Wir betreiben seit dem 21.102005 eine Anlage mit 9,3 kWp (55 Module) auf unserem Flachdach. Es sind 130 qm auf einem Winkelbungalow. Die Anlage ist ziemlich genau nach Süden ausgerichtet. Natürlich haben wir uns beim Solarförderverein registriert um die Daten für unsere Anlage mit Anlagen i.d. Region zu vergleichen. Für den November kam nun raus, dass wir 13kw/h pro installiertem kWp hatten, die anderen Anlagen in der Region Hannover/Hameln lagen im Schnitt bei 26kw/h. Ich vermutete eineVerschattung der Module im unteren Bereich und so war es dann auch. Zur Zeit sind die Module im unteren Bereich etwa 22cm durch die Vorderreihe verschattet. Der Erbauer meint nun, dass es normal sei, dass sich die Module auf Flachdächern im Winter verschatten würden. Dafür sind die Erträge im Sommer auf Flachdächern eben höher. Er mahnte uns zur Geduld. Hoffentlich hat er recht! Sie sind übrigens aufgeständert auf 22 Grad.
Hat jemand hier Erfahrung mit Fachdächern? Ich neige fast dazu, eine Reihe rauszunehmen, um die Reihenabstände zu vergrößern, aber macht das Sinn? Oder nimmt man die Verschattung im Winter wirklich in Kauf?
Für Antworten wäre ich Euch dankbar
Pedda
Hilfe! Verschattungen bei unserer Flachdachanlage
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Ich würde nicht unbedingt Elemente wegen der Winterverschattung entfernen
Ganz einfach gerechnet:
13 kWh / kWp bringen bei 9,3 kWp im Winter 120,9 kWh
.....1 kWp Module entfernt beseitigt evtl. die Verschattung und die
Anlage bringt danach vielleicht sogar
26 kWh / kWp macht bei jetzt 8,3 kWp immerhin 215,8 kWh
toll ...95 kWh mehr...
....aber wie sieht das im Sommer bei 120 kWh / kWp aus...
120 kWh / kWp * 9,3 kWp = 1116 kWh
dagegen die kastrierte Version
120 kWh / kWp*8,3 kWp=996 kWh....also 120 kWh wenigerrespectfully
Luke
Nachtrag...aber wenn es gelingt die Verschattung unter Leistungsreduzierung von vielleicht nur 500 Wp zu beseitigen
könnte es tatsächlich etwas bringen (wenn der Verkauf
der gebrauchten Module die "Fehlinvestition" kompensiert) -
Hallo Pedda,
aus meinen eigenen Nachforschungen im Internet möchte ich zu deinem Verschattungsproblem auch etwas beitragen.
Die Abstände der Reihen sollte so gewählt sein, dass es am 21.12 keine Verschattung gibt. Wenn du jetzt noch eine Verschattung von 22cm hast, ist der Abstand definitiv zu kurz. Was mir ebenfalls aufgefallen ist, ist das dein Anstellwinkel von 22° extrem niedrig ist. Der beste Ganzjahreswinkel liegt in unserer Region bei 32-35°. Im Sommer 25° aber nur für die Zeit von Mai bis August. Danach hast du reichlich Verluste. Ich würde dir wirklich empfehlen mit deinem Monteur zu sprechen und ihn darauf ansetzten, hier liegt in meinen Augen ein Fehler in der Montage vor. Mist nur, wenn du selber montiert hast. Das Herausnehmen einer ganzen Reihe wäre natürlich ein sehr drastischer Schritt. Wie sind deine Module befestigt?
Gehwegplatten, Kunststoffwannen, Verschraubung?
Vielleicht kann man da noch etwas machen.Soweit grüße aus Bückeburg
Jürgen
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Euch beiden ganz herzlichen Dank für Eure Antworten. Da gibt es ja nun zwei ganz verschiedene Meinungen. Vielleicht kennt jemand hier noch Internetlinks, die sich mit der Flachdachmontage beschäftigen. Insbesondere mit den Abständen der Modulreihen. Das ist ja der Knackpunkt!
Einen schönen sonnigen Sonntag
wünscht Peter -
Hallo Pedda,
...eigentlich sind unsere Meinungen nicht verschieden...
...Tatsache ist doch, dass die Anlage in diesem Detail nicht optimal iinstalliert wurde...
...folgt die Abschätzung zur "Schadensbehebung",
wer kommt für die daraus resultierenden Kosten auf
...wenn alles an Dir hängenbleibt ist IMHO zu prüfen ob der
Optimierungsaufwand den Erfolg rechtfertigt...
...wenn alle Module nach dem Vorschlag von bont11 neu positionierbar sind, ist das selbstverständlich die technische Lösung...
...aber wie sieht der Kosten - Nutzen- Vergleich aus
Ich habe Dich so verstanden, dass für die optimale Positionierung die Dachfläche nicht ausreicht...
...und ist es vielleicht so gewesen, dass Du Deinem Installateur damals beauftragt hast möglichst viele Elemente unterzubringenrespectfully
Luke -
Hallo Luke,
die Kosten werden der Knackpunkt sein, daher will ich auch vorher eben gut und genau recherchieren um eben den Beratungs bzw. Aufbaufehler nachzuweisen. Schließlich ist der Chef der Firma Ingenieur und hat alles selbst in Augenschein genommen. Notfall auch über den Rechtsschutz, aber eben nur im Notfall.
Bei der Dachfläche handelt es sich um einen Winkelbungalow. Die vordere Reihe kann noch ca 60 cm nach vorne und die hintere Reihe kann noch ca 80 cm nach hinten. Ist jetzt geschätzt, weil ich nicht aufs Dach will, dort ist es stellenweise glatt. Schade, dass man hier kein Bild integrieren kann, oder bin ich zu dumm dazu?
Die Reihenaufteilung ist wie folgt von vorne: 1) 7 Module 2) 16 Module 3) 14 Module 4) 7 Module 5) 11 Module. Die unterschiedlichen Reihengröße4n kommen durch den Schornsteinschatten im Bereich der Reihen 3 bis 5 zustande. Wenn Reihe 4 mit den 7 Modulen weg käme, sähe die Sache gut aus. Das wären eben nur 7 von 55 Modulen. Die Module haben zwischen 165W und 170W. Sind vom Solateur einzeln gemessen, die Angebote hier im Raum richten sich nämlich nach aufgebaute kw/peak. Ob das immer so richtig ist, weiß ich auch nicht.
Die 7 Module könnten als Überdach an der Terasse angebaut werden. Stelle ich mir jedenfall so vor. Geschaltet ist die Anlage übrigens in 4 Strings à 7 Module und 3 Strin9s à 9 Module, die an 2 Fronius-Wechselrichtern hängen. -
Hallo Pedda,
die Nachteile der um 7 Elemente reduzierten Anlage im Sommer dürften die Wintervorteile erheblich übertreffen....
....bleibt also nur die von Dir beschriebene Erweiterung der Aufstellungsfläche...
...wenn aber Deine Anlage danach statt 13 kWh 26 kWh / Monat und kWp bringt, dann sind das in 4 Wintermonaten keine 300 Euro an Mehrertrag, ok...hochgerechnet auf 20 Jahre fast 6000 Euro...Die Verschattung ist ein hochinteressantes Thema, ich war lange Zeit der Meinung das die Module so intelligent aufgebaut sind, das jede Zelle eine Bypass-Diode und somit eine geringe Teilverschattung (Vogeldreck & Co) nur geringe Leistungseinbußen zur Folge hat.
Ich habe meine Planungsphase im November gehabt und durch einfache Fotos vom Dach zu unterschiedlichen Tageszeiten meinen Wunschtraum von 42 auf 28 Elemente reduzieren müssen (die in Kürze installiert werden, und erst dann kann ich wirklich mitreden )
Grundsätzlich geholfen haben mir diverse Tips hier im Forum, besonders Walters Ausführungen (dessen pragmatische Art ich sehr schätze...
...wer traut sich schon darzustellen, dass Datenblätter eher fürs stille Örtchen geeignet sind.... oder habe ich das falsch verstanden )Ich wünsche Dir einen excellenten Wirkungsgrad....auch bei der Überzeugung Deines hoffentlich verantwortungsbewußten Ingenieurs
respectfully
Luke
PS: Das Einstellen von Bildern funkt. nur über öffentlich zugänglichen Webspace, hier wird das Bild durch Dich hochgeladen und dann im Posting mit "img"Webadresse"/img" bzw. "URL"Webadresse"/URL" eingetragen
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Hallo Luke,
ich berichte dann mal wie das weiter geht. Im Raum steht ja auch noch die Aufständerung von nur 22°. Angemessen sind hier ja wohl ca. 34°. Ich denke, du machst es auf jeden Fall richtig, die Anlage in den Herbst-/Wintermonaten zu planen und nicht so wie ich im Sommer. Aber das ist wie beim Hausbau/-kauf, hinterher ist man immer schlauer.
Trotzdem, ich bleibe dabei, Solarenergie ist eine tolle Sache und meine thermische Anlage brachte auch heute wieder Spitzenwerte. Das Duschwasser war mit ohne Heizöl heiß und für's Spülen hat es auch noch gereicht.Liebe Grüße
Peter -
Hallo Pedda
Hab seit März 2000 4, später 10 Shell Solar PV Module auf Flachdach mit 30 grad Neigung, ungefähr auf Süden orientiert, abstand der zwei Reihe ungefähr ein Meter. Kein Problem.
Weil wir Individuelle Inverter haben (OK4, ein typisch Holländisches Gerät dass viel Probleme gibt, aber dass ist ein andere Diskussion), ist Verschattung im Winter ebenfalls kein Problem. Wir haben durch Partielle und Temporelle Verschattung von 4 vom 10 Module irgendwo 1 bis 2 Prozent Verlust pro Jahr. Ich kann dass sehr genau folgen weil die inverter Individuell auszulesen sind. Meistens ist es kein Problem, weil es kein direkte Sonneneinstrahlung gibt als es Wolken gibt: dann ist auch keine Verschattung da.
Über die Verschattung selbst hab Ich etwas kwantifizieren können. Dass ist veröffentlicht auf die website von die Stiftung für Erneuerbare Energien in Holland (O.D.E., die es SEHR schwer hat, weil die Politiker hier lieber Atomzentrale bauen als die "Erneuerbaren" unterstützen ).
Link für die zwei Artikel, leider in holländische Sprache, mit Abbildungen:
http://www.duurzameenergie.org/schaduwpv-ps1.html
PV-System photo's (und viel mehr!): http://www.polderpv.nl
(photo's: Sektion "PV-systeem", Erste Seite: http://www.polderpv.nl/PV-systeem1.htm).Schüss, Peter
editiert März 21 2006 (neue webserver, neue Link für Polder PV)
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Neues Link für die zwei "Schatten kwantifizierungs-Artikel" direkt zur meine Website (die ODE Link ist leider aufgehoben/nicht mehr wirksam):