Manuelles Netzumschalten der Wallbox von 3-phasig Netzbezug auf 1-phasig Insel-PV

  • Hallo!


    Aktuell ist meine (nicht von extern steuerbare) Tesla Wallbox wie folgt an das Hausnetz angeschlossen:

    - 3-Phasen gehen zuerst durch einen internen Stromzähler für die Verbauchsermittlung

    - danach kommt ein spezieller E-Mobilitäts-FI gefolgt

    - dann kommt ein 3er C16A-Sicherungsblock

    - von dort geht es zur Wallbox


    Die Wallbox kann sowohl 3-phasig als auch 1-phasig betrieben werden. 1-phasig ist die erste Phase die zu nutzende.


    Nun baue ich mir ausschließlich nur für das Laden des Teslas eine 3,9 kWp-PV Anlage incl. Speicherbatterie. Das Ganze soll über einen Inselwechselrichter PIP 5048 laufen mit einphasiger Netzunterstützung. Einphasiges Laden reicht mir unter normalen Umständen vollkommen aus. 3-phasig würde zukünftig nur noch im Ausnahmefall bei schnellem Nachladebedarf erforderlich sein.


    Nun hier meine Überlegung:


    Neben dem Verteilerkasten in der Garage mit dem o.g. FI/Zähler/Sicherung etc. würde ich einen

    Eaton Netz/Notstrom-Umschalter

    platzieren.

    Auf dem Notstromeingang würde die direkte Zuleitung vom WR angelegt werden. Auf dem Netzstromeingang würde die Zuleitung vom internen Stromzähler kommen.

    Der Umschalterausgang würde dann auf den FI gehen und je nach Schaltstellung entweder 3-phasig (Netz) oder 1-phasig (PV) anlegen.


    Sollte ich umschalten wollen würde ich ca. 1 Minute in der Nullstellung verbleiben bevor ich wieder einschalte.


    Spricht irgendetwas dagegen? Habe ich etwas übersehen?


    Viele Grüße

    Sven

  • Das kann funktionieren. Aber wozu so aufwändig?

    Auch an meiner "Ladeleitung" hängt ein EINSPEISEWECHSELRICHTER. Natürlich ohne Batterien und anderen Plunder.

    Steckt das BEV an der Leitung, zieht es (Netz) Strom, andernfalls wird der Solarstrom ins Hausnetz aufgespeist.

    einstein0

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • einstein0 : Meine PV-Anlage ist eine Inselanlage ohne Netzanbindung und Einspeisung, quasi eine Parallelwelt. Die Hausverteilungssituation gibt das aktuell noch nicht her. Leider DDR-Standard der 70iger Jahre, an dem in den letzten 40 Jahren immer wieder angebaut/umgebaut/erweitert wurde. Das wird im Rahmen einer größeren Sanierung erst in den nächsten 2-3 Jahren passieren. Und da ich immer erst ab 17:00 Uhr laden kann (Pendler) wird es halt mit einem Speicher laufen. Aber das ist ein anderes Thema. Mir ging es vorrangig um die Schalterlösung. Wenn das so passt dann bin ich glücklich ;)

  • Wenn die Elektrik so alt ist, gehe ich mal von überwiegend klassischer Nullung aus.

    Wenn man die Sanierung in einem Rutsch schafft, fängt mit mit der Zähleranlage an.

    Es gibt dann so Konzepte mit PEN und PE-Leiter statt N und PE-Leiter in der Übergangszeit. (Oft in Gewerbe/Industrieanlagen)

    Die Leitung zur Wallbox muß ja schon dem aktuellem Stand entsprechen.

    Dann spricht auch nichts gegen eine netzparallele Anlage, wenn nur die Zähleranlage auf neuem Stand ist.


    Einen Speicher mit einer PV zu laden, um dann einen weiteren Speicher(Auto) zu laden, halte ich für Unsinn.

    Vom geernteten Strom kommen im besten Fall noch ca. 70% im Auto an.

    Im schlechtesten Fall irgendwas zwischen 50 und 60%.

    Der Rest sind Lade-/Entladeverluste. (Oder aber eine Raumheizung für den Raum mit der Technik)

    Da ist es einfacher eine PV tagsüber einspeisen zu lassen und abens/nachts aus dem Netz zu beziehen.

    Ist auch von der Anschaffung und im Betrieb deutlich günstiger.


    Also Dach voll machen und mit der Überschußeinspeisung den Strombezug gegenfinanzieren.

    Inselnetz mit 3x Victron MultiPlus5000, 49kWh-Akku, Insel-BHKW 16kVA, PV 9,3kWp
    1,1kWp über MPP-Laderegler SIC40
    540Wp über MPT600-24
    2,7kWp über SB3000, 2,9kWp über SB3300, 2,0kWp über SB1700 jeweils AC-gekoppelt an einem Victron

  • Andre78 Vielen Dank für Deine Kommentare. Ich werde aber nicht einspeisen. Ich verbrauche alleine mit meinem EV 5000 kWh pro Jahr und habe eine errechnete Ersparnis selbst bei 70% Effizienz (und ich kann mit meinem Setup fast 3000 kWh PV Energie ins Auto bringen), die eine deutlich bessere Bilanz als das Einspeisen hat. Hängt halt vom Anlagen-Setup ab ;)


    Mir ging es ja hier auch nicht um das Für und Wider des Einspeisens und möglicher Effizienzen (das entscheide am Ende immer noch ich selber und ja, leider kommt in fast jedem Post zu Insellösungen der Versuch des Einspeise-Belehrens) sondern lediglich um ein Feedback zur technischen Lösung des Netzumschaltens in meinem doch sehr speziellen Setup.

  • Technisch kannst Du das mit dem Umschalter machen.

    Vergiß beim PIP aber nicht die Nullung. Soviel ich weiß, hat der PIP kein Erdungsrelais.

    Also mußt Du eine Brücke zwischen N und PE direkt nach dem PIP setzen.


    Was den Inselbetrieb angeht, rechne Spitz.

    Inselanlagen rechnen sich nur in wengen Fällen.

    Die Speicherkosten hauen ganz schön rein.

    Rechne mal die Investitionskosten durch die nutzbare Menge an Arbeit (in kWh).

    Ich würde mich wundern, wenn Du hier unterhalb des Strombezugspreises kommen würdest.

    Wenn Du auf 20 Jahre rechnest, rechne zwei Akkus und zwei PIPs.

    Denn länger wird das nicht halten.

    Der Akku muß in Deinem Fall einen kompletten Tagesertrag aufnehmen können.

    Also >20kWh netto.

    Ich bezweifle aber, daß Du jeden Tag den kompletten Strom im Auto unterbekommst.


    Gut, mit 3,9kWp und der Annahme, daß Du die komplette Energie nutzen kannst abzüglich der Verluste kommst Du irgenwo bei € 16000,- hin, was der Spaß auf 20 Jahre maximal kosten darf, damit die Kosten dem Netzbezug entsprechen.

    Und, wie gesagt, geht in 20 Jahren sicher einmal der PIP kaputt und der Akku auch.


    Ich weiß wovon ich spreche.

    Ich selbst betreibe eine Insel, wie Du an meiner Signatur siehst, allerdings im Gewerbe und die Hauptmotivation war die KWK-Anlage.

    Auch die USV-Funktion ist bei mir wichtig.

    Dennoch komme ich ehrlich gerechnet nur auf einen kWh-Preis (Anschaffungs und Betriebskosten KWK einbezogen), der

    etwa bei den Strombezugskosten liegt, vielleicht einen Tick drunter.

    Und das, obwohl ich bei PV fast nur Restposten bzw. 2nd-Hand verwendet habe.

    Inselnetz mit 3x Victron MultiPlus5000, 49kWh-Akku, Insel-BHKW 16kVA, PV 9,3kWp
    1,1kWp über MPP-Laderegler SIC40
    540Wp über MPT600-24
    2,7kWp über SB3000, 2,9kWp über SB3300, 2,0kWp über SB1700 jeweils AC-gekoppelt an einem Victron