Beiträge von BenBenBen

    Vielen Dank für eure Antworten! Hier erstmal ein paar Bilder:

    Es handelt sich um einen "Carlo Gavazzi ISMG 1 45 DE"


    Übersichtsbild:

    Unten links 2 Eingänge, Filter, dann geht es kurz auf das Mainboard in der Mitte (zur Messung/Leistungsabgriff für die Eigenversorgung, vermute ich). Dann mit Rot/Schwarz und Gelb/Weiß ganz nach oben. Dort gibt es im Wesentlichen pro DC-Eingang ein L, ein C 3,3µF, und je eine Diode und ein FET im TO247 (Diode DSEP30-06A, MOSFET SPW47N60C3). Man sieht oben im Bild mittig den unbestückten zweiten Kanal, das erkennbare Layout da lässt mich auf Boost-Converter schließen.


    Der DC-Kreis geht dann zu den IGBTs mittig im Bild (man sieht nur die jeweils drei großen Schrauben links und rechts vom Elko. Die Module sind Dawin DM2G50SH6A, je eine Halbbrücke in jedem Modul.

    Man sieht hier auch am Layout schön, dass DC+ und DC- je an ein Ende der Halbbrücken gehen, also ein klassischer Vierquadrantensteller/Vollbrücke.

    Edit1: Da habe ich mich vertan, das sieht anders aus...

    Edit2: Ich glaube ich habe doch recht mit der Vollbrücke. Sorry...


    Von dort geht es dann in die Ecke, an der ich schon rumgespielt habe:


    Und dann durch dieses Konstrukt:


    zum Ausgangsfilter:


    Wie gesagt es ist ja nur ein "Spaßprojekt" und ob ich den WR wieder ans laufen kriege oder nicht ist egal, reine Spielerei. Aber bisher macht es mir Spaß :)

    Wo genau da jetzt der Strom (DC!) gemessen wird, habe ich noch nicht gefunden, vielleicht seht ihr ja etwas.


    Viele Grüße

    Ben

    Hallöchen,


    das von dir ausgebaute Bauteil von Semikron ist ein IGBT-Modul mit integriertem Temperatursensor. Hier gibt es ein Datenblatt mit einer Zeichnung auf Seite 4, unten rechts ("PCB Bottom-View contact side"), wo du die beiden Pins "T+" und "T-" sehen kannst (In der Zeichnung oben rechts in der Ecke des Moduls, ich glaube das entspricht auch der oberen rechten Ecke auf deinem Bild der Kontaktseite des Moduls). Vorsicht, ich glaube die Zeichnung ist Spiegelverkehrt, so als würde man "durch das Modul" gucken!

    Zwischen diesen beiden Kontakten solltest du bei 25°C etwa 1000 Ohm (ein Kiloohm) messen können. Falls du das Modul sowieso nochmal ausbauen musst, um die Wärmeleitpaste anzubringen (die alte paste vorher auf Modul und Kühlkörper entfernen, Wärmeleitpaste muss immer ersetzt werden! Nur dünn auftragen!) kannst du da mal messen. Nur zum Messen alleine würde ich aber nicht nochmal den IGBT ausbauen. Wenn es läuft, ist erstmal gut. Es kann auch sein, dass es noch einen Temperatursensor am Kühlkörper gibt, der zur Lüfterregelung benutzt wird.

    Ich bin auch nähe Düsseldorf, aber wegen Corona ist es vernünftiger, wenn wir uns vorerst nicht treffen. Solltest du nach Corona nochmal Hilfe benötigen schreib mich mal an, meist helfe ich gerne (wenn ich Zeit habe).

    Grüße!

    Ben


    PS: Bring dich beim Schrauben nicht um, vor dem öffnen alles (PV, Netz) abstöpseln und 5-10 Minuten warten, damit sich die Elkos entladen. Am besten danach auch auf nichts verlassen und Spannungsfreiheit feststellen, nicht annehmen. Stay Safe!

    Hallöchen PV-Profis,


    wer direkt zu meiner Frage will kann diesen und den nächsten Absatz überspringen. Diese ganze PV-Thematik ist für mich ja aus allen möglichen Gründen eine spannende Sache, sei es wegen des Umweltgedankens, der langen nötigen Haltbarkeit der Module (Materialkunde), weil es finanziell interessant ist und auch wegen der Elektrotechnik/Leistungselektronik. Um mich bei letzterem mal weiterzubilden habe ich mir einen defekten WR gekauft und wollte den mal "zur Probe" reparieren und hoffentlich was dabei lernen. Ich habe mir sehr günstig einen defekten WR besorgt, der als Fehler angab, zu viel DC-Strom am Ausgang zu erzeugen ("DC Curr. Inject high" oder so) und den mal aufgemacht. Bevor ihr jetzt schreit: "Gefährlich! Nichts für Laien!" ...ja ich weiß, ich habe beruflich weit höhere Spannungen und Ströme auf dem Labortisch, als in so einem "kleinen" WR auftreten. Ich hatte bisher keine Ahnung, wie ein PV-WR aufgebaut ist, nur Vermutungen und Annahmen. Zum Glück war es aber wie vermutet, ein DC/DC der vermutlich das MPP-Tracking macht, dann ein DC-Zwischenkreis, und von da ein DC/AC, der mit zwei IGBT-Modulen AC erzeugt. Davor, dahinter und dazwischen natürlich viele Filter wegen EMV. Leider war der Reparaturversuch zunächst enttäuschend: Platine an einem Relais verfärbt, Lötstelle verformt: Das Relais hatte sich offensichtlich selbst ausgelötet. Fand ich fast schon zu einfach, aber gut. Also vier neue Relais bestellt, eingebaut, Platine mit Isopropanol gereinigt (wegen Corona wohl im aktuellen Gegenwert von 100€ 8)) und zusammengebaut. Sechs alte 240Wp-Module angeklemmt und... selber Fehler! WR beginnt einzuspeisen und schaltet nach ca. 1 Sekunde ab, zu viel DC eingespeist. Dann erst (:lol:) habe ich mal angefangen zu denken: Ein erhöhter Innenwiderstand im Relais kann ja gar nicht einen solchen Fehler verursachen, da würde ich eher einen Fehler der Art "Grid Voltage High" oder "Grid Impedance High" erwarten. Gleichstrom am Ausgang kann doch eigentlich nur passieren, wenn die Leistungsschalter unsymmetrisch arbeiten.


    Also mal die alten, ausgelöteten Relais durchgemessen. Schwellspannung zum Einschalten bei allen etwa gleich, Innenwiderstand im Rahmen meiner Messmöglichkeiten (keine 4-Leiter-Messung) auch sehr gering und bei allen Relais identisch. Habe ich hier eventuell durch Zufall einen "zukünftigen Fehler" gefunden? Dann also weiter zu den IGBTs. Es sind zwei Identische Module verbaut, die zusammen eine Vollbrücke bilden. Bei den Modulen kann ich zu Hause leider nicht komplette Kennlinienfelder aufnehmen, aber zumindest die Freilaufdioden messen sich korrekt und die Module sperren bei offenem Gate. Soweit so gut, aber kein Beweis für einwandfreie Funktion. Leider kann ich wegen Corona zur Zeit nicht einfach auf die Arbeit fahren und die Teile da durchmessen, daher zunächst mal meine Frage:


    Ist beim Fehler "zu viel DC wird Eingespeist" typischerweise der IGBT Schuld, oder sollte ich woanders nach der Ursache suchen? Ich frage um zu entscheiden, ob ich Ersatz-IGBTs "auf Verdacht" bestellen werde oder lieber warte, bis mir wieder die Messtechnik zur Verfügung steht, im die vorhandenen IGBT-Module durchzumessen. Theoretisch fällt mir als mögliche Ursache für den Fehler noch eine defekte Ansteuerung der IGBTs oder eine defekte Überwachung/Strommessung ein. Kann ich zu Hause, ohne Oszilloskop, aber nicht prüfen.


    Falls solche Threads hier im Forum nicht gewünscht sind, weil man niemanden zum Umgang mit der hohen Spannung animieren möchte, auch gut, dann bitte einfach löschen.


    Beste Grüße!

    Ben

    Mich musst du nicht überzeugen, ich glaube auch, dass sich 70-weich hier 100% lohnt...

    Stromverbrauch und Lasttagesgang kenne ich nicht. Die Anlage rechnet sich selbst ohne Eigenverbrauch, da ist mein Gewissen beruhigt. Nur als ich das Angebot gesehen habe hat mich der Verstringungsplan stutzig gemacht, das hat mich technisch interessiert, ob es da einen Grund für gibt, und darum dieser Thread.

    Grüße!

    Ben

    Doch, ist ziemlich genau Süd, ich habe auch zu weich geraten. Komischerweise hat der Solarteur auch auf Nachfrage hart empfohlen, Begründung wie immer "Mehrertrag nicht im Verhältnis zum Mehraufwand".

    Nunja Aussage gegen Aussage... Es wird jetzt erstmal hart gebaut, ich Versuche dann wenn die Anlage ein Jahr gelaufen ist, nochmal eine Nachrüstung auf weich anzuregen, mit den realen Messwerten als Argument.

    Grüße

    Ben

    Hallo Profis,

    bei einem Bekannten wurde heute die im Betreff genannte Anlage montiert und Freitag wird der elektrische Anschluss hergestellt.

    Aktuell geplant ist Verstringung 2x 7 Module.

    Die verbauten Module (Luxor Eco Line HC 335) haben ca. 35V Ummp, bei Verstringung 2x7 also 245V Stringspannung im MPP.

    Bei Verstringung 1x 14 wären es 490V, da hätte der WR einen besseren Wirkungsgrad (etwa 96% gegen 97,5% laut Datenblatt). Ich möchte dem Elektriker deshalb den Vorschlag machen, 1x14 zu verstringen. Das würde mMn sowohl mehr Ertrag als auch einen kühler laufenden WR bringen.

    Macht das Sinn, oder übersehe ich etwas?:/

    Müssen am SMA beide Eingänge genutzt werden?

    Machen zwei MPP-Tracker trotz identischer Ausrichtung und ohne Verschattung mehr Sinn als der höhere Wirkungsgrad bei höherer Stringspannung?

    Verstehe ich das Datenblatt falsch?


    Ich würde mich sehr über eure Meinungen und Kommentare freuen!


    Viele Grüße und :danke:

    Ben