Hallo Solarfreunde,
heute ist ja der Trend zur reinen Sinuswelle,welche unbestreitbare Vorteile hat,nicht mehr auf zu halten.Die vor wenigen Jahren noch modernen Wechselrichter mit modifizierten Sinus werden ausgemustert und liegen seither mehr oder weniger unbenutzt in irgendeiner Ecke.Oftmals sind sie nicht mal defekt.Wäre es nicht schön diese wieder verwenden zu können? Diese Frage stellte ich mir und ich möchte hier anhand des IVT Modell PT600/12 zeigen wie ich diese Geräte wieder zu modernen Wechselrichtern mit reiner Sinuswelle umgebaut habe um sie wieder nutzen zu können.
Dies gilt in ähnlichen Zügen auch für die Modelle PT300 und PT1200 wobei hier nur geringe Änderungen zum PT600 Modell bestehen.
Sollte jemand anhand meines Beitrages auf die Idee kommen dies auch mal versuchen zu wollen so möchte ich im Vorraus betonen ,daß es hier zu lebensgefährlich hohen Spannungen (bis 350V DC und 230V AC) kommt und ich keinerlei Haftung für eventuelle Folgeschäden am Gerät selber oder den angeschlossenen Verbrauchern übernehme! Weiterhin erlischt die Garantie!
So,nun wie komme ich von dem hier:
zu dem hier? --->16kHz Hf Träger,8 Bit Halbwellen...,9 Bit Vollwellenauflösung,demnach 512 Stützpunkte pro Vollwelle<---
(fast schon analog,was? )
Zunächst einmal muß das Gerät technisch ok sein,ansonsten ist es so zu reparieren das die Gleichspannungsteile wieder funktionieren darauf hin habe ich folgende im Bild gekennzeichneten Bauteile entfernt da sie nicht mehr gebraucht werden ja sogar hinderlich sind.Somit wird die originale "modifizierter Sinus" Ansteuerung entfernt.
Ich belasse den V20 original Prozessor im Gerät.Diesen brauche ich noch zum betreiben der Gleichspannungsteile (der PT600 hat zwei davon) ,weiterhin ist der V20 zuständig für die Akkuspannungsüberwachung und der Überstromerkennung und Abschaltung der Gleichspannungsteile im Fehlerfall.
Um nun zu einem reinen Sinuswandler zu kommen braucht man einen weiteren Prozessor welcher dann genau diese Sinuswelle erzeugen kann.Für diesen vom Typ Atiny26 habe ich eine kleine Hilfsplatine angefertigt auf der auch die neuen Mosfettreiber vom Typ IR2109/04 sitzen.Diese befestige ich beim PT600 und auch PT300 direkt auf der geräteinternen "Fusebar".Beim PT1200 sitzt sie an anderer Stelle da dieses Gerät mehr Platz dafür bietet .Der neue "Co" Prozessor übernimmt weiterhin noch die Lüftersteuerung (weil mir die originale des V20 nicht gefallen hat) und die Überstromüberwachung der AC Vollbrücke da mir die des V20 ebenso nicht zugesagt hat .Der V20 hatte nämlich die Lüfter einfach beim Erreichen einer gewissen Ausgangsleistung eingeschalten und nach Ablauf einer internen Zeitvorgabe wieder ausgeschalten.Jedesmal wenn man einen Verbraucher einsteckte der mit seinem Anlaufstrom oberhalb dieser Schwelle lag gingen die Lüfter an und liefen nach obwohl der Verbraucher schon lange auf seinen Nennstrom abgesunken war.Mein Atiny26 geht da schon intelligenter an die Sache ran .Er erkennt ob es sich um einen kurzen Anlaufstrom handelt oder um eine permanete Leistungsabgabe und schaltet so die Lüfter.Somit springt bei einem Einstecken einer Last nicht jedesmal der Lüfter an sondern nur dann wenn es sich um eine Dauerlast (länger als 5s) handelt.
Ebenso geht der Atiny26 bei einer Überlastung vor.Wärend der originale V20 jedesmal beim überschreiten der Belastungsgrenze ausgeschaltet hat macht das der Atiny anders.Um nun wiederum Anlaufströme der Verbraucher zu kompensieren hat man diese Art der Abschaltung beim V20 in gewissen Maße "träge" gemacht.Na ja,das Resultat kann man sich ausmalen,bei einem echten Kurzschluß ist dann diese "Anlaufstromkompensation" zu träge um schnell genug abschalten zu können,Das Gerät geht defekt.
Beim Atiny26 kommen zwei Abschaltkriterien zum tragen,eine langsame für Überlast und Anlaufströme und eine schnelle für Kurzschlüsse.Weiterhin berechnet der Atiny um wieviel die Überlast über der Nennlast liegt und legt die Zeitverzögerung bis es zu Abschaltung kommt fest.Somit kann er unbeschadet Leistungen bis etwa 850W 1s lang liefern,bis 1250W 0,5s lang und 2500W noch 100ms was zum starten der meisten Verbraucher in seiner Leistungsklasse ausreicht.Über 2500W wird dann unverzögert abgeschalten.Da diese Grenze noch im Rahmen der Dauerstrombelastbarkeit der IRF740 liegt ist genügend Sicherheit gegeben.