Beim Kvaerner Verfahren braucht man nur 12kWh Strom für 1kg Wasserstoff, bei der Elektrolyse bracht man 45-50kWh für 1kg Wasserstoff.
Der Reaktor ist vermutlich auch deutlich preiswerter als der Elektrolyseur.
Als Mehraufwand kommt 56kWh Erdgas dazu, aber das ist spottbillig.
Der Nachteil ist, dass man aus 56kWh Erdgas nur 33kWh Wasserstoff macht, aber dafür hat man das end of pipe Problem gelöst und muss den Kohlenstoffkreislauf nicht schließen.
und die Trillionen kWh Erdgas im Boden darf man sowieso nicht verbrennen, wenn wir den Planeetn bewohnbar halten wollen, also geht da auch nichts verloren.
Der Methanschlupf in Russlands Gasindustrie ist nicht sonderlich groß, wenn man den Daten von GEMIS glauben kann und ich kenne keine besseren. Das lässt sich sicher zertifizieren. Der Kostenvorteil zu deutschem grau-grünen Wasserstoff ist so gigantisch groß, dass das alles keine Rolle spielt.
Aber natürlich kann der Kunde das für sich entscheiden. Deutschen grau-grünen Wasserstoff zum 3fachen Preis und mit mehr CO2 Ausstoß durch den fossilen Stromanteil bei 4000h/a, oder eben russischen Wasserstoff, der nur ein Drittel kostet, ggf eine bessere CO2 Bilanz hat, aber trotzdem noch das 3-5fache vom heutigen Erdgas kostet.
Wer gedanklich ein Problem mit einem AKW in Russland hat nimmt halt ein Wasserkraftwerk in Norwegen plus deren Erdgas. entscheidend ist billiges Erdgas und CO2 neutraler Strom der möglichst 8000h/a zur Verfügung steht. Der Strompreis selbst ist garnicht so wichtig, weil man eh nur 1/4 davon braucht.
Ob es in Katar mit 2ct/kWh Solarstrom und 2000h/a auch funktionieren würde hängt davon ab, wie teuer die Anlagentechnik ist.
Das ist ja auch kein Wasserstoff für den 08/15 PKW oder das Eigenheim, dafür ist das alles unnötig teure Spielerei, das ist für die Einsatzgebiete, wo man sonst keine sinnvllen Alternativen hat, z.B. CO2 neutrale Flautenkraftwerke. Die alternative dazu wäre CCS am Gaskraftwerk mit CO2 Speicherung in Deutschland?
Ernsthaft: Wer will denn DAS?
Und es macht natürlich keinen Sinn aus Methan Wasserstoff zu machen, wenn man dann an anderer Stelle aus Wasserstoff Methan macht, was die eFueel Leute ja als Vision haben.
Es macht auch wenig Sinn, Kohlenstoff mit viel Energieaufwand zu erzeugen und dann für Jahrausende im Boden vergraben, wenn man an anderer Stelle Kohle aus dem Boden gräbt und verbrennt.
Aber das ist das grundsätzliche Problem der Energiewende. Man macht viele technologische Spielereien und nebenbei beheizt man ungedämmte Gebäude mit tausenden Litern Heizöl, verfeuert Braunkohle und verfährt haufenweise Diesel um tagtäglich in einer zum Wohnzimmer ausgebauten 2t Blechkiste von A nach B und wieder zurück nach A zu fahren, dazu zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen (und wehe das Kerosin würde teurer) und das alles gilt auch noch als vollkommen normal.
Wenn man sich die Pfade so anschaut bekommen wir es eh nicht mehr hin. Die +2K sind ja seit Jahren eh nur noch reine Phantasie und bis zum großen Hauen und Stechen ist es vermutlich nicht mehr so weit und wenn es keinen globalen hohen CO2 Preis gibt (und ich sehe absolut nichts was darauf hin deutet, selbst wir deutschen mit dem angeborenen moralischen Zeigefinger bekommen es ja nach wie vor nicht auf die Reihe) wird man eben verfeuern was da ist. da können wir hier Elektrolyseure bauen wie wir wollen, ohne Perspektive und Option werden Länder wie Russland alles verfeuern was im Boden liegt und das reicht locker aus, die Ökosysteme kollabieren zu lassen.
MfG