Neubauplanung (KfW 40+ Nord-Süd)

  • Hallo zusammen,


    ich habe schon eine Zeitlang mitgelesen und mich etwas aufgeschlaut (vielen Dank an die aktiven und wissenden Mitglieder - ihr seid klasse!). Durch die (noch nicht einmal finalen) Veränderungen am EEG bin ich jetzt aber doch wieder verunsichert, sodass ich unsere Pläne hier zur kritischen Prüfung und Diskussion vorstelle. Also los:


    - Standort Kreis Tübingen, BW

    - Neubau, ca. 9 x 11 m

    - 2 Vollgeschosse + Keller

    - Satteldach mit 30 Grad Neigung (bevor ich hier reingeschaut habe, war auch Walmdach 25 Grad noch im Rennen...)

    - Dach hat fast perfekte N/S-Ausrichtung (6 Grad Abweichung), keine/minimale Verschattung

    - „normale“ Dachüberstände, ca. 50-80 cm

    - Effizienz soll KFW 40(+?) werden

    - Heizung Sole-Wasser-WP mit Grabenkollektor, außerdem KWL


    Eigentlich war mein Plan, das Dach vollzumachen, auch die Nordseite. Grob überschlagen wären das dann 20-25 kWp. Außerdem kein Problem durch Abregelung bei 70% (oder sogar 60 wg. KfW?), da die Nordseite ja nie Nennleistung bringen wird. Batteriespeicher nur für den Tilgungszuschuss, also möglichst klein. Meine ersten Unsicherheiten und Fragen sind:


    1. Lohnt sich das Norddach wirklich?

    2. Die 30 Grad DN sind laut Bebauungsplan, ggf. könnte man auch leicht Abweichen - wo liegt denn das exakte Optimum? Spielt dafür die Belegung der Nordseite eine Rolle?

    3. Wie klein darf denn der Speicher für KfW40+ dimensioniert werden?

    4. Welche Module wären denn zu empfehlen? Meine Idee waren Panasonic HIT für Süd (wegen TK Pmax nur -0,258%/°C), für Nord irgendwas mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Oder sollte nicht gemischt werden? Gibt es andere Hersteller mit den gleichen Abmessungen wie die HIT (das Dach soll symmetrisch bleiben)?

    5. Optimierer o.ä. sind in meinem Fall unnötig? Wie könnte ich Modulfehler ohne Einzelüberwachung bemerken?

    6. Welche Finanzierung passt denn für die PV, wenn wir sie nicht in die Hausfinanzierung mit aufnehmen?

    7. Was wären Änderungen für 2021? Weniger Belegung N, falls EV nur bis 20 kWp ohne EEG-Umlage bleibt?


    Soweit mal als Diskussionsgrundlage - über Feedback würden wir uns freuen! :danke:

  • oder sogar 60 wg. KfW?)

    gilt nur für den KfW-Anteil, siehe FAQ bzw. Speicherwissen. Das gilt auch für 3.

    Kannst du Nord oder alles mit 25° bauen, Traufe höher legen?

    Warum HIT, bei deiner Fläche unnötig.

    5. Wärmebildkamera

    6 separates Darlehen.


    Nun erstmal Belegungsplanung machen und die Unsicherheit ablegen. Hab keine Zeit das täglich neu zu kauen.

    • Offizieller Beitrag

    Deinen Angaben nach hat jede Dachfläche nachher etwa 5,x*12m.

    Bei Vollgeschossen würde ich das als Kaltdach

    ausführen.


    Ganz pragmatisch würde ich das passend

    für aktuelle Module um 370Wp bauen, dass dort 3*12 gelegt werden können, dafür braucht man etwa 5,5m


    Ohne störende Objekte mit Trapezblech (ggf mit antitropf) eindecken und voll belegen mit ca. 27kWp.


    Das ganze an einen Symo 10 gen24+ mit 20+20 und einen Symo 8,2 mit 16+16. noch einen BYD HVS 7,7 für die kfw dazu und gut.

    2*13 + 8 G5 Süd, 2*10 +10 l G9.3 XL Nord an Fronius Symo 12,5 & Solis RHi,

    12 Sharp NUSC Süd und 4 TSC PowerXT Ost an Primo 4,6,

    4xPylontech US2000C, Nibe S1155-6 an Ringgrabenkollektor, 15,6m² Hewalex Solarthermie
    Technische Alternative UVR16x2, CAN-Mtx2, CAN-EZ2 und C.M.I.

  • 1. Lohnt sich das Norddach wirklich?

    je geringer die Dachneigung umso besser (bei mir im letzten JAhr mit 20° satte 1000kwh pro kwp


    2. Die 30 Grad DN sind laut Bebauungsplan, ggf. könnte man auch leicht Abweichen - wo liegt denn das exakte Optimum?

    Spielt dafür die Belegung der Nordseite eine Rolle?


    Für Süd für den Winter steiler, aber nur wenn sicher unverschattet. Ansonsten macht es zwischen 15 und 35 bei S recht wenig aus. Für Nord zählt jedes Gard weniger (assymetrisch bauen?)


    3. Wie klein darf denn der Speicher für KfW40+ dimensioniert werden?

    am besten ganz weg lassen, ansonsten wie du sagst


    4. Welche Module wären denn zu empfehlen? Meine Idee waren Panasonic HIT für Süd (wegen TK Pmax nur -0,258%/°C), für Nord irgendwas mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Oder sollte nicht gemischt werden? Gibt es andere Hersteller mit den gleichen Abmessungen wie die HIT (das Dach soll symmetrisch bleiben)?

    teure lohnen nur selten, Garantei bringt nichts. Nimm welche mit gutem Preis lesitungsverhältnich wie QCells, oder auch deutsche von Heckert

    5. Optimierer o.ä. sind in meinem Fall unnötig? Wie könnte ich Modulfehler ohne Einzelüberwachung bemerken?

    ich habe auf N z.B. zwie identische Strings und damit den Vergleich zwischen den beiden. Große Fehler sieht man aber ansonsten auch.

  • Vielen Dank für die Antworten!


    Das Dach soll symmetrisch bleiben, deshalb habe ich zum Thema Dachneigung nochmal mit PVGIS gespielt. Ich habe dabei jeweils für Nord und Süd die Prognosen für den Jahresertrag sowie den Ertrag im Dezember herangezogen, um auch die Bilanz in der Heizperiode zu bewerten. Das ganze jeweils pro 1 kWp installierte Leistung.


    Dachneigung Ausrichtung Ertrag Jahr Ertrag Dez Differenz Euro
    25 Süd 1031 30,38 +0,25
    Nord 688 10,85
    Summe 1719 41,23
    30 Süd 1041 32,39 0,00
    Nord 643 10,46
    Summe 1684 42,85
    35 Süd 1045 34,17 -0,41
    Nord 598 10,46
    Summe 1643 44,63


    Für die Berechnung des finanziellen Unterschieds habe ich Unterschiede im Jahresertrag mit 8 Cent bewertet (ca. Einspeisevergütung) und Unterschiede im Dezember mit 25 Cent (Einsparung durch Eigenverbrauch). Außerdem ist der Jahresertrag mit Faktor 8/12 und der Dezember mit Faktor 4 gewichtet, um die Heizperiode abzubilden. Referenz ist das Dach mit 30 Grad.

    Daraus schließe ich jetzt im Wesentlichen, dass eine Optimierung der Dachneigung auf den PV-Ertrag gegenüber den Baukosten oder ästhetischen Gesichtspunkten das Nachsehen haben wird - selbst bei 30 kWp wären das keine 15 Euro Unterschied pro Jahr. Oder habe ich irgendwo einen Rechenfehler gemacht? :/


    Zur Belegung: Bei 30 Grad wären beide Dachflächen ca. 5,94 x 12 Meter groß. Das wird für eine 3x12-Belegung nicht reichen, weil die Module doch normalerweise knapp über 1 m breit sind, oder? Was genau hattest du denn mit den 370W-Modulen im Kopf, mdonau?

  • Die Einstrahlung auf deine Fläche bleibt dieselbe, egal wie du das Dach baust.

  • 3. Wie klein darf denn der Speicher für KfW40+ dimensioniert werden?

    Das steht ziemlich eindeutig in den KfW40+ Kredit 153er Bestimmungen.


    4. Welche Module wären denn zu empfehlen? Meine Idee waren Panasonic HIT für Süd (wegen TK Pmax nur -0,258%/°C), für Nord irgendwas mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Oder sollte nicht gemischt werden? Gibt es andere Hersteller mit den gleichen Abmessungen wie die HIT (das Dach soll symmetrisch bleiben)?

    Meiner Meinung nach vollkommen wurscht, Hautpsache SinnVOLL belegen, jedenfalls vorerst, du optimierst an den letzten 10%, wir sollten hier erstmal die 90% gehen. Durch Wärmepumpe und co brauchst du jedes einzelne kWp vom Dach was du bekommen kannst.

    6. Welche Finanzierung passt denn für die PV, wenn wir sie nicht in die Hausfinanzierung mit aufnehmen?

    Du solltest das auch auf KEINEN Fall aus dem KfW153er bezahlen weil du sonst keine Einspeisevergütung bekommen darfst. Ich habe mit dem KfW430er geliebäugelt aber nachher einen von der Bank genommen, der war besser. Eigener Kredit ist auch deswegen gut für Kreditkosten als Betriebsausgaben und es geht nicht in dem Hausbaukredit Mischmasch Buchungen unter.

    Außerdem kein Problem durch Abregelung bei 70% (oder sogar 60 wg. KfW?), da die Nordseite ja nie Nennleistung bringen wird.

    Ich würde das genau mit PVGIS anschauen und wenn das "günstig" zu bekommen ist mitnehmen. Die spezielle "Abregelung" bei einem KfW40+ liegt am Ende so um die 68%. Du musst die minimale KfW Fläche auf 60% abregeln, die restliche EEG Fläche auf 70%, und nein: du brauchst dafür keine zwei Wechselrichter.

    Zur Belegung: Bei 30 Grad wären beide Dachflächen ca. 5,94 x 12 Meter groß

    gehen wir als mal von 5,9m*12m = ca 70qm / 1,7qm pro Standard Modul macht das um die 40 Module a mind. 340Wp irgendwas über die 13 kWp, das ist doch schonmal schön

    2. Die 30 Grad DN sind laut Bebauungsplan, ggf. könnte man auch leicht Abweichen - wo liegt denn das exakte Optimum? Spielt dafür die Belegung der Nordseite eine Rolle?

    Ich meinem Breitengrad (OWL) waren es um die 23 Grad. Wie ich das weiß? Naja, schau dir einfach deinen Standort in PVGIS, mit den jeweiligen Werten an und schreibe dir die Werte in eine Tabelle und zack weißt du es. 8)

  • Ein Passivhaus spart Dir die Heizflächen und die WP und den Kollektor und jede Menge Strom die nächsten 20-25 Jahre.

    Irgendwann muss die WP dann auch sicherlich wieder ersetzt werden.


    Und irgendwann muss Du Deinen Kindern und Enkeln erklären, warum Du in 2020 überhaupt noch ein Haus gebaut hast, was eine Heizung benötigt...

    • Offizieller Beitrag

    Ronny1976

    auch ein Passivhaus benötigt noch etwas Heizung und eine effiziente Brauchwasserlösung, da ist eine kleine Wärmepumpe optimal, insbesondere da

    man mit dem Kollektor auch im Sommer

    kühlen kann.


    von "Mengen" an Strom reden wir über höchstens 2000kWh bei kfw40+, die man zu min. 50% aus PV bedienen kann, weil ca. 50/50 aufgeteilt in Heizung/Brauchwasser.


    eine vernünftige Erdwärmeheizung hält 20-30 jahre, der Kollektor 100+

    2*13 + 8 G5 Süd, 2*10 +10 l G9.3 XL Nord an Fronius Symo 12,5 & Solis RHi,

    12 Sharp NUSC Süd und 4 TSC PowerXT Ost an Primo 4,6,

    4xPylontech US2000C, Nibe S1155-6 an Ringgrabenkollektor, 15,6m² Hewalex Solarthermie
    Technische Alternative UVR16x2, CAN-Mtx2, CAN-EZ2 und C.M.I.