Zitat von Ralf Hofmann
Dass auch eine LWP im Winter funktioniert, steht ja ausser Zweifel. In einem gut gedämmten Haus (Passivhaus oder KfW 40) mag das sogar so gut funzen, dass eine teurere Wasser-WP mit besserer Effizienz nicht lohnt.
Ich will meinen Satz mal etwas relativieren:
Ich halte es für stark verbesserungswürdig, relativ hohe Heizlasten zur kältesten Jahreszeit mit einer Luftwärmepumpe zu bedienen. Wenn Luft weit unter Null Grad Celsius als Input angesaugt werden muss, sinkt der COP so weit ab dass man schon fast 1:1 mit Strom heizt. Und dann i.d.R. auch nicht mit PV-Strom.
Darum sehe ich beim Einsatz vom LWP (ausser im Passiv- oder KfW 40 Haus) eine Spitzenlastheizung für sinnvoll an, im optimalen Fall eine mit Biomasse. Wer mit einer Grundwasser- oder Sole-WP heizt oder einen großen Kollektor im Garten verbuddelt hat, hat solche Probleme natürlich nicht.
Eine Wasser/Wasser- oder Sole/Wasser-WP ist was ganz anderes, die hab` ich auch nicht gemeint.
Also ich habe ein KfW70 Haus (im Moment sogar noch ohne Außenputz!!! Erster Winter). Und der COP ist (ohne WRG) sicherlich bei ca. 1 - 1,5 bei -20° und einer Vorlauftemp von 35°. In der Praxis brauche ich aber niemals eine Vorlauftemp, die so unglaublich hoch ist (im Schnitt 28-30°) und wir leben ja hier auch nicht in Sibirien. Wie oft haben wir mal so kalte Tage und vor allem, wie lang hält diese Absolut übertriebene Kälte an? Nicht übern Tag! Also bei einer Worst-Case Berechnung gebe ich dir Recht, aber in der Realitit, siehts definitiv ganz anders aus! Und wenns draußen wirklich mal unter -20° sinkt können immernoch kurz die Nachheizstufen (3 Stufen a ca. 3kW) ballern. Du glaubst gar nicht, wie schnell die das Haus aufheizen. Klar verschlechtern die die Bilanz/COP, aber kostentechnisch ist das auch kein Killer! In diesem Winter haben die Nachheizstufen keine 10kWh verbraucht bei mir 
Angepriesen hat mir der Hersteller einen COP von 3,5. Bei -15° auch noch über 3 durch WRG. Ich gehe davon aus, dass ich im Mittel nicht über 3 komme. Finde ich trotz allem noch ganz O.K., denn alleine die Investitionskosten der Gas-Leitung zu meinem Haus, wäre in etwa die Hälfte der gesamten WP Installation gewesen
Kommt natürlich noch Schornstein und Gas-Heizung oben drauf.
Von daher solltest du deine schlechte Meinung über LWWP's vllt überdenken. Die Praxis zeigt, dass es gut funktioniert und je nach System auch effizient ist. Die Kosten von Strom/Gas sind etwa gleich. Bei WP kann ich mit PV unterstützen, bei GAS nur durch Solarthermie (was ich ja auch gemusst hätte!).
Wie gesagt, beim Altbau bin ich eher bei dir, aber im Neubau definitiv keine schlechte Wahl.
Grüße
Jens