Guten Tag liebe Forumsgemeinschaft,
um mich über das Thema PV zu informieren, lese ich bereits seit einer Weile hier im Forum mit und bin beeindruckt von der fachlichen Kompetenz, die sich hier sammelt. Nun habe ich mich selbst angemeldet, da mein Vorhaben konkreter wird.
Um was geht es?
Ich plane derzeit den Neubau meines Einfamilienhauses, dass 2021 in Bayern errichtet werden soll. Das Haus soll im KFW-40-Standard gebaut werden. Neben einer Wärmepumpe ist dafür Laut Energieberater auch noch eine PV-Anlage mit einer installierten Leistung von 6,21kWp nötig. Die Elektrik für das Haus macht ein verwandter Elektriker, der aber kein expliziter Solarteur ist.
Die Planung der Anlage möchte ich mit seiner und (hoffentlich) auch eurer Hilfe durchführen. Die Dach-Montage und Inbetriebnahme soll dann in Eigenleistung zusammen mit meinem Elektriker erfolgen.
Das Haus habe ich (in weiser Voraussicht) so geplant, dass auch eine größere PV-Anlage auf dem Dach Platz finden könnte, da ich es für sinnvoll halte, möglichst viel Leistung zu installieren. Dabei ist meine Motivation mehr ökonomischer als ökologischer Natur und das Budget bedingt durch den Neubau bereits äußerst strapaziert.
Die Anlage darf also groß sein, soll aber auch möglichst wirtschaftlich bleiben. In meiner bisherigen Planung habe ich mich daher hauptsächlich auf das Süddach konzentriert.
Laut PVGIS sind für meinen Standort die folgenden Erträge pro kWp zu erwarten:
Hauptdach Südseite 45°Neigung: Yearly PV energy production [kWh]: 1048
Hauptdach Nordseite 45°Neigung: Yearly PV energy production [kWh]: 514
Schleppgaube Nordseite 22°Neigung: Yearly PV energy production [kWh]: 724
Der Azimutwinkel des Dachs beträgt 17,5°, also Ausrichtung süd-süd-west.
Meine ersten Planungsversuche in PVSOL haben folgende Belegungsoptionen ergeben:
Aktuell gewählter Modultyp: Trina Solar TSM-375-DE08M.08 (II)
Die Module erschienen mir bei einem Online-Anbieter als günstig und leistungsstark. Ob sie tatsächlich brauchbar sind, kann ich nicht beurteilen, daher würde mich eure Meinung hierzu natürlich auch interessieren.
Die Montage würde ich aus den genannten Budgetgründen gerne hochkant durchführen.
Hauptdach Südseite: 44 Stück Module => 44 x 375Wp = 16,5kWP
Wie man auf dem Bild sieht gibt es auf der Südseite keine nennenswerte Verschattung, sofern ich PVSOL richtig anwende.
Vorgestellt habe ich mir hier 2 Strings mit jeweils 22 Modulen. Die Stringspannung müsste (noch) ok sein.
Schleppgaube Nordseite: 8 Stück Module => 8 x 375Wp = 3kWP
Hier gibt es schon etwas mehr Schatten. Das sollte aber noch kein Problem sein, oder?
Für diese 8 Module habe ich einen separaten String angedacht.
Hauptdach Nordseite:
Auf dem Norddach könnte man zwar auch noch ca. 26 Module aufbringen, jedoch ist der Ertrag nicht besonders hoch und es klopft mal wieder das liebe Budget an.
Daher hätte ich es (vorerst) nicht belegt.
Die angedachte Anlage hätte also in Summe 19,5kWp. Oder ist es besser nur die 16,5kWp der Südseite zu nutzen?
Die Debatte um die neue EEG-Novelle habe ich leider nur teilweise verfolgt. Bitte berichtigt mich, wenn ich hier falsch liege:
Soweit ich informiert bin, gibt es bis 30kWp keine EEG-Umlage und Eigenverbrauch sowie Einspeisung sind unter fairen Bedingungen möglich.
Außerdem braucht man ab 7kWp diesen speziellen Smart-Meter-Zähler und ab 15kWp eine zusätzliche Fernsteuerungseinheit.
Ist die Fernsteuerbarkeit nachteilig, so dass ich nur 15kWp auf der Südseite belegen sollte? (Ich vermute mal nein)
Gibt es noch weitere Punkte, die zu beachten sind?
Für die Montage würde ich mich gerne auf normale Dachhaken und horizontale Schienen beschränken, statt teure Aluminium- oder Blechziegel zu verwenden. Jedoch habe ich hier im Forum gelesen, dass meine Dach aufgrund der Aufdachdämmung (14cm Holzfaserplatten) und der Dachziegel (Erlus E58 S) eher problematisch sein könnte. Die Dachlatten habe das Format 30x50, die Konterlatten 40x80.
Was haltet ihr von meinen bisherigen Überlegungen? Bin ich auf dem richtigen weg, oder habe ich mich bereits völlig verlaufen?
p.s.: Ich hoffe mein Beitrag ist nicht zu wirr oder zu lang. Vielen Dank im Voraus für jegliche Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
PV-Paul