Anlagenplanung EFH Nähe Würzburg Verschattung

  • Hallo Forumsgemeinde,


    nachdem ich schon eine kurze Zeit mitgelesen habe bin ich nun auch angemeldet. Da wir in 2021ein EFH bauen (Stelltermin Juni), beschäftige ich mich nun, nach gefühlten 47.532 Themen, mit der PV-Anlage, habe einige Fragen und hoffe hier auf hilfreiche Antworten ;)


    Zum Projekt (siehe Bilder):

    Lage: Nähe Würzburg, mitten im Ort an einem Nordhang (Gelände steigt nach Süden an), relativ dichte Bebauung in unmittelbarer Umgebung


    Gebäude: EG + DG, Satteldach 25° Neigung, Ausrichtung nach PVGIS -12° Süd-Ost


    geplante Belegung: quasi voll, Nord 36 Module, Süd 32 Module (Dachfenster, als Zugeständnis an die bessere Hälfte), kein Speicher


    PVGIS: Süd: 1050 kWh/Jahr Nord: 700 kWh/Jahr


    Angebot liegt vor, mit ca 21 kWp gesamt (stelle ich später nochmal separat vor). Soweit so gut. Worüber ich mir im Moment Gedanken mache ist die Verschattung. Das Angebot erfolgte ohne Ortstermin, nur anhand der Unterlagen aus dem Bauantrag. In weiser Voraussicht hatte ich den Vermesser seinerzeit gebeten, gleich mal die Firsthöhe der unmittelbar angrenzenden Gebäude zu erfassen. Mit Hilfe von PV-Sol habe ich nun eine Simulation durchgeführt (siehe Bilder). Die Gebäude sind als Mauer mit entsprechender Höhe und Abstand eingetragen (sollte als gute Näherung reichen hoffe ich).


    Die Verschattung (Süd) beginnt etwa Mitte Oktober an der Traufe und bewegt sich allmählich zum First, dazu ist die Verschattung quasi in Stufenform durch verschiedene Gebäude. Ab Anfang März steht die Sonne hoch genug, so dass es nur noch morgens und ab 17h eine partielle Verschattung gibt. Falls es hilfreich ist, habe ich 2 Videos in meiner Hidrive-Cloud freigegeben, die die Verschattung über mehrere Tage wiedergeben.

    Frühjahr:

    https://my.hidrive.com/lnk/2CiFHB9b

    Herbst:

    https://my.hidrive.com/lnk/qHClneNN


    Die Frage ist nun: lohnen sich Optimierer (Tigo / Solar Edge)?


    Laienhaft bin ich das Problem folgendermaßen angegangen:

    Sonnenstunden (DWD) für Würzburg pro Jahr gesamt: 1642h, von Oktober - Februar 335h (ca 20%), von März - September 1307h (ca 80%)

    globale Bestrahlung (PVGIS 2016) pro Jahr gesamt: 1123,7 kWh/qm, Oktober - Februar 164,3 kWh/qm (ca 15%), von März - September 959,4 kWh/qm (ca 85,4%)

    Da das Süddach nur einen Teil des Ertrags darstellt, sagt mir mein Gefühl (das sich gerne mal irrt...), dass da in der dunkleren Jahreszeit nicht allzu viel zu holen wäre. Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg?

    Laut PV-Sol beträgt die Ertragsminderung durch Abschattung 4,6% (Wechselrichter von SMA mit 2 MPP-Trackern), mit Solar Edge in der Simulation 3,9%. Leider kann ich die Genauigkeit der Software nicht einschätzen und bin auch in den Finessen der PV-Technik (noch) nicht besonders fit.


    Bin gespannt auf die Antworten

    Ekki



  • Ich glaube nicht, dass sich die rechnen. Optimierer machen aus Schatten ja keine Sonne sondern verwalten nur den Verlust besser....

    Sonst könntest du auf der 32 Moduler Seite ja die untere Reihe weglassen und dafür größere Module nehmen - dann wäre das etwas optimiert......

    ab jetzt - Hyundai Kona 64 kWh - 150 kW

    Statt Klimastreik - egal wann - PV montieren fürs Klima ! FridayForMounting FFM :mrgreen:

    Wer mich zitieren mag - bitte ausschließlich Vollzitate !

    2023 noch die letzten Anlagen fertig stellen und dann ist Schluß.

  • Verschattung im Winterhalbjahr ist eigentlich kein Problem.

    Das Rennen wird im Sommerhalbjahr gewonnen.


    Bei 700 kWh für das Norddach würde ich es auch belegen.


    lg

    citystromer

    Sanyo 18 X HIt N 235 SE 10, Sunways WR NT 4200, Westausrichtung, Standort: 3045x

  • FAGOsolar "Sonst könntest du auf der 32 Moduler Seite ja die untere Reihe weglassen und dafür größere Module nehmen - dann wäre das etwas optimiert......"

    Meinst Du damit, dass dann die Verschattung erst später im Jahr relevant ist, wenn der Schatten weiter nach oben in Richtung First wandert?


    citystromer "Verschattung im Winterhalbjahr ist eigentlich kein Problem...."

    Ist auch mein Gedanke, zumal die Nordseite für die Gesamtleistung ja auch noch was bringt.


    "Bei 700 kWh für das Norddach würde ich es auch belegen."

    Ist geplant, siehe oben ;)


    VG Ekki

  • 36 nach Ortgang Ost schieben. Dachfenster ist in Ordnung aber baue doch so, das es keine vier (!) Module frisst.

    Dachdecker + Zimmerei und PV-Installateur sollten sich absprechen, auch wegen Garantie aufs Dach.

    Kompliment, sehr schöner Einstieg!

  • Du hast ein recht flaches Dach. Ich würde mir das mit den Dachflächenfenster gut überlegen?, Da knallt im Sommer die Sonne voll rein und überhitzt schnell. Eine Abschattung müsste außerhalb liegen, ist aufwendig und teuer, da dem Wettereinflüssen voll ausgesetzt.

    Tesla P85+ seit 8/13 >531.000km gefahren. Seit 4/23 neues 90er Pack. Seit 2/19 Smart ed cabrio aus 10/13. Seit 12/19 fährt Frau Tesla M3 AWD, jetzt M3/MY SR. PV 10 kWp an E3DC Hauskraftwerk mit 13,8kWh und Wallbox. Weitere 20kWp PV an Solaredge. Seit 1.11.20 werden die eAutos und E3DC Hauskraftwerk gesteuert per E3DC-Control zum Börsenpreis von aWATTar/tibber geladen. Weitere 19,92kWp sind seit 2/23 installiert für die WP von Wolf CHA 10. Gesamt PV-Leistung nun 49,249kWp.

  • VELUX Aussenrollladen, aber dann Strom zum Fenster legen. Die Akkulösung find ich Ressourcenverschwendung.

  • Dein Gefühl liegt hier sehr richtig. Deine Strahlungsdaten allein zeigen dass ja schon. Dazu kommt, dass die diffuse Strahlung ja gar nicht betroffen ist vom Schatten. Diese stellt (außer auf der Zugspitze) im Winter den Hauptanteil der Strahlung.

    Desweiteren ist es ja nicht so, dass Optimierer den Schatten reduzieren würden. Lass die das also nicht aufquatschen..

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • Hallo ecki_2,


    eba Bedenken bzgl. flachstehendem Dachschrägenfenster kann man nur nachdrücklich unterstreichen:


    Dachschrägenfenster, fast egal welche Ausrichtung, sind zu vermeiden, da sie massive den unerwünschten Solarertrag im Sommer bringen:


    https://www.photovoltaikforum.…ent/99641-93c4a0279d-jpg/


    Einzig senkrechte Verglasung nach Süden (in Form einer Schleppgaube / Mansarde mit statischer Abschattung), die dann aber wieder Schattenprobleme für die umliegenden Module generiert, sind eine Option in der - vom Aussterben bedrohten - den Sonnenlauf berücksichtigenden Architektur.


    Gruß


    ElektroZW


    P.S. Flaches Norddach mit belegen, bringt in einem Neubau mit entsprechend geringem, über eine Wärmepumpe gedeckten Restenergiebedarf definitiv eine an bedeckten Wintertagen signifikanten Beitrag. Schaue Dir im PVGIS die Monatserträge vom Kernwinter Nov bis Feb an, dann sieht man die Ergänzung, die die Nordanlage relativ zur Südanlage liefert.

  • Wow, ihr seid ja fix... :danke: für die Antworten.


    pflanze Die Module werden voraussichtlich, der Ästhetik wegen, mittig plaziert. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass die randständig eingezeichnet sind.


    eba pflanze ElektroZW zum Dachfenster: Danke für die Hinweise, vor allem für Grafik zur Globaleinstrahlung! Was soll ich sagen, aus der Nummer komme ich nicht mehr raus. Durch die Verschattung im EG in den Wintermonaten, wünscht sich meine bessere Hälfte eben ein Dachfenster für oben (erweiterter Wohnbereich)... Wird von Roto sein und bekommt einen Aussenrollladen mit entsprechender Stromversorgung (ohne Akku) zum Hitzeschutz. Die Größe ist noch beziehungsinterne Vehandlungssache ;) , es werden aber wohl 4 Module geopfert werden. Wenn die Entscheidung endgültig gefallen ist, werden wir die Position so gut es eben geht optimieren.


    ElektroZW "...Schaue Dir im PVGIS die Monatserträge vom Kernwinter Nov bis Feb an, dann sieht man die Ergänzung, die die Nordanlage relativ zur Südanlage liefert..."

    Guter Tip, hab´s mal bei PVGIS durchgerechnet. Von Nov - Feb bringt das Norddach noch ca 27 % des Gesamtertrags. Wegen der Verschattung der Südseite durch die umliegenden Gebäude sollte der prozentuale Anteil noch steigen. Naja, man könnte auch sagen der Ertrag Süd sinkt, während der Ertrag Nord bleibt... Wie auch immer, in jedem Fall scheint der Beitrag lohnenswert (falls ich keinen Denkfehler habe).

    Wird übrigens KFW-40 mit LWWP (Heizlast ca 4kW bei NAT -12).


    Nochmal in die Runde: Laut PV-Sol beträgt die Ertragsminderung durch Abschattung 4,6%. Sind die Ergebnisse von PV-Sol zuverlässig? Mein Solarteur kennt PV-Sol zwar, arbeitet aber nicht damit.


    Schönen Abend

    Ekki