Inselanlage Erdung TN-Netz

  • Hallo

    Habe folgendes Problem an meine Inselanlage mir Alpha Outback SPC III 5KW Inselwechselrichter :

    Der Inverter ist auf 220 V eingestellt. Mein Problem ist , daß ich am Ausgang zwischen N und GND , und zwischen L und GND jeweils ca. 110V Spannung messen kann. Zwischen N und L ist alles OK mit 220V. Wie kann das sein ? Normalerweise sollte zwischen N und GND 0,0 V sein und zwischen L und GND 220 V , so wie an all meinen Steckdosen im Haus (TN-Netz) wo ich auch den Wechselrichter für den Bypassmodus angeschlossen habe.

    Der WR hat für der Ausgang innen 2 Anschlüsse ;einen N und einen L. GND soll man am Gehäuse anschließen und dieser soll auch mit dem GND des Hausnetzes verbunden sein.

    Am WR angeschlossene Verbraucher funktionieren auch . Aber es darf doch kein Strom von N zu GND am Ausgang fließen.

    Im reinen Leitungsmodus ( ohne Batterie und Solar ) habe ich am Ausgang zwischen N und GND 0 V , und zwischen L und GND 220 V. Soweit alles OK .

    Im reinen Batteriemodus ( ohne Netzstrom und ohne Solar / Inselbetrieb) messe ich am Ausgang zwischen N und GND 110V ,und zwischen L und GND 110V . Das darf doch nicht sein.

    Auch ein E-Auto welches leztens ein Freund zu Testzwecken einmal an meinen WR angeschlossen hatte um zu sehn ob das Laden mögl. ist verweigerte den Ladevorgang.Erst danach bin ich der Sache soweit auf den Grund gegangen wie oben beschrieben.

    Brauch ich einen anderen WR oder mach ich was falsch ?

  • In der Annahme dass dies ein amerikanischer WR ist, liefert er zwei Phasen mit "Nulleiter" dazwischen.

    Wie du den anders als angegeben erden könntest, habe ich auch keine Lösung.

    Es gibt sogar Trenntransformatoren und Gen-Sets mit dieser Schaltung.

    einstein0

    Bilder

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • Ein möglicher Vorschlag (aber nur für Elektriker auf eigene Gefahr) wäre:


    1. bisherige Erdverbindung trennen und Anschlusspunkt isolieren. Die Verbindung der beiden Wicklungshälften muss natürlich bestehen bleiben.

    2. Klemme "N" starr mit Erdnetz (Tiefenerder) verbinden.

    3. Am Ausgang des Trenntrafos einen FI-Schalter (gleich, kleiner 30 mA wäre nicht schlecht) setzen.

    4. Im gesamten Netz einen Schutzleiter PE mit führen, der am zentralen Erdungspunkt direkt mit dem Tiefenerder zu verbinden ist.

    5. Neben dem Funktionstest direkt am FI einen zusätzlichen Test am entferntesten Verbraucher (z.B. Steckdose) durchführen, indem man dort den "N" und den "PE" kurz brückt. Der FI-Schalter sollte sofort auslösen, sofern mindestens ein Verbraucher im Gesamtnetz in Betrieb ist. (Hinweis: Kein Verbraucher - kein Stromfluss im N!)

  • Naja, der TS nennt ja bereits ein vorhandenes TN-Netz. So gesehen wäre der Eingriff in den WR kein Hexenwerk.

    Aber ja, nur durch eine Fachkraft, welche weiss was sie tut!

    FI-Schalter funktionieren übrigens auch so am Insel-WR

    Mit der Einstellung "Norwegen" kann ein BEV auch zweipolig geladen werden...

    einstein0

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • Das gleiche habe ich bei meinem Batterie Wechselrichter auch. Bei manchen Modellen gibt es kein richtiges N und L. Man kann bei denen auch nicht N und PE verbinden. Die machen kein reines 240V Netz sondern 2x120V Netz. Habe beim Hersteller nachgefragt, da ich vor der gleichen Frage stand. Meiner ist von ECTIVE 24v 1500w Batterie Wechselrichter.

  • Servus,

    Im reinen Batteriemodus ( ohne Netzstrom und ohne Solar / Inselbetrieb) messe ich am Ausgang zwischen N und GND 110V und zwischen L und GND 110V . Das darf doch nicht sein.

    Doch, in einem IT-Netz ist es völlig normal, dass beide Außenleiter 115V gegen PE haben. Die 115V solltest du aber nur mit einem hochohmigen Messgerät messen können und sind deshalb in der Regel ungefährlich. Erst bei der Erdung einer der Beiden kommt es zum bekannten Potentialunterschied von 230V.


    Im reinen Leitungsmodus ( ohne Batterie und Solar ) habe ich am Ausgang zwischen N und GND 0 V , und zwischen L und GND 220 V. Soweit alles OK .

    Damit hast du auch gleich die Erklärung. Durchgeschaltet steht dir das TN-Netz des Hauses zur Verfügung, in welchem der Sternpunkt geerdet ist. Im reinen Wechselrichterbetrieb liegt hingegen keiner der Außenleiter auf Erde. Wäre das der Fall, dann gäbe es Grund zur Sorge, sofern noch keine Schutzmaßnahmen getroffen wurden.

    Es gibt eine einfache Möglichkeit dem WR ein TN-Netz zu verpassen, sodass der RCD sowohl im Insel- als auch Netzbetrieb funktioniert. Das BEV-Ladegerät meckert anschließend auch nicht mehr --> fähigen Elektriker ran lassen


    FI-Schalter funktionieren übrigens auch so am Insel-WR

    Nein, das einzige was funktioniert ist die "Test-Taste". Weshalb das so ist und warum ein RCD im IT-Netz nicht oder nur sehr eingeschränkt funktioniert, wurde von mehreren Mitgliedern über 4 Seiten in deinem Thread erklärt und belegt. Ich kann nicht nachvollziehen weshalb man sowas Gefährliches auch noch verbreiten muss?



    Gruß


    schlossschenke

  • Danke für Eure Beiträge. Ich bin ja Laie was weiterführende Elektrik anbelangt ; interessieren würde es mich aber schon was ein Elektriker da tun würde und was so was kostet um meinem WR ein TN -Netz zu entzaubern.


    Gibt es denn überhaupt WR die so ein TN-Netz liefern? (also echten Hausstrom um es mal so auszudrücken )

  • Also ich hab noch nie einen Laien kennen gelernt der den Begriff TN netz auch nur im entferntesten benutzt hat geschweige gekannt hat ^^ :D

    Wohnhaus 100% OFFGRIDInsel: 13,47kwp,5xMppt,BMV700,CCGX,2xMultiplus 5000, OPzS/PzS => 4150Ah/c100/48V
    TeichInsel: 930wp, 2xVictron Mppt 100/15, BMV600, SolarixPI 1100, 400Ah/OPzS 24V

    100% PVInsel Liveview | SDM630 Logger | INSEL WIKI

    "Denn auch eine Beziehung muss wie eine Insel sein. Man muss sie nehmen, wie sie ist, in ihrer Begrenzung - eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immer während vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt." Anne Lindbergh

  • Naja, der TS nennt ja bereits ein vorhandenes TN-Netz. So gesehen wäre der Eingriff in den WR kein Hexenwerk.

    Aber ja, nur durch eine Fachkraft, welche weiss was sie tut!

    FI-Schalter funktionieren übrigens auch so am Insel-WR

    Mit der Einstellung "Norwegen" kann ein BEV auch zweipolig geladen werden...

    einstein0

    na klar funktioniert der FI immer. Nur bei dem von mir beschriebenen Test muss im "N" Strom eines Verbrauchers (und seien es mA) fließen. Wenn nicht, dann kannst Du N und PE ewig verbinden und der Fi löst NICHT aus. Von kapazitiven Kriechströmen einmal abgesehen.

  • na klar funktioniert der FI immer

    Er funktioniert nur dann, wenn ein Strom am Summenstromwandler vorbeifließen kann. Das ist beim Drücken der Test-Taste praktisch immer der Fall, aber bei deinem "Test" nur, weil auf der anderen Seite ebenfalls eine Verbindung von N zu PE besteht. Fehlt diese Verbindung, dann funktioniert der RCD auch dann nicht, wenn zwei Fehler auf der selben Seite auftreten. Wenn RCD, dann bitte auch nach Norm eingebaut.


    Bei trafolosen Wechselrichtern, bei welchen es keine galvanische Trennung zum DC-Kreis gibt, empfiehlt sich außerdem der Einsatz eines allstromsensitiven RCD, es sei denn der Hersteller gibt Typ A explizit frei.


    Gruß


    schlossschenke