Referentenentwurf EEG 2021

  • Für kleine Anlagenbetreiber sehe ich in der Novelle keine relevanten Verbesserungen. Dass die EEG - Umlage bis 30 kWp bestehen bleibt, finde ich bemerkenswert. Außerdem keine relevanten Anreize für Batteriespeicher. Bin ein wenig unterwältigt. Positiv ist, dass Bestandsanlagen wohl weiter lukrativ bleiben. Wie seht ihr das?

  • Auf die Schnelle:


    - neue 10,8 kW - Grenze für schnellere IBN: Wenn VNB sich nicht innerhalb eines Monats nach NAB zurückmeldet, kann IBN erfolgen

    - Abschaffung der 70% Regelung - stattdessen Verpflichtung auf iMS und stufenlose Fernsteuerbarkeit ab x kWp (ja, noch nicht festgelegt); Fernabschaltung übergangsweise bis 30 kW ausreichend (Aushebelung des BGH-Urteils), darüber stufenweise Fernsteuerung

  • - Abschaffung der 70% Regelung - stattdessen Verpflichtung auf iMS und stufenlose Fernsteuerbarkeit ab x kWp (ja, noch nicht festgelegt); Fernabschaltung übergangsweise bis 30 kW ausreichend (Aushebelung des BGH-Urteils), darüber stufenweise Fernsteuerung

    Wenn das bedeutet, dass das iMS diese stufenlose Fernsteuerbarkeit regeln soll, bedeutet das doch mangels spezifiziertem und zertifiziertem iMS mit einer solchen Möglichkeit, daß Anlagen > 30kWp nicht mehr vergütet werden können, oder sehe ich das falsch?

  • Wie seht ihr das aktuell? Lohnt es sich etwas bis zum neuen EEG mit der neuen PV Anlage zu warten? Die Grünen wollen ja scheinbar nochmal ihre Forderungen ins Parlament bringen aber ist fraglich ob es zu einer deutlich besseren Situation für Kleinanlagen kommen wird als wir sie aktuell haben.

    • Offizieller Beitrag

    Was sollte sich fuer dich (kleine EFH-Anlage) da im neuen EEG verbessern, wenn du wartest...?


    Mehr Geld wird es ganz bestimmt nicht geben... Im Gegenteil, grade verlierst du mit jedem weiteren Monat den du wartest -1.4% Verguetung. Ich bin mir recht sicher, dass bei dem momentanen Zubau die Degression ab November auf -1.8% steigen wird! Dazu mu(e)ssten letzten und diesen Monat nur noch jeweils 310MW zugebaut werden... und wir hatten seit Maerz jeden Monat mehr als das.


    OK, wenn du bis Januar wartest gewinnst du wieder ein komplettes Jahr, das ist halt die uebliche Jahresenderechnung... ab November wartet man ueblicherweise bis Januar (aber auch das haegt an Verguetung & Degression).


    Februar ist dann aber die Verguetung auf nur noch 8ct/kWh fuer kleine Anlagen gesunken. Nach "neuem" EEG wird dann (vermutlich) quartalsweise gerechnet, was uns bei steigenden Zubauzahlen die -1.8% eher laenger erhaelt. Allerdings haben sie die fuer den Zubaukorridor relevante Grenze doch glatt von 1.9GW auf "phaenomenale" 2.3GW erhoehert (das ist wohl der einzige Vorteil), so dass es die -1.8% Degression dann erst ab 4.3GW/a gibt, vermutlich wird es also ab Februar dann doch wieder zurueck auf die -1.4% Degression gehen. Macht es aber nicht wesentlich besser... unterhalb 8ct/kWp werden kleine O/W-Daecher wohl eher leer bleiben.


    Ab 2023 sollen dann vom Korridor aber noch die Dachausschreibungen (>200MW) abgezogen werden... das duefte auch nochmal zu ner Absenkung der festen Verguetung fuer EFH-Dachanlagen fuehren (die ja gewiss nicht an Ausschreibungen teilnehmen)?

    Oder wirkt das eher daempfend da die grossen Anlagen dann nicht mehr mitgerechnet werden und der Korridor relativ gesehen fue die verbleibenden kleinen Dachanlagen dann immer breiter wird (die untere relevante Grenze fuer eine Erhoehung der Verguetung wurde ja auf 1,9GW belassen, abzgl. Ausschreibungen)?

    2028 wuerde es dann fuer nicht an den Ausschreibungen beteiligte Dachanlagen nen Korridor von 900-1300MW geben wo die Degression -0.5% betraegt...

    9.5kWp Ost/West (-100°/80°, DN 45°), 17+21 Solarworld protectSW250 & SamilPower SolarLake 8500TL-PM (70% hart) ab 3'2015


    LuschenPraktikant L:3 (mit sagenhaften 0.021kWh/kWp am 10.1.2017)

  • Ich sehe da einige dringend nötige Korrekturen im Detail, aber keinen großen Wurf.

    Ich persönlich würde mir für kleine Dachanlagen ja schon länger eine Option wünschen, der nicht automatisch ins Unternehmertum führt (also eine Förderung die nicht am Verkauf des Stroms klebt), weil das immer noch viele abhält und auch Wege PV beim Neubau verpflichtend zu machen öffnen könnte.

    Mieterstrom auch über 100kWp oder Ausschreibung bis 20MW und besondere Dachausschreibung sind ja schön, aber ob das die fast Verdoppelung in 10 Jahren bringt?

    Immerhin steht die EEG-Umlage für kleine Dachanlagen noch zur Diskussion, aber schätze fast never change a working law - man verzeihe das Englisch.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das sehe ich mittlerweile aehnlich... und das von der BNA vorgeschlagenen Prosumermodel3 (pseudo-netmetering) geht ja in diese Richtung. Bei kleinen Anlagen ist der Leistungabhaengige Preis ev. ja auch gar kein Problem.