Wärmepumpe und Photovoltaik?

  • Hallo,

    wir haben seit mehreren Jahren eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung, 2 Stromzähler, einer für den Haushaltsstrom und einen für den Heizstrom. Den Heizstrom bekommen wir vergünstigt, weil der Strom 2 mal am Tag zu den Spitzenzeiten abgeschalten wird. Dies wird dann mit einen Pufferspeicher realisiert.

    Ich spiele jetzt mit dem Gedanken uns eine Photovoltaik Anlage auf das Dach zu setzen. Was mich gerade beschäftigt ist die Stromzählerkonfiguration. Ich möchte natürlich den Sonnenstrom für die Heizung und den Haushaltsstrom nutzen.

    Ich bin sicher nicht der einzigste mit dieser Konfiguration, wie wird sowas gemacht? Werden dann 2 Richtungszähler verbaut?

  • Dein Stichwort ist "Kaskadenschaltung" der Zähler oder auch "Messkonzept", damit findest du alles, was du wissen musst. Die Zähler werden darin nicht parallel ans Netz gehängt sondern hintereinander. Die Verbräuche können dann durch Differenzbildung ermittlet werden. Solarstrom wird priorisiert im Haus verbrauchr, dann in der WP, dann eingespeist.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

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    WP muss nicht abschaltbar sein sondern nur steuerbar.

  • Wie schon geschrieben - Kaskadenschaltung ist das Zauberwort ;) -es sind 2 Zweirichtungszähler - hintereinander.

    Technisch also kein Problem. Die Fragen sind eher

    1) Wirtschaftlichkeit

    Man zahlt (wie jetzt auch schon) 2x den Grundpreis. Dem steht der niedrigere NT Tarif gegenüber. Auf der anderen Seite ein Zäher mit nur einer Grundgebühr aber höheren Stromkosten. Mit ner PV versucht man natürlich viel über den Eigenverbrauch zu erschlagen. Allerdings zieht ne Wäpu halt in den Wintermonaten am Meisten. Die PV wiederum liefert in den Sommermonaten das Meiste. Das muss man sich selber durchrechnen. Wird /ist halt etwas schwierig im voraus zu bestimmen. Unten mal ne Graphik vom letzten Jahr. Anlage siehe Signatur. Und ja - hab auch ne Kaskade mit ner Grundwasser Wärmepumpe (und dieser Peak im November war der Tatsache geschuldet, dass meine Wäpu in diesem Monat den Geist aufgegeben hatte und ich voll elektrisch heizen musste).

    2) Genehmigung

    Manche Netzbetreiber zicken da noch rum - aber ich glaube das ist im letzten Jahr besser geworden


  • Hier auch WP mit 2x Tiefenbohrung. Wir haben den zweiten Zähler vor Jahren rausgeschmissen und lassen alles über einen laufen inklusive Eigenverbrauch. Zwar kann ich gar nicht genau sagen, wie viel des Verbrauchs von der Wärmepumpe verursacht wird. Aber bei einem Gesamtverbrauch von 3500 kWh (Haus und WP), wovon 40% durch Eigenverbrauch gedeckt werden (Tendenz steigend wegen des vorhandenen Forumsspeichers), interessiert der Bezugsstrompreis kaum noch, während die zusätzliche Zählergebühr es bereits verteuern würde. Zumal der "vergünstigte" Wärmepumpenstrom sich vorher auch von Jahr zu Jahr dem Haushaltstarif angenähert hat :)

  • Ich melde mich mal zurück, ich hatte jetzt Kontakt zu zwei Solarteuren. Teileweiße auch mit gegensätzlichen Meinungen, was schon etwas irritierend ist.


    Mit dem einen leider nur auf elektronischen Weg, bevor er sich die Situation vor Ort nicht selber angesehen hat, macht das in meinen Augen aber keinen Sinn.

    Er ist der Meinung, der Wechselrichter kann im Spitzboden installiert werden, die neuen WR würden die Temperaturschwankungen locker mitmachen. Einer Zählerkaskade wäre auch kein Problem.


    Der andere war vor Ort sich die Sache ansehen.

    Auf den Spitzboden würde er keinen Wechselrichter installieren, er musste schon ein paar tauschen die die Wärme im Sommer nicht überstanden hatten. Mit einer Zählerkaskade konnte er sich auch nicht anfreunden, die Netzbetreiber sehen das wohl nicht gern. Er schlug mir vor, den Solarstrom nur für den Haushaltsstrom zu nutzen und den Überschuss dann einzuspeisen. Er fing dann mit einem Akku an, da bin ich nun erst recht kein Freund von und hab ihn klar gemacht, das ich das nicht möchte. Aber macht das dann überhaupt noch Sinn?


    Ein Vorredner schrieb, das er für alles nur einen Zähler nutzt, ich denke das wäre in meinen Fall nicht gut. Die Differenz Haushaltsstrom - Wärmepumpenstrom beträgt bei uns immerhin 10cent je KWh. Wir haben hier 2 Wohnungen, der Verbrauch ist schon beträchtlich.


    Was denkt ihr?

  • Er ist der Meinung, der Wechselrichter kann im Spitzboden installiert werden, die neuen WR würden die Temperaturschwankungen locker mitmachen.

    Elektronik geht bei hohen Temperaturen eher kaputt, idealerweise wird der WR im Keller oder draußen im Schatten installiert.

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  • Such Dir die Exceldatei für die Kaskadengeschichte raus und gib Deine Werte dort ein.

    Bei mir (Haus braucht etwas mehr als die WP) rechnet sich die Kaskadenmessung zum Beispiel nicht.

    Habt ihr zufällig einen Link?



    Elektronik geht bei hohen Temperaturen eher kaputt, idealerweise wird der WR im Keller oder draußen im Schatten installiert.

    Ergibt Sinn, eine alternative hätten wir sicher.


    Stimmt es, wenn man eine Kaskadenschaltung hat, das man dann nur noch einen Anbieter haben darf? Dann schrumpft die Differenz natürlich.