Vorüberlegungen Norddachanlage

  • Hallo,


    nach erfolgreichem Belegen der Südseite bin ich am Überlegen meine Nordseite zu belegen. Auf der Südseite habe ich knapp 19 kWp, Elektroauto bestellt, Wärmepumpe (Geisha 7kWth max) geplant. Aktueller Stromverbrauch 3.500 kWh, davon 40% über PV. Zukünftiger Verbrauch berechnet ~11.000 kWh.

    Da ich die PV Anlage wieder selbst errichten würde, könnte eine Nordanlage ggf. noch wirtschaftlich sein, hierzu geistern mir ein paar Fragen im Kopf rum und hoffe die Profis können mir etwas weiter helfen :)


    1. Ertrag / Größe
    Lt. PVGis komme ich mit meinem Norddach (24° Dachschräge, Ausrichtung NNNO 172,5° auf 651 kWh/kWp. durch Eigenleistung bei >=800€/kWp vielleicht gerade noch attraktiv.
    Wenn ich die Trittflächenziegel runter schmeiße sowie und Be/Entlüftungsfallrohre überbaue, komme ich auf eine Größe von ca. 59 Modulen. So um die 19-20kWp sollten also max. drin sein. Verschattung gibt es nicht, außer zwei Schornsteine. Keine großen Bäume oder große Nachbarbebauung etc.


    2. Vergütung:


    Bestimmt suche ich falsch, ne richtige Aussage auch fürs neue EEG hab ich nicht bekommen. Gehe ich recht in der Annahme das die Mischvergütung folgendermaßen berechnet wird: (Leistung PV1 * Vergütung PV1 + Leistung PV2 * Vertügung PV1) / (Leistung PV1 + Leistung PV2). Falls dem so ist wäre das tragbar auch wenn es natürlich meine "Altanlage" unwirtschaftlicher macht, wird die neue ja auch künstlich hochgezogen. Gehe ich auch recht in der Annahme das EEG Ulage nicht fällig wird weil beide Anlagen als Einzelanlage zählen und beide unter 30 kWp groß sind.


    3. Module:
    Gibt es eine Modulempfehlung hinsichtlich Norddach? Also insbesondere Module die gut Indirekte / diffuse Strahlung umsetzen. Und v.a. unterm Strich auch mit gutem Kosten/Nutzen Verhältnis.


    4. Dachzustand:
    Das Haus und Dach ist Baujahr 1986. Optisch sieht das Dach zunächst noch gut aus, aber die Ziegel / Dachsteine (Braas Frankfurter Pfanne) sind auf der Nordseite relativ teilweise relativ bemoost. Liegt sicher auch daran, dass die Ziegel eine sehr raue/sandige Oberfläche haben. Habe noch ein paar unbenutzte hier, selbst die sind schon so rau/sandig. Die Aussage eines Baustoffhandels war "die gibts heute gar nicht mehr so rau". Wie kann ich als Leihe beurteilen ob das Dach noch weitere 30-40 Jahre macht? Oder wen fragen? Ein Dachdecker urteilt wahrscheinlich auch im Eigeninteresse bzw. über?vorsichtig. (Bilder machen grad wenig Sinn, alles voller Schnee)


    5. Problem: Dachlatten / Dachhaken
    Auf der Südseite musste ich alle Dachlatten über die ganze Länge austauschen, weil die alten Dachlatten nur 2,5cm in der Höhe hatten. So lag der Dachhaken (Novotrega ZD 30M12) auch an der Unteren Pfanne auf, also musste ich die Dachlatten gegen höhere tauschen.Das hat mir beim Bau der Solaranlage auf der Südseite viel Nerven zeit und "Rücken" gekostet. Diese Arbeit mach ich definitiv nicht nochmal, diese Rauen Dachsteine lassen sich nicht mal eben so verschieben.... Am liebsten wären mir Tauschziegel aus Blech wo zudem auch das Flexen entfällt. Was haltet ihr von Marzari?Wenn ich mir Lanzen und Flexen spare wäre das ein Segen https://www.marzari-technik.de/metalldachplatten/ Erfahrungen oder sonstige Empfehlungen?


    6. Schnee im Winter / Schneefang
    Die Südseite befindet sich bei mir hinterm Haus, durch die PV habe ich gerade bergeweise Schnee unterhalb des Dachvorsprungs. Vorm Haus, auf der Nordseite kann ich mir das nicht in diesem Ausmaß leisten, auch weil da unterhalb vom Dach Autos parken. Die untere Modulreihe hätte 19 Module, mein Gedanke diese an einen eigenen String und MPP zu hängen damit liegen bleibender Schnee nicht große Teile der Anlage runter zieht. Die restlichen 40 Module an zwei string zusammen auf dem zweiten MPP. Bessere Vorschläge? Gar nicht belegen? Platz zwischen Schneefang und Unterkante erster Modulreihe wohl unter 50cm.


    Vielen Dank und viele Grüße :)


  • 2. Vergütung:


    Bestimmt suche ich falsch, ne richtige Aussage auch fürs neue EEG hab ich nicht bekommen. Gehe ich recht in der Annahme das die Mischvergütung folgendermaßen berechnet wird: (Leistung PV1 * Vergütung PV1 + Leistung PV2 * Vertügung PV1) / (Leistung PV1 + Leistung PV2). Falls dem so ist wäre das tragbar auch wenn es natürlich meine "Altanlage" unwirtschaftlicher macht, wird die neue ja auch künstlich hochgezogen.

    es gibt keine Mischvergütung.

    bei gemeinsamer Messung wird der Jahresertrag laut Zähler im Verhältnis der Nennleistungen auf die einzelnen Anlagen aufgeteilt.

    Der Anteil jeder Anlage wird dann mit dem Vergütungssatz der jeweiligen Anlage multipliziert.

    (das Ergebnis ist das gleiche)

    muß man sich halt ausrechnen wie sich das gegenüber getrennter Messung darstellt

  • muß man sich halt ausrechnen wie sich das gegenüber getrennter Messung darstellt

    ganz einfach, wenn die neue Anlage schlechter vergütet wird und schlechteren Ertrag hat, ist es ein kleiner Nachteil, da der Neuanlage die Vergütung anteilig zu den installierten kWp zugewiesen wird.

  • Braas besandet sind out..

    Sind sie noch komplett besandet oder gibts schon komplett blanke Stellen.

    Meine Ellis haben die BJ 82 drauf in rotbraun - da sieht man schon komplett unbesandete Stellen. Auch tausche ich meist etwa 2-5stk im Jahr (Bruch/Riss). Aber super zum drauf laufen isses.

    2.Wahl Betondachziegel gibts schon ab 4€/qm...


    Gruss

    Michael

  • , wird die neue ja auch künstlich hochgezogen

    Ja, Das wird oft übersehen.

    Bitte

    Norddach (24° Dachschräge

    Nicht zögern, machen. 650 ist kein Knaller aber es trägt sich bei Selbstmontage sicher - und wir brauchen den Strom.

    Bestand ist von wann?


    Ich hab auch Ziegel wie du sie beschreibst von Ende 60er - sind laut Dachdecker vor paar Jahren in gutem Zustand.

    Macht das was wenn der Sand weg ist?

  • Gefühlt sind die von meinen Grosstanten aus ca 1970 besser beianander...

    Obs was macht wenn der Sand weg ist weiss ich nicht, ich denke das damit halt auch die Farbe (in welche der Sand reingestreut wurde) weg ist und die Ziegel dann nicht mehr versiegelt sind.


    Gruss

    Michael

  • Danke für eure Antworten :)


    Altanlage

    Ist Oktober 2019 ans Netz gegangen bekomme 9,9 ct/kWh.


    Danke jodl für die Aufklärung zwecks Vergütung. Da ich keinen Zählerplatz mehr habe und die Vergütungen nicht ewig weit auseinander liegen würden, wird es wahrscheinlich sinnvoller sein bei zwei gleich großen Anlagen eine Gemeinsame Messung hinzunehmen?!


    Zu den Dachpfannen/Betonsteinen.

    Die sind noch rau/sandig, ich würde sagen im Vergleich zu den ungebrauchten vom Dachboden rein optisch noch fast genauso. Das die out sind kann ich verstehen was ich habe geflucht die Schmirgelpfannen zu schieben beim Einbau der Dachhaken/beim Lattentausch. Als ich die Südanlage gebaut habe hab ich so ca. 4 kaputt getreten und direkt gegen ganz neue getauscht. Risse/defekte in dem Sinn hab ich nicht gesehen. Aber ich habe gelesen das Betonsteine eine Lebensdauer von max. 40 Jahren haben. 35 haben sie ja bereits auf dem Buckel. Da die Südseite im Allgemein sehr viel weniger bemoost war habe ich es trotzdem riskiert. Bei der Nordseite hab ich mehr Angst und das es irgendwann doch mal undicht wird. Und ich dann die ganze Anlage abbauen muss. Eine Dachsanierung mag sinnvoll sein, kostet aber im Vergleich ein halbes Vermögen und zögert man gerne hinaus solang es nicht nötig ist (in Eigenleistung werde ich mir das nicht antun) Und wenn ich es jetzt so unbelegt lasse bin ich irgendwie doch zuversichtlich, dass das Dach so wie es ist noch mind. weitere 30 Jahre macht... Ich weiß das wiedersprecht sich aber ich hoffe ihr versteht den Gedankengang.

    Ich würde euch gerne ein Bild machen, aber das Dach ist gerade vollkommen eingeschneit ^^


    Wechselrichter

    Nochmal konkret die Frage von oben, wie viel sollte man bei ner Norddachanlage unterdimensionieren. Wäre ein zweiter "großer" 17,5 kVA WR (fern vom Invest) sehr kontraproduktiv?


    Zu den Metalldachplatten

    Kann jemand was dazu sagen? Insbesondere ob es hier sich Probleme mit niedrigen Dachlatten geben könnte?

    FAGOsolar ich habe gelesen du nutzt die Marzari Platten vielleicht kannst du was dazu sagen. Vielleicht kannst du mir dafür auch ein Angebot machen ;)


    Viele Grüße und schönen Abend

  • Nachtrag zum Wechselrichter

    Habe was von 2/3 Generatorleistung gelesen. Also ~13,5 kVA. Frage bleibt, wäre ein zweiter "großer" 17,5 kVA WR (fern vom Invest) sehr kontraproduktiv wenn er hauptsächlich im Teillastbetrieb arbeitet?


    Module mit ernsthaften Vorteilen bei diffusen Licht gibt es nicht wirklich, richtig?