Zählerschrank von 1977 - PV Anlage mit ca. 10 kWp und 2 Ladestationen á 11 kWp

  • Hallo,

    wir haben einen Zählerschrank (von Siemens?), der vermutlich seit 1977 unverändert besteht.

    Sieht so aus:



    Hatte mal vorsichtig hinter die Abdeckung geschaut, die nicht mehr wirklich fest ist, aber ganz schnell wieder zugemacht, dahinter ist nichts berührungssicher, kein SLS, die beiden FI mit 500 mA usw.


    Es soll eine PV-Anlage (Dach reicht vermutlich für ca. 9-11 kWp, je nach Modulen) und 2 Wallboxen installiert werden (á 11 kW). Die Wallboxen sollen bevorzugt mit Überschuss aus der PV-Anlage gespeist werden, im Normalfall wird also wohl immer nur 1 Wallbox laden und im Normalfall auch mit unter 11 kW (es sei denn, es muss mal schneller gehen oder es ist Winter und man nimmt den Strom vom Anbieter).


    Dass der Zählerschrank so nicht bleiben kann, ist klar. Hätte die ganzen Stromkabel (hoffe, dass die alle von oben kommen) gerne auf Reihenklemmen, SLS, neue FI, neue LS und Platz für zweiten Zähler (falls der mal Vorschrift wird für Wallboxen - ich glaube, bei Änderungen an der Elektrik muss das heute schon so vorgesehen werden?).


    Kann man so einen Schrank irgendwie sinnvoll mit einem neuen Innenleben ausstatten? Oder kann man den rausreißen, einen neuen verbauen und die vorhandenen Kabel weiterverwenden? Oder ist das beim Altbau nicht so einfach möglich? Ein Elektriker hatte vorgeschlagen, bei der Hauseinspeisung einen neuen Zählerschrank mit SLS, Zähler, Überspannungsschutz zu setzen, dort PV-Anlage und Wallboxen dran und dann von dort weiter zur alten Verteilung und die moderat zu modernisieren (neue FI und LS). Allerdings wäre das dann an einer Außenwand, an der wir schonmal Probleme mit eindringendem Wasser hatten - würde daher lieber im "sicher trockenen" Bereich beim bisherigen Zählerschrank bleiben.


    Was würdet ihr empfehlen? Mit welchen Kosten muss man da ungefähr rechnen (bin gerne bereit, faire Preise zu zahlen, möchte mich auch nicht über den Tisch ziehen lassen)?


    Schöne Grüße,


    Olaf.

  • rausreißen, einen neuen verbauen und die vorhandenen Kabel weiterverwenden

    Genau.

    Oder wenn du frickeln willst einen einreihigen ZS daneben. Extra Z für jedes Auto und jeden Backofen stirbt langfristig aus da iMS denen den Rang ablaufen. 2 Zählerplätze ist dennoch gut. Gibt es einen Planungsthread?

  • O.k., hoffe mal, dass es in der Größe noch Zählerschränke gibt - 80x80 cm sind ja für heutige Verhältnisse nicht mehr wirklich groß ;)
    Hoffe ja auch, dass ich keinen Extra-Zähler für Wallbox brauche, aber noch muss man den Platz anscheinen als Westnetz-Kunde freihalten.

  • Meines Wissens nach brauchst du heute für einen neuen Zählerschrank eine Mindesthöhe von 110cm und 25cm Breite pro Zählerfeld. Mit den neuen elektronischen Zählern kannst du zwei Zähler pro Zählerfeld unterbringen, allerdings nur solange der Dauerbetriebsstrom <32A ist. Wallboxen werde als Dauerbetrieb mit Nennleistung betrachtet, d.h. wenn du keinen Extra Zähler willst muss dein Allgemein Zähler alleine in einem Zählerfeld sein. Falls Zähler+Steuerung für WP ein Thema ist braucht diese i.d.R. ein ganzes Zählerfeld für sich im Zählerschrank. Die Zählerfelder sind im großen ganzen für deine eigenen Sachen nicht verwendbar, deshalb sollte noch eine zusätzliche Zählerfeldbreite dafür reserviert sein und am besten noch den APZ dort einplanen.
    In deinem Fall wäre eventuell noch Brandschutz ein Thema, da der Zählerkasten im Treppenhaus (=Fluchtweg) sitzt. Daher vielleicht doch prüfen ob der Zählerschrank nicht sinnvoll zur Hauseinspeisung rücken kann wie vom Elektriker vorgeschlagen.

  • Wie "tief" ist so ein moderner Zählerschrank denn, bzw. wie hoch trägt er auf wenn er an eine Wand gebaut wird? 205mm laut Hager-Webseite?

    In meinem Altbau sind nur noch 106 cm Platz von der Wand bis zur später eingebauten Holzwand gegenüber, wobei natürlich jetzt schon vier Zählertafeln und zwei Zähler (darunter noch ein Ferraris) den Durchgang verengen. Weniger als die 84cm Breite der Tür sollte nicht übrig bleiben.

  • Es werden nur 205mm Tiefe angeboten, dann wird auch nix anderes zulässig sein. Der kritische Punkt ist eher das 1,2m vor dem Zählerschrank Platz sein sollen, das ist aber unabhängig vom Brandschutz bzw. Durchgang.

  • mir erscheint da der Vorschlag des Elektrikers mit einem komplett neuen Zählerschrank an anderer Stelle sinnvoll.

    "eindringendes Wasser" brauchst du deswegen nicht fürchten, der Schrank wird auf Putz installiert.

  • Ja, ich glaube, ihr habt Recht, ich werde mich wohl damit anfreunden müssen, einen neuen Zählerschrank in der Nähe des Hausanschlusses einzuplanen.


    pflanze : Nein, habe noch keinen Planungsthread erstellt, kommt aber wohl in Kürze, wenn ich genügend Informationen aufgesaugt habe ;)


    AndiRhs : Danke für die vielen Infos, die mir so noch nicht bewusst waren.


    jodl : Nein, meine Befürchtung war nicht, dass da irgendwas aufgerissen werden muss und deswegen Wasser eindringt - sondern dass, wenn mal wieder Feuchtigkeitsprobleme auftreten, der Zähler genau an der Wand hängt, die möglicherweise saniert werden muss. Aber ich denke, ich werde mit dem Elektriker wohl noch einen anderen geeigneten Platz finden.

  • jodl : Nein, meine Befürchtung war nicht, dass da irgendwas aufgerissen werden muss und deswegen Wasser eindringt - sondern dass, wenn mal wieder Feuchtigkeitsprobleme auftreten, der Zähler genau an der Wand hängt, die möglicherweise saniert werden muss. Aber ich denke, ich werde mit dem Elektriker wohl noch einen anderen geeigneten Platz finden.

    gegen "eindringendes Wasser" saniert man eine Wand mit Vorteil von außen

    aber wenn du in der Nähe des HAK einen geeigneten Platz für den Zählerschrank an einer Innenwand findest, dann schadet das sicher auch nicht.