Errichtung PV Anlage ohne Qualifikation

  • Moin,


    da ich plane mich als Solateur selbständig zu machen, mich aber aktuell noch in der zweiten Ausbildung (Studium Elektrotechnik - Energie- & Umwelttechnik) (1. Ausbildung: Informatik Bachelor) befinde, würde mich interessieren welche Tätigkeiten ich in meiner aktuellen Position ausüben darf.


    Nach Abschluss des Studium strebe ich eine Aufnahme in die Handwerksrolle an.

    Soweit ich es den Informationen der HWK entnehmen kann zählt lediglich der Elektriker, nicht jedoch der Solateur, zu den zulassungspflichtigen Berufen.

    Verstehe ich es daher richtig, dass mir erlaubt ist eine Anlage zu planen und zu errichten (bis Ende DC), sofern dann ein eingetragener Elektriker den Anschluss an das Netz macht?

    Würde mich über euer Wissen und eure Tipps sehr freuen.
    LG :)

  • Verstehe ich es daher richtig, dass

    Denke du liegst damit richtig.

    Solateur ist keine geschützte Bezeichnung, da macht ein Dipl-Ing oder entsprechendes in der Firmenbezeichnung einiges her.

    Ohne praktische Erfahrung denke ich. das du als Theoretiker vmtl. Lehrgeld zahlen wirst in dieser Materie.

    Grüße
    Didi


    2015: 1052 kWh/kWp; 2016: 1036 kWh/kWp; 2017: 1102 kWh/kWp; 2018: 1162 kWh/kWp; 2019: 1137 kWh/kWp; 2020: 1106 kWh/kWp; 2021: 1035 kWh/kWp

    "Handle so, wie du auch von anderen behandelt werden willst" (frei nach Kant)

    Steuern und Finanzamt (Dank an pflanze :))

  • Verstehe ich es daher richtig, dass

    Denke du liegst damit richtig.

    Solateur ist keine geschützte Bezeichnung, da macht ein Dipl-Ing oder entsprechendes in der Firmenbezeichnung einiges her.

    Ohne praktische Erfahrung denke ich. das du als Theoretiker vmtl. Lehrgeld zahlen wirst in dieser Materie.

    Das klingt ja schon mal gut.
    Bekomme zu Beginn Unterstützung von einem erfahrenen Solateur.

  • Solange alle Sicherungen draußen sind und nichts eingeschaltet wird ist ein "Solateur" eher ein Dachdecker als ein Elektriker. Das gilt allerdings nicht für die Planung und für den Anschluss an das Stromnetz, das sollte jemand machen der weiß was er/sie tut.

  • Lies in den nächsten Wochen hier mal mit. Ich vermute, du wirst einige Ergänzungen zum Wissen aus deinem Studium und dem deines Solarteurs lernen. Ich wünsch dir viel Erfolg!

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • VORSICHT! DC ist lebengefährlich - da muss man wissen was man tut. Stichwort BG; auch Sturzsicherung usw. Lies mal in den Beiträgen zu bauerkiel - oder geh mit im auf Tour sofern möglich - wer bei ihm lernt lernt viel.


    Bitte lies - mehrfach als "Gold wert" gelobt - FAQ - wertvolle Informationen zu PV-Anlagengröße, Stromspeicher, Wirtschaftlichkeit, Eigenverbrauch, Optimierung, Simulation, erwartbarer Ernte, Auslegung, Wärmepumpe, rechtlichen und steuerlichen Grundlagen, Netzanschlussbegehren zwecks EEG-Vergütung uvm

    Bei Gedanken an Speichersystem lies bitte BEIDE Einträge in Stromspeicher, Akkus und Cloud-Anbieter

    Beides sind Grundlagen, die jeder Planer und Installateur auswendig kennen und berücksichtigen sollte.

  • Moin,


    da ich plane mich als Solateur selbständig zu machen, mich aber aktuell noch in der zweiten Ausbildung (Studium Elektrotechnik - Energie- & Umwelttechnik) (1. Ausbildung: Informatik Bachelor) befinde, würde mich interessieren welche Tätigkeiten ich in meiner aktuellen Position ausüben darf.

    Zertifikatslehrgang Elektrofachkraft ... PV


    Es werden zB Kurse vom TAE/VDE angeboten, allerdings schwer teuer.

    Für die Grundlagen würde ich mir auch schon mal einiges an Literatur beschaffen.

    Gut finde ich immer noch den DGS Ordner "Photovoltaische Anlagen" oder von SMA "Photovoltaik für Profis" und Volker Heise " PV-Anlagen - Fehler erkennen und bewerten".

    Ein Praktikum bei einem Solateur ist sicher auch vonnöten.

    Da lernt man, was mit dem Begriff - begreifen - wirklich gemeint ist.

    Ohne Fallschirm auf dem Dach stehen ist schon was anderes als darüber in einem Buch zu lesen!

  • Als selbstständiger Solateur zu arbeiten, hat mehrere Seiten. Du mußt nicht nur fit auf dem Dach sein, sondern dich auch mit der gesamten Elektrik (DC / AC (!)) auskennen. Wenn du eine Anlage installieren läßt, hast du auch die Verantwortung, egal wer den Inverter anschließt. Dann kommt noch die Auslegung von PV Anlagen, Kalkulation und das Angebot an den Kunden.

    Wenn du dann zum Besichtigungstermin/Verkaufsgespräch antrittst, muß alles sitzen. Das heißt, nach deinem Vortrag muß der Kunde überzeugt sein, das er die Anlage von DIR kaufen will. Und selbst wenn es nach dem Kauf nicht deine Aufgabe ist, der Kunde fragt dir vielleicht Löcher in den Bauch, wie es mit dem Finanzamt aussieht, mit dem Marktstammdatenregister und dem VNB. Mit der Zeit kannst du dir eine Internetseite aufbauen und viele Referenzen vorzeigen, das erleichtert dann die Überzeugungsarbeit. Weiterhin brauchst du einen guten Kontakt, wo du zB dein benötigtes Material einkaufst, Module, Inverter, Gestelle, Kabel, Meßgeräte. Und das Finanzamt ist dann auch nicht mehr weit, aber mit diesem, von den meisten ungeliebten Thema möchte ich dich am Anfang nicht belasten. Vielleicht ist man hier besser beraten, wenn man einen guten Steuerberater hinzuzieht.

    Wünsche jedenfalls gutes Gelingen und wie wir Wikinger sagen, immer eine gute Brise von hinten und eine Handbreit Wasser unterm Kiel! :)

  • Solange alle Sicherungen draußen sind und nichts eingeschaltet wird ist ein "Solateur" eher ein Dachdecker als ein Elektriker. Das gilt allerdings nicht für die Planung und für den Anschluss an das Stromnetz, das sollte jemand machen der weiß was er/sie tut.

    Hast du zu irgendwelche Belege für deine Aussage? Der gute Herr von der Handwerkskammer sieht das leider ganz anders:


    unseres Kenntnisstandes nach befasst sich ein Solateur mit der Installation, Wartung und Reparatur von Photovoltaikanlagen.
    Diese Tätigkeit ist dem zulassungspflichtigen Elektrotechnikerhandwerk zugehörig und erfordert für die selbständige Ausübung eine entsprechende Eintragung bei der zuständigen Handwerkskammer.
    Diese Eintragung setzt eine bereits abgeschlossene Qualifikation auf Niveau des Meisters voraus.
    Auch ein Studiengang kann u.U. für eine Direkteintragung genutzt werden. Hierbei wird der genaue Inhalt des absolvierten Studiums begutachtet und überprüft, ob alle wichtigen Kenntnisse für das Handwerk vermittelt wurden. Jedoch ist dies nur bei einem bereits abgeschlossenem Studium möglich.
    Alternativ besteht die Möglichkeit eine sogenannte fachliche Betriebsleitung zu beschäftigen, um die Auflage zu erfüllen.
    Diese Betriebsleitung muss ebenfalls über die entsprechende Qualifikation verfügen, in entsprechendem Umfang beschäftigt werden (i.d.R. Vollzeit und am Tarif orientiert entlohnt) und darf sich in keinem weiteren Arbeitnehmerverhältnis befinden.


    Allen anderen danke ich vorerst vielmals für ihre Tipps und Ratschläge.
    Steuerberater und Elektriker sind bereits involviert.