Ich denke mal, diese persönliche Kreislaufbetrachtung wird gebraucht, um sich emotional vor sich selbst zu rechtfertigen. Darum dann auch die Aufzählung der Dinge, die man für die Umwelt tut. Letztlich kann das nur jeder mit sich selbst ausmachen. Von außen kann man nur sagen, dass man damit niemanden anklagen will, wenn man das Thema sachlich bespricht. Habe allein 10 Bekannte im näheren Umfeld, die in den Wald gehen und ihr Holz holen. Das sind für mich keine schlechten Menschen. Genauso wie Leute die noch Erdgas- oder Ölheizungen im Keller haben.
Fakt ist aber, dass es umwelttechnisch alles nicht so rosig ist. Es bringt auch nichts, wenn man keine neuen Emittenten aus der Tiefe holt, wenn man dafür kurzfristig deutlich stärker für Erwärmung sorgt und es so letztlich zu anderen negative Effekten kommt. Und das gehört öffentlich besprochen, damit der Weg nicht weiter beschritten wird.
Denn wir befinden uns in dem Bereich halt immer noch im Wachstum. Und da kommt der Preis ins Spiel. Die Talsohle ist ja durchschritten und das wird natürlich irgendwann auch zur Abkühlung der Nachfrage führen. Das aktuelle Überangebot ist halt nichts, was nachhaltig so weiter geht und gleichzeitig wird die Nachfrageseite größer. Dann haben wir einen höheren Bestand an Feuerungsanlagen und die Nachfrageelastizität ist auch nur beschränkt, wenn man die Anlage nun schon mal hat und deshalb evtl. auf bessere Energieeffizienz, geringe Vorlauftemperaturen und Wärmepumpe verzichtet hat. Die Ambienteheizer juckt das etwas teurere Holz dann auch nicht.
Und wie hier schon beschrieben, lohnt es sich aktuell oft nicht das Holz aus dem Wald zu bringen und zu verkaufen. Das wird dann auch wieder mehr. Und dann ist das Geschrei wieder groß, dass man finanziell helfen soll, wenn der Preis steigt, denn man hat es ja für die Umwelt gemacht und die Waldwirtschaft will wieder mehr einschlagen, weil man ja aus "sozialen Gründen" den Bedarf decken will. Alles aus der jeweiligen Sicht verständlich. Deshalb auch kein Vorwurf. Aber da muss irgendwo auch mal eine Grenze gezogen werden.
Und sehe es auch so, dass die alten freistehenden Häuser auf dem Land mit ihrem Wäldchen nicht das Hauptproblem sind. Das darf man nicht romantisieren oder heiligen. Aber es ist halt auch ein relativ kleiner Bestand. Die ganzen Anlagen im den EFH-Siedlungen, ob auf dem Land und etwas städtischer, machen wohl das Gros an Wachstum aus. Und da ist die lokale Emission natürlich auch noch mal problematischer. Da bekommt's halt nicht nur der Verursacher ab. Mit Peak am Abend, wenn alle dahoam sind. Jaja, man hält sich an die Abgasvorgaben, will dafür noch gelobt werden, aber beim Diesel regt man sich auf.
*No whataboutism. Das macht den Diesel nicht besser.