Ladeparameter Blei-Gel in Bereitschaftsszenario

  • Hallo in die Runde.


    da der alte Thread dazu "entschlafen" ist, hier die konkrete Frage an die Bleiexperten:


    in LiFePo habe ich mich mittlerweile extrem weit reingearbeitet und meine Pylontechs laufen ganz prima, aber nun geht es um ein eher USV-artiges Setting für die Versorgung eines elektrischen Garagentors im Insel-Modus.


    Es handelt sich um (neue) Bleigel-Akkus mit 15 Ah (2 Stück mit 12 V in Reihe, genauer Typ unbekannt, vermutlich Bleigel-Akkus, wie man sie auch in USV verwendet). Als Verbraucher gibt es das genannte Garagentor (zieht maximal 10 A, Akkus sind vom Hersteller so ausgelegt, dass man netzfern nur alle ca. 30-60 Tage laden muss, was zeigt, dass die tägliche Entnahme minimal ist) und weiterhin ein LED-Licht (etwa 1 A), das an den meisten Tagen nur Minuten in Betrieb ist und somit ebenfalls nicht viel braucht. Damit liegt eher ein USV-Szenario als ein echtes Insel-Szenario vor. Der Akku wird also fast immer fast voll bis voll sein.


    Die PV-Anlage ist hoffnungslos überdimensioniert (410 Wp), um auch im tiefsten Winter noch ausreichend Ertrag zu bringen (und eventuell später die Anlage vergrößern zu können). Als Laderegler ist ein Victron 75/15 vorhanden (dessen Ladestrom gedrosselt wird, um die Akkus nicht zu überfahren - bietet halt Potential, später auch größere Akkus dranzuhängen).


    Die Frage ist, wie man die Ladespannungen einstellt.


    Victron sagt für "Standby-Betrieb" für die eigenen Akkus:


    Absorption: 27-27.6 V

    Float: 26,4-27 V


    Was denkt ihr? Wie würdet ihr das einstellen?


    "Equalation" würde ich ganz lassen und die Absorptionszeit auf adaptiv stellen.


    Meine APC-USV hält ähnliche Akkus dauerhaft auf 27,7 V, allerdings gibt es da auch keine Nacht ohne Ladung...


    Viele Grüße und vielen Dank,


    Jan

  • Die Einstellungen passen schon. Eine Ladestrombegrenzung braucht man nicht einstellen. Wenn die Ladespannungen stimmen, begrenzt die Batterie selbst den Strom. Ab und zu solltest du die Spannungen der einzelnen Batterien vergleichen. Wenn es dort Unterschiede gibt, ist es Zeit sie zu tauschen. Dann sollte man unter Umständen an eine Erweiterung denken. Die ist aber abhängig von den in Frage kommenden Verbrauchern. Im Sommer steht ja recht viel Überschuss zur Verfügung.

  • Die Einstellungen passen schon.

    Danke :)


    Welche Werte aus dem angegebenen Intervall würdest du denn genau nehmen? Das sind immerhin 0,05 V Differenz je Zelle zwischen dem unteren und dem oberen Wert, was bei LiFePo schon relevant wäre.


    Eine Ladestrombegrenzung braucht man nicht einstellen. Wenn die Ladespannungen stimmen, begrenzt die Batterie selbst den Strom.

    Mir geht es dabei vor allem um den Schutz der Sicherung, die im Batterieblock eingebaut ist (10 A). Das ist der serienmäßige Batterieblock des Torherstellers (der Torantrieb war nur inklusive Akku zu bekommen, also ist der jetzt erstmal da), der erst einmal unverändert laufen soll. Wenn er tot ist, wird was anderes eingebaut, das dann an die Betriebserfahrungen angepasst wird.


    Ab und zu solltest du die Spannungen der einzelnen Batterien vergleichen.

    Muss ich mir mal anschauen, wenn ich vor Ort bin, ob das überhaupt ohne weiteres geht. Ist halt eine geschlossene Kiste, bei der der Hersteller davon ausgeht, dass man die als ganzes inkl. Gehäuse tauscht. Wenn man die zerstörungsfrei öffnen kann, dann wird das natürlich geprüft.



    Dann sollte man unter Umständen an eine Erweiterung denken. Die ist aber abhängig von den in Frage kommenden Verbrauchern. Im Sommer steht ja recht viel Überschuss zur Verfügung.

    Die Überlegungen gibt es tatsächlich, zumal es wirklich schade ist um den nicht nutzbaren Überschuss. Ein Wechselrichter für irgendwelche 230V-Geräte macht hier nicht wirklich Sinn, denn die in Frage kommenden Geräte (Staubsauger, Kärcher, ...) brauchen viel Strom und somit einen entsprechend großen WR. Da ist es wirtschaftlicher, bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen das gebraucht wird, eine 50m-Kabeltrommel zu verwenden und den Strom aus dem Haus zu holen (das Kabel geht dann über eine Straße, darum ist das nicht als Dauerlösung möglich).


    Was hingegen interessant werden könnte, wäre das Laden von eBike-Akkus mit dem sommerlichen Überschuss der Anlage. Das soll aber nicht mit den aktuellen Akkus passieren, das wäre dann was für die nächsten Akkus, die dann auch entsprechend ausgelegt werden.

  • Zum laden der E-Bikes ist ein Wechslerichter die einfachste Lösung. Wenn man einen Wechelrichter mit 2500W Dauerleistung nimmt, wird er auch andere Geräte versorgen können. Sonst kommen natürlich alle möglichen Akkugeräte in Frage.

  • USV-artiges Setting für die Versorgung eines elektrischen Garagentors im Insel-Modus.

    wurde anderswo schon erwähnt, gibt es beim chinaman fertig, usv mit solar.

    230v in wird dann einfach nicht benutzt, oder im notfall mit kabeltrommel.

    24v beliebige blei, kapazität auch für ebikes ausreichend.

    230v netzteile sind bei fast allen geräten die übliche schnittstelle.


    der victron ist nett, für boote.


    Ist halt eine geschlossene Kiste, bei der der Hersteller davon ausgeht, dass man die als ganzes inkl. Gehäuse tauscht.

    ist bei blei ganz einfach, irgendwann stirbt eine zelle, die 2v unterschied sollte man nach einer ruhephase deutlich messen.

    im ladebetrieb werden die restlichen zellen überladen, summenspannung täuscht alles io vor.

  • Zum laden der E-Bikes ist ein Wechslerichter die einfachste Lösung.

    ...zumindest, wenn es einen hinreichend großen Akku gibt. Mit den aktuellen Spielzeugakkus eher nicht, von daher ist das dann eine Frage für die Zukunft. Nicht zuletzt deswegen ist es aber der 75/15 als Laderegler geworden, um bei größeren Akkus die Möglichkeiten des PV-Panels nutzen zu können.



    wurde anderswo schon erwähnt, gibt es beim chinaman fertig, usv mit solar.

    Die Teile sind alle schon vorhanden. Aus bauablauftechnischen Gründen war es nötig, dass das Tor MIT Antrieb gekauft wurde. Darum gibt es jetzt auch den dazugehörigen Akku als "Erstausstattung" (bis er kaputt ist).



    ist bei blei ganz einfach, irgendwann stirbt eine zelle, die 2v unterschied sollte man nach einer ruhephase deutlich messen.

    Ruhephasen ergeben sich durch die Nacht von alleine... da kann das also ab und an kontrolliert werden.


    Offen ist noch die Frage, wie genau ihr die Spannungen innerhalb der genannten Intervalle einstellen würdet:


    Absorption: 27-27.6 V

    Float: 26,4-27 V

  • Warum stellst Du den Laderegler nicht einfach auf die passende Einstellung für die Batterie (Gel oder AGM)?


    Die Absorptionsspannung wird dann eher bei 28,4 - 28,8 V liegen.


    Da das Teil in der unbeheizten Garage steht sollte auf jeden Fall die Temperaturkompensation aktiviert sein, sonst wird die Batterie im Winter nicht ausreichend geladen.

    Mobile Insel: PV 2kWp (mono), Solarregler 2xMPPsolar PCM5048 (MPPT), LiFePO4 1000Ah/25,6V, Lichtmaschine 4,2kW, Netzladegeräte 2xPhilippi AL30 24V, 2xKosun 6kW Sinus-WR 24V, Mastervolt Batteriemonitor BTM-III

  • Die Absorptionsspannung wird dann eher bei 28,4 - 28,8 V liegen.

    Genau darum habe ich es nicht gemacht... nach der Victrondoku ist das für den Anwendungsfall "Bereitschaft" zu viel. Eine relevante Entladung wird nicht stattfinden, denn schon diese kleinen Batterien sind so ausgelegt, dass sie ohne jedes Nachladen ca. zwei Monate Normalbetrieb schaffen. Beim ständigen Nachladen per PV werden sie also ständig voll sein und bleiben.



    Da das Teil in der unbeheizten Garage steht sollte auf jeden Fall die Temperaturkompensation aktiviert sein, sonst wird die Batterie im Winter nicht ausreichend geladen.

    Die ist an bzw. ich habe sie nicht ausgemacht.

  • Die Absorptionsspannung wird dann eher bei 28,4 - 28,8 V liegen.

    Genau darum habe ich es nicht gemacht... nach der Victrondoku ist das für den Anwendungsfall "Bereitschaft" zu viel.

    Wo genau steht das? weil ich vermute da ist was aus dem zusammenhang gezogen, und was hat eine Absorbtionsspannung der aktiven Nachladung mit Bereitschaftsbetrieb (Float) zu tun? Denn das sind 2 komplett unterschiedlich zu bewertende Betriebsspanungen

    Wohnhaus 100% OFFGRIDInsel: 13,47kwp,5xMppt,BMV700,CCGX,2xMultiplus 5000, OPzS/PzS => 4150Ah/c100/48V
    TeichInsel: 930wp, 2xVictron Mppt 100/15, BMV600, SolarixPI 1100, 400Ah/OPzS 24V

    100% PVInsel Liveview | SDM630 Logger | INSEL WIKI

    "Denn auch eine Beziehung muss wie eine Insel sein. Man muss sie nehmen, wie sie ist, in ihrer Begrenzung - eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immer während vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt." Anne Lindbergh

  • Wo genau steht das?

    https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-GEL-and-AGM-Batteries-DE.pdf


    Tabelle auf Seite 4 unter "Einsatz StandBy".



    weil ich vermute da ist was aus dem zusammenhang gezogen, und was hat eine Absorbtionsspannung der aktiven Nachladung mit Bereitschaftsbetrieb (Float) zu tun?

    Die Frage ist halt, ob es gut ist, die Batterie jeden Morgen auf 28,8 V oder so "hochzuprügeln", ohne dass es eine nennenswerte Entladung gegeben hat.


    Ich habe aber von Blei keine Ahnung... darum frage ich ja.


    Was würdest du denn für Bleigel-Akkus in diesem Szenario einstellen (also tägliche Nachladung, quasi kein Verbrauch - wenn es hoch kommt, werden zwei bis vier Mal am Tag weniger als 10 A für ca. 30 Sekunden gezogen)?



    Denn das sind 2 komplett unterschiedlich zu bewertende Betriebsspanungen

    Verstehe ich das richtig, dass du dann Absorption eher höher und float eher niedrig einstellen würdest?