Wärmepumpe + eAuto nachrüsten bei bestehender PV Anlage --> Energiemanagement

  • Hallo zusammen,


    wir planen in unserem Einfamilienhaus (BJ 1993, teilw. Fußbodenheizung) eine Luft-Wasser Wärmepumpe nachzurüsten (aktuelles Heizsystem Gas Brennwert 18 Jahre alt) Wir besitzen zusätzlich auch eine PV Anlage mit 7,5kWp.

    Da wir sehr viel Einspeisen ist die Überlegung den Eigenverbrauch mit der WP zu erhöhen. Außerdem wird in den nächsten 3-5 Jahren ein neues Auto anstehen und wir denken sehr stark über ein Elektroauto nach.


    Dabei sind mir einige Fragen eingefallen und ich hoffe ihr könnt mir mit eurer Erfahrung helfen.


    Hier meine Fragen:


    1. Lohnt sich die Kombination aus PV und Wärmepumpe wirklich, um den Eigenverbrauch sinnvoll zu erhöhen? (PV Ertrag tagsüber vs. WP Heizzeiten morgens/abends)

    2. Ich habe hier im Forum häufig gelesen, dass eine smarte Abstimmung von PV und den Verbrauchern der Knackpunkt ist. (Stichwort Energiemanagement System) Wie sind hier eure Erfahrungen?

    3. Welche Energiemanagement Lösungen sind aus eurer Sicht wirklich sinnvoll und anwenderfreundlich? Es gibt ja einige die sich daran versuchen…

    4. Wisst ihr wer mir ein EMS installiert und worauf man achten sollte? (Installateur WP???)


    Mir ist wichtig, dass wir auch in Zukunft für Nachrüstungen keine Probleme bekommen.



    Gruß

    Martin

  • Wie groß ist das Haus und wie hoch ist der jährliche Wärmebedarf in kWh?


    Wahrscheinlich ist es ohne zusätzliche Dämmung nicht sinnvoll möglich, eine LWWP zu betreiben.

    Je 4,65 kWp im Norden, Süden und Westen, 4,34 kWp im Osten auf dem Dach mit 25 ° DN, 4,56 kWp aufgeständert auf 15 °

    Kostal Plenticore 8.5 und Kostal Plenticore 10.0 mit BYD HVS 10,2 kWh

    Plus-Energie-Haus mit Gas-Heizung

  • Wie sind die bei Euch die aktuellen Außentemperaturen und die Vorlauftemperaturen?

    Je 4,65 kWp im Norden, Süden und Westen, 4,34 kWp im Osten auf dem Dach mit 25 ° DN, 4,56 kWp aufgeständert auf 15 °

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    Plus-Energie-Haus mit Gas-Heizung

  • wir haben im Moment 2 Grad Außentemp. mit einer Vorlauftemperatur von 39 Grad.

    Unabhängig von der Sinnhaftigkeit der WP in unserem Fall - Hast du den Erfahrungen, die mir bei den anderen Fragen helfen?

  • Wenn Ihr jetzt schon bei +2 °C AT eine Vorlauftemperatur von 39 °C habt, ist ein wirtschaftlicher Betrieb einer LWWP nicht wirklich möglich. Als Faustregel sollte bei 0 °C die VL-Temperatur nicht über 30 °C liegen.


    Wenn Du Euren Gas-Verbrauch und die PV-Erträge der letzten sechs Wochen zueinander in Relation setzt, kannst Du erkennen, wie sinnvoll der Betrieb einer WP mit PV-Energie ist.

    Je 4,65 kWp im Norden, Süden und Westen, 4,34 kWp im Osten auf dem Dach mit 25 ° DN, 4,56 kWp aufgeständert auf 15 °

    Kostal Plenticore 8.5 und Kostal Plenticore 10.0 mit BYD HVS 10,2 kWh

    Plus-Energie-Haus mit Gas-Heizung

  • Ich versuche mich mal, weil ich meinen Öler gegen eine LWP ausgetauscht habe:

    1. Ja, aber eigentlich irrelevant.

    2. Ganz einfach: Heizzeiten in den Tag legen. Da ist die Wahrscheinlichkeit von PV-Ertrag am höchsten und meisten auch die Außentemperatur (dadurch weniger Streß für die WP)

    3. EMS zwischen Deinen Ohren. SmartGrid-Fähigkeit wird Dein vorhandener WR vermutlich nicht unterstützen. Aber das SGready bringt nur wenig: im Sommer kannst Du evtl. bei entsprechend großem WW-Speicher mal einen Tag ohne Sonne überbrücken. In der Übergangszeit kann die WP vielleicht mal eine Nacht komplett aus bleiben.

    4. Wie gesagt: Inelligenz befindet sich zwischen Deinen Ohren. Das ist am sinnvollsten einzusetzen.


    Bei einem Verbrauch von aktuell 12.000kWh wirst Du irgendwo bei 4.000kWh/anno elektrisch landen. 30% kannst Du davon via PV direkt decken. Die Rechnung sieht also künftig so aus: 3000kWh x 0,30€ = 900€ + 1000kWh x 0,08€ = 80€ In Summe also um die 1000€ Heizkosten pro Jahr.


    Da Deine Gasbüchse sowieso bald kaputt gehen wird - und zusätzlich nach und nach immer mehr Wechselwillige auf WP umrüsten werden müssen - solltest Du zeitnah an dieses Projekt rangehen. Ein erster und ganz wichtiger Step wäre, jetzt im Winter den genauen Heizbedarf des Hauses zu ermitteln. Dazu täglich die Zählerstände aufschreiben und auch die durchschnitllichen Außentemperaturen. Gerade am kältesten Tag des Jahres ist das ganz wichtig.


    Noch ein wichtiger Schritt: versuche die VL-Temperatur runter zu bekommen. Möglichst auf 35°C im Maximum. Auch dazu ist der jetzige Winter ideal zum ausprobieren. Da ruhig beherzt zu Werke gehen und erst mal 35°C einstellen. Wenn es zu wenig ist um die Bude warm zu bekommen, merkst Du das ganz schnell. Sicher.


    Viel wichtiger ist es den Verbrauch runter zu bringen, als die Erzeugungsseite zu betrachten. Die WP soll erst noch kommen, also kannst Du hier am sinnvollsten anfassen. Die PV ist da, was willst da noch groß ändern?

  • Wenn Ihr jetzt schon bei +2 °C AT eine Vorlauftemperatur von 39 °C habt, ist ein wirtschaftlicher Betrieb einer LWWP nicht wirklich möglich. Als Faustregel sollte bei 0 °C die VL-Temperatur nicht über 30 °C liegen.

    kann ich nicht bestätigten. Warum auch?

    Kommt auch immer drauf an ob Vorlauf- oder Rücklaufgeführt.


    Zu Lastmanagement reicht bei WP eine gute zeitsteuerung

  • Die Arbeitszahl geht mit höheren VL-Temperaturen gerade bei LWWP in die Knie. Warum sonst werden wohl grundsätzlich Flächenheizungen bei WP-Betrieb empfohlen und die WW-Speicher der WP-Besitzer meistens nur auf 45 °C erwärmt?


    Viele WPs können auch 55 °C VL, aber mit welchem COP, wenn die AT unter den Gefrierpunkt fällt?


    Mit größeren Heizkörpern kann man vielleicht die VL-Temperatur noch etwas absenken, wenn aber der Verlege-Abstand der FBH zu groß ist, wird man das nicht so einfach ändern können.

    Je 4,65 kWp im Norden, Süden und Westen, 4,34 kWp im Osten auf dem Dach mit 25 ° DN, 4,56 kWp aufgeständert auf 15 °

    Kostal Plenticore 8.5 und Kostal Plenticore 10.0 mit BYD HVS 10,2 kWh

    Plus-Energie-Haus mit Gas-Heizung

  • Bis 40 Grad ist oft nicht so ein großes Problem wie man denkt. Meine geht bei 40 Grad erst in die nächste Stufe. Bis dahin geht die JAZ doch nicht in die Knie, die geht in die Knie wenn wenn der Temperaturunterschied zu groß wird vor allem nachts.


    Wichtiger ist der Tempunterschied zwischen Vorlauf und Außentemperatur, da liegt mehr Potential.


    COP != Arbeitszahl