Wirtschaftlichkeit Speicher 10 kWh: Aus meiner Sicht ein Selbstläufer. Was habe ich übersehen?

  • Ich lese hier im Forum immer, dass Speicher nicht wirtschaftlich seien. So ganz verstehe ich das nicht.


    Ich könnte mir jetzt gleich per Mausklick einen Markenspeicher mit 10 kWh für 4500 € in die Garage stellen lassen. Wenn ich dann noch als Kleinunternehmer 19% abziehen darf, komme ich auf ca. 3645 € Kosten nur für das Gerät. Dann noch 10 kWh * 200 €/kWh Förderung (BaWü) und schon bin ich bei 1645 €. Da komme ich dann schon in einen sehr wirtschaftlichen Bereich. Oder sind Montage und Peripherie so teuer?


    1 kWh aus dem Speicher bringen mir 0,28 €/kWh - 0,08 €/kWh = 0,20 €/kWh. D.h. man muss ca. 2000 €/ (0,20 €/kWh) = 10.000 kWh über den Speicher ziehen und ist beim Breakeven. Bei ca. 5 kWh pro Tag wären das 2000 Tage = 5,5 Jahre. Danach Gewinnzone. Finde ich nicht schlecht.


    Was übersehe ich?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich dann noch als Kleinunternehmer 19% abziehen darf,

    darfst du aber nicht.


    wo gibt's 10kWh für 4500€ brutto, betriebsbereit mit Wechselrichter oder Aufpreis für einen Hybrid (min. 1000€ sind da zusätzlich fällig) mit Pylontech an Solis RHI ist das machbar, sonst gibt's da kaum was.


    du machst die übliche Milchmädchenrechnung, unterschlägst die Speicherverluste und Eigenverbrauch.

    für die ca. 1800kWh aus dem speicher muss man schon reichlich Stromverbrauch haben,

    deutlich über 5000kWh ist das vielleicht machbar, mit genügend PV.

    2*13 + 8 G5 Süd, 2*10 +10 l G9.3 XL Nord an Fronius Symo 12,5 & Solis RHi,

    12 Sharp NUSC Süd und 4 TSC PowerXT Ost an Primo 4,6,

    4xPylontech US2000C, Nibe S1155-6 an Ringgrabenkollektor, 15,6m² Hewalex Solarthermie
    Technische Alternative UVR16x2, CAN-Mtx2, CAN-EZ2 und C.M.I.

  • So ein Speicher will auch durch eine Fachkraft installiert sein und beim VNB auch angemeldet werden.

    Da kommt schnell ein nicht unerheblicher Betrag zusätzlich hinzu.

    Tesla geht bei Ihrer Powerwall von zusätzlichen €1500-€2000 aus.

    Tesla P85+ seit 8/13 >511.000km gefahren. Seit 2/19 Smart ed cabrio aus 10/13. Seit 12/19 fährt Frau Tesla M3 AWD, wurde am 2.3.22 durch ein Model Y ersetzt. PV 10 kWp an E3DC Hauskraftwerk mit 13,8kWh und Wallbox. Weitere 18kWp PV an Solaredge. Es sind noch 4x320W hinzugekommen = 1280W d.h. Gesamt PV-Leistung nun 29,329kWp. Seit 1.11.20 werden die eAutos und E3DC Hauskraftwerk gesteuert per E3DC-Control zum Börsenpreis von aWATTar geladen. Weitere 25kWp geplant, für die WP von Wolf CHA 10

  • Sorry, hatte mich verschrieben, sollte heißen "NICHT als Kleinunternehmer", also umsatzsteuerpflichtig. Dann kann ich den Vorsteuerabzug machen und bin die 19% los.


    Vorweg eine Anmerkung: Bitte meine folgenden Einwände nicht falsch verstehen. Ich will nicht provozieren, sondern über diesen Weg Wissen gewinnen.


    Speicherkosten:

    LG Speicher 10 kWh gibt es "bei Goolge" für 4500 €. Keine Ahnung, was für Montage und Peripherie draufgeht...vielleicht weitere 500 €?


    Speicherverlust:

    Wie hoch ist der? Wieviel kWh von der PV muss ich reinstecken um wieviel kWh wieder rauszuholen? Sagen wir mal Wirkungsgrad 90%. Dann ändert sich meine oben getroffene Annahme um 10%:

    "1 kWh aus dem Speicher bringen mir 0,28 €/kWh - 0,08 €/kWh = 0,20 €/kWh. 0,20 kWh * 90% = 0,18 €/kWh. D.h. man muss ca. 2000 €/ (0,18 €/kWh) = 11.111 kWh über den Speicher ziehen und ist beim Breakeven. Bei ca. 5 kWh pro Tag wären das 2222 Tage = 6,1 Jahre." 6,1 Jahre Widereinbringungszeit finde ich gegenüber der Forumsmeinung "Speicher = teures Hobby" immer noch sehr ordentlich.


    Eigenverbrauch:

    Meinst Du damit, dass der Speicher PV-Strom aufnimmt, der ansonsten eigenverbraucht worden wäre? Klar, das wäre nicht clever und man würde gegen die 0,28 €/kWh antreten. Ich war jetzt aber davon ausgegangen, nur PV-Überschüsse in den Speicher zu laden. Geht das technisch nicht? Damit würde ich nur die Einspeisevergütung von 8 Cent verlieren.


    Keine Ahnung, ob dabei eine Rolle spielt, dass ich von 3800 kWh Hausstrom, 5000 kWh Wärempumpe und 2000 kWh Plug-In-Hybrid ausgehe. Das Auto kann ich erst ab 18 Uhr laden (bis morgens 7 Uhr): PV dann nur über Speicher. Wärmepumpe läuft fast gleichmäßig durch, also auch nachts (=2500 kWh). Das sind schon ca. 4500 kWh/Jahr, die nur über einen Speicher aus der PV-Erzeugung kommen können. Sonst halt gegen Zahlung von 0,28 €/kWh.

  • Speicherkosten:

    Geh mal eher vom 4-5 fachen aus. Und einen Wechselrichter brauchst Du auch noch. Die Batterie bei Google kannst Du als Ziegelstein hinstellen, machen wird die So noch nichts. Nochmal 1500-2000€ OnTop. Ergo 4500+2000+1500 = 8.000€ Das passt dann schon eher ins Bild.


    Speicherverlust:

    Geh mal von um die 20% aus.


    Eigenverbrauch:

    Natürlich speichert der Speicher nur den Eigenverbrauch. Problem: Deinen Verbrauch tagsüber deckt die PV schon ab. Bleibt also nur der Nachtverbrauch übrig. Statistisch nur die Hälfte Deines Jahresverbrauchs, tatsächlich vermutlich eher 1/3. Nachts wird nicht gewaschen und gekocht und Fern gesehen und.... Von Deinen 5000kWh kannst Du dann also max. 1500-2000kWh über den Speicher ziehen. Tatsächlich wird aber vermutlich auch bei Dir nicht jeden Tag die Sonne scheinen. Alos bleiben da im günstigsten Fall noch 1500kWh oder eben 150 Zyklen im Jahr über. Passt, auch ein realistischer Wert.


    Jetzt versuchst Du mal, Deine 8000€ Invest durch Deine 20Cent zu teilen = 40000kWh müssen durch den Akku durch bis zur Null. 40.000kWh / 1500kWh/anno = 26,6 Jahre. Ob er das schafft? Und jetzt kommen noch die Speicherverluste dazu. Aus 28Cent - 8Cent werden ehe 28Cent - 10Cent. Dann werden aus 40.000kWh schon mal 44.000kWh und aus 26,6Jahren schon 29,3 Jahren.


    Man kann das Ergebnis auch noch weiter auseinandernehmen, aber im Prinzip bleibt das Ergebnis mehr oder weniger gleich.

  • Ein kleiner Fehler ist, man darf die MwSt. des Speichers nur abziehen, wenn er zusammen mit der PV gekauft und installiert wird. Nachträglich installierte Stromspeicher werden steuerlich nicht mehr anerkannt.

    Auch stimmen die geschätzten 20 CT nicht, da kommen noch Steuern für den Eigenverbrauch usw ab, rechne mal mit 15-16 ct.

    Letztlich brauchst du noch einen Wechselrichter für den Stromspeicher, außer dein bestehender (Hybrid-Wechselrichter?) hat noch einen freien Anschluss und kann einen Stromspeicher laden.

    Anschluss muss durch den Elektriker erfolgen, weil der Stromspeicher angemeldet werden muss.

    Hier sind kaum Schätzungen möglich, Bandbreite für WR und Installation vermutlich 1500 bis 2500 Euro.


    Ronny hat die Förderung weggelassen und sonst auch ein wenig auf den Putz gehauen. Mindestens 4000 bis eher 5000 Euro Gesamtkosten werden es aber werden.

    Damit Amortisation in ca. 12 - 15 Jahren, könnte sich gerade ausgehen...

    Dein hoher Eigenverbrauch, Dank Wärmepumpe auch Nachts spricht eher dafür, dass es aufgeht.


    Module 11 * Trina Solar 335 (3,7 kWp Ost, 38°), 14 * Trina Solar 335 (4,7 kWp West, 38°)
    WR Kostal Plenticore plus 7.0 / Speicher BYD HVS Premium 10,2 kWh

    Panasonic T-Cap 9kW Wärmepumpe

    WallBe ECO 2.0s WallBox / Grandland Hybrid

    Überschussladen mit Solaranzeige.de / Extrem-Monitoring mit Solaranzeige.de

  • Bogeyof und Ronny1976: Vielen Dank für eure Hinweise!


    Letztlich werde ich das Thema heute Abend unter Berücksichtigung dieser Infos nochmal mit Excel durchrechnen.


    Eine Verständnisfrage noch: Ich stehe noch vor der Anschaffung von PV + evtl. Speicher. Sind die Peripheriegeräte für den Speicher die gleichen bzw. fast die gleichen, die ich für die PV eh brauche?


    Einen Haken habe ich selbst noch gefunden: Für meine Prämisse "Nur PV-Überschuss geht in den Speicher" brauche ich diesen Überschuss eben auch. Bei gigantisch großer PV kein Problem. Aber ich bekome nur 15 kWp hin und habe wie gesagt ca. 10.000 kWh/Jahr Verbrauch. Ob ich da auf durchschnittlich 5 kWh pro Tag Überschuss komme?

  • das sind jetzt wieder bessere Informationen, wenn die PV auch neu angeschafft wird, dann stimmt das doch mit der Mehrwertsteuer, diese ist dann abziehbar.

    Bei 15 kWp bleiben viel mehr als wie die gewünschten 5 kWh pro Tag.

    Wenn du noch beim Bestellen Einfluss nehmen kannst, kannst du den Wechselrichter für die Anlage gleich als Hybridwechselrichter auslegen, der Aufpreis ist vielleicht 500 bis 800 €.

    Auch der Elektriker ist wegen der Installation der gesamten Anlage sowieso da und der reine Aufpreis für den Zusatz Batteriespeicher liegt vielleicht bei 500 €.

    Damit gibt sich tatsächlich eine Gesamtrechnung von um die 3000 € und damit ein echter Selbstläufer...


    Module 11 * Trina Solar 335 (3,7 kWp Ost, 38°), 14 * Trina Solar 335 (4,7 kWp West, 38°)
    WR Kostal Plenticore plus 7.0 / Speicher BYD HVS Premium 10,2 kWh

    Panasonic T-Cap 9kW Wärmepumpe

    WallBe ECO 2.0s WallBox / Grandland Hybrid

    Überschussladen mit Solaranzeige.de / Extrem-Monitoring mit Solaranzeige.de

  • Eigenverbrauch:

    Natürlich speichert der Speicher nur den Eigenverbrauch. Problem: Deinen Verbrauch tagsüber deckt die PV schon ab.

    Das verstehe ich nicht ganz. "Eigenverbrauch" ist doch der PV-Strom, der direkt in eigene Verbraucher geht: Waschmaschine, Licht etc. Wenn die PV aber tagsüber mehr produziert als diese Verbaucher abnehmen, wird der Überschuss gegen Einspeisevergüung von 8 Cent/kWh ins öffentliche Netz abgegeben. Diesen Überschuss mit Wert = 8 Cent/kWh möchte ich in den Speicher geben, sonst nichts. Und dieser Überschuss sorgt dafür, dass ich nachts nicht den teuren 28-Cent-Strom von Stromanbieter sondern den billigen 8-Cent-Strom aus dem Speicher nehmen kann.