Inselanlage in Kenya

  • Hallo,

    ich habe ein Grundstück bei Mount Kenya, mehr oder weniger direkt am Äquator und möchte bis auf die Solarpanels gerne alles für eine Inselanlage in Deutschland beziehen und dann exportieren. Das ex- und importieren ist kein Problem, darin bin ich mehr oder weniger geübt.


    Dach bzw. Fläche für die Panels ist kein Problem. Mein Grundstück ist in der Savanne, es ist ein Hektar groß, wenn ich irgendein Dach oder eine Halterung brauche, baue ich sie mir einfach. Verschattungen gibt es nicht. Bei mir sind nur die Bäume, die ich anpflanze.


    Anfangen möchte ich eher klein, momentan reicht mir 1kw locker aus, da ich nur ein paar mal im Jahr dort bin und dann maximal ein paar Handies, Laptop und Bosch Akkus aufgeladen werden. Später, wenn ich ganz umziehe würde ich gerne auf 5kw peak aufstocken.


    So wie ich das verstanden habe, ist ein Multiplus wohl ganz sinnvoll, was ich nicht ganz verstanden habe, brauche ich für meine reine off grid Anwendung einen Multiplus oder Multiplus II?


    Die Solarpanels würde ich nach meinem Verständnis über Microconverter an den AC Ausgang des Multiplus hängen. Microvonverter würde ich bevorzugen, weil ich das ganz gerne so modular wie möglich halten würde. Bei den Microconvertern habe ich an Hoymiles gedacht, ich bin mir nicht ganz sicher ob ich welche mit WLAN brauche, da ich den Sinn vom WLAN in den Microconvertern nicht so richtig erkenne.


    Im Anhang ist eine schematische Zeichnung. Vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben ob das prinzipiell so geht. Ich denke einen Cerbo GX benötige ich noch.


    Danke.

  • Hallo,

    Ich klammern mich mal bei den victron Geräten aus (sorry noch keine Erfahrung). Aber ich kann dir nur empfehlen vorher genügend Pläne zu zeichnen und definitiv auch genügend richtige Werkzeuge zu kaufen. Es kann schnell passieren dass die Kabel von der Länge nicht passen und da das richtige Werkzeug zum selbst bauen ist definitiv sehr sinnvoll. Ähnlich ist es dann mit so Kleinigkeiten wie ringösen etc. Messgeräte sollten auch ein paar richtige dabei sein, ebenso wie ein paar Feinmechaniker Drehmoment. Wenn du die Anlage kleinweise erweitern möchtest ist es meiner Meinung nach unabkömmlich.

    Dann plane bitte genügend Sicherungen, Schalter, busbar etc mit ein. Speziell wenn du die Anlage erweitern möchtest ist eine gemeinsame busbar unabkömmlich und die darf dann auf alle Fälle etwas länger sein mit genügend Befestigungen. So kannst entsprechende Erweiterungen relativ einfach und sicher erweitern.

    Was mich persönlich etwas stutzig macht, ist dass du mit micro Inverter arbeiten möchtest. Kann man da nicht mit den victron 48v ladern arbeiten (bitte verzeih mir dass ich den Namen nicht weiß).

    Und denke bitte dran wie oben erwähnt genügend Schalter, Sicherungen etc zu verbauen. Sowas ist schon sehr angenehm (bei laufenden Arbeiten) und der Sicherheit unabkömmlich.

    Soweit ich weiß können die micro Inverter erst arbeiten wenn eine ac Spannung anliegt und verbraucht wird. Soweit ich weiß ist es nicht der Stand der Technik. In der Regel geht man auf 48v busbar und der wechselrichter holt sich entsprechende Leistung.

    Vergiss bitte auch die Erdung nicht, auch nicht zu unterschätzen.

    Bei dem gerüst (busbar, Erdung, Sicherungen, Pläne) kann ich sehr gerne helfen 👍. Sollte bitte nicht unterschätzt werden, da steckt schon auch ordentlich Material, Technik und Arbeit drin.

  • Hallo,


    Victron bietet für de Anwendung die RS Solar Reihe an, wird wohl häufig auf dem Afrikanischen Markt verkauft.

    Wechselrichter RS 48/6000 230V Smart Solar - Victron Energy
    Der Wechselrichter RS Smart Solar ist eine Kombination aus einem leistungsstarken 48VDC, 6kVA 230VAC Wechselrichter und einem Hochspannungssolarladegerät...
    www.victronenergy.de

    Wie RS laufen prima autark.


    Ich würde immer 48V MPPT Solarlader verwenden, die Microwechselrichter im Inselnetz werden bei vollem Akku Proble mit der Abregelung machen. Das geht nicht gut.


    Für eine Offgrid-Anwendung brauchst du nur einen Multiplus, wenn du einen Generator zum Laden nehmen willst.


    Alternativ: Warum kaufst du keinen Chinesischen Hybrid. Wechselrichter? Den solltest du problemlos in Kenya kaufen können.


    Grüße

    Herr 3x

    2013: Smart Home mit Home Assistant, Hue und Homematic

    2015: Fronius Symo Hybrid 3.0, Fronius Battery 3,6 kWh, 4,25 kWp LG

    2022: Victron MP2 3000, Cerbo GX, Lynx BMS, 5,12 kWh Victron Smart Batterie, 0,5 kWp Vordach

    2023: 1,1 kWp an der Wand, Tibber als Versorger

  • danke,


    ich bekomme Victron Geräte in Kenia, sie sind nur rund doppelt so teuer wie in Europa.


    Sowie ich das verstanden habe, gibt es die genannten Probleme beim Abregeln nicht, da gerade das der Multiplus mit AC Coupling uns frequency shifting hinbekommt.


    und wenn ich Mikrowechselrichter benutze sind meine Panels halbwegs unabhängig voneinander, ich bewege mich bis auf die Batterie nur im 220V Bereich, für mich klingt das alles ein wenig simpler.


    Ich habe den RS gesehen, mir erschien der andere Ansatz einfacher, ich lasse mich aber gerne eines besseren Überzeugen, deshalb bin ich ja hier.


    Hättest Du einen Tip für einen chinesischen Hybrid Wechselrichter?

  • danke,

    für all die Tipps.


    So wie ich das verstehe, brauchen Mikrowechselrichter eine AC mit der sie synchronisieren. Die liefert der Multiplus und die Spannung der Mikrowechselrichter lädt sowohl die Batterie und versorgt die AC Verbraucher. Ist die Batterie voll, schafft der Multiplus es, die Batterie abzuregeln und die AC der Multiwechselrichter versorgt "nur" die Verbraucher.


    Und soweit ich das verstehe, ist der Vorteil von Mikrowechselrichtern, dass über jeden nur eine relativ kleine Leistung fließt und alle Panels mit ihren Wechselrichtern parallel hängen.

  • Ja micro Inverter liefern ac. Aber ich glaube nicht dass die victron die 220v aufnehmen können um damit die Batterie zu laden. Das funktioniert bei dem victron vielleicht über die Bypass Funktion aber dann hast immer noch das Problem dass du ein 220v Netz als Eingang benötigst. Bin mir nicht sicher, glaube aber dass generator und micro Inverter nicht funktioniert.

    Deshalb anstelle der micro Inverter, viele kleine mppt lader. Die liefern ein 48v System aus dem der wechselrichter und die Batterie(n) ihren Strom bekommen. Soweit ich vermute kannst auch an victron einen generator bzw Netz per Bypass zum Batterie laden bzw ac out Netz Versorgung benutzen. Ich habe den growatt spf5000es (kein hybrid, reiner Insel wechselrichter mit den beschriebenen Eigenschaften, ich glaube der victron ist gleich nur ein paar Details gibt es die anders sind und auch bin ich mir nicht sicher wie das mit Trafo bzw Trafo los in diesem victron gerät ist). Die meisten Insel wechselrichter sind Trafo los, mir ist bisher nur bekannt dass wohl manche victron Geräte da bisschen anders sind (sorry das ist nicht mein Wissen). Und das wiederum hat Auswirkungen auf pv. Sprich die ac out Spannung schlägt auf pv durch. Deshalb sind unter anderem die Schalter, Sicherungen, auch Erdung etc so wichtig. Wenn du an pv rum baust und die oder der wr ac out aktiv ist dann muss die pv getrennt werden können.

  • Hier mal einer meiner Pläne die nur einen Teil der Anlage zeigen.

    Dass du einen Eindruck erhältst. Bitte nicht abschrecken lassen.

    Und die fertigen plug and play Produkte müssen auch so aufgebaut sein. Meist haben die es intern verbaut. Und auch nicht immer entsprechende Schalter, Sicherungen etc verbaut. Könnte noch einiges erzählen aber das würde jetzt das Thema sprengen.

  • So wie ich das verstehe, brauchen Mikrowechselrichter eine AC mit der sie synchronisieren. Die liefert der Multiplus und die Spannung der Mikrowechselrichter lädt sowohl die Batterie und versorgt die AC Verbraucher. Ist die Batterie voll, schafft der Multiplus es, die Batterie abzuregeln und die AC der Multiwechselrichter versorgt "nur" die Verbraucher.

    Wenn die AC-Leistung des Muliplus negativ wird, lädt er die Batterie mit der Energie. Wenn die Batterie voll wird und dann weniger Leistung abgenommen wird als der Microwechselrichter liefert, verändert er die Frequenz. Auf diese Frequenzänderung muss der Microinverter allerdings auch reagieren. Es reicht nicht, dass er dann abschaltet. Er muss die Leistung analog zur Frequenzänderung drosseln. Ob Microinverter das können, muss man in Erfahrung bringen. Stichworte sind "frequenz-shifting" und "power control". Grundsätzlich ist die Idee, die 220V Leitungen zur Übertragung zu nehmen gut. Ich würde auch auf 48V Systemspannung gehen und einen Victron RS48/6000 nehmen. Der hat eine geringe Stromaufnahme im Leerlauf, verfügt über Laderegler mit über 3kW und kann mindestens 3kW abgeben, wenn hohe Temperaturen herrschen.

  • So wie ich das verstehe, brauchen Mikrowechselrichter eine AC mit der sie synchronisieren. Die liefert der Multiplus und die Spannung der Mikrowechselrichter lädt sowohl die Batterie und versorgt die AC Verbraucher. Ist die Batterie voll, schafft der Multiplus es, die Batterie abzuregeln und die AC der Multiwechselrichter versorgt "nur" die Verbraucher.

    Wenn die AC-Leistung des Muliplus negativ wird, lädt er die Batterie mit der Energie. Wenn die Batterie voll wird und dann weniger Leistung abgenommen wird als der Microwechselrichter liefert, verändert er die Frequenz. Auf diese Frequenzänderung muss der Microinverter allerdings auch reagieren. Es reicht nicht, dass er dann abschaltet. Er muss die Leistung analog zur Frequenzänderung drosseln. Ob Microinverter das können, muss man in Erfahrung bringen. Stichworte sind "frequenz-shifting" und "power control". Grundsätzlich ist die Idee, die 220V Leitungen zur Übertragung zu nehmen gut. Ich würde auch auf 48V Systemspannung gehen und einen Victron RS48/6000 nehmen. Der hat eine geringe Stromaufnahme im Leerlauf, verfügt über Laderegler mit über 3kW und kann mindestens 3kW abgeben, wenn hohe Temperaturen herrschen.

    danke für Dein Feedback