Welche Speichergröße wählen (keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung)

  • Hallo,


    ich weiß, dass sich PV Speicher noch nicht lohnen. Hab das mehrmals durchgerechnet. Aber fern ab dieser Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hätte ich einige Fragen:


    Wie viele Jahre hält/soll ein Speicher halten bzw. von welcher Lebensdauer ist grundsätzlich auszugehen? Ich habe einen Bericht gesehen, dass manche Leute mit ihrem Tesla Auto schon 1 Mio km gefahren sind und der Akku noch super ist.


    LG Chem gibt zB 6000 Ladezyklen an bis nur noch 90% der Ladekapazität vorhanden sind. Wie kommen die auf den Wert? Die Garantie beträgt ja meist 10 Jahre, in denen man ja so 2000 Zyklen schafft, was ich gelesen habe.


    Angenommen die Preise wären linear was Speichergrößen betrifft, welche Größe wäre in unserem Fall sinnvoll und warum?


    Haushalt ca.2500-3500 kwh

    Wärmepumpe ca. 4000kwh (getaktet), Zieht ca. 3,3 kw.


    Im Januar am Tag/Nacht zusammen brauchen wir ca. 20kwh für die WP und 8 kwh Haushalt.


    Welchen Vorteil/Nachteil würde ein (zu) großer bzw (zu) kleiner Speicher bringen?


    Ohne Speicher hatten wir im letzten Jahr (wenig Schnee) ca. 58% Autarkie Haushalt und 38% Wärmepumpe.


    Danke

  • Du beginnst Deine Frage mit der Aussage: "Ich weiß, dass sich PV-Speicher nicht lohnen." Gegen Ende fragst Du, welche Speichergröße sinnvoll ist und warum. Die Frage des "Sinns" hängt doch mit Deiner Zielsetzung zusammen. Was möchtest Du erreichen (Geld sparen ja nicht)?

    Nur ein Gedanke zur Speichergröße: Im Winter wird es Tage geben, an denen der Solarertrag bei einer EFH-Anlage zu vernachlässigen ist. Dann brauchst Du pro "trübem" Tag, der überbrückt werden soll 20 kWh-Speicherkapazität. Wenn das Ziel/der Sinn ist, möglichst autark zu sein brauchst Du einen sehr großen Speicher (für drei trübe Tage 60 kWh....). Den Speicher bekommst Du mit einer Anlage mit z.B. 15 kWp im Winter aber auch selten wieder voll.....

  • Also sinnvoll meine ich fern ab von finanziell, nennen wir es akkutechnisch sinnvoll, um eine lange Lebensdauer zu erhalten.


    Wir haben 23 kwp Ost West und demnächst vermutlich noch 5 kwp Süd

  • Ein 3kwh Akku würde zB auch im Sommer in der Nacht nahezu geleert werden, ein 10kwh Akku würde immer nur leicht entladen und dann wieder voll geladen werden.


    Ich weiss nicht, was da technisch für einen Akku besser ist.

  • "Wirtschaftlich" soll ja ein Akku nicht sein, so hab ich mich belesen und du auch erkannt. Wirtschaftlicher soll es ja sein, die PV-Leisung zu maximieren, den Überschuß ins Netz verscherbeln, bzw. als Schlechtwetterreserve selbst verwenden. Wenn deine Anlage so aufgebaut ist/währe, dann brauchst du nur über die Nacht kommen. Wie groß der Akku dann sein muß, ist leicht nachzurechnen. Wenn aber die Angst vorm BlackOut mit einfließt und du nicht bei Kerzenlicht flimmern willst, dann mußt du dein Tagesbedarf mit ? Wochen multiplizieren.

    Bei kleinem Akku sei aber noch zu bedenken, das der in der Lage sein soll, die PV-Leistung auch aufnehmen zu können, bzw. die Leistung auch bereit stellen soll. Panzerplatten sind zwar relativ zyklenfest, aber haben kaum Oberflche, um hohe Ströme zu verarbeiten. Gitterplatten (Auto) können zwar gut mit kurzzeitigen hohen Strömen umgehen, sind aber im Zyclenbetrieb nachm halben Jahr platt. Bei Lithium gibt es auch Unterschiede im C-Wert.

    Bei zu großen Akku, kann es passieren, das durch die Selbstentladung dein Akku nie voll wird.

    Also alles ein Kompromiss.


    Sinnvoll halte ich es nicht, mit PV-Ertrag zu heizen. Immer dann wenn der Stern schwer/nicht zur PV-Anlage durch kommt, dann soll geheizt werden. Und wenn der Planet drückt, wird kaum noch Heizleistung benötigt.


    Gruß Randalph

    Selbstversorgung

    8 kWp (mehr geht nicht)

    30 kWh LiFePo4-DIY (hoffnungslos zu viel, 1x durch die Nacht hätte gereicht)

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    Abkürzungen, erste Schritte, FAQ, Übersicht

  • Sinnvoll halte ich es nicht, mit PV-Ertrag zu heizen. Immer dann wenn der Stern schwer/nicht zur PV-Anlage durch kommt, dann soll geheizt werden.

    Ich hab mittlerweile nach Optimierung eine Abdeckung der WP mit PV-Strom von 43% - und das in der Nähe von Hamburg, viel schlechter geht es in Deutschland quasi nicht. Erschwerend kommt noch dazu, dass die PV im Kernwinter nie direkte Sonne sieht. Auch wenn es nur hell ist und nicht die Sonne scheint, produziert eine PV Strom, im Winter hat man am Tag immer so 1-10% der Nennleistung.

    9,99kWp 110°; 20°DN; 37x 270W Trina Honey PD05 an SMA STP 8000TL-20, HM 2.0 und SAE,

    Nibe F1155-6 mit RGK im sanierten Altbau von 1909

  • Aber wenn die Wärmepumpe schon verbaut war, wäre ich ja blöd, wenn ich den Strom nicht nutzen würde, oder? Der Wärmestrom ist schon heute teurer als Einspeisevergütung+ Ust+ EEG, und wird ab nächstes Jahr noch einige ct teurer.


    Leider habe ich nur normale Raumthermostate, die ich tagsüber im Winter nicht höher programmieren kann, außer ich dreh die manuell hoch. Warmwasser wird mittags oder bei Überschuss gemacht per Schwellwert.


    Neue programmierbare Raumthermostate kosten aber auch ca. 100 Euro/Stck., also da müsste man auch den Bleistift rausholen, ob sich das rechnet über die Jahre, kann ich mir nicht vorstellen mit der "Taganhebung".

    Klar, wenn da mal einer defekt ist, wird ein programmierbarer verbaut, aber jetzt alle funktionierbaren raushauen mach ich auch nicht. Es gilt das Optimum mit bestehender Infrastruktur rauszuholen ohne Komfortverlust.


    In Hamburg scheint die Sonne zwar weniger als hier im Alpenvorland, dafür liegt bei euch im Winter fast kein Schnee. Also bzgl. Autarkie ist das gar nicht so schlecht, speziell mit Wärmepumpe. Eine modulierende wäre natürlich noch besser.

  • OK, ich habe mich mit "Sinnvoll halte ich es nicht,mit PV-Ertrag zu heizen" warscheinlich sehr unglücklich ausgedrückt.

    Deine 43% ist vollkommen in Ordnung und auch "sinnvoll". Deine 43% sind aber keine 100% und das ist der Knackpunkt den ich meine. Mit PV alleine 100% Autarkie hin zu bekommen inkl. Heizung ist Schwachfug. Bzw. Mit Akku weit die Autarkie erhöhen. Das was kommt soll nach Möglichkeit selbt genutz werden, richtig.

    WP ist auch was Tolles. Ich nutze auch meine Split zum heizen wenns kühler wird. Aber dann gönnt sich die Split auch Netzstrom, da mein BMS was gegen Akku auslutschen hat.


    Gruß Randalph

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  • Also sinnvoll meine ich fern ab von finanziell, nennen wir es akkutechnisch sinnvoll, um eine lange Lebensdauer zu erhalten.


    Wir haben 23 kwp Ost West und demnächst vermutlich noch 5 kwp Süd

    Z.B. laut Tesla soll man sich zwischen 20% und 80% der Akkukapazität bewegen.

    Liegt der Verbrauch über Nacht bei 10KWh, so sollte der Akku min. 14KWh haben. Min 2KWh verbleibend und min 2KWh zur vollen Ladung hin.