Wieviele Zähler brauche ich für eine PV Anlage, Wärmepumpe und den Hausstrom?

  • Hallo zusammen,


    ich bin bis jetzt nur ein stummer Mitleser, aber jetzt habe ich eine Frage:


    Ich saniere gerade ein Zweifamilienhaus.

    Alle Leitungen werden neu gemacht.

    Sicherungskasten wird neu gemacht, damit jede Familie ein Zähler hat.


    Nun Plane ich eine Wärmepumpe und eine PV Anlage zu installieren.


    So wie ich sehe gibt es diese Möglichkeiten:


    a)

    Zähler 1: Familie1

    Zähler 2: Familie2

    Zähler 3: Wärmepumpenstrom

    Zähler 4: PV Anlage


    b)

    Zähler 1: Familie1

    Zähler 2: Familie2

    Zähler 3: Wärmepumpenstrom und PV Anlage


    c)

    Zähler 1: Familie1

    Zähler 2: Familie2, Wärmepumpenstrom, PV Anlage


    d)

    Zähler 1: Familie1

    Zähler 2: Familie2, Wärmepumpenstrom

    Zähler 3: PV Anlage


    e)

    Zähler 1: Familie1

    Zähler 2: Familie2, PV Anlage

    Zähler 3: Wärmepumpenstrom



    Welche Möglichkeit ist am sinnvollsten?

    Spielt es eine Rolle, ob ich die PV Anlage als IAB ansetze?


    :danke:

  • Ich würde Konfiguration a) zumindest vorsehen, dann bist du auf der sicheren Seite.

    Je nachdem wie deine PV gemessen wird brauchst du dafür einen eigenen Zähler.
    Ob jedoch unterbrechbar für die WP über einen separaten Zähler sinn macht, müsstest du ausloten.

    Mit Eigenverbrauchsfunktion würde vielleicht für Fam 2, WP und PV ein einziger Zähler sinn machen, bzw. am günstigsten.

    Die Abwägung so locker vom Hocker unter Berücksichtigung lokaler Usanzen ist nicht ganz einfach.

    einstein0

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • Mir käme keine der Varianten ins Haus.

    Mir max. 3 Zählern ist das bis 30 kWp sehr klug lösbar.

    Bitte Belegungsplan und Luftbild einstellen.

    Sicherungskasten wird neu gemacht, damit jede Familie ein Zähler hat

    Na dann schau dir mal Strom an Dritte in meiner Signatur am PC an!

    Wie viel Grundpreis möchten die Parteien jährlich nach außen bezahlen?

    Wie hoch ist der Verbrauch der WP? Wurde diese im Forum HTD besprochen?


    IAB hat auf die Zähler keinen Einfluss.

    Die Erneuerung der Elektrik kann aber teils der PV zugeordnet werden, d.h. zB VSt ziehen.

  • Du musst erst einmal ein paar Grundfragen klären


    - bist du selbst eine der Familien, sind das beides Mieter oder ist das gar Verwandtschaft?

    - möchtest du Eigenverbrauch für die PV realisieren? Wenn ja für Familie 1, Familie 2, die WP oder alle Verbraucher? EEG-Umlagepflicht 0%, 40%, 100%?

    - wie hoch ist der voraussichtliche Verbrauch der WP? Muss der WP-Verbrauch mit F1 und F2 abgerechnet werden?


    Das muss man doch alles wissen, bevor man ein Messkonzept erstellen kann.


    Mein Favorit wäre einen (!) VNB-Zähler, die interne Abgrenzung dann durch private Hutschienenzähler. Dennoch im Zählerschrank mindestens einen oder zwei freie Zählerplätze vorsehen.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • Du musst erst einmal ein paar Grundfragen klären


    - bist du selbst eine der Familien, sind das beides Mieter oder ist das gar Verwandtschaft?

    - möchtest du Eigenverbrauch für die PV realisieren? Wenn ja für Familie 1, Familie 2, die WP oder alle Verbraucher? EEG-Umlagepflicht 0%, 40%, 100%?

    - wie hoch ist der voraussichtliche Verbrauch der WP? Muss der WP-Verbrauch mit F1 und F2 abgerechnet werden?

    -Ja, Familie 2 bin ich, Familie 1 ist Mieter.


    -Ja, für Familie 1 und die WP, für Familie 2 wäre es mMn komplizierter wg Mieterstrom, aber da muss ich mich noch schlau machen. EEG-Umlagepflicht, ich denke 100%, weil noch alles gebaut wird.


    -Das ist noch unbekannt. Das wäre z.B. die NIBE F2120-20 mit 20kW. Muss nicht, wenn man mit kleinem Aufwand einen Wärmemengenzähler installieren kann, wieso nicht.

  • Wieviel Zeit bleibt Dir, an beiden Fronten zu kämpfen?


    Wenn man Deine bisherigen Fragen und Angaben so liest, sieht man nur eines ganz deutlich am Horizont: das geht schief...


    Mein Vorschlag wäre, Dich zuerst mal mit der Wärmepumpe zu beschäftigen. RICHTIG beschäftigen. Voraussetzungen im HTD-Forum besprechen und dann eine richtig passende WP-Installation hin zaubern. Evtl. wird die WP dann nur noch halb so groß? Kann aktuell niemand sagen...


    Wenn das soweit alles in Sack und Tüten ist, gehst Du das Thema PV nochmal in Ruhe hier an.


    Andernfalls sehe ich die Gefahr, dass Du Dich verrennst und beides nur irgendwie vin irgendwem hingebaut wird - und somit verschenkst Du einige Prozente. Ich rede nicht von 10% sondern eher von bis zu 50%. Es gibt hier auch einen Faden mit einem Neubau-Besitzer mit 7500kWh WP-Strombedarf im Jahr. So sollte Dein BV doch bitte NICHT enden...

  • Wieviel Zeit bleibt Dir, an beiden Fronten zu kämpfen?


    Sehr wenig Zeit: In 10 Wochen ziehen wir ein, erstmal mit einer alten Gasheizung als Warmwasserquelle.

    Im Sommer soll eine Heizung installiert werden, und die Dämmung und neue Fenster.

    Die PV Anlage soll dann wenns klappt auch dieses Jahr noch passieren.

    Aber dafür brauche ich halt einen Stromkasten, der groß genug ist, nicht dass ich Platz für zwei Zähler habe und dann zum Schluss 4 oder noch mehr brauche.


    Manchmal hilft es mir schon, wenn man mir ein Stöckchen mit nem Wort zuruft, damit ich mich etwas einlesen kann.

  • ich wuerd deine wohnung, PV und WP zusammenschalten, dann ist der direktverbrauch maximiert. deinem mieter wuerde ich nach waermemenge verkaufen.

    ob du deinem mieter auch noch strom verkaufen willst, das waere durchzurechnen...3,52 Cent pro Kilowattstunde mieterstromzuschlag.

  • Viel zu wenig. Sorry, aber unter den Umständen hast Du alle Vorraussetzungen zum Scheitern geschaffen.


    Mein Vorschlag - und ich meine das Ernst, ich saniere nun schon das dritte EFH, aktuell das eigene:

    - Gasheizung erstmal einbauen (DAS aus meinem Munde!!!)

    - Architekten mit Zusatzquali als Energieberater kommen lassen

    - Haus möglichst nahe an Passivhausstandard (<15kWh/m²a) berechnen lassen

    - Dämmung Dach und Wand als erstes, Lüftung nicht vergessen!

    - Gasverbrauch NACH der Dämmung genau beobachten (oder auf die Berechnung verlassen)

    - dann WP auswählen und einbauen lassen (Oder Heizung ganz eliminieren)

    - dann die PV installieren


    Sorry, aber das dauert alles seine Zeit. 3 Jahre solltest Du Dir dafür Zeitnehmen. Genaugenommen 4 Jahre mit der ganzen Planung. Dreh- und Angelpunkt ist die Dämmung. Heizenergie, die Du nicht brauchst, muss nicht erzeugt werden! Im Idealfall braucht das Haus so wenig Energie, dass Du ohne Heizung auskommst. Wieso? Weil Du kaum fähige WP-Monteure findest. Und das dann viel, viel Geld kostet und in 20 Jahren wieder ersetzt werden muss. Dämmung kostet einmal Geld, dann (dich) nie wieder. Die Leistung der PV kannst Du dann für die ganzen Elektro-Autos nutzen, die zukünftig vor Deiner Tür stehen werden...


    Schau Dir nicht aktuelle Standards an. Schaue Dir die Standards von vor 10/20Jahren an UND dazu die aktuellen. Dann interpolierst Du das in die Zukunft (10-20 Jahre). DAS solltest Du dann realisieren, wenn Du schon soviel Geld in die Hand nimmst. Unter dieser Prämisse wirst Du zwangsläufig beim Passivhaus landen. Etwas anderes ist zukünftig nicht mehr zulässig. Und ich meine: diese Zukunft werden wir entweder recht schnell erleben oder (falls nicht) gar nicht mehr erleben.


    Wenn Du anders vorgehst, wirst Du es über kurz oder lang bitter bereuen und/oder arm dran werden.

  • Ich seh das ähnlich, denn wenn du da jetzt einziehen willst, dann kennst du das Haus noch gar nicht wirklich, auch nicht den Verbrauch, die erforderlichen Vorlauftemperaturen, die Leistung der Heizflächen etc. Du hast nur die Berechnung, in die viele auch geschätzte Annahmen einfließen. Da sollte man für die korrekte Planung der WP wirklich mal ein oder zwei Winter Daten sammeln mit der alten Heizung. Eine 20'er WP scheint (ohne dein Haus jetzt genau zu kennen) für ein saniertes ZFH deutlich zu groß.


    Aber zu deiner urspünglichen Frage: Ich würde die WP, die PV und deine Wohnung auf einen Zähler nehmen, den Mieter auf einen anderen Zähler. Falls der Mieter zur Familie gehört, kannst du den auch bei dir aufschalten und privat abrechnen.

    Also sind maximal zwei Zähler erforderlich. Ein freier Zählerplatz schadet aber nie bei einem neuen Schrank.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"