Bitte um Unterstützung Wechsel Überschusseinspeisung Kaskadenschaltung zwei PV-Anlagen verschiedene IBD


  • Liebe Community,


    bislang bin ich stiller Mitleser hier im Forum.


    Über die FAQ/Infos von pflanze habe ich erst erfahren, dass wir unsere beiden PV Anlagen schon längst hätten auf Überschusseinspeisung einrichten sollen. IBN 1: 17.06.2010 IBN 2: 16.11.2010. Leider ist es wirklich so, dass einem keiner der Installateure dies seinerzeit und auch in den Folgejahren gesagt hat, im Gegenteil, es war genau andersherum, Überschusseinspeisung lohne sich erst, wenn die 20 Jahre rum sind.


    Ich habe mich schon hier über das Forum mit dem Thema Überschusseinspeisung mit Kaskadenmessung auseinandergesetzt, es sind für mich aber noch Punkte offen, die ich so nicht abschließend für mich klären kann.


    Vielleicht mal die Modalitäten zuerst:


    Es existieren zwei Anlagen auf dem Hausdach mit den o. g. IBN-Daten.


    Anlage 1 erzeugt im Durchschnitt über die 10 Jahre 12.400 kWh jährlich.

    Anlage 2 erzeugt im Durschnitt über die 10 Jahre 5.400 kWh jährlich


    Im separaten Zählerschrank der PV-Anlagen sind seit Februar 2020 zwei smarte Zähler von ComMetering verbaut und ComMetering ist der MSB.


    In unserem Haus gibt es eine vermietete ELW, für die wir sämtliche Bezüge separat ermitteln und dies soll auch so bleiben.


    In einem zweiten Zählerschrank gibt zwei Hausstromzähler (einmal wir, einmal Vermietung).


    Darüber hinaus haben wir den historischen Ferraris-Zweitarif-Zähler mit dem Einbau der Luftwärmepumpe für Heizung und der zweiten Luftwärmepumpe für Warmwasser 2010 belassen. Derzeit haben wir auch einen Stromlieferanten für WP-Strom, der zwei verschiedene Tarife NT/HT hat.


    Wir haben und möchten derzeit keinen Speicher.


    Unsere Verbräuche beim eigenen Hausstrom liegen im Durchschnitt bei 2.900 kWh jährlich.


    Unsere gemeinsam mit dem Mieter ermittelten Verbräuche beim Heizstrom-WP liegen wetterabhängig zwischen 7.000 und 8.000 kWh jährlich in den letzten 5 Jahren.


    Darin enthalten sind die Verbräuche beim Warmwasser-WP im Durchschnitt zwischen 820 und 900 kWh jährlich.


    Meine Stromlieferanten werden jährlich/zweijährlich gewechselt.


    Nach allem, was ich verstanden habe, wäre die Kaskadenschaltung als Messkonzept für uns sinnvoll.


    Klar, wir könnten auch unseren Hausstrom und den Zweitarifzähler auf eine Mess-Stelle schalten = gleicher Tarif und ein Anbieter, weiterer Vorteil, dass keine Abschaltung erfolgt von Netzbetreiber.

    Aber es ist so, dass ich die Abgrenzung der Mietwohnung auf jeden Fall behalten möchte und dies auch im Hinblick auf einen möglichen Hausverkauf ist das wichtig für uns.


    Ich habe verstanden, dass es so geschaltet werden sollte, dass der teurere Hausstrom zuerst berücksichtigt werden soll, dann der Zweitarifzähler mit den Wärmepumpen.


    Ich habe von ComMetering auf meine Anfrage nach Unterstützung bzw. Information zum Wechsel auf Überschusseinspeisung keine Antwort erhalten.


    Von dem gMSB/VNB Netze-BW erhielt ich diese Antwort und auch den Link zu den Formularen der Messkonzepte.


    Zu den Vorgaben haben wir auf unserer Homepage eine Übersicht veröffentlicht:


    Änderung des Messkonzepts - Netze BW GmbH (netze-bw.de)



    Ergänzend hierzu möchte ich Ihnen noch einige Informationen zukommen lassen:

    - Sie haben die Wahl, ob Sie auf Messkonzept 3 oder Messkonzept 40 wechseln möchten:

    o Messkonzept 3:

     Ihr Hausstrom und der Wärmepumpenstrom wird über einen gemeinsamen Zähler erfasst, hierdurch verlieren Sie allerdings Ihren WP-Tarif.

    o Messkonzept 40:

     Hausstrom und Wärmepumpenstrom werden weiterhin separat erfasst, hierdurch behalten Sie Ihre bisherigen Lieferverträge

    - Die Erzeugung der PV-Anlagen kann (muss nicht) über einen Erzeugungszähler gemessen werden.

    o Die Aufteilung der Strommenge erfolgt anschließend prozentual auf Grundlage der installierten Leistung.

    - Ihre jetzigen Bezugszähler müssen in beiden Fällen gegen Zweirichtungszähler getauscht werden.



    Zumindest besteht also die Möglichkeit mit Messkonzept 40 die Kaskadenschaltung durchzuführen.


    Was ich nicht einschätzen kann, ist der zeitliche und finanzielle Aufwand, den es bedeutet, diese Zählerwechsel und Schaltungen vorzunehmen. Und ich habe ehrlich gesagt, hier keinen Elektroinstallateur, an den ich mich vertrauensvoll wenden kann. Mir wäre eine Empfehlung wichtig, jemand der sich mit dem Thema auskennt. Vielleicht gibt es sogar jemanden aus dem Forum in unserer Nähe (76676 Graben-Neudorf)?


    Was genau wäre mein notwendiges Schaltkonzept?


    Ich würde auch gerne – wenn der Zähler ohnehin gewechselt werden muss – den Zweittarifzähler abschaffen und einen Smart Meter wie von ComMetering bekommen. Das kann mein aktueller Lieferant aber nicht mitgehen, d. h. man muss punktgenau eine außerordentliche Kündigung wegen Zählerwechsel machen und einen Lieferanten für den taggenauen Wechsel bekommen.


    Dem VNB ist es dann hoffentlich egal, wenn es keinen Zweitarifzähler mehr gibt. Die Technik zur Abschaltung soll ja bei den Wärmepumpen mittels Rundsteuerempfänger eingebaut sein?!


    Außerdem habe ich noch eine Lücke im Hintereinanderschalten der Dinge, also was passiert zuerst, was muss wo noch berücksichtigt werden, damit bei der Überschusseinspeisung die Eigenverbrauchsvergütung bezahlt wird.


    Wenn man das Messkonzept 40 der Netze-BW beantragt, wie funktioniert das mit der Abgrenzung Einspeisung-Eigenverbrauch-Ermittlung der Differenz? ComMetering schreibt ja zum Thema Kaskadenschaltung, dass die Differenzbildung durch de VNB erfolgen muss und der berechnete Messwert durch den VNB an den Lieferanten übermittelt werden muss.


    Ist es zu empfehlen, das ganze Konzept nur auf die erste PV-Anlage zu schalten, weil es ja zwei unterschiedliche IBN-Daten sind? Außerdem wäre es laut Beispielrechner Kaskadenmessung bei der einen Anlage schon „nur“ ein Eigenverbrauch von 20 %.


    Das Thema gibt es einen steuerlichen Nachteil bei Wechsel auf Überschusseinspeisung während EEG-Vergütungszeit muss ich auch nochmal nachlesen.


    Also, Ihr seht schon, ich möchte gerne das ganze optimieren und auch dafür Geld investieren. Mir fehlt nur noch eine Unterstützung hier aus dem Forum, welcher Weg es am sinnvollsten sein soll und wen ich am besten um die physische Hilfe anfragen sollte. 😊


    Besten Dank fürs Durchhalten.


    Wenn noch weitere Informationen von meiner Seite erforderlich sein sollen, liefere ich die natürlich nach.


    Das Ergebnis des Beispielrechners für die PV 1 und Hausstromverbrauch und WP-Verbrauch füge ich hier an.

  • Energie wird und wurde auch schon vor 10 Jahren in kWh = Kilowatt mal Stunden und nicht in kW/h gemessen.

    Fein, vielen Dank für den wichtigen Hinweis, das habe ich gleich verinnerlicht und geändert...

  • Inhaltlich empfehle ich zu dem Thema die Ausführungen von pflanze

    Vielen Dank für den Hinweis. Die offenen Punkte habe ich mir dadurch nicht vollständig erschließen können.


    Deshalb habe ich hier um Hilfe gebeten.


    Dankeschön.

  • Bitte keine unnötigen Vollzitate.


    Das ist mir zu viel Text. Bitte bring es übersichtlich auf den Punkt.

    2 Anlagen und 2 Verbraucher, d.h. insgesamt 4 Tarife lassen sich nicht "einfach so" messen. D.h. für kleinere Anlagen: Entweder man rechnet diese anteilig ab ODER man wirft den Verbrauch zusammen, d.h. verzichtet auf den WP-Tarif.


    Es geht ohne partielle registrierende Leistungsmessung immer nur Verbrauch:Erzeugung als n:1 ODER 1:n.

    n:m lässt sich nur mit wenigstens partieller RLM realisieren, das wird aber bei deinen paar kWp akademisch.


    Wers nicht verstandne hat: DOCH, man kann einen Verbraucher und 2 Anlagen kombinieren und dennoch eine der Anlagen bervorzugen.

    IBN 1: 17.06.2010 IBN 2: 16.11.2010

    Da liegt ein Vergütungssprung von 6 Cent zwischen den Anlagen, oder? Wie viel kWh je kWp erntet denn jede der Anlagen?

    Wir haben und möchten derzeit keinen Speicher.

    Sehr klug!


    Die Serviervorschläge von Netze BW sind wenn es um mehr als Volleinspeisung geht idR keinen Pfifferling wert.