Planungsfragen zu SW/NO Dach 25° in OWL, ~18 kWp – geht noch mehr?

  • Hallo alle zusammen,


    vielen Dank erst Mal für die vielen hilfreichen Tipps hier im Forum!

    Wir bauen mit einem Bauträger und bis vor kurzem war der Stand, dass wir nicht vor Endabnahme ans Haus dürfen (ja, das hätte man auch vor Unterschrift besser regeln können). Daher war das Thema PV für "später mal" geplant. Jetzt dürfen wir das Gerüst aber bei Vorabnahme des Daches doch nutzen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass das klappt bevor das Gerüst uns im Weg steht, aber mit ist auch klar geworden, dass es so oder so besser ist die PV Anlage möglichst bald bauen zu lassen wenn sie eh kommen soll. Daher habe ich die Angebote immer direkt mit und ohne Gerüst angefragt.


    Ich habe bereits

    • den FAQ und viel im Forum gelesen (wie viel ich schon verinnerlicht habe, merkt man dann vermutlich an meinen Fragen) :thumbup::danke:
    • mit PVGIS den zu erwartenden spezifischen Anlagenertrag für beide Dachseiten berechnet
    • mehrere Angebot eingeholt (zolar, aber auch mehrere lokale Unternehmen)
    • die Angebote und ein paar eigene Varianten in PVSOL gebastelt und simuliert.

    Meine aktuellen Präferenzen sind

    • Jetzt kein Speicher. Fände ich zwar schon cool, aber ich will die Anlage primär aus ökologischen Gründen und freue mich das auch noch Rendite dazu kommt. Für das Geld das ein Speicher bräuchte fallen mir auch schönere Sachen ein.
    • Später mal Speicher – bei der Auslage des Wechselrichters berücksichtigen? Wie?
    • SW und NO möglichst voll belegen. Dachgeometrie und übliche aktuelle Module passen aber scheinbar nicht optimal zusammen. Mehr dazu unten.
    • An die SW Seite sollen später 2 Dachfenster. Ich möchte die Flächen jetzt frei lassen aber nicht jetzt schon direkt die Fenster einbauen lassen auch wenn das einfacher wäre.


    Jetzt aber erst Mal der Reihe nach nur zum Dach und zur Belegung:

    Dach (beide Seiten, keine anderen Flächen vorhanden):

    • Breite: 8,38 m
    • Tiefe (Unterste Pfanne -> Unterkante Firstpfanne): 6,70 m
    • Neigung: 25° (laut Plan, rechnerisch komme ich auf 25,5°)
    • Dach ist genau SW/NO ausgerichtet


    Ich habe hier im Forum schon mal gesehen das die Module auch etwas über den First ragen können. Unterste Pfanne bis Firstmitte wäre 6,90 m.

    Windzone ist 1. Schnee haben wir selten und meistens wenig. Was hier geht und welche Randabstände machbar sind, wird aber wohl stark von den Solateuren abhängen.


    PVGIS (mit 10% Systemverlust)

    SW: 934.18 kWh/kWp/a

    NO: 685.38 kWh/kWp/a


    Schatten

    Keine Bestandsgebäude in der Nähe, die dazukommenden Neubauten sind entweder mit genug Abstand auf gleicher Höhe oder unterhalb des eh vorhanden Horizonts. Kein SAT, kein Schornstein. Sollte nach meinem Verständnis keine Schatten geben die bei der Planung berücksichtigt werden müsste. Grob platzierte Gebäude in PVSOL haben vereinzelt bis 1,5% ergeben.


    Hier mal die NO Seite mit Q.Peak Duo MLG9 385 mono (mit 2 cm Abstand, 9,24 kWp):


    SW möglicherweise genau so mit je einem Modul Lücke für ein Fenster. Die könnten auch direkt mittig nebeneinander liegen. Wo genau müsste man vor Ort mit den Sparren schauen, aber es soll auf jeden Fall ein Fenster auf die linke und eins auf die rechte Hälfte. Die müssen nicht groß sein, aber ohne ist nicht.


    Hochkant wäre für die Fenster einfacher, aber da passt es mit der Geometrie nirgends so recht und es würden mehr Module wegfallen. Hochkant mit ca. 1 m * 1,65 m würde das Dach super voll machen, aber da ist dann bei den paar die ich gefunden habe (in PV*sol und der Datenbank im Forum) die Leistung deutlich schlechter und es lohnt nicht.


    Größere Module mit ca. 1 m * 2 m passen gut, aber dann fällt für die Fensterlücken auch viel mehr weg als mit kleineren Modulen.


    Gibt es Modulvorschläge?

    Muss ich einfach schauen was ich am günstigsten bekomme und weniger auf den letzten Quadratzentimeter achten?

    Gibt es andere Dinge die sinnvoll wären und Platz wegnehmen? zB: wenn eh etwas Platz bleibt Revisionsgang?
    Das SW Dach geht auf die Terrasse runter und hat recht wenig Überstand – Schneefang? (eigentlich wie gesagt selten und wenig Schnee)


    Hoffe die Infos sind so ausreichend und übersichtlich genug.

    Vielen Dank für's Durchlesen!

    Jan

  • Hallo zusammen,


    fehlt euch noch was? Ich hatte die Satellitenbilder etc absichtlich weggelassen, weil ich mir recht sicher war das die PVgis Werte und Dachabmessungen für eine weitere Planung ausreichen sollten.


    Hier noch mal ein paar Fotos vom Dach:

    Dach SW. Links etwas zusehen das nach hinten versetzte und tiefere Flachdach. Gespiegelt links daneben ist das Haus vom Nachbarn (Doppelhaus, aber die Hauptdächer sind getrennt). Das Flachdach würde ich weglassen, weil es durch das Hauptgebäude ziemlich stark beschattet wird und ich mit dem Hauptdach alleine auch an die Grenzen von dem was ich investieren wollte komme.


    Dach NO vom Flachdach aus. Lüftungsrohr (von KWL mit WR) würde ich überbauen oder umlegen wenn die gewählte Belegung eh ne Lücke bekommt.


    Dach von innen, Sparrenabstände ca. 67 cm. Nur falls jemand noch Tipps zu den Fenstern hat. Ich hab es leider versäumt die Positionen genau zu messen, werde ich bald nachholen. Mit den Maßen die ich habe, konnte ich aber für die erste Planung genug schätzen wo die Sparren sind.


    Ohne die Orientierung zwischendurch zu wechseln scheint folgendes ganz gut zu passen. Ist nicht symmetrisch, würde uns aber nicht stören. Das wären je 24 JAM60S20 (mit 385Wp) mit Platz für Fenster. Da ginge evtl. auch noch vertikal ein Modul an die Lücke die zur Traufe geht, aber dann hätte man 25 Module. Bin mir nicht sicher ob das bei Aufteilung auf die Strings dann nicht besser wäre 2x12 zu behalten statt 1x12 + 1x13 zu haben.


  • Die unbelegten Streifen unter den Fenstern müsste man doch mit längeren Modulen bzw. gemischter Bestückung (el. passende JAM72) noch optimieren können?
    Die 72er haben zwar 5mm mehr Höhe, aber mir war das (optisch) egal und montieren lässt sich das (laut Solarteur).

  • Muss das Dachflächenfenster unbedingt auf die Südseite? Das ist besser auf der Nordseite aufgehoben (aber gut gedämmt).

    Sonst wird das Dachflächenfenster zur Hitzefalle, steht doch die Sonne die meiste Zeit direkt drauf.


    Ich kenne ein paar, die haben das später wieder zurückgebaut, aber die Kältebrücke/thermische Haut ist nicht einfach zu schließen.


    Nicht umsonst wurden Gauben erfunden, mit einem nicht zu kleinem Dachüberstand ist dann das Hitzeproblem fast keines mehr.

    Tesla P85+ seit 8/13 >511.000km gefahren. Seit 2/19 Smart ed cabrio aus 10/13. Seit 12/19 fährt Frau Tesla M3 AWD, wurde am 2.3.22 durch ein Model Y ersetzt. PV 10 kWp an E3DC Hauskraftwerk mit 13,8kWh und Wallbox. Weitere 18kWp PV an Solaredge. Es sind noch 4x320W hinzugekommen = 1280W d.h. Gesamt PV-Leistung nun 29,329kWp. Seit 1.11.20 werden die eAutos und E3DC Hauskraftwerk gesteuert per E3DC-Control zum Börsenpreis von aWATTar geladen. Weitere 25kWp geplant, für die WP von Wolf CHA 10

  • Isomeer

    Lücke mit größerem Modul füllen sollte passen. Hier ist mal ein JAM72S20 (470 Wp) drin. Wenn ich die Fenster weglasse, gehen davon auch schön 3 Stück übereinander.


    Die Lücke zu füllen hatte ich mir ja eh schon überlegt, es blieb nur die Frage ob das bei der Verteilung auf 2 Strings ok it.


    Für die Variante mit 12 x JAM60S20 + 13 x JAM60S20 hat PV*sol sich nicht beschwert. Ich habe leider noch nicht herausgefunden wie ich bei PV*sol verschiedene Module in einem String gemischt bekomme.


    Dazu steht auch was im FAQ, ich hab aber noch nicht genug davon verstanden.

    ---


    eba

    Ich hadere noch mit mir ob die Fenster nach SW sein müssen. Ne Gaube ist weder jetzt noch später drin, das müsste der Nachbar mitmachen (da DHH) und ich glaube da wir 2 Vollgeschosse haben dürfen wir nach den Vorgaben nicht auch noch ne Gaube rein bauen.


    Wenn ich schon Module mische, dann doch gleich besser so?

    Ohne Fenster:


    Mit Fenstern:

  • Zitat

    Für die Variante mit 12 x JAM60S20 + 13 x JAM60S20 hat PV*sol sich nicht beschwert. Ich habe leider noch nicht herausgefunden wie ich bei PV*sol verschiedene Module in einem String gemischt bekomme.


    Dazu steht auch was im FAQ, ich hab aber noch nicht genug davon verstanden.

    Das scheint über Polystring-Verschaltung (doku) zu gehen, werde ich mir gleich mal näher ansehen.



  • So würde es gehen, das wären dann jetzt 19,76 bis 20,28 kWp (je nachdem ob ich 380/385/390 Wp bekomme). :)


    Gibt es Ratschläge zur Auslegung des Wechselrichters?

    • Ich denke während der Lebenszeit der Anlage kommt irgendwann ein Speicher dazu – muss ich das bei der Auslegung berücksichtigen? Wie?
    • Als Wechselrichter habe ich bei PV*sol erst Mal einen SMA Sunny Tripower 15000TL-30 konfiguriert. Der passt laut PV*sol und Sunny Design Pro und kommt in der Simulation minimal besser weg als der 20000er.
    • Huawei SUN200 17KTL (wurde im Forum gelegentlich genannt) ist laut PV*sol zwar mit grünem Haken versehen, aber der maximale Eingangsstrom mit 44 A liegt genau auf der Grenze zum voreingestellten Speerbereich.
    • 70% weich ist in der Simulation minimal besser als 70% hart. Bei den Investitionskosten würde das für 70% hart sprechen. Ich fände es aber schon schön genauer zu sehen was verbraucht wird und zB die Warmwasserbereitung mit der Sole/Wasser-WP gesteuert in die Sonnenstunden zu schieben. Die WP ist leider nur aufwendig einbindbar da nicht smart (müsste von außen über selbst konfigurierte open source Software gesteuert werden, hab da mit dem Heizi über den Bauträger nicht das bekommen was ich gerne gehabt hätte). Das schaue ich mir dann spätestens bis zum Winter mal näher an.
  • Schiebe einfach die Heizzeiten für das Warmwasser in die Mittagszeit. Schon spielt die Abregelung bei 70% weich seltenst eine Rolle. Dann kannst und solltest Du noch die Heizzeiten anpassen: zwischen Sonnenuntergang und - aufgang ein wenig absenken, zu Zeiten der PV-Strom-Erzeugung etwas anheben. Dann nutzt Du auf jeden Fall die Sonne und die Abregelung zu 100% aus. Und wenn die Sonne mal nicht scheint - heizen musst Du ja trotzdem, oder halt die Strickjacke rausholen.


    Die SG-ready-Funktion bringt dann nicht mehr viel zusätzlichen Gewinn. Wenn warm, dann warm. Lässt sich dann mittels SG-ready noch auf heiß statt warm steigern, bringt aber unterm Strich nicht wirklich was. Wenn vorhanden, kann man das nutzen (kostet ja nur ein Stück Draht und einige Minuten Einstellarbeit. Aber da noch eine separate Steuerung dafür zu bauen wird sicher zum Groschengrab.


    Wenn Du Spaß am Basteln hast:

    - ein RapsberryPi oder ähnliches Steuergerät

    - ein einstellbarer Widerstand (Potentiometer)

    - ein paar Aktoren

    - ein wenig Programmcode

    Damit steuerst Du, bei solarem Überschuß, die Umschaltung zwischen dem vorhandenen Außentemperaturfühler und dem einstellbaren Potentiometer. Mit dem Potentiometer gauckelst Du der Wärmepumpe bei strahlendem Sonnenschein dann arktische Kälte vor und sie fängt an verstärkt zu heizen. Das wäre das einzig finanziell vertretbare Steuergerät, was ich mir als halbwegs kosteneffizient vorstellen kann. Alles andere darf dann auch gern mehr kosten. Dann betrachte es aber von vornherein als Hobby.