Hallo,
Meine Motivation ist vielfältig. Altersvorsorge, Hobby, Umweltschutz und sicher am Ende des Tages, auch zum Teil Aufklärung der Geselschaft was möglich ist.
mit Ausnahme des Hobbys sollten die angesprochenen Punkte eher für Demotivation sorgen.
Die Technik, um solche Projekte zu realisieren, existierte auch in den 90ern schon. Geändert hat sich seitdem Vieles und dennoch nichts: es bleibt lediglich eine Frage der Skalierung. Aufklärung ist nicht nötig, da die Gesellschaft längst weiß, dass sich mit ausreichend Geld und Land beinahe alles umsetzen lässt. Nur hat der größere Teil der Gesellschaft weder das nötige Land noch Geld für derartige Vorhaben und würde es, wenn er es denn hätte, sinnvoller nutzen.
Dass solche Anlagen in unseren Breiten (so gut wie) nicht existieren, liegt daran, dass es sich nicht rentiert ein Wohngebäude rein batterieelektrisch mithilfe einer PV zu versorgen. In Deutschland haben wir zum Glück den Luxus einer gut ausgebauten Infrastruktur, sodass reine Off-Grid Anlagen die Ausnahme sind. Wenn doch mal Offgrid gebaut werden muss, werden derartige Systeme in der Regel mit einem BHKW oder Backup-Generator kombiniert. Trotz nur geringer Betriebsstundenzahl im Winter, kann so ein ordentlicher Teil an benötigter PV-Leistung und Batteriekapazität eingespart werden.
Die Investition amortisiert sich nach meiner Berechnung zwischen 12 und 16 Jahren. Je nach dem wieviel wir Auto fahren.
Umweltschutz und Amortisation werden nicht dadurch erreicht, dass man maximal viele Ressourcen für sich alleine beansprucht, um dann maximal viel Auto fahren zu "müssen", damit es sich rentiert. Auch deine CO2-Berechnung an späterer Stelle macht hinten und vorne keinen Sinn.
Zur Altersvorsorge rentiert sich ein Inselsystem ebenfalls nicht. Du investierst in Verschleißteile mit hohem Wertverlust und begrenzter Lebensdauer, verhältnismäßig geringer Flexibilität bei sich ändernden Umständen, erhöhten Kosten, und der Notwendigkeit von Wartung sowie Instandhaltung. Ein Leben mit der Insel erfordert Aufmerksamkeit, Anpassungsfähigkeit und beansprucht Zeit. Auch wenn bei guter Planung meist alles problemlos läuft, lebt es sich mit einem (zusätzlichen) Stromanschluss entspannter, wenn man das Luxus-Leben bevorzugt. Hinzu kommt, dass man sich mit zunehmendem Alter schwerer mit moderner Technik tut und auch nicht mehr so leicht und gern auf Dächer klettert.
Ich würde, wenn ich die Wahl hätte, am dauerhaften Wohnort immer einen Netzanschluss legen lassen, solange dieser nicht teurer kommt als das Inselsystem. Die Möglichkeiten des netzparallelen Betriebs sind mittlerweile so vielfältig geworden, dass du die Vorteile aus beidem nutzen kannst, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Die meisten ehemaligen Insulaner hängen mittlerweile (wieder) am Netz und bereuen es nicht.
Generator --> Geht m.E. GAR NICHT
In deinem Beitrag steht viel Richtiges. Ein Backup-Generator oder eine vergleichbare Ersatzstromversorgung ist in Offgrid-Systemen allerdings alleine schon für Wartungszwecke obligatorisch. Ausfälle, Verbrauchsausreißer und Mangelerträge wären weitere Gründe. Mit einem gebrochenen Bein klettert es sich nun mal schlecht aufs Dach zum Schnee räumen. Und persönlich hätte ich bei Krankheit auch keine Lust, ständig ein BEV durch die Gegend fahren zu müssen, nur damit in diesem Zeitraum die Stromversorgung sichergestellt ist. Keine Ersatzstromversorgung zu haben, wenn auch noch das Heizungssystem rein elektrisch läuft, wäre nicht besonders klug.
vgl. Krec Klaus Forschungsprojekt [..] 15W/qm [..] dennoch das Auto laden [..] 48kWh Speicher [..] Schnee bleibt bei minus 25°C liegen [..] 5 bis 8 Tage Zeit die Module zu befreien. [..] Verluste der Anlage bei ca. 3,5 kWh/d liegen
Na dann. Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit!
Ich denke, bei der Planung musst du nochmal ran. Sonderlich durchdacht und stimmig wirkt das bisher nicht und vieles stellst du dir deutlich zu einfach vor.
90kWp schieben zwar auch bei schlechtem Wetter nach, ordentlich Puffer, den du aktuell nicht hast, brauchst du bei dem zu erwartenden Verbrauch aber dennoch. Und ohne Schnee räumen wird es selbst damit nichts.
Die Anlage besteht aus 3 Sunny island 8.0h an denen jeweils 6 SB2.5 hängen.
Das macht wenig Sinn. Die Sunny Islands sind auf einen Ladestrom von 115A ausgelegt, was bei angenommenen 3,4V/Z (LFP) eine Gesamtladeleistung von ca. 18,8kW ergibt (bei Blei nicht viel mehr). Das bedeutet, du setzt dir ein hardwaretechnisches Ladestromlimit von 20% der Peakleistung, welches sich auch bei (der nötigen) Erweiterung der Akkukapazität nicht erhöhen lässt. Durch die 1~ WR wird es vermutlich auch zu asymmetrischer Belastung der SI kommen. Das ist eher suboptimal, da der erste in Überlast zwangsläufig auch die übrigen WR auf den anderen Phasen mit abregelt.
Sinnvoller wäre ein 3~ PV-Inverter mit mehreren Trackern sowie den größeren Teil DC-gekoppelt per Laderegler anzubinden. Eine gewisse Überbelegung der Regler macht durchaus Sinn, allerdings nicht mit Faktor 4.
Hast du weder Laderegler noch Generator im System, ist der Strom bei leerer Batterie weg und bleibt auch bei auftretendem Sonnenschein weg.
Stattdessen ist bei Kurzschluss oder bei hohen Einschaltströmen der damalige SMA SI 3.0 ausgestiegen. Meine These u.a.: eine entsprechend große Anzahl an PV-WR, minimiert die Wahrscheinlichkeit, dass das Netz zusammenbricht.
Frequenz und Spannung werden von den Sunny Islands vorgegeben, die SBs synchronisieren und reagieren lediglich darauf. Sie reagieren aber deutlich zu träge, um hier irgendwas bewirken zu können und werden bei zu hohem Spannungsabfall eher komplett aussteigen. Sämtliche Lastwechsel müssen von den Sunny Islands ausgeregelt werden, weshalb diese auch mit der gesamten AC gekoppelten PV-Leistung zurecht kommen müssen. Eine extreme Überdimensionierung des PV-Generators bzw. Ausreizung des zulässigen Limits und darüber hinaus, kann zu Instabilitäten des Systems führen. In Kombination mit einem zu kleinen Akku auch zu kurzzeitiger DC-Überspannung mit dem Risiko eines trennenden oder abrauchenden BMS, falls LFP-Zellen zum Einsatz kommen.
Aus dem SI-Handbuch:
Auch müssen die Inselwechselrichter so ausgelegt sein, dass sie Spitzenlasten und Anlaufströme alleine stemmen können. Man kann hier nicht einfach die AC gekoppelte PV-Leistung dazu addieren und mal eben 2x22kW Ladestationen aufstellen. Sobald die Last die Nennlast der Batteriewechselrichter überschreitet, ist dies mit einem gewissen Risiko verbunden. Bei konstanter Einstrahlung sowie Last wird es vorübergehend funktionieren, du riskierst damit aber eine Überlastabschaltung.
Ein SI 8.0 löst einen B16 LS bei Kurzschluss im Übrigen problemlos aus, solange die Last in den restlichen Stromkreisen nicht zu hoch ist. Schafft er es nicht, besteht für die entsprechende Leitung auch keine Gefahr.
Wenn dem aber wirklich so ist, machst du mir Angst.
Dem ist so, aber Angst brauchst du deshalb nicht zu haben. Beängstigend finde ich da schon eher deine teils fragwürdigen Gedanken und Ausführungen.
Die Anlage wird am Ende des Tages um die 110k teuer sein
Ich denke, du hast die Thematik noch nicht ausreichend verstanden und solltest dich weiter informieren, bevor du diesbezüglich eine finale (falsche) Entscheidung triffst.
ich bin ja inzwischen zu 98% stromautark
Ordentlich, da hat sich der Umbau doch gelohnt. Hoffe, du bist auch zu 98% zufrieden
Gruß
schlossschenke