Inselanlage etwas weiter im Norden

  • Hallo liebes Forum,

    ich bin neu hier und möchte mich und mein Anliegen einmal kurz darstellen. Ich habe Deutschland vor 13,5 Jahren verlassen und bin nach Schweden ausgewandert.

    Ich besitze seit Jahren einen 3,3 h großen Waldhof in Südschweden (56.543, 13.669) und möchte dort eine Insel(-hybrid)anlage aufbauen. Es sind zwar zwei große Dachflächen (Blechdach) vorhanden, allerdings nur mit OW Ausrichtung und die Westseite wird im Winter/Frühjahr erst ab ca. 12:00 Uhr für ca. 4 Stunden mit Sonne bedacht. Die Ostseiten sind im Winter völlig durch Bäume abgeschattet. Auch haben wir im Winter ausreichend Schnee und das Entfernen auf einem der zwei Gebäude ist aufgrund der Höhe nicht so meine Sache.


    Neben vielen Bäumen habe ich aber auch viel (!!!) mögliche freie Fläche, so dass für mich eigentlich nur eine Bodeninstallation einer Anfangs ca. 12 kwp Anlage in Frage kommt. Ich habe ausreichend Platz, um nachträglich dass für den Winter z.B. auch zu verdoppeln.

    Entfernung der PV Module zum "Energieraum" zwischen 40 und 100 Metern, je nachdem, wie viel neu aufgeforstete Fläche bzw. Jungwald ich opfern möchte. Je kürzer die Distanz desto bester ist schon klar aber ich möchte nicht 60-80 30-jährige Fichten fällen, um vormittags im Winter ggf. etwas Ertrag zu haben. Dann lieber etwas mehr Geld in dickere Kabel investieren und die Module weiter weg von heranwachsenden Bäumen.


    Mein jährlicher Verbrauch wird bei ca. 4500 kWh in einem zwei Personenhaushalt liegen. Der Verbrauch ist aber auch nur deshalb so hoch, da ich mein Warmwasser nur elektrisch erwärmen kann. Geheizt wird mit Holz. Durch Umbau eines Kamins und einen Teil der Wasserversorgung kann ich zumindest im Winter den Verbrauch an elektischer Energie für das Warmwasser reduzieren.

    Nun zu meinen Überlegungen bzgl. der technischen Details. 30 Module mindestens, da dies die min. Abnahmemenge für den vergünstigten Preis ist (375 Wp Modul neu für 120€):

    PV Generator: 30 x Trina Honey 330 Wp TSM-DD06M.05(II) Mono Perc Black (Half-Cut) oder 30 x Trina Honey 375 Wp TSM-DE08M(II)

    Im Winter je nach Installationsort bis zu 6 Stunden Sonne nutzbar, wenn sie sich denn blicken läßt, dann habe ich aber schon eine ca. 50-70 Meter lange Zuleitung zum Solarregler. Laut Leitungsrechner sind bei 70 Meter, 200 V und 30 A Solarkabel von den Stringboxen zum Solarregler 6 mm2 mit 6,25% Verlust angegeben, 10 mm2 bei 3,75%. Was ist sagen wir einmal bei 50 bzw. 70 Meter Zuleitung, die wirtschaftlich günstigste Lösung in Bezug auf Stringaufteilung bei o.a. 375 Wp Modulen, wenn man zu Beginn zwischen ca. 30 bis 40 Module einplant, aber auch eine Erweiterung der PV Module berücksichtigen möchte. Ich verlege aber auch gerne mehr Kabelstränge in den Kabelkanal und installiere mehrere Stringboxen, um ggf. kleinere Solarregler nehmen zu können. Das fördert auch die Ausfallsicherheit des Systems. Viel günstiger wird es wohl nicht.

    Solarregler: X mal Victron Energy z.B. 250/100-TR soll laut Victron bei Strings 5R6P gehen oder nach Vorschlag mehrere/andere Solarregler von Victron Energy oder aber auch anderen guten Herstellern je nach Empfehlungen für die Stringaufteilung.

    Inverter: 1 x Victron Energy Multiplus II 5000/48

    Batteriespeicher:

    2 x Winston 48 V 9.6kWh LiFeYPO4 Set mit 200 Ah Zellen inkl. balancing Set, gesamt 19,2 kWh.

    oder

    2 x Pylontech LiFePO4 Speicherpaket 48V 14,4kWh - US2000, gesamt 28,8 kWh (würdet ihr bei Pylontech eher zu US2000 oder US3000 greifen und kann man später ohne Probleme einzelne entsprechende Module nachrüsten?)

    Was würde ein annährend ausreichender OPzS Speicher für die Insel kosten?


    Das der Speicher für den Winter knapp bemessen ist ist mir bewust. Allerdings bringt laut PVGIS eine weitere Vergrößerung des Speichers bzw. noch mehr PV Speicher gegenüber den entstehenden Kosten auch keine mich überzeugende Verbesserung für die Wintermonate.

    Dieselgenerator: einphasiger AVR Dieselgenerator mit ATS z.B. Warrior LDG6500E (LDG6500SV-EU) um im Winter die Batterie nachzuladen. 3-phasiger Generator macht ja nur Sinn bei 3-phasigem Aufbau der Anlage mit dann 3 Victrons, oder?? Der Multi kann ja den Gen starten, oder benötige ich zusätzlich noch eine ATS Box? Ich habe keine Ahnung von fernstartfähigen Generatoren.

    Zusätzlich natürlich das übliche (teure) notwendigen Material (Shunt, Kabel, Absicherung usw.) Bezüglich der Details gibt es später noch ausreichend zusätzliche Fragen.

    3-phasigen Strom benötige ich eigentlich nicht, dass gesparte Geld soll besser in zusätzliche Module/Laderegler/Stringboxen/Kabel oder einen noch größeren Batteriespeicher fließen.

    Das Anschließen wird ein Elektriker vornehmen. Ich möchte aber mit einem durchdachten Projektplan bei ihm aufschlagen, wo z.B. im Detail die zu verbauenden Geräte/Kabel/Sicherungsmaßnahmen beschrieben sind. Ggf. notwendige Anpassungen an schwedische Sicherheitsnormen werden dann schon diskutiert und angepasst. Da es sich doch um eine größere Investition handelt, möchte ich nur einmal richtig/gut kaufen. Allerdings spielt Geld natürlich wie immer (leider) im Leben eine Rolle und ich kann/möchte nicht allein 25000 € nur für z.B. den Batteriespeicher ausgeben.

    Zusätzlich Windkraft werde ich wohl nicht einsetzen können, da zwar oft der Wind bläst, aber durch den Wald die Verwirbelungen recht groß sind. Und Kleinwindkraftanlagen mögen auf Segelschiffen Sinn machen, aber in meinem Fall wohl eher nicht.

    Kann ich die Anlage mit ca. 30000 € mit LiFePO4 realisieren und wenn ja dann macht bitte mal Vorschläge?


    Viele Grüße aus Småland

  • Servus und willkommen hier- schönes Projekt an einem schönen Platz!

    Grad nur wenig Zeit, aber beim kurzen Überfliegen Deines Beitrags sind mir spontan ein paar Dinge eingefallen:

    Es gibt einen Victron Mppt 450/100 bzw 200, nicht ganz billig aber für große Entfernungen/Leistung evt. eine Option.

    Aber auch ein Teil AC-Coupling am MP für den Direktverbrauch ist denkbar, werd mal schlossschenke aufwecken :mrgreen:

    Wie es mit OPzS in Smäland ausschaut weiß ich nicht, aber hier musst Du bei 50 kWh mit ca 160€/kWh brutto rechnen,

    je nach Hersteller natürlich dann auch etwas/deutlich mehr. Eine Elektrolytumwälzung dazu ist wichtig!

    Wenn Du mit dem Generator hauptsächlich die Akkus nachladen willst kann das ja entweder mit max. 70 A via MP2

    gehen oder mit zusätzlichem Ladegerät. Für Blei wäre bei großer Leistung dann eher ein dreiphasiges modernes Staplerladegerät an einem 3P-Generator angesagt (der vielleicht auch für Brennholzsäge ect. interessant ist)


    Der Jungwald im Norden nach der ersten hohen Baumreihe gehört Dir? Oder der im Südosten?

    Vielleicht wäre ja auch ein steiles Pultdach nach Süd vor der hohen Baumreihe interessant, z.B als Brennholzlager ect.


    lg,

    e-zepp

  • Servus,

    Es gibt einen Victron Mppt 450/100 bzw 200, nicht ganz billig aber für große Entfernungen/Leistung evt. eine Option.

    Aber auch ein Teil AC-Coupling am MP für den Direktverbrauch ist denkbar, werd mal schlossschenke aufwecken :mrgreen:

    Weshalb weckst du mich denn auf, wenn du beim aktuellen Projekt scheinbar soviel lernst, dass du das mittlerweile locker alleine hinbekommst :)?


    Dann lieber etwas mehr Geld in dickere Kabel investieren und die Module weiter weg von heranwachsenden Bäumen.

    e-zepp hat es schon erwähnt, es bieten sich hohe Strangspannungen an. Einen Teil an die neue 450er Reihe von Victron oder den Studer VS-120, einen Teil AC gekoppelt. Dabei kann ruhig deutlich mehr als die Nennleistung auf die Geräte. Für ein sinnvolles Verhältnis müsste man sich die Verbraucher und den Tages/Nachtverbrauch ansehen. Ein Lastprofil wäre hilfreich.


    ich möchte nicht 60-80 30-jährige Fichten fällen, um vormittags im Winter ggf. etwas Ertrag zu haben.

    brav :):thumbup:


    Was würde ein annährend ausreichender OPzS Speicher für die Insel kosten?

    Weniger als die Hälfte einer vernünftigen Li-Lösung bei mehr Kapazität. In Schweden wird man ohne Generatorunterstützung nicht sinnvoll durch den Winter kommen. Ob sich eine Lithium-Batterie "rechnet" kommt darauf an wie oft der Generator laufen soll. Man hat natürlich die Vorteile der besseren Ladestromaufnahme, Effizienz und den Betrieb im Teilladezustand aber im Gegenzug schrumpft auch der Puffer. Außerdem muss der Batterieraum zwangsläufig beheizt werden, dass die Temperatur >5°C bleibt. Ausfallsicherheit ist auch ein Thema. An deinem Standort halte ich einen Lithium-Speicher für weniger sinnvoll.



    Der Verbrauch ist aber auch nur deshalb so hoch, da ich mein Warmwasser nur elektrisch erwärmen kann. Geheizt wird mit Holz.

    In Schweden bietet sich ein Holzvergaser an oder gleich ein BHKW. Als Ergänzung für den Sommer optional eine Brauchwasserwärmepumpe, dann müssen weniger Bäume sterben und man hat gleichzeitig weniger Arbeit.


    Ich habe keine Ahnung von fernstartfähigen Generatoren.

    Ich auch nicht, aber Andre78 ist in solchen Dingen fit, wenn er denn einmal Zeit fürs Forum findet.

    Ich bekomms zwar irgendwie hin, aber richtig "Ahnung haben" ist etwas anderes :)



    Gruß


    schlossschenke

  • Hej,

    vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen. Teil AC gekoppelt hatte ich ja noch gar nicht dran gedacht, sehr interessant aufgrund der möglich hohen Spannungen.

    Was ich noch nicht so richtig verstehe ist die "Factor 1.0 rule". Angenommen ein MP II mit 5000VA bedeutet dann max. 5000 Wp PV Speicher oder 5000 Wp vom PV Inverter? Im Nachsatz wird dann beschrieben, dass viele Anwender gerade für den Winter ihre Solarfläche extrem überpowern. Beim Studer VS-120 wären es 7000 W, ok. mit unterschiedlichen Ausrichtungen kann man schon viele Module verbauen.

    Was sind denn Erfahrungswerte beim Stunder bzgl. der Modulausrichtung und max. Ausbau für die dunkle Zeit, denn empfohlen sind 7000 Wp.

    Passt der MP II 5000 überhaupt mit dem Studer VS-120 oder muss/sollte es dann ein 8000 Quadro sein, damit falls die Batterien voll sind und die mögliche Überlast eintritt -weil die Last abbricht- ich nicht die Inverter zum Wertstoffhof bringen darf?

    Mit dem Victron Mppt 450/100 kann man ja 2x 9R2P also 36 Module bezogen auf die 7200Wp pro Tracker. Was sind denn in Verbindung (auch siehe oben) mit einem Studer VS-120 dann drin. Da habe ich ja bestimmt die Möglichkeit für 60 Module?

    Also wieviel mehr Nennleistung geht da?


    Holzvergaser und BHKW kommt nicht. Aber ein wasserführender Einsatz für einen Kamin ist geplant . (Habe noch Probleme die Zitatfunktion zu nutzen-sorry)

    Generator ist ein Muss, hatte diesen Winter schon gedacht es gäbe die Sonne nicht mehr. Allerdings gibt es auch Winter mit viel Sonne.


    Ich mag Li-Lösung, auch weil ich mit Winston Zellen mobil im RV sehr gute Erfahrungen hatte, aber der kleine Mann im Ohr sagt mir natürlich die ganze Zeit OPzS bei Insel. Allerdings ist dass Angebot hier gleich NULL, wie auch bei vielen anderen notwendigen Dingen. Beispiel gefällig: 10mm2 Solarleitung 300m 1500€. Bis auf die Module werden alle anderen Sachen wohl aus DE kommen. Selbst deutsche Händler sind auf Amazon.se inzwischen vertreten zu vernüftigen Preise und freier Fracht. Der alte MP 48/5000 kostet hier bei einem Victron Händler in Laholm 27.160 SEK. Bitte umrechnen ;(

    Bzgl. OPzS werde ich auch die ggf. in DE vor Ort abhohlen, dann bekommt mein alter V8 mal wieder Auslauf.


    Weil der e-zepp gefragt hatte hänge ich mal ein Bild anbei:

    Das Gebäude mit dem blauen Kreis ist der Installationort für Technik,Generator und Batterien. Rot umrandet der Jungwald der wird bis auf das übliche ausforsten nicht angefasst. Gelb mit X muss/soll weg, da man am Schattenwurf (ca. 12:30 Uhr) erkennen kann, dass er im Winter stört. Dort sind 2 ca. 80 Jahre alte Fichten einfach mal im Sommer verdurstet. Gelb mit Haken kann weg, würde 1-1,5 Stunden mehr bringen und die kleine blaue Fläche würde wachsen. Blaue Rechtecke sind meine Favoriten. Dort sind zwar auch 3000 neue Bäume gepflanzt worden aber die entwickeln sich sehr unterschiedlich.

  • Guten Abend,

    Was ich noch nicht so richtig verstehe ist die "Factor 1.0 rule". Angenommen ein MP II mit 5000VA bedeutet dann max. 5000 Wp PV Speicher oder 5000 Wp vom PV Inverter?

    5kVA PV-Inverter, an den aber ruhig auch 7,5kWp dran können. Es sollte lediglich der Akku groß genug sein um Spitzen abfangen zu können, damit es zu keinen Überspannungen kommt.


    Was sind denn Erfahrungswerte beim Stunder bzgl. der Modulausrichtung und max. Ausbau für die dunkle Zeit, denn empfohlen sind 7000 Wp.

    Bei Studer bist du an 13A Eingangsstrom gebunden. Mit einem Einzelstrang passen also gar nicht mehr als ~8kWp dran. Nutzt man beide Tracker, wären zwei kürzere Stränge mit etwas mehr Gesamtleistung drin.

    Egal ob Victron, Studer oder PV-Inverter, einfach den zulässigen Kurzschlussstrom der Module und die max. Eingangsspannung beachten. Wichtig bei der Spannung ist der Temperaturkoeffizient. Ist kalt in Schweden, wie kalt weißt du am besten.


    Bei Überbelegung Allgemein kommt es sehr auf den Standort an. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich selbst Faktor 2 in Schweden noch "rechnen" könnte, sofern die Spezifikationen es denn zulassen.


    Passt der MP II 5000 überhaupt mit dem Studer VS-120 oder muss/sollte es dann ein 8000 Quadro sein, damit falls die Batterien voll sind und die mögliche Überlast eintritt -weil die Last abbricht- ich nicht die Inverter zum Wertstoffhof bringen darf?

    Der Studer ist ebenso wie die Victron Laderegler DC-gekoppelt und hat mit dem Inverter nichts zu tun. DC-gekoppelt gibt es keine Begrenzung, zumindest theoretisch. Praktisch sollte man den max. (noch gesunden) Ladestrom der Batterie beachten und ggf. begrenzen. Was am Studer nicht funktioniert ist, dass man diesen ins Victron-Monitoring-System einbindet, zumindest nicht mit Bordmitteln. Für die reine Funktion ist das auch nicht notwendig, es genügt den aktuellen Ladestand/Stromfluss zu kennen.

    Möchtest du alles in einer Übersicht haben, machen die Victron-Regler natürlich mehr Sinn. 40-100m sind nun auch noch keine allzu lange Strecke, das wäre selbst mit 250V-Reglern noch machbar und 450V sind in jedem Fall ausreichend.


    Ansonsten weiß ich nicht ob der 5kVA für deine Verbraucher genügt. Dafür müsste man diese und den Gleichzeitigkeitsfaktor erstmal kennen ;).


    Mit dem Victron Mppt 450/100 kann man ja 2x 9R2P also 36 Module bezogen auf die 7200Wp pro Tracker.

    Das ist ein theoretischer Wert. Du musst bei -XX°C (wie kalt wird es dort?) noch gewährleisten können, dass die Module im Leerlauf unterhalb der zulässigen 450V bleiben. Bei einem max. zulässigen Kurzschlussstrom von 20A wird es mit aktuellen Modulen auch schon eng. Zwei parallele Stränge klappen da nicht mehr mit jedem Modul. Bei den 250V-Modellen können mehrere Stränge parallel geschalten werden, dafür aber eben nur kürzere.


    Holzvergaser und BHKW kommt nicht.

    Okay, und warum?


    Aber ein wasserführender Einsatz für einen Kamin ist geplant

    Hast du damit schon Praxiserfahrung gesammelt? Ich halte von dieser Lösung nämlich nicht viel.


    Modulausrichtung

    Sehr steil Richtung Süden.


    und max. Ausbau für die dunkle Zeit

    Bis zu einem bestimmten Punkt: viel hilft viel. Ab einem bestimmten Punkt hilft viel und sehr viel dann leider auch nichts mehr, z.B. im schwedischen Winter.


    Ich mag Li-Lösung, auch weil ich mit Winston Zellen mobil im RV sehr gute Erfahrungen hatte, aber der kleine Mann im Ohr sagt mir natürlich die ganze Zeit OPzS bei Insel.

    Ist der Raum denn beheizt? Auch eine OPzS findet -20°C jetzt nicht so kuschelig. Ansonsten ist das natürlich auch eine Preisfrage.


    würdet ihr bei Pylontech eher zu US2000 oder US3000 greifen

    Ich würde Offgrid zu gar keiner Pylontech greifen. Bei den Fertiglösungen sieh dir mal die BYD B-Box Premium LVS an.


    Bzgl. OPzS werde ich auch die ggf. in DE vor Ort abhohlen, dann bekommt mein alter V8 mal wieder Auslauf.

    Hm, ich weiß nicht ob du die laden darfst :lol:.


    Am sinnvollsten wäre es erst einmal den Verbrauch im Winter runterzubekommen.



    Gruß


    schlossschenke

  • Guten Tag,


    also würde z.B ein Fronius Primo-4.6-1 Light mit dem 5000 Multi II per AC coupling gehen. Muss erst mal nachrechnen, ob 5 kVA reichen. Vielleicht doch ein größerer Quattro und ein 8 kVA PV Inventer oder ich lasse das AC Koppeln weg halte die Entfernung unter 100 Meter und benutze die großen Victron LR.


    Reichen 5000kVA?

    Die größsten Stromfresser sind der WW Bereiter mit 1 kWA und eine Wasserpumpe die hat bestimmt auch min. 800 Watt, Anlaufstrom natürlich wohl wesentlich höher. Diese beiden Verbraucher laufen natürlich auch parallel. Moderne Waschmaschine die max. alle drei Tage mal arbeiten muss, meist 40 Grad Wäsche. Ein kleiner Luftkompressor der manchmal laufen soll. Da ist der Anlaufstrom wohl auch nicht so gering. Abends laufen oft 2 Rechner. Kühlschrank und Gefrierschrank können beide von einem kleinen 650 Watt Generator zur gleichen Zeit betrieben werden, die brauchen also nicht viel und der Anlaufstrom der Kompressoren kann nicht hoch sein. Microwelle, Fernseher, Radio oder Wäschetrockner nutze ich nicht. Reicht ein 5000 kVA Multi da aus oder hat jemand auch einen ähnlichen Verbrauch/Last mit einem solchen Multi? Man muss sich natürlich mit seinen Gewohnheiten auf die veränderte Stromsituation einstellen, dass mache ich aber schon seit Jahren.


    Die BYD B-Box Premium LVS klingen schön (wie Legosteine), ich verstehe aber den extremen Preissprung pro kwh von 16kwh auf 19,2kwh bzw. 24kwh nicht. Aber egal man kann ja auch zwei 16kwh Türme parallel schalten. Ich habe jetzt nur mal bei einem Shop geschaut und dort kosten dann zwei 16kwh Türme 16470 € plus 185€ Fracht. Der e-zepp schrieb, dass man für OPzS bei 50 kwh mit 160€/kwh (plus Elektrolytumwälzung?) rechnen muss. Neu? Da könnte ich ja für den Li Preis -Lego hin oder her- 100 kwh erprobte OPzS Technik für bekommen! Mache ich da was falsch??? Da Blei schwer ist und ich den Preis für die Elektrolytumwälzung nicht kenne hoffe ich nicht, das Fracht und die Umwälzung die Rechnung wesentlich stören. Lagerbedingungen für die Batterien siehe nächsten Abschnitt.


    Da OPzS wohl der Speicher wird, bräuchte ich da auch mal Hilfe:

    -Wieviel kwh min. für sagen wir mal 16 kwp PV Speicher und Generatorbetrieb?

    -was ist die max. Entladetiefe die man den Batterien regelmäßig antuen darf, damit sie lange halten (brauche das auch einmal für PVGIS)?

    -wenn man die Batterien neu erwirbt, ist es besser ungefüllt und vorgeladen zu kaufen (Transport DE -->SE) oder geht das auch gefüllt und geladen (wird natürlich schwerer-->Frachtkosten steigen)? Darf man ungefüllt Batterien selber transportieren?


    Noch eine Frage zur Kapazität Berechnung in Wp bei OPzS. Angenommen man nimmt 6 OPzS 420. Eine 2V Zelle hat 465 A bei C10. Dann braucht man 24x2V Zellen für 48V und hätte eine Gesamtkapazität von 22320 Wp? :/


    Warum keinen Holzvergaser oder BHKW: Mein kleines Wohnhaus (steuerlich gesehen nur 60qm Wohnfläche) hat ein Natursteinfundament, da sind vor 100 Jahren Wackersteine von teilweise 1 Meter Breite verlegt worden. Das sorgt im Sommer als auch im Winter für beständige Temperaturen in meinem Teilkeller ist aber nicht ganz dicht. In regenreichen Zeiten wird mein nachträglich verlegter Estrich schon mal feucht. Pumpensumpf ist vorhanden habe ich aber erst einmal genutzt, da mein Überdruckventil defekt war. ;( Der Teilkeller ist auch sehr klein, reicht mal gerade für das Hydrofor, WW-Boiler, Waschmaschine (ich wasche im Sommer bisher meist nur von Hand) und ein paar in Plastikeimern stehende Holzregale. Zusätzlicher 500l Warmwasserspeicher für den Kamin würde auch noch passen, aber keine komplette Heizungsanlage und ein Anschluß an den uralten Schornstein geht wohl gar nicht. Das gleiche Fundament existiert auch in dem Nebengebäude wo die tech. Anlage, Batterien und Generator mit gasdichter Abgasführung installiert werden soll. Der Keller ist groß und in einen Hügel gebaut (wie die alten Erdkeller zur Lagerung von Lebensmitteln) und extrem temperaturstabil. Nur die Westseite besteht größtenteil aus einer einfachen Holzfassade welche ich noch dämmen muss und hat eine 1,5 m breite Schiebetür, d.h. ein Luftaustausch ist vorhanden. Dieser Keller hat einen Betonfußboden und ist knochentrocken.

    Micro BHKW wird wohl zu teuer (min 15000 € nur für die Anlage eher wohl 20k). Förderung in Schweden weiss ich nicht. Ein zusätzlich kleines Heizhaus, ob jetzt für BHKW oder einen Holzvergaser kostet auch Geld. Wasserführende Kamine- oder Kamineinsätze gibt es hier überall und sind sehr verbreitet. Habe 6 Jahre als Hauptheizung ein solches System gehabt und hatte nie Probleme und dass ohne Speicher! Klar warst du 2 Tage nicht zuhause war es kalt im Haus. Für die Städter gibt es dann die Variante mit Pellets. Auch Wärmepumpen aller Art wie Bergwärme, Luft-Luft, Luft-Wasser oder auch Anlagen in Verbindung mit Gewässern sind sehr verbreitet, manche gehen auch bei -20 Grad noch. Soll vielleicht bei mir auch noch kommen, wenn das mit dem Strom im Winter klappt und der Anlaufstrom beim 5000 MP II nicht zum Killer wird. Wobei die Arbeit mit Holz und dessen Nutzung ist toll und hält einen auf Trapp.


    Temperaturinfo wegen der Batterien:

    Im Winter habe ich schon kurzzeitig mal -12 bis -15 Grad aber meist nur ein paar Minusgrade. Schnee kann schon mal 50 cm in 2-3 Tagen kommen. Habe mal weiter im Norden gelebt, dort hatten wir auch unter -30 Grad. Dass wird lustig, wenn du deine Türklinke anfasst und keine Handschuhe trägst. Wie das dort mit der Elektomobilität klappen soll ist mir auch ein Rätsel, wenn die Akkuenergie zum Ermärmen desselbigen genutzt werden muss, damit man sie auch wieder laden kann.


    Ach ja zum Verbrauch im Winter reduzieren. Ein Forumsmitglied hat ja ne Finca in Spanien denke ich, dann könnte man ja in der dunkle Zeit auf Einladung auch ne schöne Zeit verbringen, würde den Stromverbrauch im eigenen Heim stark reduzieren. ;)

  • Reicht ein 5000 VA Multi da aus

    Kommt darauf an wie "klein" der Kompressor wirklich ist, reicht ansonsten aber definitiv aus.


    oder ich lasse das AC Koppeln weg halte die Entfernung unter 100 Meter und benutze die großen Victron LR.

    Das ist ohnehin vorzuziehen, da diese Lösung weniger problembehaftet ist. Hier ans Maximum zu gehen macht in den meisten Fällen auch gar keinen Sinn. ;)


    Neu? Da könnte ich ja für den Li Preis -Lego hin oder her- 100 kwh erprobte OPzS Technik für bekommen!

    Genau! Natürlich neu :)


    Mache ich da was falsch???

    Während dem Kauf kannst du wenig falsch machen, aber vor und nach dem Kauf. Vor dem Kauf indem du die falsche Größe bestellst. Nach dem Kauf kann man wiederum mit falscher Betriebsweise viel kaputt machen.


    Was mit Lithium geht: bis auf 20% entladen, anschließend ein paar Stunden mit hohem Strom per Generator nachladen und dann das selbe Spiel von vorne. Man kann diesen Akku also über längere Zeit im Teilladezustand (Winter) betreiben, allerdings nicht bei -15°C.


    Mit Blei funktioniert das nicht oder zumindest nicht lange. Den Speicher riesig zu wählen um ihn dann nur alle zwei Wochen nachladen zu müssen ist deshalb ebenso wenig zu empfehlen. Das kann man mal machen, aber keine 3-4 Monate am Stück.

    Der Speicher selbst ist natürlich top, verhältnismäßig günstig und super zuverlässig. Nur muss man ihn korrekt betreiben (können). Der einzige wirkliche Nachteil von Blei liegt also in der höheren und ineffizienteren Generatorlaufzeit, denn die Ladung muss im Gegensatz zu Lithium regelmäßig abgeschlossen werden, wenn die PV im Winter nicht nachhelfen kann. Hierbei dauern gerade die letzten Prozent sehr lange. Im Sommer ist das kein Problem und ergibt sich durch die PV automatisch.


    Wieviel kwh min. für sagen wir mal 16 kwp PV Speicher und Generatorbetrieb?

    So ganz grob 5kWh/kWp bzw. ein mittlerer Ladestrom von C10 bei einem Maximum von C5.

    Zur Not lässt sich auch eine Ladestrombegrenzung aufs Gesamtsystem setzen. Es wäre äußerst hilfreich deinen zukünftigen Winter- und Sommertagesverbrauch zu kennen und nicht nur den Jahresgesamtverbrauch. Daraus ergibt sich dann der notwendige bzw. sinnvolle Puffer. Ein bisschen Puffer sollte es schon sein, aber mit Generatorunterstützung kann man den Akku natürlich etwas kleiner wählen. "Etwas" heißt, dass du von April-September auch ohne Generator durchkommen solltest.


    was ist die max. Entladetiefe die man den Batterien regelmäßig antuen darf, damit sie lange halten (brauche das auch einmal für PVGIS)?

    Das lässt sich pauschal leider nicht beantworten, weil das sehr stark von der Entladedauer und der anschließenden Ladung abhängt. Mit der geplanten EUW und einer anschließenden, ausgiebigen Generatorvollladung lässt sich bei normalen Temperaturen natürlich mehr nutzen als im PV Betrieb, in welchen die Absorption mangels Sonnenstunden nicht abgeschlossen werden kann. Im Winter kann man in Schweden deshalb gleich die Ladeerhaltungsspannung auf Höhe der Absorptionsspannung ansetzen, da ein Überladen der Batterie praktisch unmöglich sein wird. Allerdings ist eine tiefe Entladung auch dann nicht zu empfehlen, wenn es sehr lange dauert bis man dort ankommt, also viele Tage zwischen Entladung und Ladung liegen.

    Eine Temperatur von -15°C ist für praktisch jede Akkutechnologie schlecht, insbesondere in Bezug auf die Ladung. Auch wirst du bei diesen Temperaturen nicht mehr die gewohnte Energie aus dem Akku herausbekommen und musst das mit einberechnen.


    wenn man die Batterien neu erwirbt, ist es besser ungefüllt und vorgeladen zu kaufen (Transport DE -->SE) oder geht das auch gefüllt und geladen (wird natürlich schwerer-->Frachtkosten steigen)? Darf man ungefüllt Batterien selber transportieren?

    Zum Transport und zur EUW kann dir e-zepp bessere Auskunft geben als ich.


    Luft-Luft, Luft-Wasser oder auch Anlagen in Verbindung mit Gewässern sind sehr verbreitet, manche gehen auch bei -20 Grad noch. Soll vielleicht bei mir auch noch kommen, wenn das mit dem Strom im Winter klappt und der Anlaufstrom beim 5000 MP II nicht zum Killer wird.

    Heizen mit einer Wärmepumpe per PV im schwedischen Winter? Wovon träumst du denn? ^^

    Ich hatte eine Brauchwasserwärmepumpe als Ersatz für den Elektroboiler gemeint und das auch nur außerhalb des Winters ;)


    Angenommen man nimmt 6 OPzS 420. Eine 2V Zelle hat 465 A bei C10. Dann braucht man 24x2V Zellen für 48V und hätte eine Gesamtkapazität von 22320 Wp? :/

    Fast richtig. Eine 2V Zelle hat 465 Ah was bei 48V dann einem Energiegehalt von 22320 Wh (Wattstunden) entspräche.

    Dieser Akku ist aber viel zu klein für deine Insel.



    Gruß


    schlossschenke

  • Servus, Du kannst die Akkus gefüllt und geladen transportieren, sie gelten mit Transportstopfen und (auf Palette) gut

    gegen Umfallen/Verrutschen gesichert nicht als Gefahrgut- in DE! Wie das in Schweden ist musst Du selber rauskriegen..

    Sind halt schwer, bei gut 50kWh brutto (z.B 24* 2V1150Ah) knapp 2t =2 Europaletten. Davon sind je nach Hersteller

    ca 350-500kg Elektrolyt. Die EUW ist nicht so teuer, bei 24 Zellen vielleicht insgesamt 150€ -200€ je nach Qualität der Pumpe.

    Einbauen kannst Du sie auch selber, ist nicht schwer, dauert ein paar Stunden. Wichtig ist eine gut durchdachte

    Verschlauchung incl. Rückschlagventil ect. und ein guter Luftfilter vor der Pumpe.

    Für eine gute Auslegung von PV, Akku und WR sind genauere Verbrauchsdaten unerläßlich- außer man sagt

    soundsoviel will/kann ich ausgeben und dann komm ich damit klar was die Anlage hergibt :)

    Leider leidet dann oft der Akku darunter und verabschiedet sich vorzeitig= auch wieder nix gespart...


    lg,

    e-zepp


    PS: evt. wäre ja ein DC-Generator mit ca 60V100A an einem kleinem 2-3 Zyl.Diesel interessant,

    Komponenten hätte ich hier, basteln muss aber ein anderer..

  • Hallo,

    da ja schon mehrfach nach den Einzelverbrauchszeiten gefragt wurde hier mal eine Aufstellung für zwei Jahre. Man kann hier schön die Monate in 2020 erkennen, wo ich zu faul war, neh Schippe Holz zu holen. :roll:

    Mai war der Monat wo das Überdruckventil versagte und meinen Keller 2 Tage mit Warmwasser flutete. Der Boiler hat tapfer gekämpft, um die Temperatur zu halten.

    Gesamt 2020: 4777 kWh

    Jan 443

    Feb 663

    Mar 1054

    Apr 792

    Maj 321

    Jun 222

    Jul 172

    Aug 223

    Sep 230

    Okt 193

    Nov 216

    Dez 248


    Gesamt 2019: 2847 kWh

    Jan 221

    Feb 224

    Mar 206

    Apr 358

    Maj 209

    Jun 204

    Jul 231

    Aug 213

    Sep 220

    Okt 241

    Nov 267

    Dez 253


    Noch etwas zur Batterielagerung. Dort wo sie unter kommen sollen ist es im Winter nicht unter 0 Grad. Sagt mein Thermometer dort und die Kartoffeln mußte ich bisher auch nicht auftauen.


    Viele Grüße