Hallo,
ich betreibe ja seit 2009 meine PVA mit Eigenverbrauch und bin nun an einem Punkt, wo ich verschiedene Möglichkeiten /Optimierungen /Erweiterung durchzuspiele bzw. umsetzen will. Vorher würde ich mich natürlich über Anregungen /Hinweise /Hilfe freuen.
Gewünscht ist eine Optimierung Eigenverbrauch /Verringerung Netzbezug. Recht günstig ist, dass ich von daheim arbeite, das Haus mit einer Sole-WP monovalent beheizt wird (derzeit 19,3Ct/kWh, so dass ein Umklemmen auf Haushaltstrom wohl (noch) nicht lohnt) und ein E-Auto (ca. 650kWh zur Aufladung p.a.) vorhanden ist. Die bestehende Anlage soll eigentlich nicht angetastet werden, ist aber in die Überlegungen einzubeziehen. Also zum "Anfüttern" mal ein paar Daten:
________________2012_______letzte 12 Monate
Erzeugung PVA____8.400kWh_____7.400kWh.....(war 2013 nun ein schlechtes Jahr, oder muss ich da mal was prüfen?)
Lieferung an VNB__6.400kWh_____5.400kWh
Eigenverbrauch:___2.000kWh_____2.000kWh
Bezug von VNB:____2.600kWh____2.700kWh
Haushaltstrom-
Gesamtverbrauch:__4.600kWh_____4.700kWh
WP-Strom:________3.700kWh_____3.900kWh
Der "Ruhestromverbrauch" meines Hauses beträgt etwa 250-300W. Die Ladung des E-Autos kann von 1,5-9kW skaliert werden. Sonstige Spitzenverbraucher: E-Herd (750W-3,6kW), WM (3kW), Spülmaschine (3kW) und Wasserkocher (2,4kW), kein Trockner. Vorhanden sind schon 4Stck. Module aleo18 260W, die ich günstig bekommen habe, sowie Pb-Traktionsakkus etwa 8kWh Nennkapazität, sinnvollerweise zu 48V verschaltet. Die sollen es erst einmal tun, später (oder falls "Sachsenförderung" sinnvoll) auch LiFePO4-Akkus in Eigenkonfiguration.
Optimierungspotential habe ich zum Einen in einer Verbrauchersteuerung gesehen, zum Anderen in zusätzlicher Erzeugerleistung, die ich dann aber nicht nach EEG anmelden möchte. Hier meine Überlegungen dazu:
Verbrauchersteuerung z.B. Durch PowerDog
Vorteile:
- allein erst einmal rel. geringe Investition für Messung /Überwachung /Schaltung (<1500€)
- teilweise Anlagenüberwachung möglich (derzeit nur WR-Zugriff)
- Möglichkeit der automatisierten Verbrauchersteuerung, Ladeleistung analog zum PV-Überschuss nachregelbar
- Monitoring /VIsualisierung der geschalteten Verbraucher
Nachteile:
- als alleinige Lösung keinerlei mehr an PV-Strom
- Verbrauchernachführung (regeln bzw. /An- Abschalten) nur in Intervallen (min. etwa 5sec.) möglich
- EV in der Leistung auf momentane WR-Leistung beschränkt
- Kurzzeitverbraucher modulierend, wie Herdplatten, kaum sinnvoll integrierbar
- vorhandene Akkus könnten nur über Netz-Eigenverbrauch (Ladegerät) nachgeladen werden
Ertragssteigerung durch zusätzliche PV an Ost- /Westgiebel:
Vorteile:
- 4Module vorhanden - würden vom Platz her passen je 2Stck.
- einfache Realisierung durch AC-Einspeisung ins Hausnetz
- 2x2Module mit Micro-WR wie AEconversion könnten den Ertragsbeginn morgens /PV-Ende abends verlängern
Nachteile:
- geringer Wirtschaftlichkeit, da keine optimale Einstrahlung - wäre aber akzeptabel bzw. gewollt
- vorhandene Akkus könnten nur über Netz-Eigenverbrauch (Ladegerät) nachgeladen werden
Die Frage wäre auch, ob 2x260W am Giebel noch von einem INV500-90 bedient werden könnten. Die Module liegen leicht über den WR-Daten, würden aber durch die Standorte nie ihre volle Leistung bringen.
Ertragssteigerung durch neue PVA an der Südseite u.a. Stellen:
Da das Dach ja belegt ist, käme entweder eine glatte Fassadenmontage, reihenweise abgewinkelte Module, oder ein größeres abgewinkeltes Feld als eine Art "Pultdach" an der Südfassade in Frage. Für die Wandmontage sprechen Kosten und Optik, für die Winkelmontage der bessere Ertrag. Zusätzlich könnte man noch am Terassengeländer oder zwischen den Fenstern usw. evtl. (einzelne, spezielle) Module plazieren.
Vorteile:
- ca. 1,5kWp (6Standard-Module) ließen sich als Fläche montieren, evtl. noch bis 1kWp als "Band"
- Über Solarladeregler (Steca/Morningstar) würden Akku direkt geladen
- über Insel-WR Halbinsel (Steca XTender) relisierbar
- sofortige Reaktion auf Verbraucherschwankungen
- Pmax. = XTender-Leistung vom Akku + bei Sonne die verfügbare PV-Leistung der Altanlage als EV vom Netz
Nachteile:
- Hausmaße wenig "modulfreundlich" - zumindest nicht für aleo-Standardmodule:
Breite zwischen den Fenstern 3,80m, Höhe zwischen den Fenstern 1,50m
- bei MorningStar wohl immer 3Stck. aleo-Standard-Module als String notwendig für sinnvolle Spannung
- einzelne Module kaum sinnvoll integrierbar - alternative Hersteller kleinerer Module?
So, nun habe ich ganz schön geschrieben, aber ich gehe halt schon eine ganze Weile mit den Vorstellungen "schwanger". Durch die evtl. Nutzung der "Sachsenförderung" könnte natürlich eine prozentuale Kostensenkung (Bedingung neue Akkus!) erreicht werden. Aber ob das tatsächlich Sinn macht (Monitoring-Auflage, Netzkopplung mit Einspeisezwang (?), ...) weiß ich nicht recht. Ich höre erst mal auf und hoffe auf zielführende Unterstützung.
Ach ja: Wenn die Akkus nicht herumständen, würde ich (heute) noch keinen Gedanken an Insel verschwenden. Aber das Endausbauziel zum Auslaufen der EEG-Förderzeit 2030 wäre schon eine dreiphasige Halbinsel ... Das die Investition fünfstellig werden kann, ist mir bewusst.