Eure Erfahrungen mit Überschussladung BEV

  • Guten Tag, mein erster Beitrag mit Fragen an Menschen mit Erfahrung:


    Wir haben ein BEV bestellt und für das Flachdach unserer Doppelgarage die Auslegung einer PV mit 8kWp fertig geplant.

    Vielleicht werden es ja auch mal 2 BEV, sodass ein Hausspeicher erst mal nicht geplant ist.

    Wenn (fast) immer ein BEV an der PV-Anlage hängt, sollte der Eigennutzungsanteil ja genügend hoch ausfallen.


    Auf welches Pferd sollten wir eurer Meinung nach setzten?

    * Smartfox mit Keba P30c

    * OpenWB

    * Zappi


    Was sind eure Erfahrungen und Tips, wenn ihr sowas Ähnliches bereits in Betrieb habt?

    Eine gute Dynamik für den Ladestrom setzt wohl auch eine 1/3-Phasenumschaltung voraus, oder?

    • 1-Pasig bei 16A Ladebereich: 1,4 kW → 3,5 kW
    • 3-Phasen-Ladebereich: 4,1 kW → 22 kW

    Gerne auch ein paar Querlinks in die Tiefen dieses Forums - habe bereits viele Stunden hier verbracht.


    Sehr kompetente Infos´s & Hilfe findet man hier, die man sonst nicht mal für Geld bekommen kann.


    Grüsse

    Edzard


    P.S. Die Entscheidung für einen Wechselrichter ist auch noch nicht gefallen.

    Sollten wir vielleicht doch einen Hybriden nehmen? Um vielleicht später einen Akku dazukaufen zu können?

  • Hausspeicher (ich nehme an du meinst einen Batteriespeicher) macht nur bei SEHR speziellen Gegebenheiten Sinn. Ökonomisch wie ökologisch ist meist die Einspeisung der "überschüssigen" PV-Energie am sinnvollsten.
    Entsprechend macht ein Hybrid-WR auch wenig Sinn.

    Dass du dir schon Gedanken auch über niedrige Ladeleistungen machst ist schon mal sehr gut.
    idR. reichen 2kW Ladeleistung (also das, was eine normale Schuko-Buchse dauerhaft verkraftet) für den täglichen Betrieb gut aus - esseidenn man fährt wirklich sehr viel. (An einer Schuko lassen sich über Nacht rund 100km in ein durchschnittliches E-Auto laden.)
    Meist schont langsame Ladung auch den BEV-Akku. (Dass man die am besten weder ganz voll, noch ganz leer machen sollte ist dir bekannt nehme ich an?)
    Da von deiner PV maximal 8kW kommen werden stellt sich die Frage, warum du dir den Akt mit 22kW Ladeleistung antun willst. Immerhin muss die meist durch den Energieversorger genehmigt werden. 11kW (also immer noch mehr als deine PV-Anlage bei bestem Sonnenschein hergibt) müssen idR. bloß angemeldet werden.

  • Moin,


    ich besitze die OpenWB mit 11 kW. Diese ist beim Versorger entsprechend gemeldet. Des weiteren 2 Fronius Sysmo 3 Phasen Wechselrichter.


    Die OpenWB ist auf "PV Charge" geschaltet. Sie lädt als erst einmal mit soviel Leistung wie es geht ins Auto. Wenn dieses voll geladen ist werden bei mir durch die OpenWB ersteinmal andere Verbraucher aktiviert, bevor ich als "allerletze" Maßnahme den Strom ins Netz schicke.


    Die OpenWB kann also auch mit weiterem externen Zubehör sowas wie Energie Management Abbilden. Sie arbeitet auch mit einer riesigen Anzahl an Wechselrichtern (AC) zusammen. Des weiteren auch mit PV Chargern wie den Victron MPPTs (falls schon ein Akku vorhanden ist).


    Ich habe den Kauf nicht bereut. Das Gerät mach genau das was ich möchte. Du musst natürlich das EVU Set mit dazu kaufen, da die OpenWB ja die Last am Netzanschluss irgendwie messen muss. Hier arbeitet sie aber ebenfalls mit allen möglichen bereits vorhandenen Messgeräten zusammen.


    Viele Grüße


    Jens

  • Moin und danke für die schnelle Antwort,


    @KamikazeFox

    * ja, hatte ich mir gedacht = erst mal kein Batteriespeicher

    * Entsprechend macht ein Hybrid-WR also keinen Sinn. Das ist auch meine Tendenz - aber wohl nicht allgemeiner Konsens.

    * WB ist definitiv geplant, KFW-440 beantragt, also 11kW einstellen = klar soweit


    @E-Scooter

    * openWB finde ich auch wirklich spanned. Da gibt es ja auch sehr viele Lösungs-Berichte. Smartfox scheint mir aber auch nicht schlecht. Ein Vergleich wäre super - finde aber keinen...

    * wie wird die 1/3-Phasenumschaltung bei openWB realisiert? Mit einem gesteuerten externen Schütz (wie Smartfox) oder in der WB integriert? Ist das wirklich problemlos?

    * Ein "Sensor" für den Überschuss am Hausanschluß wird benötigt, das ist klar u.B. EVU-Kit

    * Ich würde gerne noch 4 weitere S0-Zähler einbinden. Geht das damit oder gibt es Alternativen die meine Anforderungen bzgl. weiteren S0-Zähler (andere Verbraucher) besser abdecken

    https://openwb.de/shop/?product=openwb-evu-kit

    * Der Verbrauch der 5 anderen Zähler kann doch an openWB übergeben, angezeigt und geloggt werden, oder?


    Nochmal danke für eure Hilfe!

    edzard

  • Hallo Jens,


    dein Szenario ist so ziemlich genau das, was ich mir als Lösung vorstelle. Mit einer Änderung in der Priorisierung: die PV soll

    1. die normalen Verbraucher im Haus (GS, WM, Standby-Geräte...) versorgen

    2. das BEV (bis max. 80 % des Accuvolumens) laden

    3. als letztes ins Netz einspeisen.


    Dazu meine Fragen:

    a. verträgt sich deine OpenWB mit SMA STP WR‘n?

    b. was hat dich deine Lösung (OpenWB, EVU-Set und evtl. weiteres) gekostet?

    c. ist die OpenWB KfW-förderfähig?

    d. wieso bedarf es noch eines PV Chargers wie den Victron MPPTs, oder verstehe ich da was falsch?

    Gruß Jenso

    Lt. Albert Einstein sind zwei Dinge unendlich: das Weltall und die Dummheit des Menschen. Beim Weltall war er sich später nicht mehr so sicher

  • * wie wird die 1/3-Phasenumschaltung bei openWB realisiert? Mit einem gesteuerten externen Schütz (wie Smartfox) oder in der WB integriert? Ist das wirklich problemlos?

    Das ist intern in der Box integriert im Endeffekt schalten die nur per Relais die beiden weiteren Phasen zu. Es gibt also 2 Relais in der Open-WB. Phase 1 und Phase 2+3. Bei mir funktioniert das problemlos. Es hängt aber wohl vom BEV ab. In der Anleitung steht, welche ohne Probleme funktionieren und bei welchen man vorher Änderungen vornehmen muss. Hierzu hilft dann aber der Support.


    * Ich würde gerne noch 4 weitere S0-Zähler einbinden. Geht das damit oder gibt es Alternativen die meine Anforderungen bzgl. weiteren S0-Zähler (andere Verbraucher) besser abdecken

    https://openwb.de/shop/?product=openwb-evu-kit

    Bei S0 bin ich mir nicht sicher. Das Signal müsste ja auch irgendwie zu OpenWB kommen. Bei mir laufen da ganze billige Sonoff Pow2 -> auf Tasmota umgeflashed. Diese haben einen Stromsensor integriert und können über Wlan / Lan mit der Box kommunizieren und auch die Lasten schalten.


    * Der Verbrauch der 5 anderen Zähler kann doch an openWB übergeben, angezeigt und geloggt werden, oder?

    übergeben und geloggt ja. Angezeigt werden sie soweit ich weiss nicht dediziert sondern in den "Hausverbrauch" mit eingerechnet. Da die Box aber sehr offen gestaltet ist ( da steckt ein RPi drin) kann man da auch selber Hand anlegen, wenn man das möchte und die Kenntnis hat.


    Jens

  • a. verträgt sich deine OpenWB mit SMA STP WR‘n?

    Soweit ich sehe grundsätzlich ja. Ich habe "SMA Energymeter" und "SMA Modbus TCP" zur Auswahl. Bei Kaufabsicht einfach dem Support schreiben. Die haben mich auf umfassend beraten.


    b. was hat dich deine Lösung (OpenWB, EVU-Set und evtl. weiteres) gekostet?

    Ich habe die OpenWB Series2 mit Display. Die kostet 1.419,43 € laut Rechnung. Ich weiss, dass es die auch kleiner gibt -> wer weiss aber was die Zukunft bereit hält und ich kaufe ungern 2 Mal. Das EVU Kit kostet irgendwas um die 200 Euro. Dies habe ich aber nicht im Einsatz, da bei mir eine Victron Anlage läuft. Ich nehme einfach deren Messeinheit.


    c. ist die OpenWB KfW-förderfähig?

    Von deren Webseite "Die openWB in der 11kW Variante wird durch den Bund gefördert." Kannst Du alles da genauer nachlesen.

    d. wieso bedarf es noch eines PV Chargers wie den Victron MPPTs, oder verstehe ich da was falsch?

    Das ist nur eine Option, die bei mir zum Einsatz kommt. Wie ich oben schrieb habe ich 2 Fronius Symo und zusätzlich mehrere MPPTs am Laufen (für einen 40 kW/h Speicher). Das Ganze arbeitet bei mir als ein "großes" System zusammen. Man KANN die einbinden. Muss natürlich nicht.


    Jens

  • Hallo Jens: Danke für die AWen.


    Eine Nachfrage zu folgendem Szenario: das BEV wird am frühen Nachmittag nach Rückkehr vom Job an die OpenWB angeschlossen, mangels Sonne (in den Monaten November bis Februar wohl ein Thema) ist aber nicht genug PV-Überschussstrom da, um den Accu ausreichenden aufzuladen für die morgige Fahrt zur Arbeit. Erkennt die OpenWB das und lädt den Accu dann mit Netzstrom (möglichst nachts zu günstigen Tarifen) ausreichend auf?


    Gruß Jenso

    Lt. Albert Einstein sind zwei Dinge unendlich: das Weltall und die Dummheit des Menschen. Beim Weltall war er sich später nicht mehr so sicher