Leistung pv-Anlage zeitweise auf null

  • Hallo liebe Community ,


    mir ist heute etwas seltsames bei meiner pv-Anlage aufgefallen (Sungrow Wechselrichter SH6.0RT-V112 mit BYD Speicher 5 kWh).

    Gerne würde ich der Sache auf den Grund gehen, um dieses Verhalten zumindest zu verstehen.

    • Leistungseinbruch für 40 Minuten ab 14.40 Uhr bis 15,20 Uhr
    • SOC der Batterie 0 % bis 100 % im Wechsel
    • Fehlercode 714 BMS Kommunikationsfehler 14.36 Uhr bis 15.13 Uhr laut Fehlerprotokoll



    Habt ihr eine Idee warum die pv-Leistung auf einmal wegbricht. Ist es aufgrund einer Batterieregeneration ?

    Leider habe ich festgestellt, dass ich duzende Fehler im Fehlerverlauf mit Fehlercode 714 habe (1 mal täglich).

    Gestern habe ich gleiches Verhalten in der Kurve. Auch hier wieder der Fehlercode 714 während des Zeitraums, wo

    SOC der Batterie zwischen 0% und 100 % schwankt.



    Habt ihr eine Ahnung, was da genau passiert ? Ist es ein Anlagenfehler oder ein "normales" Verhalten ?

    Wie könnte ich das Thema weiter "erforschen" ?

    Gleichzeitig kontaktiere ich auch den Solateur und poste euch seine Antwort hoffentlich bald.


    Als Ergänzung noch ein Auszug aus den Fehlerverlauf


    Viele Grüße Marco

  • Ein Einbruch der PV-Leistung kann ich in diesen kalten Tagen nur mit einer Überlastung des Wechselrichters erklären.
    Also Übertemperatur. Zumindest sollte er den Überschuss einspeisen und nicht abschalten.

    Hingegen hat der WR nichts mit der Batteriebank zu tun. Diese wird über ein BMS überwacht und durch externe Detektoren gesteuert.

    einstein0

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • Hallo Einstein0,


    danke für deine Antwort. Gibt es irgendwo anders noch einen Fehlerverlauf ? Im bekannten finde ich wie gesagt nur

    den Fehlercode 714 BMS Kommunikationsfehler. Aber keine Fehlermeldung wegen Überlastung o.Ä.


    Grüße Marco

  • Habe da noch was in der Auswertung entdeckt. Sobald die DC-Spannung über 220 Volt geht, schält der Wechselrichter aus. Vielleicht tatsächlich ein Schutzmechanismus, aber dann Frage ich mich warum die Spannung zu hoch wird. Oder ist das ganz normal in einer pv-Anlage ?

  • DC -seitig sollte der WR 200 bis 950V beherrschen. Dass die Stringspannung etwas steigt, wenn der Strom ausgeht ist normal (Vergleiche Leerlauf-Spannung mit Spannung im Mppt). Aber hast du echt nur Module für 200V dran? 6 Stück? Vielleicht wird eines davon temporär verschattet, dann geht der String aus. Im Leerlauf ist die Spannung auch mit Verschattung dann wieder bei 220V, aber ein Anfahren lässt sie sofort wieder unter 200V fallen

  • Hallo zut,


    danke für deine Nachricht. Ein String hat jeweils 7 (Doppel-)Module dran von diesem Hersteller Solarmodule | Xenon (xenonpower.ch) Modell XP430 GGB mit 430 Wp. Glas Glas; N-Type Zelle; bifazial Technologie.


    Was meinst du mit Module für 200 V dran ? Kann es sein, dass ein Modul (pro String) einen Defekt ist ?


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Verschattung schuld ist, da die Sonne am 18.03 wolkenlos auf die Module schien und 17.03. der zweitweise Einbruch am Vormittag anstatt am Nachmittag statt fand. Dumme Frage: Kann dieses Verhalten auch durch eine "starke" Wolke ausgelöst werden, wenn ja kann mir das jemand erklären ?


    Grüße und danke für eure Hilfe Marco

  • Hmm. Den Hersteller finde ich nicht in der Moduldatenbank, und auf deren Webseite gibt es keine nennenswerten Daten. Klingt nicht wirklich seriös, vermutlich umgelabelte Ware. Siehe XENONPOWER : Modelle XP430 GGB I XP410GGB , kennt die jemand


    Aber egal. Die Module haben eine Leerlauf-Spannung, also eine Spannung ohne Strom. Diese ist etwas höher als die Spannung im Punkt der besten Leistung.

    Morgens steigt die Spannung schnell an, und irgendwann beschließt der WR, Strom fliessen zu lassen. In deinem Diagramm ist zu sehen, wie die Spannung von etwa 220V auf 200V abfällt, während der Strom mit steigender Strahlung steigt.

    Da wo der Strom schlagartig auf 0 geht, springt die Spannung wieder auf die Leerlauf-Spannung hoch.

    Warum springt der Strom auf 0? Es mag ab einem Fehler liegen, aber unter Last ist die Spannung 200V, was die Untergrenze des Wechselrichters darstellt. Wenn die Spannung noch geringer ist, wird der String abgeschaltet.

    Typische 60-zellige Module haben etwa 33V im Betrieb bei hoher Einstrahlung, was auf 6 Module im String deutet. Im Leerlauf sind es meist etwa 41V, was auf 5 oder 6 Module deutet. Es gibt Module mit deutlich mehr Zellen, da wäre die Spannung pro Modul höher und die Modulzahl entsprechend geringer.


    Bei 7 Modulen pro String und 220V Leerlaufspannung vermute ich, dass Module nicht angeschlossen oder verpolt sind. Oder es liegt ein elektrischer Fehler vor. Oder der Planer der Anlage hat wenig Erfahrung, den ein WR mit 200V Startspannung an 7 Module zu hängen hinterlässt bei mir Fragen.


    Stell doch mal dein Dach vor und versuche, ein vernünftiges Datenblatt der Module aufzutreiben.

  • Hi zut,


    danke für dein Hilfe. Also ich habe das Datenblatt vom damaligen Beratungsgespräch hochgeladen. Das habe ich auch in dem verlinken Post von dir abgehängt, damit das klargestellt ist. Datenblatt von Sungrow WR ist auch angehängt. Wir haben die SH6 version.


    Zahlenwerte aus dem Diagramm

    Leerlaufspannung beträgt im Diagramm 250 Volt. Die Spannung wenn Strom fließt liegt bei 220 Volt.

    Zahlenwerte aus dem Datenblatt der Module

    Zum Datenblatt LeerlaufspannungbModule 38.3 Volt und bei maximaler Leistung 32.3 Volt.

    Berechnung der Module

    Wenn man nun rechnet 250 / 38.3 = 6.5 Module bzw. 220 / 32.3 = 6,8 Module. Dann sieht das doch gar nicht so schlecht aus.


    Der Wechselrichter hat eine Einschaltspannung von 250 Volt, was ja genau passt: Bei Sonnenaufgang fließt Strom sobald die 250 Volt erreicht sind. Kannst du mir erklären was "MPP-Spannungsbereich" und "MPP Spannungsbereich bei Nennleistung" bedeutet? Sobald die Spannung unter 200 Volt geht, dann fährt der WR runter. Im Diagramm ist von einem Spannungsabfall aber nichts zu sehen? Dann doch ein elektrischer Fehler, aber ich verstehe was aus dem nichts diesen Fehler verursacht ? Sungrow PM Team Könnt ihr da weiterhelfen oder habt einen Hinweis ?


    Viele Grüße Marco

  • Stelle doch bitte erst einmal Deine Anlage richtig vor. Wie viele Module pro String, wie ausgerichtet und geneigt?


    Sieht erst einmal so aus, als ob die Strings zu kurz sind mit 6-7 Modulen...


    Ciao


    Retrerni

  • LeerlaufspannungbModule 38.3 Volt und bei maximaler Leistung 32.3 Volt

    .... Bei STC.... :idea:

    Und was machst du wenn's wärmer als 25° Celsius wird? 🤔

    Da sinkt nämlich die Stringspannung weil die Module einen negativen Temperaturkoeffizienten haben.... der steht für gewöhnlich auch im Datenblatt.

    Wenn man nun rechnet 250 / 38.3 = 6.5 Module bzw. 220 / 32.3 = 6,8 Module. Dann sieht das doch gar nicht so schlecht aus.

    Die Rechnung ist unvollständig, du hast längst nicht alle Einflußfaktoren im Blick... siehe oben :idea:


    Abgesehen davon erreicht man auch mit dieser sehr "optimistischen" Rechnung lediglich das absolute Minimum damit das System überhaupt theoretisch irgendwie funktioniert.... Anzustreben ist aber eigentlich immer das unter den gegebenen Umständen erreichbare Optimum und davon ist deine Planung leider weit entfernt.

    Die Bemessungseingangsspannung des Sungrow Wechselrichters dürfte um 600 Volt liegen und stellt somit spannungsmässig den optimalen Arbeitspunkt dar , bei nur 7 Modulen und rund 200 Volt liegen Welten dazwischen... :rolleyes:

    mit freundlichem Gruß
    smoker59