Polystring 2x6Module SMA/Fronius oder geht nicht?

  • Hallo,


    bei der Planung meiner Anlage bin ich zu folgenden Modulkonfiguration gekommen:

    Südseite: 18x 370Wp = 6660Wp, DN 22°

    Ost/Wes: je 6x 370Wp quer = 2220Wp + 2220Wp DN 32°


    Module Trina Mono 370 Half-Cut


    Ich möchte alle Module über einen 10kW Wechselrichter laufenlassen - vorzugsweise SMA STP10.0-3AV-40 oder Fronius Symo 10.0-3-M

    Das alles noch ohne Optimierer wie Tigo, sondern direkt über zwei MPPT-Tracker und Ost/West als Polystring mit 2x6Module am MPPT 1.


    Lt. SMA-Simulator geht es. Bei Fronius bin ich mir nicht sicher.

    Was ich aber nicht verstehe - die mind. MPPT-Spannung bei SMA ist 260V. Das wird doch mit den 6 Modulen nicht zu erreichen. Bei Fronius wird es auch knapp, da die mind. MPPT-Spannung bei 200V liegt.


    Kann man es trotzdem so realisieren oder kommt man ohne Tigo nicht weiter?


    Besten dank!


    Slawek

  • Was ich aber nicht verstehe - die mind. MPPT-Spannung bei SMA ist 260V. Das wird doch mit den 6 Modulen nicht zu erreichen.

    Die Startspannung liegt beim STP10.0-3AV-40 bei 150 Volt, folglich wird der String schon halbwegs laufen solange die 150 Volt zum Starten erreicht werden und im Betrieb die Mindesteingangsspannung von 125 Volt nicht unterschritten wird wovon bei 2*6 Modulen auszugehen ist.


    Besonders effizient ist das am STP mit solch kurzen Strings allerdings nicht.....


    Für die insgesamt 4,44 kWp Ost-West würde ich daher einen separaten, einphasigen SMA SB 3.6 verwenden. Damit spart man sich den für den STP zu kurzen Polystring und auch die Tigos die hier aufgrund der entgegengesetzten Ausrichtung sowieso nichts bringen würden.


    Der STP 10.0 ist dann für den Rest natürlich zu groß, es reicht ein immer noch etwas üppiger STP 8.0.

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Hallo smoker59,


    besten Dank für die Rückmeldung.

    Ich habe jetzt die Datenblätter von SMA und Fronius durchgelesen - ich wurde doch die 8kW Version des Wechselrichter nehmen. Ich möchte auch bei einem Wechselrichter bleiben.


    Bei SMA sieht wie folgt aus sieht mit dem SMA STP8.0 Tripower und Polystring am MPPT A ok aus. Mit 6 Modulen komme ich auf etwa 240V. Auch der Strom bleibt unter 20A bzw. 30A (Kurzschluss) was der Wechselrichter erlaubt.


    Bei Fronius Symo 8.2-3M ist die Startspannung bei 200V obwohl der MPPT bereits ab 150V regeln kann - das verstehe ich nicht ganz.


    Am Besten schneidet hier der Fronius Syno Gen24 8.0 - er hat auch 2 Eingänge bei dem erstem MPPT (funktioniert wahrscheinlich wie Polystring bei SMA) und kann bereits ab einer Spannung von 80V einspeisen - nur der Preis ist recht hoch.


    Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass die 1000 Euro von Preisunterschied zwischen SMA STP8 und Fronius GEN24 nie durch daraus resultierenden Mehrertrag erreicht wird. Eine Notsteckdose und Batterie brauche ich momentan nicht.


    Grüsse


    Slawek

  • Für 11,1 kWp ist der STP 8.0 bei der geplanten Belegung zu knapp bemessen, daß ist weniger als die harte 70% Regelung. Bei dem hohen Süd Anteil wird der WR aufgrund der Unterdimensionierung des öfteren in die Abregelung laufen.

    Bei Fronius Symo 8.2-3M ist die Startspannung bei 200V obwohl der MPPT bereits ab 150V regeln kann - das verstehe ich nicht ganz.

    Der Wechselrichter startet wenn die Leerlaufspannung des angeschlossen Strings 200 Volt beträgt. Beim Ansteuern des Mpp zieht der MPP-Tracker die Spannung so weit herunter bis die maximale Leistung erreicht ist, jedoch nicht weiter als bis zum Minimum von 150 Volt.

    Wenn der MPP des angeschlossenen Strings in diesem Moment aber beispielsweise bei 145 Volt liegt dann wird zwar die Leistung erzeugt die bei 150 Volt und dem aktuellen Strom möglich ist aber eben nicht das Maximum des Strings die bei 145 Volt erreicht werden könnte.

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Für 11,1 kWp ist der STP 8.0 bei der geplanten Belegung zu knapp bemessen, daß ist weniger als die harte 70% Regelung. Bei dem hohen Süd Anteil wird der WR aufgrund der Unterdimensionierung des öfteren in die Abregelung laufen.

    Hallo,


    Danke für die Rückmeldung.

    Die Anlage ist doch Ost/Süd/West - d.h. in der Realität ist die 11kWp ( mit je 2.2kWp Ost/West und 6.6kW Süd) maximal bei 8-8.5kWp, da Ost und West abwechseln arbeiten und auch Süd die maximale Nennleistung nur in kurzem Zeitfenster erreichen kann. Auch die 8kW ist dann 77% der Nennleistung der Anlage.

    Der Vorteil des SMA 8kW Wechselrichters gegenüber dem SMA 10kW ist die niedrigere Min. Spannung von 125V (150V beim 10kW). d.h. die Ost/West-Seite wäre früher los gehen kann und das noch bei besserem Arbeitspunkt.

    Fronius scheint hier mit dem 150V min. Spanung und 200V Startspannung irgendwie schlechter abzuschneiden.


    Oder siehe ich es falsch?


    Gruß


    Slawek

  • Oder siehe ich es falsch?

    Ja.

    Die Generator - Nennleistung beträgt 11,1 kWp. Die benötigte Wechselrichterleistung berechnet sich für 70% hart wie folgt :

    11,1 kWp *0,7=7,77 kW, das entspricht 70% hart.

    Dazu kommt noch 5% Blindleistung die der Wechselrichter bereitstellen muß :


    7,77 /0,95= 8,18 kVA benötigte Wechselrichterleistung für 70% hart, der STP 8.0 ist also selbst für 70% hart schon um 0,18 kVA zu knapp.


    Aufgrund des hohen Südanteils würde ich das mit der dynamischen 70 % Regelung mit SHM2.0 bauen, dafür braucht man dann natürlich mehr als 8,18 kVA Wechselrichterleistung


    Wenn
    dir die schlechte Effizienz des kurzen Polystrings egal ist dann nimm wenigstens das 10 kVA Gerät... :rolleyes:

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Hallo smoker59,


    danke für die Erkläreung.

    Nach langen hin und her - es wird Ost/Süd/West und eine Fronius Symo Gen24 10kW. Dieser kann Polystrings und schaltet bereits ab 80V dien Einspeisung.

    Den Mehrpreis nehme ich in Kauf, da ich in nahe Zukunft auch Speicher einbauen möchte - bei dem Wechselrichter ist der Anschluss bereits vorhanden.

    Die Nordseite bleibt dann für mein "Insel-Projekt" frei.


    Grüsse


    Slawek