Guten Tag allerseits,
ich stehe - wie einige andere zuvor - vor dem Dilemma meine 2019 errichtete PV Anlage mit Ost/West Ausrichtung an der 10kwp Schwelle orientiert zu haben. Nun, nach annähernd zwei Jahren Betrieb der Anlage und viel Freude dabei, sehe ich, dass ich gerne das gesammte Dach belegt hätte um
a) den durch eine SoleWärmePumpe erhöhten Grundbedarf auch im Winter decken zu können
b) noch ein paar Euronen über die Laufzeit von 20 Jahren dazu zu bekommen. Mir ist klar, dass Anlegen des entsprechenden Betrages mehr Rendite bringen würde, aber irgendwo spielt dann doch der "grüne Gedanke" auch eine Rolle. Es macht mir durchaus Freude zu wissen, dass ich selber Strom erzeuge den ich auch noch zur Deckung von Heizung und Wassererwärmung nutzen kann.
Das Thema eines Speichers spukt dabei immer wieder ebenfalls in meinem Kopf herum aber dies muss wirtschaftlich sein. Selbst mit der in Niedersachesen aktuell bestehenden Förderung in Höhe von 40% der Speicherkosten ist dies meiner Meinung nach noch nicht möglich. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren jedoch habe ich hier im Forum zumeinst eine andere Tendenz (die ich weitestgehend teile) mitbekommen.
Meine bestehende Anlage ist bei 40° Dachneigung mit Jinko 310wp Modulen in O-SO (Azimuth -70) mit 20 Modulen = 6,2kwp sowie in W-NW (Azimuth 110) mit 12 Modulen = 3,72kwp belegt.
Sowohl die Verstringung (2x10 auf Ost und 1x12 auf W) als auch die Wahl des WR (SMA Sunny Tripower 10,0) ist meiner heutigen Meinung nach suboptimal und wie die Platzierung der Module durch den damaligen Installateur (Elektriker) eher pi mal Daumen gemacht worden.
Für mich stellt sich nun die alles entscheidende Frage, wie sollte ich am besten vorgehen um das Dach maximal zu belegen.
Meine Fragestellungen sind dabei folgende:
1) macht es wirtschaftlich, optisch, technisch, etc Sinn die Bestandsanlage zu demontieren und auf einer Dachseite (vorzugsweise auf der Westseite) neu aufzubauen
2) wie belege ich am besten (habe mit einer Testversion von PV*SOL rumprobiert aber leider nicht zu nennenswerten Ergebnissen gekommen) sowohl mit der Altanlage als auch mit der neuen Anlage
3) wie sieht es mit dem WR aus? zuerst habe ich überlegt den vorhandenen mit auf die Westseite zu nehmen und einen neuen z.B. 15kw WR für die Ostseite zu verwenden. Inzwischen habe ich vernommen, dass ein WR mehr Sinn macht?!
4) wie müsste dieser optimal dimensioniert werden?
5) wo liegen mit dem neuen EEG die "Grenzen" die ich beachten sollte. EEG Umlage meines Wissens nach nur bei >30kwp Gesamtleistung bzw mehr als 30MWh/a was ich mit meiner Dachfläche sehr wahrscheinlich nicht schaffen werde. Ich möchte einen RSE und EZ vermeiden da ständige Kosten anfallen. Bisher existiert nur ein Zweirichtungszähler, der EV wird über Erzeugung aus WR und Einspeisung ermittelt. Ich werde nicht ganz schlau daraus, wann ich z.B. den RSE benötige? Bei ZUBAU von mehr als 25kwp oder bei gesamter Generatorleistung >25kwp? Bei letzterem wäre meine Vorstellung nur 15kwp zuzubauen.
6)bezogen auf die Module bin ich nicht wirklich festgelegt, ich hätte nur gerne schwarze wegen der Optik. Leistungsstärke bin ich etwas zwiegespalten da die gerade angepriesenen >500wp auch viel mehr Fläche benötigen. Ich habe etwa 200-210w/m2 als gut ausgemacht, auch im Hinblick auf Preis/Leistung. Gibt es hierzu Vorschläge? "Schwachlicht" optimierte Module sehe ich mit Skepsis da bei wenig Licht einfach alle Module wenig produzieren werden, Leistungsoptimierer sehe ich ebenfalls als (bei mir) nicht notwendig. Das ist nur eine laienhafte betrachtung aber wenn ich mir das Ostdach ansehe habe ich bis auf die sehr frühen Morgenstunden immer volle Sonne drauf, etwas anders ist es auf der Westseite wo zum Abend oder bei flach stehender Sonne das Nachbarhausdach von unten aufzieht. Aber auch hier sehe ich nicht die Notwendigkeit für entsprechendes zusätzliches Equipment was sich vermutlich nie rechnen wird.
Vielleicht noch ein paar Daten aus der Vergangenheit
vor Einbau WP (ebenfalls in 2019) haben wir ca 1800 kwh Jahresverbrauch gehabt (ja, der Wert ist richtig!)
mit WP ist der Verbrauch auf ca 4200kwh gesamt gestiegen. Davon wurden ~2600kwh aus dem Netz bezogen (zu unter 20 ct/kwh - ja, auch dieser Wert ist richtig), ~8600kwh über die PV erzeugt, ~7100kwh eingespeist und ~2400kwh hat die WP verbraucht.
In der Planung damals wurde ein speziefischer Ertrag von 776kwh/kwp angegeben, PVGIS hat mir 750kwh/kwp ausgeworfen, in Realität (für 2020) lag ich bei 875kwh/kwp.
Selbst mit 750kwh/kwp und nur 7ct Einspeisevergütung sollten sich doch dann in 20 Jahren gut 15500 € generieren lassen. Oder bekommt man für den Preis keine 15kwp Anlage all in? Das Problem ist wie gesagt der angedachte Umbau der Altanlage.
Prinzipiell bin ich handwerklich nicht unbegabt und würde auch gerne was selber machen. Durchaus auch auf dem Dach rumturnen, aber von Elektrik habe ich wenig bis keine Ahnung und ohne fachkundige Unterstüzung wage ich mich nicht so recht daran.
Abschließend noch eine Bitte um Entschuldigung für die vielleicht konfuse Darstellung. Bitte helft mir Klarheit in mein Projekt zu bekommen. Gerne liefere ich was weiterhin benötigt wird (sofern vorhanden oder mir beschrieben werden kann, wie es zu besorgen ist).