Hallo,
bei 200 Watt Grundlast kann ich nicht einfach 20 kWp aufs Dach setzten (Dach zu klein)
Du erkennst das Problem bereits selbst. Es geht dabei aber nicht um die Dachfläche, sondern darum, dass das System, falls man soviel Leistung überhaupt anbinden könnte, extrem instabil werden würde. Es geht sich regelungstechnisch einfach nicht mehr aus und bei Schnee hast du weiterhin ein Problem.
Deshalb:
ist eine Mindestspeichergröße nötig
die wesentlich größer sein muss als du sie dir wünscht.
dürften schon 0,5 - 1 kWh Speichergröße reichen
Ein sinnvolles Verhältnis von PV/Akku ist 1:5, nicht 3:1. Du möchtest eine Insel bauen, kein netzparalleles System.
als Pionier muss ich aber schon mein Leben lang meinen Mitmenschen die Augen öffnen
Nunja, ich kenne zwei Leute, die mir das auch nicht geglaubt haben und das Verhältnis derart extrem gewählt haben, dass es keinen Sinn mehr ergibt .
Das Ergebnis ist ein instabiler Problemhaufen im Sommer, der außerdem nicht durch den Winter kommt, obwohl MASSIG PV-Leistung daran hängt. Wenn du unbedingt möchtest, dann kannst du diesen Weg natürlich auch gehen und dir selbst die Augen öffnen. Alternativ kannst du dich aber gerne auch an das halten was seit Jahrzehnten praktiziert wird und funktioniert .
Was an den 5 Tagen ohne Ausbeute geschieht, werden wir sehen
Es bleiben 5 Tage ohne Ausbeute, bis du den Schnee abräumst, was bei flacher Montage spaßig wird.
Ich halte Batteriespeicher ökonomisch, als auch ökologisch für wenig sinnvoll.
Dann darfst du kein Inselsystem bauen. Es geht bei der Insel darum, dass das Konzept technisch funktioniert, nicht dass es dir gefällt. Ein Verhältnis von 3:1 und auch 1:1 funktioniert nicht.
Mit gebrauchten PV-Modulen und gebrauchten PzS-Speichern lässt sich aber auch ein System aufbauen, welches ökologisch kein Verbrechen darstellt. Allerdings ist der Wirkungsgrad und Wasserbrauch von älteren PzS Speichern miserabel und gebrauchte Module lohnen sich rein finanziell nicht mehr.
Wie es es denn dann bei Schlechtwetter, wie "Michael3" schrieb: mit einem hundertstel der Wp-Leistung?
Nur 2% Leistung habe ich auch schon erlebt. Sowas kommt im Sommer in der Regel aber nicht (lange) vor, sondern erst ab November. Es ist dann wichtig, dass die Energie solange aus dem Speicher bezogen werden kann, bis wieder mit einer höheren Einstrahlung zu rechnen ist. Im Winter muss der Speicher gegenüber einer Sommerlösung dafür relativ riesig ausfallen.
Es ist doch wirtschaftlicher eine üppige PV zu bauen, als einen gleichwertigen Batteriespeicher.
Das Verhältnis hat sich die letzten Jahre etwas verschoben, da die PV-Module wesentlich günstiger geworden sind. Außerdem lässt sich durch LiFePO4 ein Speicher aufgrund der besseren Ladestromaufnahme und höheren Ladestromeffizienz etwas kleiner auslegen als das mit Blei der Fall wäre. Insgesamt hat sich aber nicht viel geändert. Es gab schon immer eine obere und untere Grenze, ab welcher das PV/Speicher Verhältnis keinen Sinn mehr ergibt. Selbst in Afrika/Thailand/Griechenland/Spanien kann man den Speicher nicht beliebig klein wählen, auch wenn hier andere Verhältnisse als in Deutschland üblich sind.
Wenn die Energie an Tagen ohne Anwesenheit verpufft, dann tut es niemandem weh.
Natürlich nicht, aber gerade bei Tagen ohne Verbrauch machen ein etwas größerer Speicher und eine etwas kleinere PV Sinn, da die PV länger Zeit zum Laden hat und keine Lasten bedienen muss. Hat man doppelt so viel PV wie nötig, dann liegt diese nur sinnfrei rum und hat sich nicht gerechnet.
Das es bereits jetzt geht, zeigt z.B. Phocos mit seinem Anygrid
Das ist ein klassischer Hybridwechselrichter, welcher nicht zeigt, dass dein angestrebtes Verhältnis funktioniert.
nur hat meine Insel kein Netz
Natürlich hat sie, das Inselnetz. Mit dem richtigen Wechselrichter (Sunny Island, Multiplus, Xtender) lässt sich ein Netzwechselrichter daran koppeln. In den meisten Fällen hat das mehr Nachteile als Vorteile, aber z.B. in einem Bürogebäude mit Arbeitszeit von 8-16 Uhr, in welchem die Rechner ausschließlich und immer untertags laufen und es nachts überhaupt keinen Verbrauch gibt, macht das Sinn.
Warum kann Victron nicht langsam/schonend die Akkus laden aber volle Wechselrichterleistung bereit stellen?
Beispiel Victron Multiplus 3000. Du kannst daran einen 3kVA Netzwechselrichter koppeln, welcher AC-seitig max. 3kW zur Verfügung stellt. Der Multiplus kann aber nur maximal mit 70A (24V) bzw. 120A (12V) laden, also werden im Fall vom 12V System z.B. nur etwa 1,5kW von den maximal möglichen 3kW zum Laden genutzt. Auch hier gibt es aber wieder eine Mindestbatteriegröße.
Es würde niemand auf die Idee kommen ein solches System zu bauen, aber theoretisch könntest du mit sechs großen OPzS Einzelzellen (groß ist günstiger) so einen verhältnismäßig günstigen Speicher mit hardwareseitiger Ladestrombegrenzung aufbauen und AC-seitig die volle Leistung nutzen. Dafür wäre noch nicht einmal ein GX-Gerät notwendig.
nur hat mir noch keiner erklären können wie
Du benötigst dafür ein GX-Gerät (oder raspberry), welches mit den verschiedenen Geräten kommuniziert. Dieses Gerät regelt dann den maximalen Ladestrom vom Gesamtsystem, was aber voraussetzt, dass dieses Gerät nicht ausfällt. Es ist deshalb sinnvoller die Laderegler einfach in einem gesunden Maß überzubelegen. Wenn der Ladestrom dann noch immer zu hoch ist, dann ist der Akku in der Regel zu klein.
Ich verrate dir nun noch weshalb ich allgemein wenig von einer Begrenzung des Ladestroms halte. Insbesondere in einem System mit kleinem Akku ist es wichtig den vollen Ertrag einzufahren. Wenn an einem sehr dunklen Tag nur für eine Stunde die Sonne raus kommt, dann möchte ich diese Energie vollständig im Akku haben und nicht nur 50% davon, da ich insbesondere bei einem kleinen Akku darauf angewiesen bin. Würde bedeuten Li-Akku und KEINE Begrenzung.
Wenn man einen Bleiklotz mit mehr Kapazität hinstellt hat man es fürs selbe Geld wesentlich gemütlicher, mehr Reserven und braucht nicht gleich in Panik zu verfallen, sobald die Sonne mal verschwindet.
LFP klingt interessant, aber ist halt eine relativ neue Technologie, ob die wirklich so lange halten und ihr Geld wert sind?
So neu ist diese Technologie nicht mehr und halten tun die schon auch ihre 10+ Jahre. Da reden wir dann aber von dem hochwertigen Zeug und nicht den B-Ware-China Zellen. In Deutschland würde ich in der Insel weiterhin auf OPzS setzen. Das gilt insbesondere bei Anlagen, welche wie bei dir nicht frostsicher sind. Die OPzS hat am Ende ihrer Lebenserwartung auch noch einen Schrottwert und lässt sich recyceln.
Um für dich eine vernünftige Lösung und ein akzeptables Verhältnis zu finden müssten wir nochmal Standort, Ausrichtung, Verbrauch, Leistungen und Nutzungszeitraum durchgehen. Wenn keine Winternutzung nötig ist, dann bist du mit den 3kWp extrem übertrieben unterwegs und man kann den Laderegler kleiner wählen. Dieser sollte bei Sonnenschein idealerweise deinen Industriesauger direkt versorgen können. Bei der Kreissäge ist es hingegen wurscht, da die nicht lange laufen wird.
Welche Komponenten (mit Typenbezeichnung) sind denn bereits vorhanden?
Gruß
schlossschenke