Anlagenplanung EFH in 915XX

  • Hallo,


    ich würde gerne unser Einfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage versehen.
    Außer meinem Budget von ca. 10000-12000 Euro Brutto und dem Wunsch nach maximaler Sonnenernte (und Eigenverbrauch) bei gleichzeitig wenig Aufwand (ich würde gerne meine Steuer weiterhin bei der Lohi machen lassen und das geht glaub nur als Kleinunternehmer) hab ich wenig Ahnung von der Materie.

    in den letzten Tagen hab ich mal die FAQ hier im Forum gelesen und das ein oder Andere erfahren, aber auch einiges gelesen was mir noch gar nichts sagt.
    Z.B. diese 70% hart / weich Geschichte, oder in wie fern Smartmeter notwenidig sind....


    Auch habe ich gelesen das es eine Möglichkeit gibt den extra Zähler für die Wärmepumpe ein zu sparen, habe aber keine Ahnung wie sinnig das ist....


    nunja, hier mal ein paar Eckdaten zum Vorhaben:


    Dachneigung 38 Grad Südlage, keine Verschattung, keine Dachfenster, kein Schornstein, keine Sat Schüssel.


    Breite ca. 10,80 Meter

    Tiefe ca. 6,70 Meter

    ergibt eine Dachfläche von ca. 72m2

    Foto häng ich mal an.


    Zählerschrank hat auch noch Platz für nen weiteren Zähler


    Wärmepumpe ist eine Panasonic Aquarea 5 KW WH-ADC0309J3E5


    aktueller Stromverbrauch ist für die Wärmepumpe ca 2300 KW / Jahr

    für den Hausstrom ca 5200 KW / Jahr


    Photovoltaikvorbereitung ist leider nicht vorhanden.


    - preislich habe ich gelesen das ich so mit 1200 Euro / KW Photovoltaik rechnen muss, es scheint aber auch deutlich günstiger zu gehen, nach dem was hier so im Forum steht. geht es hier immer um netto oder Brutto Preise ?


    Was den EIgenverbrauch betrifft, wie kann man das errechnen, oder ist das immer nur ein Schätzung ? Ich hab mal was von 30% gelesen.


    ich freue mich über jede Antwort, jeden Hinweis, was ich beachten muss und was vielleicht wichtig wäre.

  • Bei den WP Verbrauch, würde ich empfehlen den WP-Zähler auszubauen


    30 Module * 390 Watt, ergibt eine schöen 11,7 kWp Anlage

    sollte im Bereich von 1100 Euro pro kWp liegen

    wenn es keine sonstigen Erschwernisse gibt


    Bild vom Zählerschrank ?

    ZOE intens 10/2014, Kona 12/2018, Peugeot e-208 11/2020, 2021

    Hyundai I5, P45 Paket seit 07/2021 :), Enyaq 80 01/2022
    9,69 kWp = 38 St. WSP-255P6, STP10000-10
    6,7 kWp = 28 St. Risen 240, STP5000-20
    Solar-Lamprecht - 90765 Fürth - mail: info @ solar-lamprecht.de

  • Dein Dach ist ein Traum. Es wäre eine absolute Schande, wenn du da nicht jeden Quadratzentimeter nutzen würdest, auch wenn es dann dein Budget vielleicht um ein- oder zweitausend Euro übersteigt. Gerade im Winter, wenn die WP richtig Strom braucht, wirst du dich spätestens nach dem ersten Betriebsjahr ärgern, dass du es nicht direkt richtig gemacht hast. Ich versuche mal einige deiner Fragen zu beantworten.

    Wenn du die Kleinunternehmer-Regelung (KUR) wählst, kannst du dir die MwSt Baum Kauf der Anlage nicht zurückerstatten lassen, musst dafür aber deinen selbstverbrauchten Strom nicht versteuern. In der Regel lohnt es sich finanziell die KUR nicht zu wählen, weil du eigentlich gar nicht so viel Strom in den ersten 5 Jahren verbrauchen und versteuern kannst/musst, wie du durch die erstattete MwSt sparen wirst. Und ganz ehrlich: Viele (ich auch) hatten anfangs Angst, dass sie es mit der Steuererklärung etc nicht hinbekommen würden, aber es war dann doch wie mit den meisten Dingen: einfach machen, hier im Forum ggf die ein oder andere Frage stellen und dann ist das wirklich kein Hexenwerk. Die Preise hier im Forum, insbesondere im Unterforum "Angebote" werden immer als netto-Preise angegeben, weil halt davon ausgegangen wird, dass die meisten auf die KUR anfangs verzichten.

    Zur 70%-Regel: diese Regelung besagt, dass am Einspeisepunkt (also deinem Haus bzw Zählerschrank) nur maximal 70% der maximalen Leistung (kwp) eingespeist werden dürfen. Beispiel: Du installierst genau 10kwp aufs Dach. Dann darf zu keiner Zeit mehr als 7kw Leistung ins Netz gehen. Sagen wir mal du erwischt einen perfekten Sommertag und es ist richtig sonnig. Dann läuft deine Anlage im optimalen Bereich und erzeugt nahezu die 10kw. 3kw Leistung "verpuffen" aber sozusagen, wenn dein WR "hart" eingestellt ist. Das heißt, im WR ist der Wert von 7kw gesetzt. Mehr macht der einfach nicht, weil wir es ihm "verbieten" müssen. Ist halt so. Man kann die Regelung etwas umgehen, wenn man die "weiche" Lösung (manche nennen es auch "dynamisch") wählt. Das bedeutet, dass zwar dem Gesetz, zu keiner Zeit mehr als die 70% der theoretisch maximalen Leistung einzuspeisen, genüge getan wird, wir die "verpuffte" Leistung aber für uns im Haus nutzen, indem wir zum Zeitpunkt der Überschreitung der 70% Leistung beispielsweise einen großen Verbraucher einschalten wie Waschmaschine, Klimaanlage, E-Auto-Laden etc. Damit das klappt brauchst Du eine Vorrichtung (eben den besagten energymanager oder energy meter oder ba-sensor), die misst, wieviel Strom zu jedem Zeitpunkt im Haus gerade verbraucht bzw erzeugt wird. Diese Teile kosten zwischen ich glaube 150 und 400 Euro - je nach Ausführung und Hersteller. Kleine Anekdote: Als ich mir damals meine PV-Anlage geholt habe, habe ich die "harte" Variante gewählt. Im Nachhinein bereue ich das, weil ich jetzt an zahlreichen Tage im Jahr hilflos mitansehen muss, wie ich Energie "vergeude". Das ist unschön und ich würde es heute immer "weich" bauen. Gerade wenn du vor hast irgendwann mal einen Akku dazuzukaufen oder dein Haus smart zu machen, brauchst du das eh. Viele wallboxen brauchen den energymanager auch, wenn man auf Überschussladen gehen will.

    Lange Rede kurzer Sinn: Guck bei deinem traumhaften Dach nicht auf den Euro, sondern versuch alles rauszuholen. Ansonsten ärgerst du dich sehr schnell dass du es so und nicht direkt richtig gemacht hast. Auszahlen wird sich das auf lange Sicht zudem. Gerade deine WP zieht ja ordentlich im Winter und da spart jedes zusätzliche kwp bares Geld. Zur Not einen Teil als Kredit aufnehmen. Lohnt sich bei den aktuell niedrigen Zinsen.

    LG

  • Hallo Yoshi84,


    auch Dir danke für die umfassende Antwort.

    wie die 70% Regelung funktioniert habe ich nun verstanden, - ich muss mich also für hart oder Weich entscheiden.
    wäre dann bei mir auch Weich, denke ich , denn ich habe mit der Wallbox Förderung einen Wallbox in die Garage einbauen lassen, ein Elektroauto gibts zwar noch nicht, aber in den nächsten 1-2 Jahren kommts bestimmt.
    Die 70% Regelung ist aber zwingend notwendig? Oder kann ich einfach 100% erwitschaften, meinen aktuellen Energiebedarf eben selbst verbrauchen und den Rest einspeisen ? Ich dachte immer das geht so.


    Energymanager brauch ich dann wohl auch, den würd ich kaufen.

    Über Tips welches Gerät da am besten gekauft wird bin ich dankbar.

  • Hallo michaell,


    danke für die prompte Antwort, hier ein Bild vom Zählerschrank.

    der sieht gut aus, da ist ja schon alles drin was es so an neuen Vorschriften gibt

    ZOE intens 10/2014, Kona 12/2018, Peugeot e-208 11/2020, 2021

    Hyundai I5, P45 Paket seit 07/2021 :), Enyaq 80 01/2022
    9,69 kWp = 38 St. WSP-255P6, STP10000-10
    6,7 kWp = 28 St. Risen 240, STP5000-20
    Solar-Lamprecht - 90765 Fürth - mail: info @ solar-lamprecht.de

  • Ich habe den extra Zähler für die WP auch ausbauen und abmelden lassen. Spart die Grundgebühr und der Netzbetreiber kann die Wärmepumpe nicht mehr sperren.

    Bei mir wurde üblicherweise zwischen 11 und 13 Uhr die WP gesperrt.

    Das wäre genau da gewesen wo ich den meisten Strom vom Dach bekomme.


    Mit Wärmepumpe und deinem hohen Stromverbrauch wirst du auch ohne Akku einen guten Teil deines Stromverbrauchs decken können.

    Die 30 % Eigenanteil müssten sich auf die Gesamterzeugung beziehen.

    Mein Eigenverbrauchsanteil liegt bei 25 % bei > 50 % Autarkie ohne Akku.

    Im Winter bleibt mit Wärmepumpe auch nichts zum Speichern übrig. Über Speicher brauchst du nicht nachdenken.


    Mach das Dach Voll und gut.

    Notfalls leih dir noch eine kleinen Teil um das Süd-Dach voll zu belegen. Mach es auf einmal, billiger wirds nicht und du ärgert Dich hinterher.


    Die Mehrwertsteuer würde ich mir an deiner Stelle zurück holen. Notfalls die Steuer für die PV Anlage selbst machen. Lohnsteuer kannst du weiter bei Lohi machen lassen.

  • urlauber2015


    du haste eine PN auf deiner Anfrage 8)

    ZOE intens 10/2014, Kona 12/2018, Peugeot e-208 11/2020, 2021

    Hyundai I5, P45 Paket seit 07/2021 :), Enyaq 80 01/2022
    9,69 kWp = 38 St. WSP-255P6, STP10000-10
    6,7 kWp = 28 St. Risen 240, STP5000-20
    Solar-Lamprecht - 90765 Fürth - mail: info @ solar-lamprecht.de

  • extra Zähler für die Wärmepumpe ein zu sparen, habe aber keine Ahnung wie sinnig das ist....

    Die WP im Forum HTD zu besprechen und die Einstellungen zu optimieren kann die Effizienz steigern und damit den Verbrauch senken. Ob sich WP-Tarif rentiert kannst du mit dem ComMetering-Rechner aus meiner Signatur am PC (vgl. Kaskadenmessung) ermitteln.

    Bei den WP Verbrauch, würde ich empfehlen den WP-Zähler auszubauen

    Dein Dach ist ein Traum.

    Jeweils Zustimmung.


    70 weich - oder RSE FALLS der bei deinem VNB sehr günstig ist. Konzentrier dich nun aufs Dach und die Belegung.

    NAB mit 14 kWp noch heute mailen - vgl. FAQ.

    Gibt es sonstige Dächer, Garage, Carport?

    Die Leistung von michaell wird häufig gelobt.

    Preise hier im Forum, insbesondere im Unterforum "Angebote" werden immer als netto-Preise angegeben, weil halt davon ausgegangen wird, dass die meisten auf die KUR anfangs verzichten.

    und um jegliche Verwirrung zu vermeiden.

    Die 30 % Eigenanteil müssten sich auf die Gesamterzeugung beziehen.

    Nö.