Hallo allerseits,
nach längerer Forenabstinenz möchte ich mich mal wieder zurückmelden... dieses Mal mit einem Planungsthread. Unsere inzwischen auf 12,6 KWp angewachsenen beiden Anlagen laufen prima, aber nun baut meine Schwester mit ihrem Freund in Stuttgart eine kleine Doppelhaushälfte, auf deren Dach natürlich eine PV soll.
Das Dach ist dafür perfekt geeignet: Exakte Südausrichtung, 35 Grad DN, keine Dachaufbauten (bis auf ein geplantes DFF) und auch keinerlei Schatten (es sei denn, der DHH-Partner baut einen Schornstein an eine ungünstige Stelle, aber das kann man ja mit Schattenmanagement lösen - siehe meine Signatur).
Das Dach misst 6,24m in der Breite (+ Dachüberstand, vermutlich um einen halben Meter) und 6,1m vom First bis zum Schnittpunkt mit der Außenwand, also inklusive Dachüberstand dann wohl etwas mehr als 6,5 Meter. Es soll ein etwas größeres DFF erhalten, aber dessen Positionierung ist noch offen und soll sich - sofern sinnvoll möglich - auch nach der PV richten.
Als ich unsere Anlage vor fast fünf Jahren geplant habe, war die Standard-Modulgröße etwa 1,7 x 1 (mit der Alternative 2 x 1 für Freiflächenanlagen). Ich habe den Modulmarkt seitdem nicht viel verfolgt, habe aber bei einer kurzen Suche in einem Shop den Eindruck gewonnen, dass es heute deutlich mehr Alternativen bei den Formaten gibt. Darum ist die erste Frage, welche Formate aktuell üblich und sinnvoll sind. 1,7 x 1 erscheint mit bei dem Dach recht unsinnig, weil man - egal, wie man es nutzt, die Fläche nicht gut nutzen kann. 2 x 1 hingegen ließe 18 Module zu, von denen man vermutlich ein oder zwei wegen des DFF weglassen müsste. Das würde elektrisch bei 72-Zellern eine wunderbare Stringlänge (nahezu perfekte Spannungslage) an einem dreiphasigen WR ergeben und schätzungsweise 6-6,5 KWp erlauben.
Wie seht ihr das... welches heute gängige Format (also keine Spezialitäten) würde hier gut passen? Ziel wäre, das Dach so zu belegen, dass das Weglassen von einem, maximal zwei Modulen ein "Loch" für das DFF schaffen würden.
Eng damit zusammen hängt die zweite Frage: Kann man bei einer DHH überhaupt beliebig weit in Richtung der anderen DHH bauen oder muss man da eventuell größere Abstände einhalten wegen Brandschutz? Im gleichen Stadtteil haben wir Bilder von Reihenhäusern gesehen (ist ja ein ähnliches Problem), die gerade einmal 5,5m breit sind, aber diese Fläche fast voll belegt haben. Da war scheinbar kein Abstand nötig, aber es ist unklar, wie alt diese Anlagen sind.
Und die dritte und letzte Frage: Natürlich ist das Ziel, OHNE Speicher möglichst viel draufzubauen. Es gibt neben der Südseite auch noch eine Nordseite, so dass man überlegen könnte, da auch was draufzubauen. Da soll mehr als ein DFF hin, so dass weniger draufpasst als auf die Südseite. Damit würde man insgesamt bis vielleicht 11 KWp gehen können, aber das dürfte angesichts der Eigenverbrauchssteuer ab 10KWp tatsächlich in dem Fenster liegen, wo das Überschreiten von 10 KWp nicht sinnvoll ist (zumal die Rechnung bei einem N-Dach noch schlechter aussieht). Von daher wäre wohl eher 10 KWp sinnvoll, wobei auf N soviel kommt, dass man möglichst dicht an die 10 KWp drankommt. Die Frage ist nur, ob das bei 35 Grad DN sinnvoll ist. PVGis wirft etwa 1140 KWh/KWp für S aus und etwa 600 KWH/KWp für N. Das erscheint mir eher nicht so sinnvoll... bei 25 oder 30 Grad hätte das anders ausgesehen. Dazu kommt noch, dass ein String mit vielleicht 3-3,5 KWp an einem dreiphasigen WR auch nicht so ganz prima laufen würde von der Spannungslage her. Aufständern auf der N-Seite ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll, weil davon nur die oberste Reihe profitieren würde und das wären einfach zu wenige Module (von der Windlast auf einem zweieinhalbstöckigen Haus mal ganz abgesehen). Wie sieht ihr das?
Viele Grüße und vielen Dank,
Jan