Hallo zusammen,
Der (Um-)Weg über Wärmepumpe und Pufferspeicher ist die billigste Art Strom aus Photovoltaik zu 'speichern', und damit eine der Grundlagen für PV2.0 und PV3.0. Theoretisch alles klar, aber wie geht es praktisch?
Es wurde in einigen Threads über Sinn und Unsinn der Kombination PV mit Wärmepumpe diskutiert. Ich halte das für eine sehr attraktive Idee und möchte tiefer in die technischen Aspekte einsteigen. Dazu folgende Gedanken und Fragen.
1) Ziel ist es möglichst viel des eigenen PV Stroms sinnvoll im Haus zu nutzen sowie möglichst viel des Wärmebedarfs mit eigenem PV Strom zu decken (also möglichst wenig Strom vom EVU zu beziehen).
2) Wenn die WP an einem eigenen WP Tariff hängt wird das Ganze schwierig. Man muß sich entscheiden ob man PV Strom für Haushaltsstrom oder PV Strom für WP abrechnen will.
3) Einfluß auf die Zeiten in denen die WP läuft hat man nur, wenn man einen einigermaßen großen Pufferspeicher hat. Der sei hier also mal vorausgesetzt.
4) Ein einfacher Ein-Aus Schalter genügt mMn nicht. Ich möchte ja auch nach längerer Schlechtwetterperioden noch warm duschen. Ja, ich geb's zu, ich bin Warmduscher
5) Steuerungsstrategien müssen also in die Wärmepumpensteuerung eingreifen und z.B.:
- das Bereitschaftsvolumen für Warmwasser im Pufferspeicher erhöhen, wenn PV Strom verfügbar ist
- den gesamten Pufferspeicher 'durchladen' wenn PV Strom verfügbar ist
- die Temperatur im Pufferspeicher erhöhen, wenn PV Strom verfügbar ist
6) Wie geht das konkret?
a) es gibt Wärmepumpen, die speziell für eine Ansteuerung durch ein PV Signal ausgelegt sind. Ich habe bisher folgende gefunden:
- Centrosolar
CENPAC Plus mit Dimplex WP
http://www.centrosolar.de/prof…plus-die-speicherloesung/
"Heat Shifter" wird zwischen WR und WP geschaltet und aktiviert Erhöhung der Wassertemperatur
- Viessmann Vitocal 222-S:
Kombination aus Wärmepumpe Vitocal 222-S, Wohnungslüftung Vitovent 300-F und Photovoltaik-Modul Vitovolt 200
http://www.viessmann.de/de/Presse/Intersolar/fpt-206001.html
- Stiebel-Eltron WWK 300 PV
http://www.stiebel-eltron.de/e…-waermepumpen/wwk-300-pv/
"Eine spezielle Steuerung verstärkt diesen Effekt noch, indem das Wasser genau dann erwärmt wird, wenn die Solaranlage sonst Strom ins Netz einspeisen würde."
- Ochsner Europa 323 DK
http://www.ochsner.de/fileadmi…_Waermepumpen_DE_2012.pdf
Smart Grid fähige Brauchwasser WP lädt Speicher voll, wenn PV Strom verfügbar ist.
b) mit einer externen Steuerung, die die Setzpunkte bestimmt und an die Wärmepumpe weitergibt. Das ist bei mir noch ein weißes Stück Papier (vulgo "hab keine Ahnung").
Fragen zur Diskussion:
Wer hat es schon gemacht? Was sind die Erfahrungen?
Wer kennt weitere Produkte, die schon für die Ansteuerung der WP bei PV Überschüssen vorbereitet sind?
Kann man das Problem universell lösen, z.B. mit einer externen Ansteuerung?
Woher bekommt man das Signal, dass PV Überschuß besteht? SolarLog? Fraunhofer 'mysmartgrid'? Direkt vom Wechselrichter?
Die PV&WP Kombination ist wichtig für die Zeit nach dem EEG. Ich hoffe auf rege Beteiligung.
Gruß
Jochen