1-Phasen oder 3-Phasen Wechselrichter?

  • Hallo zusammen,


    ich plane eine kleine PV-Anlage auf dem Flachdach unseres kleinen Gartenhauses. Verlegt wurde ein eigenes 5 adriges 2,5 mm² Erdkabel vom Zählerscharnk aus. An einer Phase hängen (derzeit) Verbraucher, wie Brunnenpumpe und e-Bike Ladegerät. Ein moderner Zähler kommt erst in Zukunft, Modell unbekannt.


    Meine Frage wäre nun - unabhängig vom Anschaffungspreis und Modulanzahl sowie -ausrichtung - ob ich auf einen 1 Phasen-WR, wie APS YT600 / QS1 oder gleich auf einen 3 Phasen-WR (APS YC1000, QT2, Hoymiles HMT-1800) setzen soll?


    Hintergrund meiner Frage sind hauptsächlich die aktuellen und zukünftigen gesetzlichen Entwicklungen und Anforderungen der Netzbetreiber etc. aus Eurer Sicht.

    Außerdem frage ich mich, ob bei 3 Phasen-WR einfach die Gesamtleistung stumpf durch 3 auf alle 3 Phasen aufgeteilt wird. Oder könnte ich auch nur 2 Phasen anschließen - ohne Verluste?


    Im Grunde schwanke ich aktuell zwischen APS QS1 und QPS YC1000.


    Danke für jeden Input, der mir die Entscheidung erleichtert!


    Ron

  • Wie groß soll denn die "kleine" PV-Anlage auf dem "kleinen" Gartenhaus werden?

    Das klingt "nicht sehr groß" und braucht höchstwahrscheinlich einen 1-phasigen WR, um vernünftig zu laufen.

    Gruß Thorsten

    PV: Ost-West mit je 15 Modulen zu 330 W, Standort Nürnberg

  • Max. 4 Module a 370 Watt.

    Schließe ich bspw. den QS1 an eine ungenutzte Phase, sehe ich folgende Nachteile:

    1. Wirtschaftlichkeit abhängig von zukünftigem Zähler und gesetzlicher Entwicklung (?)

    2. selbst produzierter Strom wird nicht selbst verbraucht

    Vorteil:

    1. ein Energiemessgerät (auf Hutschiene) genügt


    Sind die 3Phasen-WR nicht die Zukunft? Vor allem preislich kostet der QS1 genau so viel wie der YC1000 aktuell.

  • Aktuell zählen die Zähler Phasensaldieren - d.h. was du auf einer Phase einspeist und in gleichem Mass auf ner anderen Phase verbrauchst hebt sich auf und wird nicht gezählt.


    Gruss

    Michael

  • Oder könnte ich auch nur 2 Phasen anschließen - ohne Verluste?

    ein 3 phasen Wechselrichter wird an 2 phasen nicht funktionieren.

    ein ein phasiger WR läuft auch dann noch , wenn die beiden anderen phasen ausgefallen sind.

    Komplizierte Vorgänge immer dem faulsten Mitarbeiter geben. Er wird die einfachste Lösung finden!

  • Aktuell zählen die Zähler Phasensaldieren - d.h. was du auf einer Phase einspeist und in gleichem Mass auf ner anderen Phase verbrauchst hebt sich auf und wird nicht gezählt.

    Ich habe gelesen, dass die Netzbetreiber auch Geräte verbauen können (absichtlich), die so programmiert sind, dass sie quasi eine Rücklaufsperre auf allen Phasen haben.

    Dann wäre das 3 Phasenmodell zumindest etwas im Vorteil. Oder ist so ein Vorgehen nicht zu erwarten?


    Also empfehlt ihr bei einer kleinen Anlage einen 1 Phasen WR, da ein 3phasiger keinen nennenswerten Vorteil hat, richtig?


    machtnix: ich meinte den praktischen Verbrauch des eigen erzeugten Stroms, nicht den rechnerischen. Aber das passt schon für mich, wenn der Nachbar den dann verbraucht.

  • Ich habe gelesen....

    Sobald du eine PV-Anlage ans Netz anschließen lässt musst du bzw der von dir beauftragte Elektriker das beim VNB melden und der wird einen Zähler einsetzen, der Einspeisung und Bezug auf allen drei Phasen zählt und dabei sowohl die Phasen als auch Bezug und Einspeisung saldiert.


    Deshalb hat ein einphasiger Wechselrichter keinen Nachteil und ein dreiphasiger keinen Vorteil ;)

    Es ist beim einphasigen Wechselrichter lediglich so, dass du deinen "selbstgemachten Strom" ggf nicht vollständig selbst verbrauchst weil der Überschuss zwar von deinem Zähler verrechnet wird aber physikalisch tatsächlich von deinem Nachbarn verbraucht wird weil der z. B gerade auf der Phase viel Strom braucht auf der du deinen Überschuss einspeist.

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • ... wird einen Zähler einsetzen, der Einspeisung und Bezug auf allen drei Phasen zählt und dabei sowohl die Phasen als auch Bezug und Einspeisung saldiert.

    OK, d.h. ich verschenke keinen selbst produzierten Strom, den ich nicht an irgendeiner Phase verbrauche. Und ich kann davon ausgehen, dass alle neu verbauten Zähler so arbeiten Deiner Erfahrung nach?

    Zitat

    Deshalb hat ein einphasiger Wechselrichter keinen Nachteil und ein dreiphasiger keinen Vorteil ;)

    Es ist beim einphasigen Wechselrichter lediglich so, dass du deinen "selbstgemachten Strom" ggf nicht vollständig selbst verbrauchst weil der Überschuss zwar von deinem Zähler verrechnet wird aber physikalisch tatsächlich von deinem Nachbarn verbraucht wird weil der z. B gerade auf der Phase viel Strom braucht auf der du deinen Überschuss einspeist.

    Ich vermute, das wird die Regel sein. Bei uns hängt das meiste an Phase 1. Da an dieser Phase auch die erwähnte Gartenelektrik hängt, wollte ich aus Sicherheitsgründen die bisher ungenutzen Adern (=Phasen) nutzen.

    Aber dann passt das aus meiner Sicht mit dem einphasigen WR.


    Eine Alternative wäre ja noch, zwei kleine WR auf die beiden freien Adern/Phasen zu hängen. Ich vermute nur, dass das wirtschaftlich wieder keinen Sinn ergibt. Zumal die Zähler ja "ordentlich" aus sicht des PVlers ;) funktionieren, wie ich nun weiß.

  • OK, d.h. ich verschenke keinen selbst produzierten Strom, den ich nicht an irgendeiner Phase verbrauche. Und ich kann davon ausgehen, dass alle neu verbauten Zähler so arbeiten Deiner Erfahrung nach?

    Davon kannst Du ganz sicher ausgehen und Du hast in Deutschland sogar ein Recht auf einen saldierenden Zähler. Es gibt dazu Entscheidungen der EEG-Clearingstelle denn als mit Einführung des EEG die Photovoltaik Fahrt aufnahm ist es hin und wieder doch passiert, daß aus Versehen falsche Zähler eingesetzt wurden.

    Mal schauen ob ich den alten Beitrag dazu wieder finde, dann stelle ich den Link ein.

    mit freundlichem Gruß
    smoker59