Tipps zur Anordnung und Montage auf Krüppelwalmdach gesucht

  • Liebe Solarista,

    ich plane meine nach SSW ausgerichtetes Dach im Frühling mit (natürlich möglichst viel) PV Modulen zu belegen. Das Dach ist (untere Kante des oberen Dachs) ca. 11m hoch und ich will alles allein machen, nur mit Gurten, Seilwinde, Holz, Teppichen usw. Jedenfalls kein Kran, kein Gerüst und keine komplette Neueindeckung. Die Module müssen von außen aufs Dach; innen ist die Dachtreppe viel zu eng und außerdem würde ich sie nicht zwischen den Sparren hindurch bekommen. Ich möchte auch die vorhandenen Betondachsteine so wenig wie möglich bewegen; sie sind trotz Alters intakt und wenn bisher was reinkommt, dann nur Flugschnee. Alles, was ich anfasse, muß danach wieder kniend und liegend von innen vermörtelt werden, das ist kein Spaß ...

    Als Befestigung kann ich mir vorstellen, zum "krummen U" vorgebogene 3mm Flacheisen von außen zwischen oberen und unteren Betondachziegel zu treiben. Der innen "durchkommende" Teil hat dann ein Langloch drin, an dem man ein S-förmig (bzw. 2x90°) abgewinkeltes Element so anschraubt, das es jeweils Sparren-nah auf einer Dachlatte aufliegt. Zusätzlich soll dieses Element dann auch noch seitlich am Sparren verschraubt werden (Schutz bei Sturm/Extremwindereignissen). Die anderen Aufbauten sind in ähnlicher Weise seit 20 Jahren drauf und das funktioniert.

    An der Unterkante des Modulfelds komme ich zum Anbringen von Befestigungen nicht von innen ran (Dachraum über den Mansardzimmern, von "oben" nicht erreichbar) und daher sollen dort U-Eisen von "unten um die Dachkante herum nach oben greifen". Diese kann ich auch etwas stabiler ausführen, da ich ja nicht zwischen zwei Ziegeln hindurch muß. Die Dachrinne ist erst ein Dach weiter unten. Alles Eisen würde ich vorher verzinken lassen. Die Montageschienen kann ich mir auch aus Stahl verzinkt vorstellen (so sind ST und 12V PV montiert), wäre da aber auch auf eure Meinungen gespannt.

    ZZt ist 2x Solarthermie drauf (soll auch bleiben; hat sich bewährt) und 1x uralt-Solarex-2x12V Modul (würde ich evtl ersetzen gegen neues 33V Modul, aber dann auch wieder an die 12V-Anlage anschließen).

    Bitte schaut mal bitte auf die folgenden Varianten, vor allem auch im Hinblick auf den Montageaufwand der erforderlichen Unterkonstruktion:

    a) "Einstiegsvariante - alles gerade ausgerichtet"

    Problem hierbei sind die Überhänge an den Ortgängen oben und die umkreiste Kollision mit dem Dachtritt (kann ich noch ca. 10cm nach rechts schieben, mehr aber auch nicht)


    b) Variante 2 mit 15 Modulen:

    gleiche Kollision mit Dachtritt, s.o.


    c) Variante 3 mit 16 Mod:

    alles noch hochkant, aber zT Verschoben aus der "Ideallinie". re und li unten leichte seitliche Überhänge.


    d) Variante 4 mit 16 Modulen:

    Hier jetzt Kollisionen mit den Aufhängungen der Dachtritte und auch Überhänge.


    Module sind 169 x 100 cm zB Trina Mono.


    Was meint ihr?

  • Die Tritte kommen weg.

    Für Wartungszwecke kann man Wartungsboards auf die Module legen.

    Und montiert wird mit den richtigen Dachhahen.

    Ist aber kein Spaß, auf diesem Dach.

    Sag mal was zu dem Minimodul was da schon liegt.

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  • die von dir geplante Montagemethode halte ich für Murx, aber wenn du das selbst machst weißt du wenigstens wer schuld ist.

    Irgendwann muß es eh einmal gescheit gemacht werden ...


    Gemörtelte Betondachsteine mit nichts drunter ist halt nicht mehr so recht zeitgemäß.

    hoffentlich heizst du nicht ein Mehrfaches von dem durch das Dach was die PV bringt

  • Hallo Tigo,

    das "Minimodul" ist ein 1x1m "Solarex" von ca. 1993. Ich meine, es war damals mit 2x17Vmpp und insgesamt 100W angegeben. Müßte ich aber nochmal draufschauen, weiß es nicht mehr. War neben Siemens M55 eins der ersten mit ca. 10% Wirkungsgrad. Sowas kostete damals deutlich über 1000DM und war nicht mini, sondern das größte was man so kriegen konnte ...

    Da eine Hälfte davon eh nicht mehr funktioniert, kann ich es jetzt auch runterbauen und eines wie die anderen 13-16 drauf tun. Die 12V Anlage soll aber wieder ran, ist bis in den letzten Winkel des Hauses verkabelt und genutzt. Also betrachten wir den Platz mal einfach als "nicht vorhanden".

    Ja, Tritte weg hatte ich auch schon überlegt, aber dann stehen da immer noch die Halterungen dafür hoch. Hmm, müßte ich mal ausmessen, wie hoch die sind. Flexen wollte ich jetzt eigentlich nicht noch auf dem Dach.

    Aber je länger ich es mir überlege: irgendeinen Zugang zu beiden Seiten würde ich mir schon ganz gern noch lassen, denn alle naselang ist mal was an den Ortgängen und dann muß ich da bei Wind und Wetter schnell drankönnen. Von unten her mit Leiter keine Chance. Hier bläst ganz schön der Wind drüber und ich habe gefühlt jeden zweiten Stein schonmal von unten nach oben getragen und wieder eingefügt. Alles, was ich mit Bauschaum gemacht und nur äußerlich vermörtelt hatte, hält noch. Alles, was "nur" in ein Mörtelbett gelegt war (Originalzustand), mußte ich irgendwann später wieder aufsammeln ...

  • Welche Betonsteine sind das? Braas, Nelskamp …. Typ?

    Wie alt sind diese?

    Die sehen mir schon sehr alt aus....

    Nichts wie runter mit den Ziegeln und im Zuge komplett neu eindecken, denn hinterher kommt man nicht mehr ran zum

    auswechseln! Betonsteine haben nur 30 Jahre Gewährleistung, wenn überhaupt auf steilen Krüppelwalmen und die halten kaum 20 Jahre länger. Gemauert wird/wurde ohnehin nur an Graten oder am First, nicht in der Fläche.

    Beim Neu-Eindecken werden i.d.R. die Ziegel einzeln an die Latten verschraubt und dort können gleich Blechziegel mit reingeschraubt werden.

  • Hallo Jodl,

    richtig, zeitgemäß ist das alles nicht mehr. Aber schon das Mansardgeschoß wird nicht beheizt. Und der Dachboden drüber eben auch nicht; ist "Kaltboden". Man kann sich die Steine von unten anschauen. Sinnvolle und halbwegs durchgehende Dämmebene wäre zwischen Obergeschoß und Mansardgeschoß; da haben wir in einigen Räumen an der Decke eine Innendämmung. Da ganz oben das Dach zu dämmen, hat überhaupt keinen Sinn, weil es dann beim unteren Dach überall zur Seite rausziehen würde.

    Die Leute haben vor 110 Jahren einfach "kälter gelebt". Stube wurde mit Kachelofen geheizt, Küche wurde durch die Küchenhexe warm, für's Schlafen gab's Federbetten und Wärmflaschen. Null oder zumindest schlechter gedämmt, Einfachverglasung, Außenklo übern Hof und trotzdem insgesamt viel weniger Energie verbraucht. Bei der "zerklüfteten Kubatur" ist es echt anspruchsvoll, einen heutigen Standard reinzubringen. Aber durch Fassadendämmung und "Ritzdendichten" bin ich jetzt runter auf ca. 2000l Öl je Winter für 200 beheizte qm (2 Familien mit insgesamt 7-8 Bewohnern).


    Aber was wäre denn "gescheit"? Alle Steine aufnehmen, Befestigungen auf die Sparren und dann wieder neu decken? Das hieße leider 1x Dach neu, zumindest das obere. Allein für dieses hatten sie mir mal ca. 40T€ prophezeit, mit allen Schornsteinanschlüssen, Ortgängen, Firsten usw. Das wollte ich jetzt eigentlich nicht machen, zumal auch die Solarthermie dafür runtermüßte. Wenn ich's selbst machen müßte, wären Frühling und SOmmer weg und zwischendurch hätte es mir zehnmal bis unten durchgeregnet, weil die x-te Plane vorher runtergeweht war. Nein, ich glaube, bevor ich das Dach neu machen müßte, würde ich lieber auf die PV dort verzichten.

  • Hi Turboralf (ich schreibe und zwischendurch kommt immer jemand Neues dazu - toll die Resonanz hier!)

    ja, da ist nix mehr mit Gewährleistung! Die Ziegel sind "VEB Staatsmodell", gab's in rötlich und bläulich eingetüncht und waren auf fast allen DDR -Dächern zu finden. Sind geschätzt von 1985 oder so. Durch die relativ große Neigung habe ich aber kaum Probleme mit Durchnässung; erst bei ein paar Tagen Dauerregen suppen sie durch und es tropft innen über die Latten ab. Das dürfte aber auch bei heutigen Betonziegeln nach ein paar Jahren so sein, nur daß diese Kleinmengen dann von der Unterspannbahn aufgenommen und zur Dachrinne geführt werden. Aber wehe die Unterspannbahn ist mal gerissen, weil da die Vögelchen, der Marder oder die Fledermäuse durchgegangen sind! Dann suppt es jahrelang unbemerkt in die Dämmung drunter und man bekommt es erst mit, wenn die Sparren schon durchgegammelt sind! Ich finde das Kaltdach eigentlich ganz gut, weil "wartungsfreundlich". Die DachFORM ist aber natürlich die totale Investfalle. So ein kompliziertes und dadurch teures Dach leistet sich heute kaum noch jemand.

    Wenn es identische neue Ziegel gäbe (gleiche Funktionsmaße) würde ich glatt drüber nachdenken, nur diese SSW Teilfläche neu zu machen. Das bekäme ich mit überschaubarem Zeitaufwand vielleicht noch hin und würde mir für die Blechanschlüsse an den riesigen Schornsteinen einen Fachmann dazuholen. Die Ziegel würde ich mir zutrauen, die Blecharbeiten nicht, da haben mir ein paar selbst gemachte Simsbleche gereicht um zu merken, daß ich für solche Lötarbeiten einfach zu lange brauche.

    Ja, neuere Ziegel haben umlaufende "Rastrillen", die ein Einmörteln ("nass eindecken") nicht mehr erforderlich machen. Das wäre ein Vorteil von neuen Ziegeln. Bei Biberschwänzen (solchen scheinen VOR 85 drauf gewesen zu sein und sind es am unteren Dach auch immer noch) ist die Mörtelverlegung dagegen obligatorisch (und ist auch überall am Dach zu sehen), sonst schneit es bei geringstem WInd den Dachboden zu.

  • Zum Durchregnen während der Bauphase.

    Unterspannbahn drunter, mit Konterlattung befestigt.

    Das geht im Nullkommanichts und ist verdammt dicht.

    Da tropft nichts durch.

    Blöd daran ist nur dass man nicht mehr mal eben so an beliebigen Stellen von innen nach außen und umgekehrt klettern kann.

    Stichwort.

    Falle da bitte bitte nicht runter.

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  • Bei Biberschwänzen (solchen scheinen VOR 85 drauf gewesen zu sein und sind es am unteren Dach auch immer noch) ist die Mörtelverlegung dagegen obligatorisch (und ist auch überall am Dach zu sehen), sonst schneit es bei geringstem WInd den Dachboden zu.

    die Mörtelverlegung ist heutzutage überhaupt nirgends mehr "obligatorisch".

    dagegen gibt es bereits schon lange verschiedene Lösungen für Unterdach.

    und wenn du anständige Biber verdeckst, dann hast du auch nicht das Problem mit dem geringsten Wind ...

  • Hmm, ok, das hieße Solarthermie ablassen und die riesigen Kollektoren auf der andere Dachseiten "parken", bis diese Dach-Teilfäche gemacht ist. Solange kein Warmwasser bzw. Durchlauferhitzer.

    Durchkrabbeln sehe ich nicht als Problem, denn ich kann ja immer durch die Dachfenster durch. Zur Not auch von der Nordseite her über den First rüber.

    Gegen Runterfallen habe ich immer so einen Fallschutzgurt um. Verheddert sich zwar dauernd an allen möglichen Ecken und das Arbeiten damit nervt, aber mache ich natürlich der Sicherheit wegen. Ich habe mir auch schon mehrere "Temporärtritte" bzw Plattformen aus Holz mit Antirutschgummi unten dran gebaut. Damit geht das Arbeiten auf dem Dach einigermaßen erträglich und entspannt für die Fußgelenke, wenn man nicht dauernd woanders hin muß.