Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe gesehen, dass sich hier einige wirkliche Experten tummeln. Es wäre super, wenn ihr mir helfen könntet!
Die anfängliche PV-Euphorie ist nämlich aktuell der Sorge gewichen, dass die mir verkaufte und installierte PV-Anlage nicht sinnvoll geplant wurde und deutlich niedrigere Erträge liefern wird als erwartet.
Aber der Reihe nach:
Ich habe vor ca. 1,5 Monaten eine neue PV Anlage von einem Solarteur aufs Dach installiert bekommen.
Folgende Daten:
- Ost-West-Ausrichtung
- 8 Module Ost
- 25 Module West
- Dachneigung 43°
- Module: 33x Meyer Burger White 385 = 12,7 kWp
- Wechselrichter: SolarEdge SE10K RWS
- Speicher: BYD LVS 12.0
- Leistungsoptimierer: 33x SolarEdge Optimizer P401
Verschaltung:
- 1. String: 8 Module Ost + 7 Module West
- 2. String: 18 Module West
Aufbau der Anlage siehe Anhang dieses Posts.
Aufgrund von Verschattungssituation durch eine Gaube, Schornstein und einen unantastbaren Baum im Süden der Anlage habe ich mich für das SolarEdge System entschieden bzw. bin von meinem Solarteur überzeugt worden, dass es in diesem Fall die passende Wahl ist. Klang in der Theorie auch einleuchtend...
Mir ist nun aufgefallen, dass die West-Module im 1. String deutlich geringere Erträge liefern, als die Module auf der Westseite im 2. String (die nicht mit Modulen auf der Ostseite in einem String hängen). Und das obwohl alle Module auf der Westseite am betrachteten Tag die gleiche Zeit von der Sonne beschienen wurden.
Hieraufhin habe ich die Leistungsverläufe über den Tag weiter beobachtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Ost-Module morgens, wenn die Sonne auf dem Ostdach steht, nicht mehr Leistung bringen, als die West-Module, die zu dieser Zeit natürlich noch vollständig im Schatten liegen.
Ich habe meinen Solarteur drauf angesprochen und um Behebung des Mangels gebeten, da meines Erachtens nach das SolarEdge System im 1. String nicht funktioniert.
Daraufhin hat man einen Planungsfehler zugegeben und gesagt, dass die verbauten Leistungsoptimierer P401 es erfordern würden, dass mind. 16 Module in einem String verschaltet sind. Im 1. String sind es aber ja nur 15. Daher will man nun nochmal aufs Dach steigen und die Strings so verschalten, dass ein Modul, welches aktuell im 2. String hängt, dem 1. String hinzugefügt wird. So dass dann im 1. String 16 Module (8x Ost und 8x West) und im 2. String 17 Module (West) verschaltet sein werden.
Ich habe mit meinem gefährlichen Halbwissen versucht nachzuvollziehen, wie dies das Problem beheben soll. Dabei bin ich auf die Info gestoßen, dass der SolarEdge WR grundsätzlich 750 V Nennspannung in einem String benötigt und der P401 Optimizer jeweils bis zu max. 60V Ausgangsspannung liefern kann. Das würde bedeuten, es braucht mind. 12,5 Module, die der Sonne ausgesetzt sind, damit der String auf die Nennspannung von 750V kommt, oder? Das wäre bei meinen 8x Ost und 8x West ja niemals nur annährend der Fall. Das bedeutet doch dann wiederum, dass es nichts bringen wird, ein weiteres Modul in den 1. String zu hängen (um auf 16 Module im 1. String zu kommen), sondern dass dies vielmehr sogar dazu führen wird, dass ich einen noch geringeren Ertrag hätte, da ein weiteres Modul aus dem gut funktionierenden 2. String in den 1. String gezogen würde!?
Könntet ihr mir dies bitte bestätigen - oder liege ich vollkommen daneben?
Was könnte die Lösung sein, um die Anlage optimal zu verschalten?
Sind evtl. nicht die geeignetsten Optimierer verbaut? Ich habe nämlich gesehen, dass die P405 Optimierer bis zu 85V Ausgangsspannung liefern können. Wären diese für die hier vorliegende Situation deutlich besser geeignet?
Danke für eure Hilfe und herzliche Grüße aus Niedersachsen!
casper