Insel in Planung - Konzept

  • Hallo Insel-Freunde,


    meine Mini-Insel vom Balkon (36W, 12V/176Ah, IVT 10A Controller für ein paar kleine 12V Verbraucher) reicht nicht mehr, ich möchte jetzt eine etwas größere Inselanlage aufbauen. Das EFH bietet reichlich Platz auf dem Dach. Jedoch bin ich wegen einiger Details unsicher und würde mich über Meinungen und Ratschläge riesig freuen! Folgendes schwebt mir vor:


    - Gebrauchte Gabelstaplerbatterie PzV 720 Ah bei 12 Volt
    - zwischen 700 und 1000 Watt PV, z.B. 3x Yingli 235 Watt
    - Mpp Controller, z.B. Outback FX 60 oder alternativ Steca Tarom 245 (kein Mpp)
    - diverse 12 Volt Verbraucher sowie mein vorhandener Wechselrichter 12V/300 Watt Dauerleistung


    Ich möchte hauptsächlich einige 220 Volt Grundlastverbraucher damit versorgen, z.B. Wohnraumlüftung, Telefon, Router, in Summe ca. 60 Watt Dauerlast. Dazu diverse 12 Volt Verbraucher die nur sporadisch genutzt werden, wie Lampen.


    Die Last würde ich saisonal dem Angebot anpassen, im Winter muss die Lüftung dann wohl wieder ans Netz.


    Jetzt zu meinen Fragen:


    Batterie
    Jetzt wird mir sicher sofort zu 24 Volt geraten, aber was sind die Vorteile - abgesehen von kleineren Strömen und dünneren Kabeln?
    Hat jemand Erfahrungen mit PzV (Gel) als Solarspeicher? Ich schrecke vor offenen Systemen (PzS?) zurück da die Batterien im Haus stehen werden und ich keine Lust auf Gasung, Wasser-Nachfüllen und weitere damit verbundene Probleme habe.


    Controller
    Der Steca Tarom ist ja kein Mpp so wie ich das sehe. Kann aber trotzdem mit Modulspannungen bis 48 Volt bei 12 Volt Batterie umgehen. Wie muss ich mir das vorstellen - wird der Rest der Modulleistung irgendwo verbraten?
    Aus diesem Grund hätte ich lieber den Outback FX 60, preislich ist das aber ne andere Hausnummer. Gibt's hier Erfahrungen damit? Nach dem was ich gelesen habe kann man Pech haben und das Gerät spinnt rum. Bin aber nicht sicher ob das Problem Geschichte ist oder aktuelle Modelle betrifft.
    Die meisten Controller können ja 12 und 24 Volt, so habe ich Spielraum nach oben wenn ich die Anlage doch noch erweitern möchte. Dann ändere ich die Konfiguration einfach von 12 auf 24 Volt.
    Ach ja - der Controller kommt in unmittelbare Nähe zur Batterie.


    Module
    Kann man hier viel falsch machen? Ich hatte noch nie "große" Panels.
    Das Montagesystem bereitet etwas Kopfzerbrechen. Die Module sollen aufs Satteldach 45 Grad, SSO, mit Sparrenhalter und so weiter. Gibt's da je nach Modulhersteller unterschiedliche Systeme oder gibts ein bestes System für alle? Für drei Module braucht man ja nicht viel, aber halten soll es schon :)


    Sicherheit - Erdung, Sicherungen, Schalter
    Ich hab von positiver und negativer Erdung gelesen, Sicherungen vor den Modulen, Batterie und an weiteren Stellen. Bei den Energiemengen möchte ich nichts falsch machen - gibt's dazu eine Buchempfehlung, wenn möglich sogar speziell für Inselsysteme? Wenns dann noch nicht reicht lass ich den Fachmann ran.


    Gelten besondere Vorschriften für Inselanlagen? Schließlich ist viel Energie im Spiel und auch 220 Volt. Oder "nur" die normalen Vorschriften zur Erstellung elektrischer Anlagen?


    Freue mich auf Kommentare. Fotos folgen dann nach Baufortschritt :)


    Bastel

  • Hm, Deine Telefonanlage sowie der Router haben doch auch nur Steckernetzteile, da solltest Du auf den Sinus-Wechselrichter plus die ineffizienten Netzteile lieber gleich ganz verzichten und stattdessen DC-DC-Wandler einsetzten. Ein Lüftermotor auf DC-Basis dürfte auch stromsparender sein.


    Ciao


    Retrerni

  • Hallo ich weis nicht ob es Sinn macht das Grundrauchen kleiner Verbraucher mit Solar abzudecken!? Bei 1000 Watt Modulleistung würde ich eher auf ein System Back Up zurückgreifen.Da Du Strom zur Verfügung hast sollte man sich überlegen ob es überhaupt Sinn macht einen Akku ins System zu integrieren.Wenn dieser Schritt zum sparen dienen soll,dann kann ich Dir nur abraten!Es ist einfach zu teuer und ein Systemausfall muß mit eingerechnet werden.Wenn es ein Hobby sein soll dann nur zu.Da zählen dann aber andere Maßgaben.(Wie bei mir :mrgreen: )

  • Natürlich ist es Hobby :) der finanzielle Aspekt steht nicht im Vordergrund. Sonst hätte ich mein Dach einfach vollgepflastert und alles eingespeist.


    Am liebsten wäre mir ein System mit Batterie und Netzkopplung, bei dem der Eigenverbrauch im Vordergrund steht. Akku voll --> einspeisen. Akku leer --> auf Netz umschalten. Das Sunny Backup ist ja wohl nicht so ausgelegt, da geht es ums Einspeisen und um den Backup-Fall bei Netzausfall. Außerdem steht beim Sunny Backup der Nutzen tatsächlich in keinem sinnvollen Verhältnis zu den Kosten.


    Ich denke der Markt ist noch nicht so weit. Wenn erst die Vergütung so weit gedrückt wurde dass Einspeisen kaum mehr lohnt, dann werden solche Systeme wie Pilze aus dem Boden schießen, davon bin ich überzeugt. Also in 4 oder 5 Jahren, frühestens...


    @ Retrerni: darüber hab ich auch schon nachgedacht. Aber haben denn die DC DC Wandler nicht auch bescheidene Wirkungsgrade? Und ich müsste jedes Netzteil einzeln bedenken. Die Lüftung rühre ich nicht an, ist ein integriertes System mit automatischer Motorsteuerung.


    Irgendwelche Meinungen zu den Komponenten?


    Bastel

  • Hallo

    Zitat

    Aus diesem Grund hätte ich lieber den Outback FX 60, preislich ist das aber ne andere Hausnummer. Gibt's hier Erfahrungen damit? Nach dem was ich gelesen habe kann man Pech haben und das Gerät spinnt rum. Bin aber nicht sicher ob das Problem Geschichte ist oder aktuelle Modelle betrifft.


    Hallo was hasst Du den gelesen ? Also ich kann mich nicht beschweren , habe 2 von denen seit Jahren , aber stimmt einer wurde anstanslos einmal ausgetauscht nachdem das digitale display Fehler aufzeigte ...... also neuer Regler wurde mir gesendet alter Regler zurückgesendet nachdem der neue installiert war (alles ohne kosten )


    Wenn Du keinen MPPT Regler nutzen willst , dann brauchst Du Module mit Volt ,die nahe an deiner Batteriespannung sind ansonsten verlierst Du zuviel ......

  • Zitat

    Am liebsten wäre mir ein System mit Batterie und Netzkopplung, bei dem der Eigenverbrauch im Vordergrund steht. Akku voll --> einspeisen. Akku leer --> auf Netz umschalten


    Vergess doch einfach das einspeisen ins Netz und nutze deinen gesamten Strom dazu brauchst Du nur einen geeigneten Inselwechselrichter , dann geht das was Du willst , die kosten so von 1000 Euro aufwärts ( 1500 watt)

  • Genau das will ich ja machen :)
    Wie läuft das mit dem Outback und RJ45, ist der dann per IP Adresse und DHCP im Netzwerk erreichbar? Wird eine Software mitgeliefert? Als Informatiker will ich natürlich alles auswerten und online einsehen.
    Hat der sonst irgendwelche Macken oder bist damit rundum zufrieden?


    Bastel

  • Hi


    Ich kann dir nicht sagen wie man den Outback zum Daten auslesen anschliesst , sorry , aber denke Du brauchst dafür noch was Sie bei Outback "Mate" oder den "Hub" nennen



    Eigentlich bin ich sehr zufrieden ...... jedoch hat der halt seinen Preis und ob ich den bei einer 700 -1000 Watt Anlage nehmen würde heute .... :juggle: güntsiger ist er ja eher dann im Verhältniss mit einer Grösseren Anlage

  • Das Sunny Island ist auf alle Fälle ein sehr gut durchdachtes Konzept.Preislich leider auch der Mercedes.Das was Du brauchst wäre das System von Steca /Studer .Mir bekannt unter STECA Soluse.Der eigene Verbrauch steht dabei im Vordergrund.Sehr sicheres und gut durchdachtes System.Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.Von Victron gibt es auch Wechselrichter die verschiedene Zustände realisieren können.Der LifePo4 Akku wäre da sehr gut geeignet.Dieser Akku nimmt den vollen Strom auf und braucht keine Voll und Ausgleichsladung mit kleinen Strömen.Die neuen Wilson Akkus sind genau für die Spannung der Blei Akkus ausgelegt.Wichtig ist dabei das die Konfiguration auf GEL gestellt werden sollte.Oder man hat einen Laderegler der auf 14,4 ohne Säurekennlinie und Temp.Kompensation eingestellt werden kann.In meinem Keller entsteht gerade eine solche Anlage die ich Euch bald vorstellen werde.

  • Zitat von Bastel

    @ Retrerni: darüber hab ich auch schon nachgedacht. Aber haben denn die DC DC Wandler nicht auch bescheidene Wirkungsgrade? Und ich müsste jedes Netzteil einzeln bedenken.


    Ähm Du redest hier von Leistungen um die sagen wir mal 50 W. Hast Du Dir einmal überlegt, welche Wirkungsgrade die einzelnen Baugruppen haben? Ein Insel-WR hat z.B. einen Eigenverbrauch (Steuerung und Schaltverlußte) von 5 W, bei 50 W Ausgangsleistung kann er also alleine dadurch einen max. Wirkungsgrad von 90% haben, die Durchleitungsverlußte (Lastabhängig) noch nicht mit eingerechnet. Dann kommen viele Steckernetzteile. Da kannst Du von Wirkungsgraden zwischen 60 und 80 % ausgehen. Macht zusammen also einen best-case Wirkungsgrad von etwa 70%. DC-DC-Wandler haben relativ bequem bei auch kleinen Leistungen Wirkungsgrade über 90%, d.h. auch viele kleine Wandler wären effizienter, wenn sie alle z.B. aus 24 V gespeist würden, viele Verbraucher schon 24 V wären und z.B. Laptops auf 19 V gewandelt würden (da sind locker 95% eta drin) und ein paar ineffizientere Wandlungen z.B. bis hinunter zu 6 V. Quasi jedes Steckernetzteil müsstest Du durch einen DC-DC-Wandler ersetzen (hast Du an einem Ort mehr als ein 230 V rms auf 12 V dc Netzteil, könntest Du die auf einen DC-DC-Wandler u.U. zusammenführen.


    Ciao


    Retrerni