RSE vs. 70%-Weich bei Süddach

  • Hallo zusammen,

    bei uns wurde Anfang des Jahres unser Süddach (Ausrichtung: ca. 210°; Dachneigung: 42°; keinerlei Verschattung) mit einer 11,2 kWp PV-Anlage flächendeckend gefüllt. Zunächst hatte ich mich im Rahmen der Planung auf die Fachfirma verlassen und muss jetzt leider aufgrund der bisherigen Erfahrungen einiges nachholen und alles selber überprüfen und planen... Wofür habe ich ne Fachfirma, wenn ich dann doch alles bis ins kleinste Detail selber machen muss, damit ich das Optimum herausholen kann.. Naja, my bad und soll hier auch nicht Thema sein.


    Ich beschäftige mich aktuell mit der Frage: RSE oder 70%-weich. Nach dem ich mir die PV-Produktion unserer Anlage bis dato angeschaut habe, komme ich eigentlich zu dem Schluss, dass der RSE aus ökonomischer Sicht ein no-brainer ist. Da ich aber Angst habe etwas zu übersehen, würde ich gerne auf das Schwarmwissen zurückgreifen, um weitere Fehler zu vermeiden. Auf Grundlage folgender Zahlen komme ich zu meiner bisherigen Annahme:


    Preis RSE: 650€

    ESV: 0,065€

    Somit muss ich in 20 Jahre ESV 10.000 kWh zusätzlich einspeisen, damit sich der RSE "bezahlt" macht.

    Pro Jahr wären das 500 kWH oder auch 100 Tage pro Jahr mit 5 kWh.


    Aus den Daten meiner Anlage kann ich sehen, dass ich alleine im April (01.-23.) bereits 84 kWh oberhalb der 70%-Grenze produziert.

    Den Direktverbrauch kann ich aus technischen Gründen leider noch nicht messen und somit auch nicht nachvollziehen, wie viel kW ich oberhalb der 70%-Grenze in der Zeit verbrauche.


    Jetzt noch mal meine Frage: Ist der RSE bei mir ein no-brainer oder übersehe ich etwas entscheidendes? Kurzfristige Einführung Smart Meter, Eigenverbrauch oder etwas dergleichen?


    Kurz noch unsere Rahmendaten falls relevant:
    EFH: Baujahr 2018, KfW40-Standard, LWWP

    Stromverbrauch pro Jahr: HH ca. 3000 kWh, WP ca. 2500 kWh

    Elektroauto als Zweitwagen ist im Zulauf


    Vielen Dank schonmal im voraus.


    Gruß Kymax


    Edit: Der Anteil der PV-Leistung oberhalb der 70%-Grenze liegt an wechselnd bewölkten und an sonnigen Tagen bei 5-10%.

  • Die 70% Abregelung kostet übers Jahr nur 2-3% und mit einer weichen Abregelung könntest du das sogar noch weiter optimieren. Mit WP und E-Auto hast du auch gute Voraussetzungen.

    Also aus meiner Sicht nicht sinnvoll. (RSE) Zudem sind 650€ eher weiter oben angesetzt.


    Ich glaube auch nicht das man auf einen RSE unter 25kWp bestehen kann, Pflicht ist er über 25kWp, dadrunter gilt generell 70%

  • nicht vergessen, dass mit Einführung des imsys die RSEs obsolet werden. Somit kannst du die 650€ nicht auf 20 Jahre verteilen.
    So zumindest meine Einschätzung.

  • Ich glaube auch nicht das man auf einen RSE unter 25kWp bestehen kann,

    Soweit ich weiß, ist eine Möglichkeit Pflicht, dass der VNB die Anlagenleistung bei Bedarf reduzieren kann. Zur Vereinfachung darfst du bis 25kWp die 70 Prozent in Anspruch nehmen. Weil das in der Regel ökonomisch sinnvoll ist, ist dieser Erlaubnis der Regelfall.

  • Danke gute Hinweise.

    Ich weiß, dass ich keine Pflicht habe, einen RSE einzubauen, allerdings würde ich mir einen freiwillig einbauen lassen, wenn es sich lohnt.

    Die iMSys sind ja schon lange geplant und angekündigt, aber noch nicht vom BSI zertifiziert und freigegeben. Die Frage wäre wann dieser Tag X kommt?


    Ich habe noch eine Ergänzung. Der Anteil der PV-Leistung oberhalb der 70%-Grenze liegt an wechselnd bewölkten und an sonnigen Tagen bei 5-10%.

  • Aus den Daten meiner Anlage kann ich sehen, dass ich alleine im April (01.-23.) bereits 84 kWh oberhalb der 70%-Grenze produziert.

    Den Direktverbrauch kann ich aus technischen Gründen leider noch nicht messen und somit auch nicht nachvollziehen, wie viel kW ich oberhalb der 70%-Grenze in der Zeit verbrauche.

    Ich würde sagen, dass du sämtliche kWh oberhalb der 70%-Grenze in der Zeit verbrauchst. Denn einspeisen kannst du sie ja nicht.

    Wie hast du denn festgestellt, dass im April bereits 84 kWh oberhalb der 70%-Grenze produziert und verbraucht wurden?

    Hast du schon eine weiche 70%-Regelung?

  • Ich habe noch eine Ergänzung. Der Anteil der PV-Leistung oberhalb der 70%-Grenze liegt an wechselnd bewölkten und an sonnigen Tagen bei 5-10%.

    Wart mal ab, bis die warmen Tage kommen…

    Bei so einer „kleinen“ Anlage und dem RSE - Preis lohnt sich das nicht. Über 70% weich kriegst Du den größten Teil weg und Du hast zudem gleich eine schöne Erfassung vom Verbrauch und dem Direktverbrauch. Damit kannst Du dann auch Optimierungen am Direktverbrauch durchführen wenn gewünscht um vielleicht auch das letzte Elektron besser nutzen zu können

  • Die iMSys sind ja schon lange geplant und angekündigt, aber noch nicht vom BSI zertifiziert und freigegeben. Die Frage wäre wann dieser Tag X kommt?

    Der Tag X ist bereits Vergangenheit und es gab schon vor kurzem 2 Leute hier im Forum, die inzwischen so ein Ding bekommen haben. :(

    Sehr interessant. :thumbup: Gibt's denn irgendwo ne Infosammlung oder was offizielles über einen Zeitplan?



    Aus den Daten meiner Anlage kann ich sehen, dass ich alleine im April (01.-23.) bereits 84 kWh oberhalb der 70%-Grenze produziert.

    Den Direktverbrauch kann ich aus technischen Gründen leider noch nicht messen und somit auch nicht nachvollziehen, wie viel kW ich oberhalb der 70%-Grenze in der Zeit verbrauche.

    Ich würde sagen, dass du sämtliche kWh oberhalb der 70%-Grenze in der Zeit verbrauchst. Denn einspeisen kannst du sie ja nicht.

    Wie hast du denn festgestellt, dass im April bereits 84 kWh oberhalb der 70%-Grenze produziert und verbraucht wurden?

    Hast du schon eine weiche 70%-Regelung?

    Die Elektrofirma hat/konnte bei der IBN noch nicht alles richtig eingerichtet (ohne meine Kenntnisse). Den Nachbesserungen laufen ich auch schon seit Monaten hinterher... Der einzige Vorteil ist, dass ich diese Daten sammeln kann. Mehr will ich erstmal dazu nicht sagen. ;)