Potentialausgleich so zulässig?

  • Hallo zusammen,


    bei unserer PV Installation ist leider sehr vieles schief gelaufen was schief laufen kann.

    Beispielsweise wurden die Führungsschienen zu kurz bemessen, die Endklemmen stützen sich nun auf der Plastikabdeckung ab. ;(

    Da ich aktuell an einem Mängeldokument arbeite und ich (noch) kein Experte bin möchte ich euch um Hilfe zum Potentialausgleich bitten.


    Der Potentialausgleich wurde bei uns immer zwischen den Modulreihen über ein flexibles Kupferkabel weiter geschleift. So dass der Potentialausgleich immer abwechselnd über Module und dann über das Kupferkabel sichergestellt werden soll.


    Wir haben schwarz eloxierte Module, ich denke nicht, dass eine ausreichende Leitfähigkeit zwischen Aluschienen und Modulrahmen gewährleistet ist.

    Das Schienensystem ist von K2.


    Hier ein Bild, ich hoffe es ist erkennbar.



    Mir wurde gesagt, auf dem Dach sollte ein doppelt geschirmtes starres Kupferkabel für den Potentialausgleich wendet werden.

    Ist diese Aussage richtig und die flexiblen Kabel müssen durch starre Kabel ersetzt werden?

    Wie kann sichergestellt werden, dass der Potentialausgleich über die eloxierten Rahmen funktioniert. Wäre es nicht besser alle Schienen mit dem Kabel zu verbinden?

    Gibt es eine Norm auf die ich mich beziehen kann?


    Eine Blitzschutzanlage haben wir nicht.


    Danke und Grüße

  • Ob die Schutzpotentialausgleichsleiter flexibel, massiv oder mehrdrähtig ist spielt keine Rolle.

    In deinem Fall reichen 6mm² Cu. Liegt der Kupferdraht direkt auf dem Alu auf, dann ist es ein Fehler. Ist aber nocht Edelstahl dazwischen ist es ok. Falls die Modulklemmen einen Dorn besitzen ist es auch ok, denn dann sind die Rahmen auch gut leitend

    mit dem Gestell verbunden.

    Ob diese Verbindung überhaupt hergestellt werden muss, zwischen den Modulrahmen und dem Gestellt, wird auch hier im Forum unterschiedlich interpretiert, denn die Module haben ein Schutzisolationzeichen.

    Meiner Meinung nach, ist da Schutzisolationszeichen zwar für das Modul selbst zutreffend, aber nicht für den Rahmen, denn

    der sollte auch mit in dem Schutzsystem integriert sein.

    Es nutzt ja schließlich nix, wenn ein Modul durchlägt zum Rahmen, und der Rahmen nicht mit dem Gestell verbunden ist.

    Dies kann ein Scenario bei einem Hagelschlagschaden sein, wenn dann auch die Schutzisolation des Moduls beschädigt ist.

    Zur Vorbeugung bei Beschwerden:

    Es ist eagl was man siecrbht, Hsaphcutae bei jdeem Wrot simtmt der Afanngs- und der Ednbscuhtabe, jeedr knan dnan das Ghicesresbel lseen. Das ist enie Tsactahe und brueht auf eneir Uvniersitätsfruoshcng. :P

  • Der Schutzleiter sollte zur Sicherheit immer an jeder Schiene angebracht sein.

    Die Leitung ist auch laienhaft angebracht und nicht fachgerecht ausgeführt. Entweder sollte da ein Rohrkabelschuh aus Edelstahl oder eine Edelstahlhülse wie eine Aderendhülse aufgepresst sein damit eine vernünftige Verbindung hergestellt werden kann.

    Der Eli dem ich bei der Montage des Schienensystem und der Module helfe, verpresst immer zwei Kabelenden in einem Rohrkabelschuh und führt so den Schutzleiter von Schiene zu Schiene. Im letzten kleineren Kabelschuh ist dann nur ein Kabel.

    Er sagt das muss so sein, damit immer ein Schutz vorhanden ist, auch wenn mal eine Verschraubung gelöst werden sollte.

    Er nimmt auch immer 16mm² Kabel, vom Potentialausgleich bis zu letzten PV-Schiene.

  • Falls die Modulrahmen in irgendeiner Weise als Leiter für den Potentialausgleich missbraucht werden, wäre das nicht korrekt imho.

    Nicht nur, dass eloxierte Rahmen verdammt schlecht leiten, sondern die Rahmen selbst sind dafuer nicht gebaut.


    Ebenso sind die Rahmen der Module nicht zu erden (aber hier scheiden sich die Geister).

    Ich halte es sogar für Deutschland für verboten (Schutzklasse II).


    Gruss,

    PNT

  • Okay, danke für eure Einschätzung.

    Wenn ich euch richtig verstanden habe, dann sähe die richtige Installation wie folgt aus:

    1. Potentialausgleich mit jeder Schiene verbunden.

    2. Verbindung Alu-Cu nur über Edelstahlhülsen oder Edelstahl Rohrkabelschuh.


    Sich scheidende Geister.

    3. Dorn in Klemme zum Erden der Modulrahmen.


    Verboten:

    4. Verwendung der Modulrahmen als Leiter für Potentialausgleich.


    Da sowieso alle Module nochmal demontiert werden müssen werden ich den Potentialausgleich genau prüfen und im Vorfeld als zusätzlichen Mangel in die Liste aufnehmen.


    Ich danke euch!


  • Statt Kabelschuh - dann man auch wunderbar so was verwenden.
    Wenn es die Schienen hergeben - kann man sie in der Nut einbringen und sicher verschrauben samt NIRO Platte - was die Korrosion zwischen CU und Alu verhindern soll.


    Das gibt es z.B. hier.


    Gruss,

    PNT

  • Danke ihr seid super, das Problem mit der Korrosion bei Kupfer und Alu hatte ich nicht auf dem Schirm.


    Es gibt von K2 ja keine passenden Klemmen. Zumindest habe ich nur die Klemmen für Blitzschutz aus Alu gefunden.


    Ich hoffe die Installationsfirma akzeptiert und behebt diesen Mangel.

  • Es gibt mehrere Wege zu einer guten Anlage. Aber ich persönlich empfehle diese Klemmen, wenn sie denn passen.

    Ob Alurundraht oder Kabel - beides passt hier dran ;) .

    Es soll nur ein Beispiel sein.


    Gruß und Danke,

    PNT

  • Verboten:

    4. Verwendung der Modulrahmen als Leiter für Potentialausgleich.

    Man kann das dem Modulrahmen gar nicht verbieten. Alu ist ein sehr guter Leiter . Die Isolations (Oxid) schicht ist sehr dünn.

    Da kann sich kaum eine nennenswerte Spannung aufbauen.

    Cu auf Al ist aber wegen Korrosion schlecht. --> Edelstahl Kabelschuhe verpressen oder gleich Alu Rundmaterial mit Edelstahlklemmen verwenden.

    Eine PV Anlage ohne Blitzschutz würde ich nicht haben wollen. Nicht einmal auf einer Wiese

  • Der Eli dem ich bei der Montage des Schienensystem und der Module helfe, verpresst immer zwei Kabelenden in einem Rohrkabelschuh…


    Schutzleiter

    Welche Rohrkabelschuhe sind denn zur Verwendung mit zwei Leitern zugelassen?

    Mir sind keine bekannt.

    Es gibt von K2 ja keine passenden Klemmen. Zumindest habe ich nur die Klemmen für Blitzschutz aus Alu gefunden.

    Genau diese verwendet man am Besten, zusammen mit Alu Runddraht, um die Schienen untereinander zu verbinden. Am Übergang auf Kupfer (Kabelmantel sollte UV beständig sein) nutzt man dann eine der oben gezeigten Edelstahlklemmen.

    Eine PV Anlage ohne Blitzschutz würde ich nicht haben wollen.

    Hier geht es nicht um einen Blitzschutz und auch nicht um einen

    Schutzpotentialausgleichsleiter

    oder

    Schutzleiter

    bzw. was ihr euch sonst noch für kreative Namen einfallen lasst.


    Es ist eine Funktionserdung, die normativ nicht gefordert ist. Ist diese vertraglich nicht vereinbart, muss der Installateur sie auch nicht ausführen, um ein mängelfreies Gewerk abzuliefern.

    Die Nutzung eines Leiters mit Mantelfarbe grün/gelb ist hier, ganz nebenbei, dann auch nicht zulässig.