Auf den Punkt gebracht, werden Gesamtkosten verglichen, diese haben einen Fix und einen variablen Teil. Der variable Teil ergibt sich aus einer Multiplikation von Menge und Kosten pro Einheit. Je größer die Menge, je eher lohnt es sich mehr Fixkosten in Kauf zu nehmen. Das ist alles. Findet man in allen Lebenslagen: Ab wann lohnt sich eine Bahncard? Nehme ich Prepaid oder Tarif mit hoher Grundgebühr. Schließe ich einen Ladetarif für E-Auto mit Grundgebühr ab oder lade ich mit einem Tarif ohne Grundgebühr.
Das kann man auch einfacher haben. Das Video reichert diese simple Rechnung mit reichlich unsinnigen Gesinnungsfragen, politischen Statements und FUD an:
- anfangs wird betont, das die Rechnung nur für Neubauten gilt, das verschwimmt aber zunehmends im Verlauf und die Lösung mit hohem Fixkostenanteil(Wärmepumpe) ist dann immer die schlechteste
- ein anderes System mit weniger Fix-Anteil und niedrigen variablen Kosten wird mit fadenscheinigen Argumenten abgewürgt(Klimaanlagen)
- es wird Verwirrung gestiftet in dem PV, Speicher und E-Auto Betrachtungen reingemengt werden (klar, PV verbessert beide Systeme)
- GEG und Grünen-Bashing wird betrieben, aber angeblich alles ideologiefrei
- viele Zahlen und Argumente sind nicht State of the Art, so wird behauptet das alle Wärmepumpen schlechte Kältemittel haben, herangezogene JAZ sind veraltet
- zum Schluss müssen Wärmepumpen rausgerissen werden, weil Strommangel herscht, komischerweise aber keine IR-Heizung weil die verbraucht anderen Strom? (Auch interessant, erst sagt er richtig, dass die BNA eine Drosselung erlauben will, im nächsten Satz kommt dann Abschaltung.)
Ich fand auch die Gebäude als Speichermasse Zwischendiskussion interessant: Erst ist es ein Argument gegen Wärmepumpen, beim Thema Kühlung wird wieder pro Speichermasse argumentiert. Die Diskussion ist auch in der Hinsicht etwas seltsam, da in einem EFH durchgeheizt wird, früher oder später landet die Wärme ja dann doch in der Bausubstanz, gerade wenn man von hochgedämmten Gebäuden spricht. Pro IR sind eher sporadisch genutzte Räume oder Gebäude.
Wie oben geschrieben, alles in allem eigentlich ein simpler Gesamtkostenvergleich. Den muss man einfach für den individuellen Fall durchrechnen.
Die Zahlen die präsentiert wurden, könnte man auch irgendwo offen legen, z.B. als simples Excel-Tool wo man dann seine Werte einsetzen kann.