft man zu rund 85-90% Strom zu (bei mir aktuell 86% Zukauf - was ich nicht gedacht hätte, ich hatte mit mehr gerechnet). Mit Speicher wird man in der Sommerzeit größtenteils autark sein, d.h. keinen bis sehr wenig Strom zukaufen müssen, in der Übergangszeit wird die Autarkie auf 60-80% zurückgehen und im Winter dümpelt man mit ca. 10% umher (bei mir aktuell ab 2. Hälfte Nov bis jetzt 12% Autarkie - ebenfalls mehr als erwartet).
Ohne Speicher kommt man im Sommer auf 30% Autarkie wenn die PV kWp-Leistung größer oder mind. gleich des Jahresverbrauchs in MWh ist. D.h., um das zu erreichen benötigt man bei 5000kWh/a (5MWh/a) Stromverbrauch mind. 5kWp auf dem Dach. In der Übergangszeit würde die Autarkie absacken, weil die Heizung nachts Netzstrom benötigt und in der Winterzeit würde ich behaupten wäre die Autarkie in der Konstellation bei max. ca. 5% wenn überhaupt. Der Sonneintrag ist im Idealfall (100% Sonnen) sehr kurz (6h) und die PV kommt nicht auf volle Leistung. Bei mir kommt max 3/4 des möglichen vom Dach (Dez, Jan).
Auch ein Umstand der für einen Speicher spricht: er kann Strom zusammen mit der PV gleichzeitig abgeben, d.h. auch einen hohen Strombedarf decken. Ich hab's mal beobachtet: es kamen 6kW vom Dach und 8kW wurden benötigt (kein Problem wenn der Herd, die WP und Waschmaschinen laufen - meistens Fr, Sa, So Mittag). In dem Fall kamen 2kW aus dem Speicher und ich habe keinen Netzstrombezug. Das sind in 2/3 des Jahres häufige Szenarien bei mir und ich werde es sehen, was es genau ausmachen wird. In meinen Rechnungen habe ich diese zusätzliche Einsparung nicht mit berücksichtigt. Wenn man eben wie bei Sonnen oder anderen eine Stromflat nutzen kann, ist man fertig mit dem Thema und kommt wieder zu ganz einfachen Rechnung: was habe ich ohne PV+Speicher an Geld für den Strombezug ausgegeben vs. Anschaffung- und Betriebskosten einer PV-Speicher-Flat-Lösung vs. nur PV inkl. hoher Einspeisung + hoher Bezugsstrom vs. noch zig anderer Varianten mit verschiedenen Speichermodellen.
Deshalb sage ich immer, dass es keine pauschale Lösung für alle gibt. Es ist alles vom individuellen Strombedarf und Leistungsprofil abhängig sein ob ein Speicher Sinn macht oder nicht.
Bevor gleich wieder jemand schreit, er hat im Sommer ohne Speicher ein höhere Autarkie als 30% - kann alles sein, wenn man seinen Stromkonsum entsprechend anpasst. Ich passe mich nicht an, ich mache alles wie vor der PV. D.h., die Waschmaschine läuft wie immer oft abends (Trockner ebenso) und wenn 3x am Abend gebadet werden muss dann ist das so (die WWP hat dann echt zu tun). Die Weihnachtsbaumbeleuchtung sind weiterhin Glühfadenbirnchen!
Alles andere ist eine Geiselung seiner selbst und macht in meine Augen keinen Sinn. Und wenn das erste Jahr so rum ist und ich weiß was so gegangen ist, dann optimiere ich vielleicht hier und da. Aber ich glaube eher nicht...
Wo nimmt Sonnen den Strom im Winter eigentlich her?
Sonnen sagt ganz allgemein "aus der Community". Da deren "Stromgesellschaften" weltweit tätig sind gehe ich mal straff davon aus, dass sie stumpf mit Ökostrom handeln (Verkauf und Ankauf).