PVGIS auch zur Auslegung 'kleiner' PV Inselanlagen geeignet?

  • Eine grundsätzliche Frage zum off-grid Modus von PVGIS.


    Es geht um die Frage, ob PVGIS zur Auslegung einer 'Mini-Insel' eine hinreichend genaue Abschätzung generiert.


    Hier geht es um einen Verbrauch von 15 Wh pro Tag, der ganzjährig abgedeckt werden soll.


    - Ist eurer Erfahrung nach PVGIS auch zur Abschätzung solch kleiner PV Anlagen verwendbar?

    - Welchen Verlust (system loss) verwendet PVGIS im off-grid Modus?

    - Welche anderen frei verfügbaren Online Rechner könnten bei der Abschätzung helfen?


    Eine in PVGIS erstellte Auslegung wirkt erstmal ermutigend. Ist als PDF Datei angehängt.


    Ich erahne bereits die 'Sinnhaftigkeitsfrage'. Bitte nicht diskutieren. Danke.

    Darüber, dass Kabel vergraben oder regelmäßig Akkus tauschen auch eine Option sind, bin ich mir im Klaren. ;)

  • - Ist eurer Erfahrung nach PVGIS auch zur Abschätzung solch kleiner PV Anlagen verwendbar?

    NEIN, da Nebenverlust regionale gegebenheiten zu stark mitteinfliesen, das kann man auch nicht einfach über Systemlose miteinrechnen, das muß man ganz exakt kennen. Verallgemeinern kann man natürlich aber gerade bei so mini verbrauchen darf man nicht exakt rechen da mußt anständige drüberlegen mit PV Leistung

    Wohnhaus 100% OFFGRIDInsel: 13,47kwp,5xMppt,BMV700,CCGX,2xMultiplus 5000, OPzS/PzS => 4150Ah/c100/48V
    TeichInsel: 930wp, 2xVictron Mppt 100/15, BMV600, SolarixPI 1100, 400Ah/OPzS 24V

    100% PVInsel Liveview | SDM630 Logger | INSEL WIKI

    "Denn auch eine Beziehung muss wie eine Insel sein. Man muss sie nehmen, wie sie ist, in ihrer Begrenzung - eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immer während vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt." Anne Lindbergh

  • PVGIS ist jetzt nicht supergenau, da sollte man vielleicht noch eine händische Nebenrechnung aufmachen, um zu sehen, wo man ungefähr liegt.


    Überschlag:

    Winterbetrieb Erzeugung 50 Wp * 0.7 * 1 h = 35 Wh (!) Könnte zu wenig sein, bei mehreren Tagen ohne (wenig) Sonne

    Sommer 50 Wp * 0.7 * 4 h = 140 Wh Reicht auch bei mehreren Schlechtwettertagen


    (0.7 Systemwirkungsgrad - selbst aus den Komponenten berechnen, das ist meine angenommene Zahl und nicht in Stein gemeißelt! Die Einstrahlung im Winter kann durch Schnee oder Eis auf den Modulen reduziert werden oder durch mehrere Tage bei dunkler Bewölkung. Gerade dieses Winterchen hat einigen Insulanern ihre Falschplanung aufgezeigt.

    (W 1 und S 4 - Die Vollsonnenstunden sind Annahmen, beruhen auf eigenen Erfahrungen, aber nicht unbedingt für den Standort des TS ).


    Akku Verbrauch 15 Wh zu Kapa 70 Wh = Knapp 4 Tage, das ist in DE zu wenig für verläßlichen Winterbetrieb.

    Sind 15 Wh wirklich der komplette Tagesverbrauch? Was ist das für eine Anwendung?


    Wenn es sich um eine professionelle Anwendung handelt, dh sie muß 24/7/365 laufen, würde ich ein 60-80 Wp Modul, eher 80 Wp, nehmen und einen Akku mit 150 Wh. Außerdem noch prüfen, welcher Akku verwendet wird.


    Prüfen, ob im System noch versteckte Verbraucher sind. Das könnte ein längeres oder zu dünnes Kabel sein oder ein Billig Laderegler oder der eigentliche Verbraucher selbst. Da muß der Verbrauch vorher geprüft werden.

  • kalle bond ich würde hier sowieso nimmer so genau rechnen wenns dan um Modulleistung geht .. weil ob ein 60/80/100WP Modul im endeffekt gehts hier um nix mehr außer man hat hier wirklich eine Platzbeschränkung oder es geht um 100erte von Anlage als das das ein Kostenpunkt wird. Module kosten einfach nix mehr, deswegen gehen wir generell auf 150% bei den kleinen Dingen um die Regionale Schwankung auszugleichen, ist einfach ein mittlerweiler bezahlbarer WErt der in der Kostenposition nicht auffällt, wirklich krass wie sich das allein innerhalb der letzten 5 Jahre verändert hat. Auch durch Wirkungsgrad bringt man größentechnisch die 150% auf die selbe fläche wie früher 100%

    Wohnhaus 100% OFFGRIDInsel: 13,47kwp,5xMppt,BMV700,CCGX,2xMultiplus 5000, OPzS/PzS => 4150Ah/c100/48V
    TeichInsel: 930wp, 2xVictron Mppt 100/15, BMV600, SolarixPI 1100, 400Ah/OPzS 24V

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  • Pezi,


    sorry, aber "genau" rechnen in des Wortes Sinn kann man mit PVGIS garnicht.

    Das geht sich mit den Durchschnittswerten der Einstrahlung schon mal nicht aus.


    Deshalb lege ich die PV Anlagen zwar mit PVGIS aus, schaue aber anschließend genau auf die einzelnen Werte und versuche herauszufinden, wo die Schwachstellen in der Auslegung sind.


    Bei dieser Auslegung würde ich sowohl beim Modul als auch beim Akku nachbessern.

    Wie hättest du diese Anlage ausgelegt?


    Wie du richtig sagst, sind die Module preislich am Tiefpunkt und man braucht nicht mehr um jedes Wp zu feilschen.

    Es gibt auch für solche kleinen Inselanlagen wieder gute Module - bis 180 Wp, vielleicht sogar schon mehr.


    Wenn ich nach der Berechnung empfehle, anstatt 50 Wp ein 80 Wp Modul zu nehmen, dann sind wir doch nicht so weit auseinander, oder?

  • Pezi,


    noch ein Wort zu den Hüttenanlagen.

    Hier bin ich natürlich völlig deiner Meinung, das immer noch ein Verbraucher dazu kommt, an den man bei der Auslegung nicht gedacht hat! :) Und die Anlage muß auch nicht 24/7 ausgelegt werden.

    Aber da kann man vielleicht einige Verbraucher ab- oder nicht einschalten, wenn es eng wird.

    Und was Module betrifft, ein Modul mehr kann im Zweifelsfall nicht schaden. :)

  • Pezi,


    bei den Auslegungen im professionellen Bereich gibt es zwei Varianten:


    - Bottem up

    Bedeutet, das ist die kleinste vertretbare Anlage,

    höchstes Risiko, größer geht, kleiner bitte nicht.


    - Top down

    Hier werden die max. Reserven gleich mit eingeplant.

    Geringeres Risiko, dafür höhere Kosten.

  • kalle bond


    Ich mach die Variante

    - Pezi Spezial
    Bedeutet, funktioniert garantiert

    :D:D verstehst eh Spaß, glg

    Wohnhaus 100% OFFGRIDInsel: 13,47kwp,5xMppt,BMV700,CCGX,2xMultiplus 5000, OPzS/PzS => 4150Ah/c100/48V
    TeichInsel: 930wp, 2xVictron Mppt 100/15, BMV600, SolarixPI 1100, 400Ah/OPzS 24V

    100% PVInsel Liveview | SDM630 Logger | INSEL WIKI

    "Denn auch eine Beziehung muss wie eine Insel sein. Man muss sie nehmen, wie sie ist, in ihrer Begrenzung - eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immer während vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt." Anne Lindbergh

  • Danke für eure Antworten und Anregungen pezibaer und kalle bond.


    Angedacht ist ein autark messender Sensor, der seine Daten per WLAN übermittelt. Das ganze im privaten Umfeld.

    Das 'Budget' dafür sollte unter 100 Euro liegen. Falls im Winter dann mal ab und zu eine Powerbank zum 'Nachladen' dran müsste, wäre es kein 'Drama'. ;)

    Ist auch als Bastelprojekt mit den Kindern zu verstehen. Eignet sich IMHO gut, um eine paar grundlegende elektrische Zusammenhänge zu lernen und bringt etwas Leben in den Corona Alltag.


    Der aus Datenblättern ermittelte Verbrauch soll 5 Wh pro Tag sein.

    Den hatte ich verdoppelt (10 Wh/d) und pauschal einen 70% Wirkungsgrad unterstellt (14,3 Wh/d). Diesen dann aufgerundet auf die in PVGIS verwendeten 15 Wh/d.


    Die Schaltung wird jetzt erstmal aufgebaut und der reale Verbrauch gemessen. Evtl. sehen Welt und Vorstellungen dann ganz anders aus...


    Beim 'Rumspielen' mit den verschiedenen PVGIS Variablen kann man ja ein gewisses 'Gefühl' für die Auslegung bekommen. Ich war mir nur unsicher, ob ich damit 'grob' daneben liegen würde.

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