PV auf fremden Dach - gemischter Eigenverbrauch - Steuern?

  • Hallo zusammen,

    auch durch Corona und andere Umstände gebremst trage ich gerade wieder verschiedene Aspekte zusammen.

    Gerade beim Thema Steuern raucht aber noch etwas der Kopf.


    Die Situation ist, dass ich mit Geschwister und Eltern auf einem Hof in mehreren separaten Gebäuden wohne.

    Alle Gebäude hängen an einem Hausanschluss dran - historisch bedingt.

    Da mein eigenes Hauptgebäude - dem Denkmalschutz sei Dank - vorerst für PV tabu ist, möchte ich die Anlage auf dem Dach meiner Eltern installieren. Mittelfristig sollen alle anderen Dächer folgen. Einen neuen, separaten Hausanschluss würde ich vielleicht irgendwann für die restlichen Teile machen wollen.


    Mein Gedanke war nun also ca. 30kWp auf den Nachbargebäuden zu verteilen und mit 2-Wege Zähler Kaskade und Smart Meter alles sauber auseinander zu rechnen. Technisch weniger das Problem denk ich.

    Der Eigenverbrauch der Eltern wäre die Miete für's Dach.

    Ich würde nicht die KU-Regelung nehmen - Umsatzsteuererklärung muss ich ohnehin schon machen.


    So; was ich bisher verstanden habe:

    1) ich muss die Umsatzsteuererklärung machen mit Einnahmen aus PV und Ausgaben aus PV

    2) Einmal im Jahr bezahl ich die Umsatzsteuer auf meinen Eigenverbraucht

    3) Für den Eigenverbrauch muss ich Einkommensteuer zahlen


    Jetzt hat mich der Steuerberater drauf hingewiesen, dass ich damit an meine Nachbarn Strom ohne Mwst abgeben würde und damit Umsatzsteuerbetrug begehen würde.

    Also kommt noch

    4) Mwst wie bei 2) nur diesesmal für den Solarverbrauch ("Eigenverbrauch") der Nachbarn

    5) Meine Eltern müssten das Ihrerseits als Einnahmen aus Vermietung wieder angeben und als Einkommen versteuern


    Hab ich das so richtig verstanden ? Hab ich noch was vergessen ?

    Die Ausführungen vom Steuerberater wirkten jetzt auch nicht 100% souverän, eher maximal korrekt/teuer.

    Insgesamt ein Monster an Bürokratie? Noch dazu wo es ja nicht um viel geht.


    Wer hat da ein Interesse sowas genauer zu prüfen? Finanzamt? Netzbetreiber?


    Wie habt Ihr das in ähnlichen Situationen gelöst ?

    Um praktische Beispiele wäre ich sehr dankbar!

    :danke:

    30kwp, Axitec, Huawei WR

  • DonCarlos

    Hat den Titel des Themas von „PV auf fremden Dach - Eigenverbrauch durch "Nachbarn" - Steuern?“ zu „PV auf fremden Dach - gemischter Eigenverbrauch - Steuern?“ geändert.
  • 30KWp bauen und an den einen Hausanschluss hängen.

    Frag den VNB aber am besten gleich, was Du da maximal dran hängen darfst.

    Das dann entweder sofort bauen oder ein Jahr später....


    Die Kaskade solltest Du dir sparen.

    Das ist Familie, da wird man sich auf einen Preis einigen können.

    Im Zweifel ist es Dein Bezugspreis ohne GG und die anderen Familienmitglieder sparen dann zumindest die "anteilige GG" oder wie auch immer ihr das bis jetzt auseinander dividiert habt.


    Ist es Möglich je Partei einen eigenen Zähler auf die Hutschiene zu setzen, um den Verbrauch zu trennen?


    Anstatt den DV der Eltern zu messen ... ich wüsste nicht wie es geht, denn PV Strom hat keine andere Farbe ... einigt man sich auf einen Preis X. Vorgezogenes Erbe, Schenkung, kostenloses Darlehen ist auch eine Überlegung wert.


    1-3 ist soweit richtig.


    4. ist falsch. Der Steuerberater möge die Grundlage für seine Aussage nennen.

    In der Familie ist es kein Verkauf.

    Umsatzsteuerbetrug ist es mMn so oder so nicht.

    Wenn, dann geht es um die volle EEG Umlage auf den DV.


    5. Kann ich insofern nachvollziehen, als dass es eine Einnahme sein kann. Wenn man sich das allerdings in der Familie antut, dann sollte man sich mal fragen, was man da gerade veranstaltet. Macht es doch einfach einfach.


    Die Wahl des Steuerberaters mal überdenken.

    Wozu hast Du den überhaupt?


    Steuererklärungen sollten schon richtig sein.

    Hat sich bewährt.... ist besser so. ;)

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    Verkehrsminister Wissing - treten Sie zurück!

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  • Vielen Dank für die Antwort.

    Noch ein paar Nachbesserungen in meinem Text: Mit Zwischenzählern meine ich inoffizielle Hutschienenzähler - nichts offizielles. Das soll nur die Motiviation steigern, den Strom auch wirklich dann zu verbrauchen wenn er da ist ;)


    Mit dem Begriff der Familie tu ich mich in dem Kontext schon schwer; bzw. wie es hier das Finanzamt sieht. Ja, das sind die Eltern und Geschwister, aber mit eigenen Häusern, Hausnummern etc. Am Tagesende haben die nicht die gleiche Steuernummer - vor dem FA also Fremde.


    Der Steuerberater möchte es natürlich 100% korrekt machen...

    30kwp, Axitec, Huawei WR

  • Es hängt jetzt alles an einem Hausanschluss.

    Was oder warum willst Du daran was ändern?


    Dem FA ist es übrigens herzlich egal, wer deinen Strom bekommt.

    Auch werden die die letzten sein, die nachvollziehen können oder überhaupt wollen, wie viel EE Strom Du wem anderes geliefert hast.


    Es geht hier alleine um die EEG Umlage auf den DV, bei der Lieferung an fremde Dritte.

    Das machst Du aber nicht.

    Außerdem hast Du bereits die IST Situation mit einem Zähler.


    Dein Steuerberater macht es nicht 100% korrekt, sondern so wie von Dir beschrieben ist es schlicht falsch.

    Der Berater hat damit natürlich mehr Arbeit, vielleicht ist das seine Motivation.

    Ich würde es an der Stelle einfach haben wollen und wenn der Steuerberater es offensichtlich nicht versteht, oder auf dem völlig falschen Dampfer ist, dann wäre es bei mir auch der falsche Berater.

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  • Ich hätte da noch eine Frage zum EEG.

    Das Finanzamt interessiert ja nicht wer den Strom bekommt, hat also auch kein Interesse wegen EEG.

    Wen interessiert das eigentlich ? Wer kontrolliert und kassiert ob das EEG fällig wäre oder nicht ? Ist das der Netzbetreiber ?

    Danke!

    30kwp, Axitec, Huawei WR