Erste Überlegungen 9,77kwp PV Anlage inkl. Batterie - Solarwatt / Solaredge / Sonnenbatterie

  • Moin, moin aus Schleswig-Holstein!


    Ich befinde ich in der ersten Sondierungsphase zu einer PV Anlage.

    Anbei ein erstes Angebot mit Solarwatt / Solaredge / Sonnenbatterie Produkten.

    Da ich (noch) sehr wenig davon verstehe, wäre ich für eine Einschätzung sehr dankbar. Taugen die Produkte, Preise etwas oder habe ich es hier mit einer Apotheke zu tun?

    Wenn ich es richtig verstehe, kommen da noch die Kosten für ein Gerüst dazu.

    Unser Haus ist von 1984, die Elektroinstallation entsprechend. Damit ist mit einem zusätzlichen Aufwand von 1-2 Tagen für Ersatz des alten Zählerschranks und ggf. durchmessen im ganzen Haus zu rechnen, vermute ich.


    Zu unseren Anforderungen: Auslöser war der Kauf eines Plugin-Hybrids, der bald anrückt. Unser jährlicher Verbrauch (2 Personen, EFH) bisher sind 4.000khw, mit dem Fahrzeug erwarte ich 6.000kwh,

    Eigentlich würde es uns reichen, den Eigenbedarf abzudecken, Einspeisen ist nicht unser Ziel.


    Im Angebot sieht man auch die vorgeschlagene Belegung des Daches durch den Anbieter.

    Vermutlich fehlen wichtige Daten, ich bitte um Nachsicht. Diese liefere ich gerne nach.


    Liebe Grüße

    Günter

  • Du bist unter die Räuber geraten. Glas-Glas-Module sind unnötig, die Wattpeakleistung ist viel zu schwach, Solaredge kein Fehler bei deinem Dach.


    Für einen besseren PLan wirst du nicht umhinkommen, mit genauen Dachmaßen zunächst mal selbst eine bessere Belegung zu puzzeln. Die Mühe macht sich ein Solarteur nicht. Dann lässt du dir neue Angebote machen, kosten darf das komplett maximal 1300.- € netto ohne Speicher.


    Eigentlich würde es uns reichen, den Eigenbedarf abzudecken, Einspeisen ist nicht unser Ziel.

    Damit bist du nicht alleine, trotzdem gehört Einspeiung unvermeidlich zu einem schlüssigen Gesamtkonzept dazu. Bedarf und Erzeugung passen vom Profil her in einzelnen Haushalten wesentlich schlechter zusammen als wenn man das ausmittelt. Die Väter des EEG wussten schon, was sie da tun.


    Was versprichst du dir vom Speicher? Man kann das für den Spaß dazunehmen, aber er verschlechtert die Wirtschaftlichkeit. Strom aus dem Speicher ist immer teurer als eingekaufter Strom aus dem Netz.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • Ok, vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Der Hintergrund für den Speicher war das Auto und der Wunsch, es möglichst oft mit eigenem Strom zu laden (vorwiegend auch nachts wenn es tagsüber genutzt wird). Tagsüber könnten wir zwar auch laden, aber es lädt recht langsam, der einzige Nachteil des BMW X5 45e.

  • Der Hintergrund für den Speicher war das Auto und der Wunsch, es möglichst oft mit eigenem Strom zu laden

    Dass der Strom aus dem Speicher teurer ist als der aus dem Netz, gilt natürlich unabhängig davon, wofür du den Strom verwendest. Wenn dir das egal ist, dann mach es halt.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

    • Offizieller Beitrag

    der Wunsch, es möglichst oft mit eigenem Strom zu laden

    Entspringt ja nicht einfach so als Selbstzweck dem Geiste sondern vermutlich unter der Annahme, der eigene Strom sei


    a) guenstiger als Netzbezug und/oder

    b) oekologischer als Strom zuzukaufen


    Und beides stimmt halt nicht. Der Strom aus dem Speicher ist teurer als Netzbezug. Und wenn du erst in den Speicher laedst und dann von dort aus wieder ins Auto hast du doppelt so viel Verluste. Am oekonomischsten und oekologischsten ist es die maximal moegliche PV sinnvoll aufs Dach zu bringen, die sich nebenbei auch ueber die Einspeisung komplett selbst bezahlt, und damit dreckig erzeugten Strom zu verdraengen. Und wenn das Auto nicht da ist waehrend die PV liefert wird eben nachts mit Wind-/Wasser-/... strom aus einem Oekostromtarif geladen.


    der einzige Nachteil des BMW X5 45e.

    OK, hierzu sage ich besser nichts.



    Noch ein Wort zum Angebot: auch ohne die ueberteuerte Wallbox und den Speicher ist das deutlich zu teuer.

  • Dank an alle!


    Ja, so etwas in der Art hatte ich vermutet/befürchtet und ich bin froh, hier gelandet zu sein.


    Ich fasse mal das Wichtigste zusammen, was ich bisher glaube, verstanden zu haben:

    1. Wenn PV-Anlage, dann max. Auslegung nach Dachgröße, nicht nach Eigenbedarf
    2. Speicher lohnen sich nicht

    Damit wird das Projekt PV-Anlage insgesamt für uns erst einmal ein Stück weniger interessant.

    Es wäre ohnehin immer nur ein Kompromiss, vor allem da das Dach dadurch nicht schöner wird und mit vielen Modulen erst recht nicht. Unser Ziel war es auch nie, damit Geld zu verdienen und wenn man eh nicht autark(er) wird...

    Ich verstehe zwar, dass es sich rechnet (über x Jahre, besonders ohne teuren Speicher), aber um ein gutes Gefühl beim Autoladen zu haben, reicht dann auch ein einfacher Ökostrom Vertrag.

    Momentan denke ich, ich hole mir einfach Ökostrom und eine geförderte Wallbox und gut ist.


    Danke.

  • Deine Ziele kannst Du natürlich so auslegen wie Du möchtest.


    Geschildert wurden und werden hier im Forum eben die Kriterien der Wirtschaftlichkeit, was auch für die meisten Nutzer das relevante Kriterium ist.


    Wenn Du nun sagst, das Gefühl der Autarkie ist Dir wichtig, ist der Speicher dann eben ein Hobby für Dich, dass Du bewusst mit bezahlen kannst, da passt es dann ja auch zum Ziel, dass damit kein Geld verdient werden muss.

    Dann aber vielleicht auch konsequenterweise mit einem Speicher, der echten Ersatzstrom kann?

    Problem bei Ersatzstrom über Speicher im Falle eines Stromausfalles bleibt aber, dass in der dunklen Jahreszeit evtl. der Speicher auch leer ist und das Risiko der Stromausfälle gerade hier am größten ist.


    Um den Speicher dann grundsätzlich immer so voll wie möglich zu halten/bekommen, ist es aber unabhängig davon sinnvoll und notwendig den Generator so groß wie möglich zu bauen. Mit 10kWp auf dem Dach bekommst Du im Winter keinen Speicher geladen, hast also noch mehr Risiko und weniger Autarkie.

    Finanziell ist das ja aber kein Problem, da der Generator sich, je größer er wird, auch immer besser selbst über die Einspeisung, die dann übrig bleibt, bezahlt.


    Module können auch schön auf einem Dach aussehen und angeordnet werden, vor allem wenn es einheitlich und maximal voll wird.


    Du kannst über den PV Bau aktiv selbst für die Gesellschaft grünen Strom produzieren und mit dem Überschuss direkt Deine Nachbarn versorgen (dahin fließt nämlich der Strom als erstes bei Einspeisung). Das ist doch auch immer ein gutes Gefühl, oder? ;) Wäre schade gut geeignete Dächer nicht zu nutzen.

  • Damit wird das Projekt PV-Anlage insgesamt für uns erst einmal ein Stück weniger interessant.

    deine Schlussfolgerung verstehe ich nicht. Auch wenn man eine PV-Anlage nicht "nach Eigenbedarf" auslegt (übersetzt aus Vertrieblersprache nach deutsch bedeutet das "möglichst klein baut, damit mehr Geld für den Akku übrigbleibt, der mir die höhere Provision sichert"), bleibt es natürlich trotzdem das Ziel, möglichst viel vom eigenen Bedarf durch eigenen Strom zu decken. Das gelingt umso besser, je größer die Anlage ist. Und das geht mit deutlich weniger Geld, als du in deinem Startbeitrag bereit warst auszugeben. Selbstverständlich kannst du das auch mit Akku realisieren, wenn dir das ein gutes Gefühl gibt. Es gibt wirklich keinen Grund, warum unsere Planungshinweise dir jetzt die Lust am PV-Projekt nehmen sollten.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • Hallo,


    ich habe mich vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt. Es ist natürlich nicht wegen des Speichers, dass uns das nicht mehr so interessiert.


    Wir sind mit der Eingangshypothese gestartet: tagsüber produzieren wir den Strom, speichern das, was nicht verbraucht wird in Akkus, aus denen wir dann nachts das Auto laden (das meinte ich mit Autarkie) und dann schlucken wir vielleicht die Kröte für so wenig wie möglich Module, die unser Dach verschandeln.


    Jetzt verstehe ich, dass wir tatsächlich tagsüber Strom verkaufen und nachts Strom kaufen. Und das mit möglichst vielen Modulenauf dem Dach, damit es Sinn macht.


    Damit ist das Ganze aber nichts anderes als eine Kapitalanlage und reduziert sich auf die monetären Aspekte (zugegebenermaßen wichtig).

    Dann muß ich abwägen wie viel ich investiere an Aufwand (wie man sieht bedarf es da einer Menge an Vorbereitung, Aufbau von technischem und kaufmännischem Wissen, Finden eines vertrauenswürdigen Partners etc.) und Geld, um dann nach 10, 15, 20? Jahren den break-even erreicht zu haben und danach etwas zu verdienen.


    Wenn das so ist, dann ist das meiste der Motivation für das Projekt nicht mehr da (eher ein psychologisches Problem)

    und ich greife lieber zu Ökostrom und investiere das Geld in ETFs und erziele einen höheren Gewinn ;)